Leserunde

Bonus-Leserunde zu "Grimms Morde" (Tanja Kinkel)

Grimms Morde - Tanja Kinkel

Grimms Morde
von Tanja Kinkel

Bewerbungsphase: 23.10. - 06.11.

Beginn der Leserunde: 13.11. (Ende: 03.12.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Droemer Verlags – 20 Freiexemplare von "Grimms Morde" (Tanja Kinkel) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. Darüber hinaus erhaltet ihr zum Abschluss der Leserunde einen Link zu einem Online-Formular, das in Kurzform weiteres Feedback zum Roman abfragt. Für die Teilnahme daran, mit der ihr euch durch eure Bewerbung einverstanden erklärt, erhaltet ihr 1.000 Community-Punkte gutgeschrieben.

ÜBER DAS BUCH:

Der neue historische Roman der Spiegel-Bestsellerautorin Tanja Kinkel führt zurück in das neunzehnte Jahrhundert und verbindet märchenhaftes Setting und historische Spannung mit einer grausamen Mordserie: Aus Grimms Märchen werden Grimms Morde. Die langjährige Mätresse des hessischen Kurfürsten wird bestialisch ermordet. Kurz danach gibt es einen weiteren Toten. Die einzigen von der Polizei vorgefundenen Hinweise führen zu den Gebrüdern Grimm und zu den Schwestern von Droste zu Hülshoff. Die Grimms sind Verdächtige. Nur die Zusammenarbeit der ungleichen Geschwisterpaare kann die Wahrheit über Morde und Märchen an den Tag bringen. In einer Zeit, wo die Errungenschaften der Freiheitskriege verloren gehen, Zensur und Überwachung in Deutschen Fürstentümern wieder Einzug hält, müssen die vier sich dafür Verwicklungen aus der Vergangenheit stellen, um die Rätsel der Gegenwart zu lösen.

ÜBER DIE AUTORIN:

Tanja Kinkel, geboren 1969 in Bamberg, gewann bereits mit 18 Jahren ihre ersten Literaturpreise. Sie studierte in München Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft und promovierte über Aspekte von Feuchtwangers Auseinandersetzung mit dem Thema Macht. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation "Brot und Bücher e.V", um sich so aktiv für eine humanere Welt einzusetzen (mehr Informationen: www.brotundbuecher.de). Tanja Kinkels Romane wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt; sie spannen den Bogen von der Gründung Roms bis zum Amerika des 21. Jahrhunderts. Zu ihren bekanntesten Werken gehören "Die Löwin von Aquitanien" (1991), "Die Puppenspieler" (1993), "Mondlaub" (1995), "Die Schatten von La Rochelle" (1996), "Die Söhne der Wölfin" (2000), "Götterdämmerung" (2003), „Venuswurf“ (2006), „Säulen der Ewigkeit“ (2008) und "Im Schatten der Königin" (2010), "Das Spiel der Nachtigall" (2011), "Verführung" (2013) und "Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin" (2014).

03.12.2017

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 154 - 280)

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Harakiri kommentierte am 17. November 2017 um 18:51

so langsam finde ich mich besser in der Handlung zurecht. Der Schlagabtausch zwiischen Jakob und dem Polizisten hat mir sehr gut gefallen

Die Gebrüder Grimm und die Fräuleins von Droste suchen jetzt also selbst den Mörder. Ich denke, das ist auch gut so, die Polizei ist ja nicht wirklich präsent.

Wer könnte es darauf angelegt haben, Annette zu überfahren? Es muss ja jemand aus dem Schloss sein. Doch die Baronin? Hat es etwas mit den Bildern zu tun?

 

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LESERIN kommentierte am 19. November 2017 um 11:20

@Harakiri, du hast Recht, der zweite Abschnitt bringt wirklich mehr Licht ins Dunkel. Mir gefällt die Art und Weise, auf Welche der HandlungsverLAUF VORAnGETRIEBEN wird. (ups, Großbuchstaben, sorry).

Die Autorin bereitet Vergangenes und Fiktionales wirklich spannend auf!

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westeraccum kommentierte am 19. November 2017 um 13:11

Ich bin jetzt auch beser in das Buch hineingekommen und es tut sich doch etwas!

