Leserunde

Leserunde zu „1984" (George Orwell)

1984
von George Orwell

Bewerbungsphase: 30.01. - 13.02.

Beginn der Leserunde: 20.02. (Ende: 12.03.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir 20 Freiexemplare von „1984" (George Orwell) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

... leider aktueller denn je: Big Brother is watching you.
George Orwells 1984 ist längst zu einer scheinbar nicht mehr erklärungsbedürftigen Metapher für totalitäre Verhältnisse geworden. Mit atemberaubender Unerbittlichkeit zeichnet der Autor das erschreckende Bild einer durch und durch totalitären Gesellschaft, die bis ins letzte Detail durchorganisierte Tyrannei einer absolute autoritären Staatsmacht. Seine düstere Vision hat einen beklemmenden Wirklichkeitsbezug, dem sich auch der Leser von heute nur schwer entziehen kann.

ÜBER DEN AUTOR:

George Orwell, geboren 1903 in Motihari, Indien, verdingte sich zunächst bei der indischen Polizei in Birma. Er gab den Dienst aber 1927 aus Protest gegen die britischen Kolonialherren auf. Danach lebte er in London und Paris, und schlug sich als Tellerwäscher, Vagabund und Lehrer durchs Leben. Er schriebe zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Gedichte. Orwell starb 1950.

13.03.2017

Thema: Alle

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
wandagreen kommentierte am 27. Februar 2017 um 19:58

Oh, danke, Gwendolyn22 (wieso habt ihr so komplizierte Namen?).

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Gwendolyn22 kommentierte am 28. Februar 2017 um 12:54

Sorry, als ich mich angemeldet habe, hat die Seite alleine "Gwendolyn" nicht akzeptiert und da dachte ich, der Name sei schon vergeben. Gwendolyn einfach nur aufgrund Kerstin Giers Edelstein-Trilogie. ;-)

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
wandagreen kommentierte am 02. März 2017 um 11:02

Ah, so, verstehe. Kenne das Buch nicht, aber wenn es einem zu einem Nick inspiriert, ist es super!

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Julia Schweikert kommentierte am 05. März 2017 um 15:16

Ich würde sagen, du hast es richtig gut zusammen gefasst.
Und mir geht es auch so. Hab mir den Schreibstil anders vorgestellt. Man kann es nicht mal so schnell runterrattern und ich brauch auch meine Zeit, die Seiten zu lesen. Auch die Detailtreue ist manchmal ein wenig zu viel.. Aber es ist krass, was man alles erfährt und die Parallen von Damals zu Heute. Wenn man bedenkt, wann das Buch geschrieben wurde, ist es doch beängstigend, dass wir nicht wirklich klüger, reifer und aus der Vergangenheit lernen. Er greift vieles auf, was heute noch Aktuell ist. Nur allein die Gehrinwäsche. Schaut man unsere heutigen "Nachrichten" an, ist es doch wie eine Art "Gehirnwäsche". Wenn man in die USA blickt, in machen Staaten, wo die Enthaltsamkeit von Sex so kravierend is, dass man mit 16-18 heiratet, damit man Sex haben darf, ist es doch krank.

George Orwell war ein echt intelligenter Mann und ich bin gespannt, was für Parallelen uns noch begegnen.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Gwendolyn22 kommentierte am 27. Februar 2017 um 13:28

Der Roman hat mich im zweiten Teil nicht mehr losgelassen, trotz des relativ detailreichen und anstrengenden Schreibstils. Die Erläuterungen zur Geschichte der "Partei", zu Kriegsführung usw. fand ich auf Dauer etwas ermüdend -

hingegen die Begegnung mit Julia, die mit O´Brien und schließlich die Festnahme Winstons spannend und beklemmend geschildert, so dass ich nur so über die Seiten geflogen bin und das Buch nicht mehr weglegen wollte. :-)

Winston sagt bei seiner Festnahme: "Wir sind Tote." Er ist ja davon überzeugt, dass er nun auf jeden Fall "vaporisiert" wird, seine Existenz also ausgelöscht - und er getötet wird. Ich bin gespannt, ob das stimmt.

 

 

 

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Federfee kommentierte am 27. Februar 2017 um 16:33

Den Stil finde ich eigentlich gar nicht anstrengend, sondern eher angenehm einfach und manchmal auch sehr anschaulich. Allerdings finde ich es auch mühsam zu lesen, weil so viele Gedanken darin stecken, dass man das mit einmal lesen gar nicht alles erfassen kann.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
kommentierte am 01. März 2017 um 08:56

Du hast recht. Auf das Buch muss man sich wirklich einlassen. Ich lese es eher in  ruhigen Minuten und wenn ich noch klar im Kopf bin.

Das Buch ist echt nichts für abends.

