Leserunde

Bonus-Leserunde zu "Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens" (Oliver Bottini)

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
von Oliver Bottini

Bewerbungsphase: 18.12. - 01.01.

Beginn der Bonus-Leserunde: 08.01. (Ende: 28.01.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des DuMont Verlags – 20 Freiexemplare von "Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens" (Oliver Bottini) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. Darüber hinaus erhaltet ihr zum Abschluss der Leserunde einen Link zu einem Online-Formular, das in Kurzform weiteres Feedback zum Roman abfragt. Für die Teilnahme daran, mit der ihr euch durch eure Bewerbung einverstanden erklärt, erhaltet ihr 1.000 Community-Punkte gutgeschrieben.

ÜBER DAS BUCH:

Banat/Rumänien 2014: Ioan Cozma hat abgeschlossen mit der Welt. Der Kripo-Kommissar lebt allein, es sind nur noch ein paar Jahre bis zu seiner Pensionierung; wenn er nicht groß auffällt, wird auch niemand in seiner Vergangenheit wühlen. Es ist besser so. Doch die Welt will ihn nicht in Ruhe lassen. Ausgerechnet Cozma wird die Ermittlungsleitung in einem brutalen Mordfall übertragen: Die junge Lisa Marthen, eine Deutsche, wurde erstochen aufgefunden. Ihrem Vater gehört ein landwirtschaftlicher Großbetrieb, und der Verdacht fällt auf einen seiner jungen Feldarbeiter, der in Lisa verliebt war und seit ihrem Tod verschwunden ist. Als eine Spur nach Mecklenburg führt, macht Cozma sich auf den Weg – und muss feststellen, dass er dort nicht der Einzige ist, der für Gerechtigkeit sorgen will …
Oliver Bottini zeigt, wie sich die radikale Einsamkeit des Menschen durch Gier und Machthunger noch verstärkt. Doch eines bricht sich immer wieder Bahn – der Glaube an etwas Gutes und an Menschlichkeit. Die Spannung zwischen diesen Polen ist es, durch die ›Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens‹ eine existenzielle Wucht entfaltet.

ÜBER DEN AUTOR:

Oliver Bottini wurde 1965 geboren. Für seine Romane erhielt er zahlreiche Preise, unter anderem viermal den Deutschen Krimi Preis, den Krimipreis von Radio Bremen, den Berliner ›Krimifuchs‹ und zuletzt den Stuttgarter Krimipreis für ›Ein paar Tage Licht‹ (DuMont 2014). Bei DuMont erschienen außerdem ›Der kalte Traum‹ (2012) sowie die Kriminalromane um die Freiburger Kommissarin Louise Bonì. Oliver Bottini lebt in Berlin.

31.01.2018

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
westeraccum kommentierte am 17. Januar 2018 um 16:07

Ich bin durch und das Buch läuft im dritten Teil noch einmal zu großer Form auf. Es wird spannend und traurig.

Aber der letzte Teil macht das Buch rund. Man kann der Vergangenheit nicht entkommen und muss sich mit ihr auseinandersetzen, den großen und kleinen Fehlern, Versäumnissen und Unbedachtheiten.

Aber auch, wenn der dritte Teil so viel Traurigkeit enthält, so scheint doch am Ende etwas Hoffnung auf.

Ganz großartig geschrieben!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
silesia kommentierte am 18. Januar 2018 um 13:58

Auch mich hat das Buch echt gepackt und überzeugt. Nicht unbedingt das klassische Happy-End (was auch nicht gepaßt hätte), aber ein Hoffnungsschimmer. Schlüssige Handlung, angenehme Sprache, Spannung und gelernt habe ich auch einiges (zumindest, wenn ich davon ausgehe, dass nicht alles Fiktion ist). Hilfreich waren das Namensregister am Ende sowie die Ortsbezeichnungen am Beginn der Abschnitte. Ich habe das Buch gerne gelesen und werde es weiterempfehlen!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
AurelyAzur kommentierte am 20. Januar 2018 um 12:13

Der letzte Abschnitt hat für mich noch so einiges kompensieren können, was mir im  ersten Abschnitt nicht gefallen hatte. Es war spannend, mitreißend und berührend mit unerwarteten Handlungen/Situationen, die oftmals ziemlich traurig endeten. Irgendwann dachte ich: Müssen denn noch mehr Menschen sterben? Der letzte Verstorbene hätte nicht sein müssen, aber es passt trotzdem gut in die Geschichte.