Annette gefällt mir immer besser, sie ist intelligent und schlagfertig, allerdings passt sie damit gar nicht so in die Zeit. Eigentlich wurde sie mindestens 100 Jahre zu früh geboren. Ihre Kabbeleien mit Jakob machen Spaß.

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Bibliomarie kommentierte am 19. November 2017 um 22:26

Anette ist wirklich zu früh geboren. Ich könnte manchmal schreien, wie herablassend und demütigend August sie behandelt. Keiner erkennt ihren Intellekt, sie gilt als lediglich als vorlaut. Ich muss unbedingt mal nachlesen, ob sie noch zu Lebzeiten Anerkennung erfahren hat.

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Giselle74 kommentierte am 22. November 2017 um 10:49

Aber August ist selbst für seine Zeit ein Ekel besonderer Art. (Später hieß sein Nachfolger übrigens Alfred ;-) )

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tigerbea kommentierte am 25. November 2017 um 21:50

Tetzlaff... Die Serie liebe ich ♡

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Bibliomarie kommentierte am 19. November 2017 um 15:10

Man muss schon sehr konzentriert lesen um alle Feinheiten und Anspielungen zu verstehen, aber das gefällt mir recht gut.

Was ist wohl in Bökendorf passiert? Mir scheint, dass August zusammen mit Wilhelm und Straube eine Intrige gegen Anette inszeniert haben, die sie tief verletzt haben muss. Nur so kann ich mir ihre Depressionen und Schuldgefühle erklären. Aber dass sie selbst aktiv Grenzen überschritten hat, kann mich mir nicht vorstellen, da war sie zu sehr Kind ihrer Zeit, auch wenn sie sich immer wieder dagegen aufgelehnt hat.

Aber Jenny und Anette bekommen auch einiges an Hinweisen, wie Nette das Jacob unter die Nase reibt, war große Klasse. Sie ist wirklich scharfzüngig und vorallem schlagfertig. Die Grimms kommen damit nicht zurecht, auch Lotte gefällt mir. Sie macht zwar ihren Brüdern den Haushalt, weiß aber genau um ihren Stellenwert und macht ihren Standpunkt klar.

Der Kutschenunfall war geplant, aber wer wußte, dass die Schwestern zu Fuß unterwegs waren. Sie haben ja die Kutsche von ihrem Gastgeber, warum hat der Kutscher nicht gewartet? War das ein Zufall oder Versehen oder steckt da schon mehr dahinter?

Der arme Poet Wegener, so sehr war er von seinem Werk überzeugt, dass er sich auf alles einlässt, nur um ein vages Versprechen zur Veröffentlichung zu bekommen. Ein verblendeter Hitzkopf, der leider nur ein kurzes Leben hatte, für die Literatur wahrscheinlich kein Verlust, aber schade um einen leidenschaftlichen, rebellischen jungen Mann.

Mir macht die Geschichte wirklich Spaß und außerdem regt sie mich an, ständig etwas nachzuschlagen. Ich wußte z.B. überhaupt nicht, dass Anette eine Schwester hatte. Auch von dem Grimms wußte ich eigentlich überhaupt nichts Familiäres. Das gefällt mir sehr.

Auch wenn wir heute die Prachtbauten wie z.B. die Wilhelmshöhe bewundern, dann sollte man schon auch mal bedenken, mit welchen Lasten die einfachen Leute dafür gradestehen mussten. Das aber nur mal so nebenbei.☺

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nirak kommentierte am 19. November 2017 um 17:55

Mir macht die Geschichte wirklich Spaß und außerdem regt sie mich an, ständig etwas nachzuschlagen. Ich wußte z.B. überhaupt nicht, dass Anette eine Schwester hatte. Auch von dem Grimms wußte ich eigentlich überhaupt nichts Familiäres. Das gefällt mir sehr.

 

Geht mir genauso. Ich bin mit den Märchen der Brüder Grimm aufgewachsen und kenne sehr viele, aber über die eigentliche Geschichte der Brüder wußte ich so gut wie gar nichts. Ich werde aber erst am Ende des Buches noch mal ein bisschen was zu den Brüdern lesen. Mal schauen was googel noch zu sagen weiß.

 

 

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westeraccum kommentierte am 21. November 2017 um 10:12

Das geht mir auch so. Ein Besuch im Rüschhaus bei Münster ist fest eingeplant!