Die politischen Gedanken finde ich ebenfalls sehr interessant.  Auch wenn die Sprache nicht immer die einfachste ist. Aber auch da habe ich schon schlimmeres gelesen. :-)

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Julia Schweikert kommentierte am 09. März 2017 um 17:11

Ich stimme euch zu. Teilweise ist der Schreibstil echt anstrengend und auch die viele Gedanken, die darin stecken, sind teilweise zu anschaulich oder detailverliebt dargestellt, das man teilweise durcheinander kommt, war das jetzt ein Gedanke oder die Geschichte.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Hermione kommentierte am 27. Februar 2017 um 17:46

Hi Gwendolyn,

ich fand das letzte Kapitel des zweiten Teils auch extrem anstrengend zu lesen. Es war sehr lang und bestand fast nur aus den theoretischen Abhandlungen "des Buchs".

Da sich vieles z.B. auch in Kapitel I und III "des Buchs" wiederholt, fand ich es auch etwas ermüdend.

 

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Federfee kommentierte am 27. Februar 2017 um 18:51

Jetzt habe ich diesen Teil auch gelesen und finde es arg komprimiert, eine richtige Gesellschaftstheorie, die Orwell da aufstellt.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Schneeweißchen kommentierte am 09. März 2017 um 13:21

So ging es mir auch. Teilweise fand ich die Passagen langwierig, wenn es um die Kriegsführung etc. ging. Vielleicht ist es spannender für Menschen, die Krieg miterlebt haben oder sich mehr damit befassen...

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Nora Lee kommentierte am 27. Februar 2017 um 14:32

Was für ein Ende des 2. Teils... Aber die Entdeckung war irgendwie unvermeidlich in meinen Augen. Ein wenig Schade, wo Winston doch gerade in die geheime Bruderschaft aufgenommen worden ist.

Ich kann nicht behaupten, Julia wäre mir sonderlich sympathisch, aber ich muss sie ja nicht mögen. Mir ist sie zu ruppig und zu gefühllos. Aber das kann durchaus von Erziehung und Umwelt kommen.

Wir gewinnen einen Einblick in die Entsehung dieser Totalitären Gesellschaft, namens Ozeanien. Und wir wissen nun auch, wie sich diese drei Supermächte zusammensetzen. Aus welchen Ländern und Kontinenten. Desweiteren hatte Winston mit seinen Vermutungen, was Sache ist, recht. 

Nun bin ich wirklich gespannt, ob Winston seiner Exekution entkommen kann, oder eher nicht. Und wie in dem Fall dann sein Ende aussieht. Ich vermute nicht, dass es ein wirkliches Entkommen gibt, das muss es aber auch nicht.

Es ist wirklich spannend und ich freue mich aufs weiter lesen. :)

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Federfee kommentierte am 27. Februar 2017 um 16:36

Besonders toll finde ich diese Julia auch nicht, aber sie scheint wohl ein 'Kind ihrer Zeit' zu sein. Sie ist so erzogen und kann gar nicht anders. Auf Seite 161 unten steht das auch in etwa so.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Hermione kommentierte am 27. Februar 2017 um 17:54

Julia fand ich erst sehr unsympathisch, dann nicht mehr so, weil sie sehr praktisch veranlagt zu sein schein und es irgendwie geschafft hat, eine gute Tarnung aufrechtzuerhalten.

Allerdings scheint sie viele Dinge, die Winston sagt, gar nicht zu verstehen und schläft ja sogar ein, als er ihr aus "dem Buch" vorliest!

Die Zusammensetzung der Supermächte finde ich auch sehr spannend und bezeichnend - insbesondere, dass England mit Amerika zusammenhängt und so gar nicht mit Europa! Auch das wieder einmal sehr weitsichtig und bis in die heutige Zeit passend.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Gwendolyn22 kommentierte am 27. Februar 2017 um 19:48

@Hermione: Ich fand Julia auch zunächst eher unsympathisch, das liegt sicher daran, dass Winston sie auch eher kritisch beäugt, als er ihr mehrfach begegnet und ihr dann nicht traut. 

Dann wird sie sympathischer, weil sie in Sachen Tarnung Winston klar im Vorteil ist. Nach und nach stellt sich ja dann heraus, dass sie an den Hintergründen nicht wirklich interessiert ist - sie liest nicht und ist auch gar nicht wirklich Feuer und Flamme für die Zusammenhänge, die Winston ihr aus Goldsteins Buch vorliest.

 

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
westeraccum kommentierte am 28. Februar 2017 um 11:39

Stimmt, so wie sich Theresa May an Trump rangeschmissen hat!

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Eulalia kommentierte am 06. März 2017 um 20:33

Und es erklärt, warum in London mit Dollar bezahlt wid. Darüber habe ich mich nämlich schon gewundert.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Chaoskeks kommentierte am 11. März 2017 um 19:14

Darüber habe ich mich am Anfang auch gewundert.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Gwendolyn22 kommentierte am 27. Februar 2017 um 14:33

Uff. Was für ein Buch!

 

Ich konnte mich dem Sog gar nicht mehr entziehen und habe den dritten Teil im Eiltempo gelesen.

