Buch

Das Sonnenkind - Detlev Meyer

Das Sonnenkind

von Detlev Meyer

Das Abschiedsbuch vom "Nachfahr Tucholskys" (Die Welt) und "Virtuosen des Leichtsinns" (Die Zeit)

Dieser kleine Roman über die Kindheit und das Glück schildert den Kosmos eines neunjährigen Jungen um das Jahr 1960. Carsten Scholze, das Alter ego des Autors, ist ein aufgewecktes Kind mit ausgeprägtem schauspielerischem Talent, das bei den Nachbarn vom Truseweg bis zum Neuköllner Schiffahrtskanal gleichermaßen beliebt ist - ein "Sonnenkind" eben. Gehätschelt von den Eltern, von Großmutter und Tanten und selbst vom großen Bruder, ist seine wichtigste Bezugsperson der Großvater Max Wollin. Der alternde Lebemann, der in seiner ehemaligen Sekretärin, einer "ramponierten Blondine", seit mehr als dreißig Jahren eine offizielle Zweitgattin hat, nimmt den Enkel mit auf seine Ausflüge in die feine Welt des Café Kranzler. Mit den Augen des Jungen erleben wir traurige und komische Schicksale, die zeigen, daß das Leben im Truseweg die ganze Spannweite menschlicher Erfahrung ausmißt. In der kleinen Welt dieses Sträßchens wird geliebt, gehaßt und gestorben - genau wie in der großen. Detlev Meyer hat ein federleichtes Buch geschrieben, bezaubernd und wehmütig, wie nur er es konnte. In seinen letzten Lebensmonaten hat er sich an das Kind erinnert, das er einmal war, um der intensivsten Momente des Glücks und der Geborgenheit zu gedenken. So ist "Das Sonnenkind" ein rührender Abgesang auf das Leben: Ohne daß auf den nahen Tod des Autors Bezug genommen wird, spürt der Leser, daß dieser heiter-melancholische Text für Meyer das war, was für den alten Max Wollin die letzte Liebesnacht mit seiner "zweiten Gattin" ist - seine Abschiedsvorstellung.

Rezensionen zu diesem Buch

Straße der Eitelkeiten

Carsten ist neun Jahre alt und eifert seinem Großvater nach, der mit seinem Charme die Damen becirct. Es beflügelt ihn, als "Sonnenkind" bezeichnet und von den Erwachsenen gelobt zu werden.

Der Kurzroman spielt um das Jahr 1960 herum in Berlin. Die kleinen Episoden drehen sich nicht nur um den Jungen, sondern auch um die Anwohner einer kleinen Straße. Auch sie zeigen ihrerseits Anfälle von Eitelkeit. So wird es als erstrebenswert erachtet, mit einem Grafen bekannt zu sein. 

Der...

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Erinnerung

Das Sonnenkind wurde von Detlev Meyer wenige Monate vor seinem Tod geschrieben. Er starb 1999. Der Roman wurde nach seinem Tod veröffentlicht und jetzt zu seinem 70. Geburtstag neu aufgelegt, mit einem Nachwort von Matthias Frings.

Der kleine Roman ist wohl eine Erinnerung an seine eigene Kindheit. Er spielt 1960 in Neukölln und wird von der Sicht des 9jährigen Carsten erzählt. Er ist ein zartes, aufgewecktes und etwas verwöhntes Kind. Der Roman ist ein Portrait der Zeit und eine...

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Weitere Infos

Art:
eBook
Sprache:
deutsch
ISBN:
9783841214690
Erschienen:
Januar 2018
Verlag:
Aufbau Verlag GmbH
8
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 4 (2 Bewertungen)

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