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vielleser18 kommentierte am 23. November 2017 um 08:07

Und ich werde die erwähnten Baulichkeiten in Kassel nun mit anderen Augen betrachten können. Nächstes Jahr, wenn es wieder wärmer ist, ist ein Besuch im Bergpark nun Pflicht !

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Buchstabensucht kommentierte am 23. November 2017 um 12:41

Ich will jetzt nächstes Jahr auch unbedingt mal nach Kassel und mir das Schloss und den Park anschauen. Auf jeden Fall inspiriert das Buch zum Reisen.

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moewe13 kommentierte am 28. November 2017 um 11:48

Ja da hast du recht, man bekommt richtig Lust darauf mal in diese Ecke Deutschlands zu reisen um sich Kassel anzusehen:) 

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vielleser18 kommentierte am 23. November 2017 um 08:09

upss....warum erschien mein Beitrag nun doppelt ?? Löschen ging leider nicht, ich kann ihn nur überschreiben.

Aber was ich noch zum Abschnitt sagen kann, dass Tanja Kinkel es schafft, bei mir ein lebhaftes Kopfkino beim Lesen laufen zu lassen. Ich muss mich zwar beim Lesen konzentrieren, manchmal lese ich auch einen Absatz nochmal, aber trotzallem ist es keine allzu schwere Lektüre, immer noch eine, die mich sehr gut unterhalten und fesseln kann.

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Michelly kommentierte am 22. November 2017 um 08:19

Da kann ich mich nur anschließen. Die ganze Geschichte drum herum war mir bisher unbekannt. Allerdings steht schon lange die Biographie von Anette auf meiner Wunschliste. Die sollte ich dann vielleicht gleich hinterher lesen!

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vielleser18 kommentierte am 26. November 2017 um 19:39

Guter Tipp, danach werde ich mich jetzt auch mal umschauen. Gibt es eine Biografie, die ihr empfehlen könnt ?

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moewe13 kommentierte am 27. November 2017 um 19:09

Ja, auch ich habe mal eben die Lebensläufe der Protagonisten nachgeschlagen;) recht interessant besonders der von Jenny!

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nirak kommentierte am 19. November 2017 um 17:52

Mir gefällt die Geschichte richtig gut auch wenn ich mich sehr konzentrieren muss, um alles richtig mitzubekommen. (Dies ist so ein Buch, welches sich lohnt nochmal zu lesen )

Jetzt versuchen die Grimms die Morde selbst aufzuklären und auch Annette und Jenny wollen dabei helfen. Ich finde es immer wieder amüsant zu lesen, wie wenig die Männer damals den Frauen zutrauten. Nur weil Annette eine Frau ist, kann sie die Zusammenhänge nicht sehen, aber sie beweist Jacob direkt, dass dies nicht so ist und gibt einen wichtigen Hinweis. Ich mag diese Dialoge zwischen den einzelnen Parteien. Ich bin wirklich gespannt wer für die Morde verantwortlich ist, sonst habe ich immer schnell einen Verdacht bei der Hand, aber hier fehlt mir wirklich der Täter und vor allem das Motiv. Die Frau konnte doch niemanden mehr schaden, sie war doch schon viel zu alt, oder hat vielleicht ihre Suche nach den Bildern was mit ihrem Tod zu tun? Wäre doch möglich, dass sie auf etwas gestoßen ist, was im verborgenen bleiben soll. Vielleicht noch etwas was mit den Franzosen zu tun hatte. Aber wie passt dann der Tod des Dichters in das Bild und warum hat er erzählt Grimm würde seinen Roman veröffentlichen obwohl das ja nicht stimmt? Alles sehr seltsam.

Annette und Straube treffen aufeinander und anstatt miteinander zu reden, schweigen sie sich an. Dabei wäre hier doch eine Möglichkeit gewesen sich auszusprechen. Aber da sind wohl beide ein bisschen stur. Am Ende werden sie noch fast überfahren. Wer kann den jetzt den Tod von Nette wollen? Hier hatte doch bestimmt die Hessenstein ihre Finger im Spiel, aber auch hier die Frage warum.

Interessant fand ich allerdings was die Brüder im einzelnen herausgefunden haben, nämlich, dass auch Höflinge oder andere niederes Bedienstete in die Sache verwickelt sein könnten. Bis jetzt haben sie ja nur im direkten Umfeld der adligen gesucht, aber auf die Idee, dass es auch ein Untergebener gewesen sein könnte, ist ja noch niemand gekommen. Ich bin wirklich auf das Ende gespannt.   