 

Durch die Folter und die Beschreibung der Wesensänderung Winstons finde ich den letzen Teil noch düsterer und beklemmender als die ersten beiden.

Durch den Verrat Mr. Charringtons und O´Brien, der Winston 7 Jahre lang beschattet hat / hat beschatten lassen, wird deutlich, dass man in Ozeanien niemandem trauen kann. Womit sich auch meine Frage beantworten ließe, die ich während des ersten Teils aufgeworfen hatte, nämlich, warum Winston oder andere Einzelpersonen nicht Kontakt zu anderen „Vertrauenswürdigen“ suchen, um gemeinsam gegen die Partei zu rebellieren. Winston hatte O´Brien ja zunächst auch für einen Vertreter der Bruderschaft gehalten.

 

Während der Folter wird zwischenzeitlich Winstons Verehrung für O´Brien deutlich, der scheinbar seine Gedanken lesen kann. Für mich liest sich das wie bei einer Geiselnahme, bei der sich die Geisel unbewusst mit dem Geiselnehmer verbündet.

 

Winston wird der „Geisteskrankheit“ bezichtigt und alles wird so ins Gegenteil verquert, dass er bald selbst nicht mehr weiß, wer er ist. Mit verschiedensten Foltermethoden, (em ekligsten finde ich hier die Ratten, alles andere „erträgt“ er ja offensichtlich trotz quälender Schmerzen tapfer) wird er gebrochen und gefügig gemacht. Er wird „bekehrt“. Nach der Folter fehlen ihm jegliches Interesse, sein Lebenshunger und seine Emotionen sind einer Leere gewichen, die nur durch Gin, Schachzügen, Kriegsberichterstattung gefüllt werden. Selbst Julia, die sich durch die Gefangenschaft verändert hat, bedeutet ihm nichts mehr. Jegliche sozialen Kontakte sind gekappt.

 

 

Ich bin mal gespannt, wie Euch der dritte Teil gefällt und was wir hier noch für Diskussionsstoff bekommen...

Über meine Rezension muss ich noch nachdenken. Auf jeden Fall ist das mein beeindruckenstes Buch seit Langem!

 

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
westeraccum kommentierte am 27. Februar 2017 um 14:41

Sehr interessant fand ich die Rolle der Sexualität in der Gesellschaft. Auch hier versucht man mal wieder die Menschen über ihre Sexualität zu kontrollieren, wie es auch z. B. die katholische Kirche über Jahrhunderte versucht hat. Auf Dauer kann das nicht gut gehen. Man sieht es ja auch am Scheitern der Ein-Kind-Politik in China.

Besonders interessant fand ich die ausschnitte aus dem "Buch", die Bezüge zu unserer heutigen gesellschaft sind verblüffend, besonders auf den Seiten 228 und 229.

Insgesamt war ja abzusehen, dass die Beziehung zwischen Winston und Julia nicht gut gehen konnte. In einer Gesellschaft, in der alles überwacht wird, kann man nur schwer Bereiche finden, in denen man der Beobachtung entgeht. Mr. Charrington war mir von Anfang an verdächtig und er hat das Paar bewusst in eine Falle gelockt. Man hätte den beiden ein anderes Ende gegönnt!

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Federfee kommentierte am 27. Februar 2017 um 16:38

Ich bin zwar erst beim 7. Kapitel, aber diese Stellen über die Sexualität habe ich mir auch angestrichen, warum die Partei sie verbietet und wie sie die Energie anderweitig für ihre Zwecke ausnutzt. (S. 163)

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Hermione kommentierte am 27. Februar 2017 um 17:56

Die Kontrolle der Sexualität, auch die Unterdrückung jeglicher Gefühle, finde ich sehr erschreckend. In der Erziehung der jungen Mädchen scheint das ja auch sehr bewusst eingesetzt zu werden.

Interessant auch, dass die Frauen (zumindest die Parteimitglieder) sich nicht schminken dürfen!

 

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Eulalia kommentierte am 06. März 2017 um 20:36

Aber auch logisch, denn wer sich schminkt, möchte attraktiv sein und das passt ja nicht, wenn Sexualität unerwünscht ist

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Schneeweißchen kommentierte am 09. März 2017 um 13:22

Interessant finde ich hierbei, dass es doch vor einigen Jahren im New Adult Genre eine Trilogie (?) gab, die ein ähnliches Thema auffasst, wo Liebe verboten wird? Ich habe die Reihe nicht gelesen, kenne nur Erzählungen darüber...

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Federfee kommentierte am 27. Februar 2017 um 16:47

Es ist interessant, diese Liebesgeschichte zu lesen, wie die beiden doch eine Nische finden. Allerdings sieht Winston rabenschwarz und glaubt nicht, dass ihre Geschichte gut ausgeht. (Ich bin erst bei Kapitel 7).