Als Michael in Prenzlin in dem alten Haus seiner Familie war und all die Erinnerungen an sie und an Anett hochgekommen sind, war die Atmosphäre sehr bedrückend, schwermütig und hat meine Erwartungen vollkommen übertroffen. Ich hätte mir mehr solcher Momente gewunscht bzw. habe die vorherigen bedrückenden Situationen nicht als so intensiv erfasst. 

Das Ende ist kein Happy End, aber so eine Mischung aus nachhallenden schmerzlichen Erinnerungen bzw. den tragischen Geschehnissen und der Schimmer von Hoffnung auf Besserung und einen Neuanfang, bilden einen guten Abschluss mit gemischten Gefühlen bei mir.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
jenvo82 kommentierte am 23. Januar 2018 um 10:12

Stimmt, das Ende passt gut zum Text. Es bietet eine Zukunftsperspektive, obwohl deutlich wird, dass weder sofort noch allzu bald alles wieder paletti ist. Ein längerer Weg steht allen Betroffenen noch bevor.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
ulrike rabe kommentierte am 20. Januar 2018 um 12:56

Was soll ich sagen, auch im dritten Leseabschnitt gleichbleibend begeistert. In seiner Problematik so vielfältig und trotzdem nicht überfrachtet. Schuld und Verantwortung ist und bleibt das zentrale Thema. Es ist ein sehr trauriges Buch, aber trotzdem wohltuend in seiner spraclichen Feinheit.Ich meine der Krinipreis ist wohlverdient.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
LESERIN kommentierte am 21. Januar 2018 um 13:41

Ich versuche, hier nicht zu spoilern. Das ambivalente Ende ist für mich ein Zeichen für oder von "richtiger" Literatur. Vielen Krimis wird diese Kategorie nicht ganz zu Unrecht abgesprochen. Bottini zeigt, dass es auch anders geht!

Kein happy ending, aber trotz der traurigen Stimmung ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Der Autor hat meines Erachtens alle Handlungsfäden schlüssig zusammengeführt und trotzdem bietet er keine einfachen Lösungen an. So ist es im wahren Leben auch oft! Ich muss sagen, dass mir dieser Krimi noch besser gefallen hat als "Der kalte Traum", in welchem der Autor den südosteuropischen Teil Europas auch eingebaut hat.

"Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens" ist ein wirklich durchdachter, sorgfältig komponierter Kriminalroman. Der Leser wird "mitgenommen", unter anderem auch durch das Personenverzeichnis, aber er muss sich dennoch selbst Gedanken machen und er kommt durch das Geschriebene ins Grübeln (wenn er aufmerksam liest).

Schuld und Sühne - seit Fjodor Dostojewsk ein großes Thema.

Für mich ist "der Tod in den stillen Winkeln des Lebens" ganz klar 5 Sterne wert, und ich kann hier guten Gewissens eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
jenvo82 kommentierte am 23. Januar 2018 um 10:09

Auch dieser Leseabschnitt ist grandios. Ich mag einfach die Geschichte hinter der kriminalistischen Handlung, die ungewöhnlichen Ermittler, die gut ausgearbeiteten Nebenfiguren und vor allem den leicht melancholischen Erzählton, der mich schon seit den ersten Seiten fasziniert.

Wichtig zu erwähnen, der Plot nimmt nun sehr spannende Züge an, es gibt einen flüchtigen Verbrecher, Hintermänner, die sich absetzten wollen und weitere Tote. Aber nach wie vor steht nicht die Action im Vordergrund, ein abrupter Wechsel im Erzählstil hätte der Glaubwürdigkeit auch nicht gutgetan.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
Michael H. kommentierte am 27. Januar 2018 um 10:41

Seid Ihr alle schon durch? Ich hab jetzt mal keine Kommentare zu Teil III gelesen. Bin bei knapp über 300 Seiten. Gestern den dschungelfreien Abend mit Lesen verbringen wollen, aber gnadenlos weggepennt. Was aber nicht am Buch liegt :-)

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
melli-s kommentierte am 28. Januar 2018 um 08:43