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Bibliomarie kommentierte am 19. November 2017 um 22:29

"Ich mag diese Dialoge zwischen den einzelnen Parteien. Ich bin wirklich gespannt wer für die Morde verantwortlich ist, sonst habe ich immer schnell einen Verdacht bei der Hand, aber hier fehlt mir wirklich der Täter und vor allem das Motiv."

Ich habe auch noch überhaupt keine Idee. Auch das Motiv ist mir noch nicht eindeutig. Vielleicht Rache ?

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nirak kommentierte am 20. November 2017 um 18:13

Rache, ist bestimmt ein guter Gedanke. Aber wo für? Und was noch wichtiger ist, wer?

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Bibliomarie kommentierte am 20. November 2017 um 22:09

Ich denke für Geschehnisse während der französischen Besatzung und die vielen ehemaligen Mätressen, die um Geld und Status z.B. für ihre Kinder kämpfen, wäre eine Möglichkeit.

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Readingwoman kommentierte am 21. November 2017 um 08:18

Ich vermute, dass es irgendwas mit dieser Suche nach den verschwundenen Bildern zu tun hat? Das wollte irgendwer verhindern. Wie allerdings Wegner darin verwickelt ist, da habe ich noch keine Idee.

Wird es eigentlich noch einen Rotkapchen Mord geben - Ich komme darauf, weil auf den Cover der Rotkappchen Wolf abgebildet ist? Und wenn ja, wen wird es treffen?

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Bibliomarie kommentierte am 21. November 2017 um 09:07

Ach, die Bilder! Da könnest recht haben. Die spielen ja bei Jacob eine große Rolle und so häufig, wie die fehlende Anzahl bisher erwähnt wurde, ist das sicher ein Indiz.Das habe ich übersehen.

Ich muss dringend weiterlesen.

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Giselle74 kommentierte am 21. November 2017 um 18:44

Ja, über die Bilder habe ich auch schon nachgedacht. Die Ermordete hatte daran ja auch sehr großes Interesse.

Überhaupt habe ich mir nie Gedanken über den schwierigen Stand einer Mätresse gemacht und wie sehr sie vom Wohlwollen anderer abhängig war...

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vielleser18 kommentierte am 23. November 2017 um 08:12

Die Bilder sind bisher der rote Faden, der immer wieder auftaucht und die Figuren miteinander verbindet. Die schwankende Anzahl, die Besitzansprüche etc. Ich bin auch sehr gespannt auf den dritten Abschnitt und werde heute abend gleich weiter lesen.

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allegra kommentierte am 21. November 2017 um 19:20

Ich bin jetzt auf S.200.

Der 2. LA geht bei mir flotter. Ich lese aber auch nicht mehr so genau, wie am Anfang. Wenn ich geistig abschweife, lese ich weiter. Irgendwie ergibt es dann schon einen Sinn.

Wegner hat mir irgendwie vorher schon etwas leid getan. Dass er umbegracht wurde, fand ich dann auch sehr traurig. Annette ist schon eine sehr fortschrittliche Frau. Kein Wunder, dass sie mit ihrem vorlauten Wesen immer wieder angeeckt ist. Aber so vom Gefühl her nimmt mich weder Annette noch Jenny mit. Bis jetzt ist es bei mir sehr ein verkopftes Buch, das ich historisch und politisch durchaus interessant finde, das mich aber nicht wirklich mitreißt. Ich hoffe mal auf die zweite Hälfte.

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Giselle74 kommentierte am 22. November 2017 um 10:54

Mir gefällt das Buch bisher ausgesprochen gut. Der Lesefluss passt zur Zeit, auch damals hat alles ein wenig länger gedauert als heute. Besonders die politischen Einblicke finde ich spannend: die Polizeiwillkür, die verkauften Regimenter, die Ämterschacherei.

Und im zweiten Teil verwirren sich auch die Fäden rund um den Mord ganz wunderbar. Ich denke, alles hängt mit den Bildern zusammen, aber wie, da fehlt mir jede Idee...