Julia scheint ein typisches Kind ihrer Zeit zu sein; sie kennt nichts anderes und ist ziemlich unkritisch. Dass sie gegen die Partei ist, hat wohl eigennützige Gründe. Sie sagt, man müsse mit den Wölfen heulen. Auf S. 161 steht, dass sie sich nur aufregt, wenn ihr eigenes Leben betroffen ist. Das kann man in unserer heutigen Zeit auch beobachten. Mich überrascht immer wieder, wie fein Orwell das damals schon alles beobachtet hat und dass damals wie heute die gleichen Phänomene auftreten.

Interessant auch, welche Rolle eine unterdrückte Sexualität spielt, wie die Partei diese Energien in Kriegsfieber und Führerverehrung ummünzt (S.163)

Erschreckend finde ich, was auf S. 190/2. Hälfte steht: von der Verdrehung der Wirklichkeit etc. Da fallen mir doch gleich die Parallelen aus jüngster Vergangenheit auf (USA).

So, nun muss ich weiter lesen, ab Kap. 8 ...

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
BücherwurmNZ kommentierte am 27. Februar 2017 um 19:17

Ich stelle auch immer wieder überraschend fest, dass Orwell zum Teil die heutigen Gegebenheiten beschreibt. Als ob er damals schon den Durchblick gehabt hätte und wüsste, wie die Zukunft wird.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Federfee kommentierte am 28. Februar 2017 um 09:05

Das finde ich auch immer wieder frappierend. Und das kann nur bedeuten, dass es Phänomene sind, die in der Geschichte der Menschheit allgemeingültig sind. Ob da einiges in der Natur des Menschen liegt, Machtstreben und so was?

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
westeraccum kommentierte am 28. Februar 2017 um 11:43

Die Stellen mit der Sexualität erinnerten mich daran "Schenk dem Führer ein Kind!" und den Mutterkult in der Nazizeit mit Mutterkreuz etc. und die Napolas, in denen arische, blonde, blauäugige Menschen "gezüchtet" werden sollten.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
kommentierte am 01. März 2017 um 09:01

Du sprichst mir mit deinen Kommantaren immer aus der Seele.

Ja, es ist erstaunlich, wie Orwell die heutige Zeit schon damals empfunden hat. Bzw. Es ist doch eigentlich so, dass die Zeiten sich zwar ständig ändern, aber die ältere Generation nie so ganz erbaut ist von der jüngeren Generation.

Alle sind fauler, unhöflicher, oder gleichgültiger als man selbst. Damals wie heute. :-)

Die unterdrückte Sexualität wird ja für die eigenen Zwecke kanalisiert. Warum sollte man mit Sex sein Kräfte "verpulvern" oder sollte ich sagen "vaporisieren". *Kleines Wortspiel*.

Ich weiß nicht, wie ich das mit dem Schminken deuten soll.

Vielleicht soll auch so die Konformität unterstrichen werden, oder eben das Ausblenden von äußeren Reizen.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
westeraccum kommentierte am 05. März 2017 um 15:15

Es kommt auf die "innere Schönheit" an? Oder sollen die Männer nicht "gereizt" werden? 

Interessant fand ich auch, dass die Personen der "inneren Partei" sich Einiges gönnen, was eigentlich verboten ist. Wie in jeder Diktatur: Wasser predigen und Wein trinken... Das erinnert mich auch an "Der Report der Magd" von Margaret Atwood. Man kann die menschliche Natur nicht auf Dauer unterdrücken und die Sexualität erst recht nicht. Da liegt viel Sprengstoff für eine Gesellschaft.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Eulalia kommentierte am 06. März 2017 um 20:39

wie gesagt, wenn Sexualität unerwünscht ist, darf man sich auch nicht hübsch machen. An den Report der Magd, denke ich auch immer wieder. Den muss ich unbedingt nochmal lesen.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Hermione kommentierte am 27. Februar 2017 um 17:51

Den zweiten Teil habe ich auch in gut einem Tag verschlungen.

Zunächst fand ich, dass der Roman in Teil 2 gut an Tempo aufgenommen hat: Die Begegnung mit Julia fand ich sehr überraschend, dann passierte viel, es ließ sich alles gut lesen.

Auch die Begegnung mit O'Brien fand ich gut zu lesen und schön beschrieben.

Die Schilderungen aus "dem Buch" sind natürlich sehr, sehr wichtig und treffend, waren m.E. allerdings z.T. auch etwas langatmig und nicht so flüssig zu lesen.

Inhaltlich interessant fand ich, dass die Machthabenden sich absichtlich im Krieg befinden, um mit der Überproduktion "zurecht zu kommen" und nicht zu viel Wohlstand entstehen zu lassen.

Absolut treffend beobachtet von Orwell, wohin die Industriealisierung führen würde ohne "diese Maßnahmen" - es wird immer mehr produziert, Menschen kommen zu Wohlstand, werden gebildeter, denken nach... und lassen sich nicht mehr alles gefallen.