Den 3. Abschnitt habe ich nun auch durch. Ich hatte bis zuletzt echt Schwierigkeiten mit dem Buch, was aber eher dem Umstand geschuldet ist, dass ich Geschichtliches überhaupt nicht mag und davon war in diesem Buch für meinen Geschmack zu viel enthalten. Leider gab es in diesem Abschnitt einen Toten, mit dem ich nicht gerechnet habe, aber es fügt sich gut in die Story ein.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
Thoronris kommentierte am 28. Januar 2018 um 10:47

Der letzte Abschnitt war noch einmal stärker als der davor. Alles fügt sich zusammen und ich gebe zu, ich finde es sehr gut, dass keine Verschwörung von ganz oben gegeben hat, sondern eher kleine Lichter durch Zufall eine Fundgrube an Wissen gefunden und genutzt haben.

Dass Cippo am Ende gestorben ist, war für mich aus erzählerischer Sicht nicht wirklich notwendig, aber vermutlich sollte es zeigen, dass Cozma für seine Vergangenheit tatsächlich büßen muss. Insgesamt war aber Cippo für mich als Charakter auch nicht richtig ... stimmig. Zu viele verschiedene Dinge kamen bei ihm in einer Person zusammen. Ein des Lebens müder Mann, der trotzdem noch von Genuss träumt, ein extremer Trinker, der Bestechungsgelder nimmt, ein guter Freund, ein alternder Mann, der nach Liebe sucht, ein angeblich guter Polizist, der aber nie gesehen wird, seine Arbeit gut zu machen. 

Alle Figuren - und davon haben wir echt viele - sind auf sehr unterschiedliche Weise einsam, aber sie alle verbindet, dass sie den Zusammenbruch der DDR und der UdSSR nicht gut verkraftet haben. Die Geschichtsstunde, die wir hier im Buch haben, ist unheimlich spannend, da es noch einmal einen ganz anderen Blickwinkel auf die sozialistischen und kommunistischen Regime wirft, ebenso wie es die Schattenseiten des Kapitalismus zeigt. Das Ende ist auch passend dazu, denn ein wirkliches, offizielles Ende findet der Fall nicht. Nur Cozma und die etwas farblos gebliebene DNA-Ermittlerin wissen, was wirklich hinter allem gesteckt hat, und kämpfen weiter. 

Bis zum Ende bleibt jedoch der Eindruck, dass das Buch ein wenig zu bemüht war in der Darstellung der Einsamkeit und Tragik der Figuren. Der darunter liegende Wirtschaftskrimi ist großartig, aber das Figuren-Ensemble und die zu stark ausgewälzte Atmosphäre haben das Buch streckenweise zu anstrengend gemacht.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
Skulduggerymel kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:26

Leider habe ich das Buch heute zu Ende gelesen. Leider aus dem Grund, weil es informativ, spannend, stellenweise witzig und irgendwie liebevoll geschrieben war/ist. Leise Töne, der stille Winkel eben. Ich bin sehr froh bei dieser Leserunde dabei gewesen zu sein und dieses Buch gelesen zu haben. Auch der Dritte Abschnitt konnte mich voll überzeugen. Der Autor macht alles rund und nachvollziehbar. Der Fall wird gut aufgeklärt, wobei ich sagen muss das ich sehr gerne noch erfahren hätte, wie es mit Ana weitergeht. Cippos Tod habe ich gar nicht gut verkraftet. Ioan und ihn hatte ich sehr ins Herz geschlossen. Von diesem Autor werde ich gerne wieder etwas lesen... Uneingeschränkte Kaufempfehlung auch von mir... :-)

 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
katze267 kommentierte am 28. Januar 2018 um 20:05

Dieser dritte Abschnitt war deutlich mehr spannungsgeladen, trotzdem passte er gut zu den vorigen. Wieder viel Wissenswertes, besonders die Sache mit den "Dekretkindern" hat mich tief berührt.

Die traurige GRundstimmung blieb erhalten, für meinen Geschmack gab es zu viele Tote, besonders Cippo hätte nicht sein müssen.

Cizma steht zu seinen früheren Verfehlungen, weiss aber auch, dass er dadurch seine Schuld nicht tilgen kann. Eine winzige Hoffnung auf zwar nicht Glück aber vielleicht Ruhe  gibt es auch für ihn

Es gibt einen Hoffnungsschimmer für Winter und Anett, die Hoffnung, auf ein "drittes" , eventuell sogar gemeinsames Leben.