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vielleser18 kommentierte am 23. November 2017 um 08:04

Je mehr ich lese, desto tiefer zieht mich diese Geschichte hinein in das historische Kassel. Der Bergpark, die Karlskirche, Schloss Schönfeld, die Löwenburg, alles bekannte Plätze und Orte. Mir gefällt die wechselnde Sicht aus den Perspektiven der Brüder Grimm und den Schwestern Droste. Die Gedanken, die Dialoge, die ganze Geschichte ist fesselnd und unterhaltend erzählt.

Am Ende des Abschnitts dann der Anschlag, anders kann ich es nicht sehen, auf die Schwestern. Straube, der sich todesmutig dazwischen wirft und Annette das Leben rettet. Wer steckt hinter allem ? Wer hat die Anzeige geschaltet und dem jungen Fritz weißgemacht, dass das Buch veröffentlicht würde ? Viele Fragen, bisher habe ich keinen Vedächtigen. Über die Bökendorfer-Affäre habe ich nachgeggoogelt und bin nun schlauer, es hat mich doch neugierig gemacht. Nach und nach kommen auch im Buch mehr Hinweise darauf.

Also - bisher ein toller Roman und ich bin gespannt auf das weitere Geschehen.

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Buchstabensucht kommentierte am 23. November 2017 um 13:09

Spätestens jetzt habe ich Annette, ihre Schwester Jenny und auch Jacob Grimm ins Herz geschlossen. Schön, dass wenigstens ein halbwegs sympathischer männlicher Charakter dabei ist, die anderen glänzen ja nicht gerade durch ihre Intelligenz oder wenigstens ihren Anstand. Beides Fehlanzeige.

Wie gut, dass wir Frauen heutzutage selbst entscheiden dürfen, wen wir heiraten, oder auch nicht - und allein reisen! Und arbeiten. So lange gibt es diese Freiheiten ja noch gar nicht, in den 1970er Jahren war es für die Familien meiner Eltern immer noch ein Thema, dass die eine evangelisch und die andere katholisch war. Meine Mutter benötigte auch noch eine Erlaubnis meines Vaters, um arbeiten zu dürfen.

Annette von Droste Hülshoff war ihrer Zeit zumindest weit voraus, dem Wikipedia - Eintrag zu urteilen, auch im wirklichen Leben. Es kam offenbar auch gar nicht so selten vor, dass Männer literarische Werke von Frauen unter ihrem Namen veröffentlichten. Am West-Östlichen-Divan, zum Beispiel, hat meines Wissens auch eine Frau mitgearbeitet - Marianne von Willemer.

 

Mir selbst war beim Lesen noch nicht so richtig bewusst, dass die verschwundenen Bilder eine Rolle spielen könnten, aber ja, sie kommen immer wieder vor. Ich hatte auch noch keinen richtigen Verdacht, wer der Mörder sein könnte.

Fazit: Auch der zweite Teil war sehr spannend,  ich habe viel gelernt und wurde zum Nachdenken angeregt.

 

 

 

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allegra kommentierte am 25. November 2017 um 14:14

Ich vermute wie einige meiner Vorschreiberinnen auch, dass die verschwundenen Bilder eine Rolle spielen. Aber vielleicht ist das bei mir auch nur der Fall, weil ich mich gerade aufgrund der Gurlitt Sammlung gedanklich mit gestohlenen Bildern befasst habe. Es könnte genau so gut etwas mit den politischen Verwicklungen zu tun haben. Die Mätressen hatten ja, sicherlich teilweise ungewollt, Einblicke bis in die Machtzentren.

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Jamboo kommentierte am 25. November 2017 um 21:31

Ich hätte geschworen, dass ich zu diesem Abschnitt bereits etwas gepostet hab *grübel*, schon vor ein paar Tagen. In meinem Postfach war sogar eine Benachrichtigung  zu einer Antwort. Und nun kann ich nix mehr finden. Zu dumm, dass ich den Beitrag nicht gespeichert hatte auf meinem Laptop. Na gut, auf ein Neues.

Man muss schon sehr konzentriert lesen um alle Feinheiten und Anspielungen zu verstehen, aber das gefällt mir recht gut.

Das finde ich auch. Häufig habe ich einen Absatz mehr als einmal gelesen, um Sinn und Inhalt zu erfassen.