Das Ende des zweiten Teils war natürlich ein Schock, weil man sich in dem Zimmer immer so geborgen fühlte... Und Mr. Charrington hatte Winston sogar noch angeboten, das Bild von der Wand zu schrauben! Eine Teleschirm sei ihm viel zu teuer! Das war wirklich sehr, sehr gute Tarnung.

 

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Julia Schweikert kommentierte am 09. März 2017 um 17:14

"Das Buch" fand ich auch sehr wichtig. Für mich sogar das, was das Buch ausmacht. So bekommt man mit, was eigentlich vor sich geht, warum alles so stattfindet und warum sie Neusprech einführen wollen. Und es ist heftig, wenn man bedenkt, wie recht Orwell damit hat, mit den drei Schichten und warum sie sich "bekriegen". Es ist leider heute immer noch so. Es ist doch beängstigend zu wissen, dass er es 1949 geschrieben hat und wir knapp 70 Jahre danach kein Stück besser geworden sind...

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
BücherwurmNZ kommentierte am 27. Februar 2017 um 19:23

Durch die Erläuterungen in dem Buch ist mir jetzt klar geworden, was die Partei mit desem Vehalten bezweckt. Ich finde es interessant zu wissen, wie der Rest der Welt aussieht und etwas über die Kriegsführung und Beziehung der drei großen Supermächte zu erfahren. Ich habe mich auch die ganze Zeit gefragt, wieso die Menschen keine Angst vor dem Krieg haben und einfach normal weiterleben, aber vor dem Vaporisieren sehr viel Angst haben. Jetzt ist mir klarer, wie sich das mit dem Krieg verhält und ich verstehe auch das Gegensätzliche und das Zwiedenken. Allerdings waren die Erklärungen sehr trocken und langweilig, im Gegensatz zum Rest des Buches.

Dass Winston und Julia festgenommen werden, war zwar klar, ich hätte aber erst später damit gerechnet. Mich hätte interessiert, was er für die Bruderschaft hätte tun sollen und wie ihnen das helfen kann, wo sie doch sagen, dass sich vielleicht erst sehr viel später etwas ändern wird.

Interessant fande ich auch, als Julia meinte, es gäbe keinen Krieg. Dass die Partei das nur behaupten würde und die Bomben auf das eigene Land abwirft. Im ersten Moment war ich echt geschockt von dieser Vermutung, aber dann hätte ich das der Partei vollkommen zugetraut.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Federfee kommentierte am 28. Februar 2017 um 09:08

Ich habe auch diesen Kontrast innerhalb des 2. Teils nicht so gemocht: auf der einen Seite die Liebesgeschichte, auf der anderen eine ganz trockene gesellschaftstheoretische Abhandlung.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
kommentierte am 01. März 2017 um 09:04

Interessante Theorie mit den Bombenabwürfen aufs eigene Land.

Ich fürchte tatsächlich, dass das auch heute so sein könnte. Aber dann wird man als Verschwörungs-Theoretiker plattgebügelt. ;-)

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
westeraccum kommentierte am 05. März 2017 um 15:17

In Syrien z.B. ist ja die Lage so undurchschaubar, dass es bestimmt öfter zu "friendly fire" gekomen ist, da muss man keine Verschwörung vermuten. Man muss den Menschen halt einen äußeren Feind präsentieren, gegen den man einig sein muss. Das steigert die Leidensfähigkeit!

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Chaoskeks kommentierte am 11. März 2017 um 19:18

Die Theorie mit den Bombenwürfen aufs eigene Land hatte ich schon recht früh. Allein die Tatsache, dass in diesem "Krieg" einfach mal so der Feind wechselt ist ja schon suspekt, von daher kann ich Julias Theorie ganz gut nachvollziehen.

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Benne kommentierte am 27. Februar 2017 um 23:06

Der erste Teil des Romans ist wirklich gelungen. Der Beginn hat mich mitgerissen, ohne zu viel zu verraten, aber grundlegend einzuführen. Sofort war klar in was für einer Welt Winston lebt: ständige Überwachung durch Telescreens, Unterdrückung der freien Meinung, Aufspaltung der Gesellschaft etc.
Ich fand es erschreckend wie leicht und wie oft die Vergangenheit geändert wird. Schnell verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und reiner Fiktion.

George Orwell hat bereits 1949 Visionen niedergeschrieben, die mit Methoden, Personen u.Ä. Jahrzehnte danach und sogar heute noch verglichen werden können (DDR, russisches Regime, Nazi-Ideologien, möglicherweise sogar Trump?).

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Federfee kommentierte am 28. Februar 2017 um 09:01

So empfand ich den ersten Teil auch, besonders jetzt, nachdem ich den zweiten Teil beendet habe: Einführung in die Lebensumstände und die Welt von Ozeanien. Es ist unglaublich, dass Orwell schon 1948 beschreibt, was sich Jahre später so entwickelt hat. Das lässt vermuten, dass es Mechanismen sind, die sich durch die ganze Geschichte der Menschheit ziehen.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
wandagreen kommentierte am 28. Februar 2017 um 08:39

Ich bin erst bei der Liebesgeschichte zwischen Julia und Winston. Hier finde ich es sehr gut, dass der Autor Winston sagen läßt, er fühle sich wie in einem Film. Denn tatsächlich ist das ganz unwahrscheinlich und ungewöhnlich.