Marthen hat verkauft, aber plant einen Neuanfang, auch das positiv. Der Ökobauernhof passt zu ihm, auch zu Anett.

Ich hätte gern mehr über Ana erfahren, wie es mit ihr weitergeht.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
striesener kommentierte am 28. Januar 2018 um 20:35

Gerade bin ich mit dem letzten Teil des Buches fertig geworden. Das Ende ist hoffnungsvoller, als ich es erwartet hatte. Sicher kein Happy End, schon allein wegen Cippos Tod nicht. Aber doch die Hoffnung auf einen Neuanfang für die Protagonisten, so dass ich das Buch mit einem guten Gefühl zuklappen konnte.

Die Auflösung des Kriminalfalls fand ich stimmig und schlüssig. Gerne hätte ich noch erfahren, wer die Ermordung der Gamans veranlasst hat. Aber dass diese Frage offen bleibt, macht das Ende eigntlich nur realistischer.

Fazit: Ein tolles Buch, welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
schlumeline kommentierte am 04. Februar 2018 um 08:37

Ein stimmiges Ende eines wirklich sehr durchdachten Spannungsromans. Hier steckt viel Recherche hinter der Geschichte und die Geschichte rund um die handelnden Charaktere ist auch wirklich interessant. Schade, dass hier einige Menschen ihr Leben lassen mussten, aber auch das ist bei einem so politisch und gesellschaftlich durchdachten Roman nur realistisch. Hier wird deutlich welche Auswirkungen Vergangenheit auf das Leben von Menschen haben kann und wie sehr so mancher nur auf seinen eigenen Profit bedacht ist. Ein Trauerspiel.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
Maenade kommentierte am 05. Februar 2018 um 09:53

Ach, ach, ach. Was für ein trauriges Buch!

Ich habe es aus Krankheitsgründen erst vorgestern ausgelesen, die letzten zwei Tage musste ich noch drüber nachdenken. Ich habe sogar von der Handlung geträumt! Mich hat das Buch, mit anderen Worten, tatsächlich mitgenommen, im besten Sinne. Ich fand es spannend, zeitweilig unerträglich, konsequent. Ich fand die Personen sehr menschlich. Das zentrale Thema war aus meiner Sicht Schuld - die eigene und die der anderen - und Sühne, die ganz persönliche, selbst auferlegte. Ich wusste von einigen der beschriebenen Probleme in Rumänien schon, fand es aber gut, sie mal kompakt und im Rahmen einer Geschichte dargestellt zu bekommen, in den Nachrichten ist sowas immer recht abstrakt und schnell wieder vergessen, hier bekommen Korruption und ihre Auswirkungen Gesichter und bleiben damit leichter in Erinnerung. Ich denke darüber nach, das Buch einer Freundin zu geben, die in Rumänien aufgewachsen ist und sich heute für den Erhalt von Rosia Montana engagiert (im Buch kurz erwähnt). Ich bin gespannt, was sie davon hält! Was mich auch interessieren würde: Was war für Bottini der Auslöser zu dieser Geschichte? Wie ist er darauf gekommen, Ostdeutschland und Rumänien auf diese Weise gegenüberzustellen, zu parallelisieren ohne es gleichzumachen?

An einer Stelle habe ich mich schließlich noch gefragt, ob ich nicht aufgepasst habe und daher etwas nicht verstehe: Auf Seite 320 denkt Cozma nach und nennt dabei Lisas Mörder in Gedanken Petre Fuia. Auf Seite 323 erfährt er den Namen von Gaman und Dan lässt sich dessen Daten diktieren. Kannte Cozma den Namen wirklich schon auf Seite 320? (Wie gesagt: Ich war krank und es kann gut sein, dass ich mich einfach nicht an die Stelle erinnere. Aber vielleicht ja jemand von Euch?)

Insgesamt, wie ich finde, ein gutes und stimmiges Buch und sicherlich ein Gewinn, es gelesen zu haben.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 266 bis Ende
Kochmicha kommentierte am 15. Februar 2018 um 20:50

Fertig mir hart das Ende sehr gut gefallen insgesamt einsehen gutes buch