Die Sache mit der Anrede in der 3. Person scheint tief zu sitzen bei Jacob Grimm. Diese Form der Anrede ist mir bekannt, aber mir war bis jetzt nicht klar, dass es sich dabei um eine bewusste Herabsetzung handelt. Jacob ist diesbezüglich sehr empfindlich, das kommt immer wieder zur Sprache, vielleicht, weil er schon im Lyzeum auf diese Weise von seinem Lehrer gedemütigt wurde (siehe S. 155).

Eine üble Zeit, da die Fürsten Regimenter verkauft haben um ihren Mätressen ein luxuriöses Leben bieten zu können. Auch dieser Umstand kommt mehrfach zur Sprache. Ich fand Jacobs Gedanken dazu interessant. Wie er abwägt zwischen dem durchaus vorhandenen Fortschritt während der napoleonischen Besatzung und den Nachteilen der Fremdherrschaft.

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tigerbea kommentierte am 25. November 2017 um 22:01

Der Abschnitt las sich jetzt um einiges besser. Jakob ist echt nicht auf den Mund gefallen. Sehr gut, wie er dem Polizisten contra gegeben hst. Und gut, daß bei der Suche nach dem Mörder Eigeninitiative gezeigt wird. Sonst wird das ja nichts. Annette ist so untypisch für die Zeit. Für eine Frau ist sie ganz schön "frech". Heute wäre alles normal. Ob darin der Grund für ihren Unfall liegt? Oder in ihrer Suche nach dem Mörder?

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Jamboo kommentierte am 26. November 2017 um 08:57

Annette ist so untypisch für die Zeit. Für eine Frau ist sie ganz schön "frech".

Ja, sie ist ihrer Zeit weit voraus gewesen und es hat sie eine Menge Kraft gekostet, ihren Weg zu gehen. Aber sie hat ihren Traum erfüllt, etwas Bedeutendes zu schaffen und dadurch quasi "unsterblich" zu werden.

 

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vielleser18 kommentierte am 26. November 2017 um 19:36

Ihr Name war mir schon ein Begriff, aber ich habe mich mit ihr bisher nicht näher beschäftigt, aber dieser Roman hat mich neugierig auf sie und ihre Werke gemacht und ich habe fest vor, die Judenbuche zu lesen.

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Birte kommentierte am 26. November 2017 um 09:04

Auch ich habe nun den zweiten Leseabschnitt beendet - da ist ja einiges in Rollen gekommen. Wie schon einige geschrieben haben, gefallen mir die lebhaften Dialoge besonders gut, und die Beschreibungen der Szenen sind so detailliert, dass der Film im Kopf von ganz allein entsteht.

Es wird deutlich, was für ein Interessengeflecht auf allen Ebenen am Hofe herrscht - jeder versucht, sein Schäfchen in's trockene zu bringen, und das durchaus auch ohne Rücksicht auf andere.

Noch habe ich nichts recherchiert, sondern will den Roman ohne weiteres Hintergrundwissen auf mich einwirken lassen - und ich vermute mal, dass die für Annette traumatische Bökendorf-Geschichte wohl noch aufgeklärt wird, und vielleicht auch insgesamt nicht ganz unwichtig für die Geschichte ist, denn sie wird ja so oft wie die verschwundenen Bilder erwähnt.

Ich vermute, dass der Mörder am Hofe zu finden ist - und vermute, dass Annette und Jacob ihn herausfinden. Ansonsten bleiben ja auch noch genug Handlungsstränge, die hoffentlich noch geklärt werden: Annette/Straube, Jenny/Wilhelm, das weitere Schicksal der Grimms, ein eventuelles Umsturz-Komplott (da sehe ich den Sohn des aktuellen Kurfürsten sowie den Sohn der ermordeten Mätresse im Fokus - und vielleicht auch Wegener?). Bin gespannt :)

Aber im Gegensatz zu manchen hier würde ich annehmen, dass Annette auch heute noch anecken würde - denn "frech", "vorlaut" und "unbedacht" wären ja auch heute keine Eigenschaften, die bei einer Frau so ohne weiteres akzeptiert werden.

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Michelly kommentierte am 26. November 2017 um 16:35

Ich bin jetzt auf Seite 181 angekommen und so langsam gefällt auch mir die Geschichte immer besser. Besser spät als nie! 

Mir gefällt sehr gut, wie die Figur des Jacob Grimm auf der Suche nach dem Mörder immer weiter ausgebaut wird. 