Warum lässt Winston sich drauf ein und was sind die Motive von Julia, so viel zu riskieren, was meint ihr?

Toll finde ich, dass die starke Person hier (zunächst einmal) die weibliche ist, das ist sehr modern für die Zeit!!!

Als Julia sagt, sie hätte dies schon oft gemacht, stutze ich. Sie trägt ein hohes Risiko, da es noch keine Pille gibt. Und etwas Entsprechendes von Orwell nicht vorausgesagt wird. Oder habe ich etwas überlesen?

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
westeraccum kommentierte am 28. Februar 2017 um 11:48

Ich denke, dass Julia einfach ein risikofreudiger Mensch ist. Man hat den Menschen so viel von ihrer Freiheit genommen, dass sie sich kleine Fluchten suchen und bei Julia ist es die Bezeihung zu Männern. Bei anderen ist es vielleicht der exzessive Gingenuss. Irgendwo muss man sich in dem eintönigen und vorgeschrieben Alltag seine Nische schaffen. Winston hat ja zuerst das Tagebuch und später den Briefbeschwerer, mit dem er sich weg träumt.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
wandagreen kommentierte am 28. Februar 2017 um 12:06

Der Ginfusel wird von der Partei doch sogar gefördert!

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Eulalia kommentierte am 06. März 2017 um 20:05

Darüber habe ich mich auch gewundert. Eine Schwangerschaft dürfte in der Junioren-Anti-Sex-Liga schwer zu erklären sein

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Federfee kommentierte am 28. Februar 2017 um 10:05

Teil 2 habe ich nun beendet und ich muss sagen: der hat es in sich. (Mal nebenbei bemerkt: Ich finde die Leseabschnitte viiiiiel zu lang.) Ein starker Bruch kennzeichnet diesen mittleren Teil: Auf der einen Seite die Liebesgeschichte, die etwas Rührendes an sich hat, über der aber schon von Anfang an durch Winstons pessimistische Einstellung eine düstere Wolke schwebt.

Auf der anderen Seite der Teil, aus dem aus dem Buch referiert wird, sehr kompakt, sehr kompliziert, sehr umfassend, quasi ein kompletter Entwurf eines Gesellschaftssystem. Ich muss zugeben, ich habe mich nicht nur durchgequält (aber ich bin nicht eingeschlafen wie Julia ;-) ), sondern auch nicht alles verstanden. Das ist mit Sicherheit ein Abschnitt, den man mehrfach lesen muss.

Das abrupte Ende war für mich überraschend, vor allem die Verwandlung des 'alten' Mr. Charrington. Nun kann es eigentlich nur noch düster weiter gehen.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Federfee kommentierte am 28. Februar 2017 um 10:16

"Der Zweck heiligt die Mittel"??? Nein und nochmals NEIN! Ist es nicht furchtbar, was Winston alles zu tun bereit ist, um in die Geheimorganisation aufgenommen zu werden: "... einem Kind Schwefelsäure ins Gesicht zu schütten ..."? (S. 209/210) Die ewige Frage, was man tun darf, um einen Tyrannen zu beseitigen. Aber auch da gibt es Grenzen der Menschlichkeit, die nicht überschriten werden dürfen.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Gwendolyn22 kommentierte am 28. Februar 2017 um 17:29

Da war ich auch geschockt! Winston scheint dazu bereit, ALLES zu tun, um dieses System zu stürzen und wirft an dieser Stelle die gesamte Moral, seine ethischen Prinzipien, die er bis dato sicherlich noch hatte, über Bord.

Eine sehr eindringliche Textstelle, die mir auch nahe ging.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
kommentierte am 01. März 2017 um 09:06

Der Zweck heiligt die Mittel, oder anders ausgedrückt: Ein "Menschenleben opfern" um tausende zu retten...

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
wandagreen kommentierte am 02. März 2017 um 11:04

Ganz derselben Meinung; dasselbe gilt auch für Verhörmethoden, Folter ist inakzeptabel!!

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Chaoskeks kommentierte am 11. März 2017 um 19:23

Ich habe mich da auch sehr gewundert. Irgenwie hab ich absolut nicht damit gerechnet, dass Winston doch so radikal ist. Rebellisch ja, aber dann doch nicht so extrem.