 

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anna1965 kommentierte am 27. November 2017 um 11:36

Ich habe jetzt fast den zweiten Teil durch und es macht mir jetzt wirklich Spaß, die Schlagabtausche zwischen Nette und diversen Männern zu lesen. Wie kompliziert das Verhältnis zwischen Mann und Frau doch damals war. Selten wurde etwas einfach gerade raus gesagt. Ich hätte mich zu dieser Zeit ständig daneben benommen.

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moewe13 kommentierte am 27. November 2017 um 19:05

Dieser zweite Teil liest sich gleich ein wenig flotter:) Das Gedicht von Nette "Am Turme" finde ich sehr schön, es drückt sehr gut ihre Empfindungen und ihren Freiheitwillen aus und die Rolle der Frauen in der damaligen Zeit. Bisher habe ich noch überhaupt keinen Verdacht, mal sehen was die nächsten Kapitel bringen, weiter auf Seite 219.

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moewe13 kommentierte am 28. November 2017 um 11:57

So gerade noch die letzten Seiten des zweiten Abschnitts gelesen. So langsam schleicht sich ein leiser Verdacht ein...vermutlich hat alles mir diesen verschwundenen Bildern zu tun!? Ein großer Bilderliebhaber ist ja auch der Baron von Kern, Gastgeber der Fräulein;) Der Anschlag mit der Kutsche war natürlich schon sehr diletantisch, zum Glück! Eigentlich kann das ja nur der Kutscher von den Kerns gewesen sein, denn die Mätresse verdächtige ich eigentlich nicht.

Der junge Wegner past nicht so ganz ins Bild, aber vielleicht ist er auch nur Ablenkung. Die Ankündigung für seinen Roman in der Zeitung ist jedenfalls dreist!Nun auf die Auflösung und den letzten Abschnitt bin ich schon sehr gespannt!

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smberge kommentierte am 03. Dezember 2017 um 21:28

Der zweite Abschnitt hat mir deutlich besser gefallen, dreht sich die Handlung doch jetzt mehr um die eigentlichen Ermittlungen. Ich habe mich auch in die Gegebenheiten der ZEit eingefunden und die Handlung nimmt langsam Fahrt auf.

Jetzt haben wir schon 2 Tote und einen Mordversuch an den Droste Schwestern. Ich finde die Ereignisse sehr rätselhaft, kann ich mir doch nicht erklären, wie die Morde und die handelnden Personen zusammen passen.

Jetzt folgt noch ein Abschnitt, da muss es dann auch zur Auflösung kommen. Leider bin ich etwas spät dran und werde meinen Beitrag zum 3. Abschnitt heute nicht mehr schaffen. Aber ich hoffe, das ist ok, denn mein Buch ist auch erst mit einer Woche Verspätung angekommen..

 

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smberge kommentierte am 03. Dezember 2017 um 21:30

Die Bilder sollen eine Rolle spielen? Darauf bin ich gar nicht gekommen, aber ich werde der letzten Abschnitt mit diesem Gedanken lesen. 

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Nadines_Bücher kommentierte am 10. Dezember 2017 um 11:30

Weiter geht's in der Welt des Adels und der Mätressen. Annette und Jenny gelingt es, sich geschickt einzuladen und die richtigen Fragen zu stellen. Der Sohn der Toten, Bachros, ist ein Alkoholiker, der Geld benötigt. Auch von Kern ist mir nicht recht sympathisch. Ebensowenig die Hessenstein, die aber ihre (ehemalige) Stellung kennt und sie selbstbewusst ausnutzt.

Auch Jacob Grimm "ermittelt", wenn auch aufgrund seiner ruppigen Art etwas weniger subtil. Schließlich steht er weiter unter Verdacht, da der tote Jung-Schriftsteller wohl meinte, etwas gegen Grimm in der Hand zu haben und die Veröffentlichung seines Buchs von ihm erpressen zu können.

Spannungsbogen: Annette wird auf dem Nachhauseweg von der Hessenstein von einer Kutsche fast überfahren, ihre ehemaliger Kavalier Straube wirft sich dazwischen und wird schwer verletzt. Als Annette Hilfe holen läuft, versucht Jenny herauszubekommen, was zwischen den beiden geschehen ist. Wir erfahren jedoch wieder nichts. Was hat Wilhelm damit zu tun? Wird es ihn und Jenny entzweien?