Thema: "Lieblingsstellen"
Federfee kommentierte am 28. Februar 2017 um 10:19

S. 223 u. 242: Die Grundstruktur der Gesellschaft hat sich nie gewandelt.

Leider wahr: immer noch die Oberen, die Mittleren und die Unteren.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Federfee kommentierte am 28. Februar 2017 um 10:22

Auf S. 230 steht, dass ein Hauptwerk des Krieges die Zerstörung, die Vernichtung von Materialien ist. Den Eindruck habe ich schon seit längerem, z.B. was die Waffenindustrie angeht. In Kriegen können sie endlich ihren 'Kram' verkaufen und die materiellen Zerstörungen bringen auch Profit, wenn irgendwann alles wieder aufgebaut werden muss.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
westeraccum kommentierte am 28. Februar 2017 um 11:49

Stimmt genau! Die Waffenlobby ist auch heute nicht untätig.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
wandagreen kommentierte am 28. Februar 2017 um 12:08

Kriegsgewinnler - ja klar!!! / Wer hat gesagt, der Krieg sei der Vater aller Dinge? Erst wenn alles weg ist, kann wieder aufgebaut werden.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
westeraccum kommentierte am 28. Februar 2017 um 11:36

Am Ende wird das Buch immer düsterer und manchmal richtig gruselig.

Es wird exemplarisch vorgeführt, wie man zu allen Zeiten Menschen gebrochen hat. Isolation, Dunkelheit, Schlafentzug, Hunger, Schmerzen, die Phantasie der Menschen ist unendlich. Und da ist es egal, ob die Ideologie dahinter Katholizismus, Nationalsozialismus, Kommunismus, EngSoz oder Kapitalismus heißt. Man denke nur an Abu Ghraib und Guantanamo. Man nimmt den Menschen die Würde und erniedigt sie so weit, dass ihre Grundbedürfnisse nicht mehr gedeckt sind. Dann ist die gequälte Kreatur zu allem fähig.

Die Szene mit den Ratten ist ja unbeschreiblich schrecklich und ich kann gut verstehen, dass Winston Julia verrät.

Dass sich Winston trotz allem mit O'Brien solidarisiert hat sicherlich mit dem Stockholm-Syndrom zu tun, aber das kann es nicht allein sein. Er hatte schon vor seiner Festnahme unerklärlicherweise Vertrauen zu dem Mann, vielleicht lag es an dessen Charisma.

Das Buch hat mich bis zum Schluss gefesselt und auch wenn es nicht leicht zu lesen war, so konnte ich doch kaum aufhören.

Der Schluss ist ja leider sehr deprimierend und hoffnungslos, was man aber aus Orwells persönlicher Situation ableiten kann, die ja im Nachwort angerissen wird.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
kommentierte am 08. März 2017 um 11:08

Ich kann dir da absolut zustimmen.

Was Folter und dergleichen bewirken kann ist furchtbar. Und da ist es auch egal unter welchem Namen man Verbrechen dieser Art begeht.

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
UJac kommentierte am 28. Februar 2017 um 11:48

Ich hab das Buch zwar nicht gewonnen, lese es aber auch gerade. Wollte ich längst schon wieder mal machen, denn ich hab es vor Jahrzehnten schon gelesen und auch den Film gesehen.

Und ich erinnere mich, wie unvorstellbar ich es damals fand, dass jeder in der Wohnung so einen Bildschirm an der Wand hat, der einen beobachtet und kommunizieren kann. Wenn man dann an die heutigen TV-Flatscreens denkt, die teilweise auch mit Mikros und Kameras ausgestattet sind. So schnell holt die Science Fiction die Wirklichkeit ein...

Den ersten Abschnitt habe ich noch nicht komplett gelesen, aber ich finde es bisher auch sehr bedrückend, wobei ich erstaunt bin, wie gut es sich lesen läßt. Ich hätte erwartet, dass der Schreibstil noch "altmodischer" wäre und es schwieriger sein würde, sich daran zu gewöhnen.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
mesu kommentierte am 28. Februar 2017 um 17:36

So, jetzt habe ich den 2.Teil auch durch. Es war wirklich anstrengend zu lesen und vielleicht etwas sehr lang (besonders die ´Teile aus dem Buch), aber es hat sich gelohnt. Und es ist ja auch wirklich einiges passiert. Winston findet Julia und die Liebe und ein Liebesnest. O´Brian ist in der Bruderschaft, die es wirklich gibt, Ja und dann am Ende des Leseabschnitts der Knall mit der Aufdeckung ihres Geheimnises und der nette Mr. Charington ist ein Gedankenpolizist. Dieses Buch lässt einen wirklich nicht los. Sehr bedrückend die Erläuterungen zu dem Staatssystem. Man kann nur hoffen,das es nie so sein wird. Ich bin gespannt wie es nun weitergeht.

 

Thema: Deine Meinung zum Cover
l03w3nz4hn kommentierte am 28. Februar 2017 um 18:46

Nachdem mein Leseexemplar am Donnerstag dann auch eingetrudelt ist, hab ich mich dann gestern auch drüber her gemacht. Das Cover hat auch mit überrascht, weil ich ein anderes erwartet hatte. Ich muss aber sagen, es gefällt mir sehr gut. Es ist schlicht und zeitlos. Für mich braucht 1984 kein werbewirsames oder aufsehenerregendes Cover. Dieses Buch wollte ich lesen, weil es ein Klassiker ist, den man mal gelesen haben sollte. Das Cover ist genauso zeitlos wie der Inhalt.

Thema: Deine Meinung zum Cover
kommentierte am 01. März 2017 um 07:25

Das Cocer ist der Hammer und passt super zum Buch. Auch vom schwarzen Schnitt bin ich mehr als begeistert!

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Federfee kommentierte am 01. März 2017 um 09:34

Ich habe es auch gestern zu Ende gelesen und fand diesen 3. Teil ganz schrecklich, nicht nur wegen der Folter und Gehirnwäsche, auch wegen der Hoffnungslosigkeit, die aus dem Ganze spricht. Da kann ich mir schon vorstellen, dass Orwells persönliche Situation eine Rolle gespielet hat. Aber - wenn Orwell mit diesem Buch eine Warnung aussprechen will, dann muss er vielleicht übertreiben, damit sie gehört bzw. gelesen wird.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Federfee kommentierte am 01. März 2017 um 09:40

Interessant finde ich auch das, was O'Brien über 'Macht' sagt, dass der, der sie einmal hat, sie nicht mehr abgeben wird, und dass dieser 'Machtnerv' ständig neues Futter braucht. Macht bedeutet auch, seinen Feinden (oder denen des Systems) Schmerz und Demütigungen zufügen zu können. Das scheinen ja einige in der Welt genau so zu sehen :-( Alles sehr gruselig.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
westeraccum kommentierte am 01. März 2017 um 12:41

Ja, das mit der Macht ist ja ganz aktuell. Gestern sagte George W. Bush ja (adressiert an Trump), dass man eine freie Presse brauche, weil nur sie die mächtigen Politiker kontrollieren kann. In dem Buch stecken viele Wahrheiten.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Federfee kommentierte am 01. März 2017 um 12:58

Sehr viele. Das von Bush habe ich auch gelesen und es hat mich gewundert, dass ausgerechnet der so etwas sagt. Aber gut! Diese Einsicht möchte man T. auch 'gönnen'.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
kommentierte am 08. März 2017 um 11:11

Macht ist schon seit Anbeginn der Zeit sehr gefragt, möchte ich mal sagen. Eigentlich geht es immer nur um Macht, auch in kleinen Dingen. Von daher ist es nichts neues, aber trotzdem sehr weise von Orwell formuliert.

Wer einmal Macht hat will immer mehr. Wer lässt sich schon gerne ein Stück vom Kuchen abnehmen.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Federfee kommentierte am 01. März 2017 um 12:20

Ich werde noch eine ausführliche Rezension schreiben, aber ich möchte vorab schon ein paar Worte dazu schreiben, wie es mir gefallen hat, wobei 'gefallen' sicher unpassend ist.

Es ist eines der wichtigsten Bücher, die ich je gelesen habe. Dabei fand ich das Lesen nicht immer leicht, wegen der Komprimiertheit einiger Teile (das Buch), wegen der Grundstimmung: duster, deprimierend, beklemmend, ...

Die gleichen Mechanismen, die Big Brother und die Partei benutzen, kann man auch heute in Ansätzen feststellen. Und darum ist dieses Buch so wichtig: totalitäre Tendenzen frühzeitig erkennen.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Federfee kommentierte am 01. März 2017 um 14:16

Meine Rezension:

http://wasliestdu.de/rezension/eines-der-wichtigsten-buecher-ueber-total...

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
mesu kommentierte am 01. März 2017 um 16:20

Ich hab es auch jetzt zuende gelesen. Pooh, ein Buch über das man noch lange nachdenken muß.

Die Folter und der Verrat von Winston und Julia, beides wohl nachvollziehbar aber sehr intensiv beschrieben und grausam (die Ratten, iiiieh). Besondern schlimm finde ich, keiner von beiden hat mehr einen freien Willen, oder eigene Gedanken und ordnet sich dem System voll unter. Auch der Neusprech-Anhang mit den Wörtern und Sätzen die einfach ausgetauscht und weggelassen werden....es ist unfassbar darüber nachzudenken, daß es wirklich so kommen könnte. Denn es hat sich ja heutzutage nicht alles zum Besseren verändert. Ich finde es wichtig so ein Buch gelesen zu haben. Danke nochmal für die Leserunde hier. :-)

Thema: "Lieblingsstellen"
mesu kommentierte am 01. März 2017 um 16:27

Auch diesmal wieder, ich kann mir immer schwer Lieblingsstellen in einem Buch aussuchen. Gerade bei diesem schwierigen Thema und dem an sich ja schönen Wort "Lieblingsstellen" Als das Wort "Hassminuten "und seine Beschreibung kam, das war schon eine heftige Stelle im Buch.

Thema: Deine Meinung zum Buch
mesu kommentierte am 01. März 2017 um 16:41

Ich finde man sollte dieses Buch unbedingt gelesen haben. Mich lässt es sehr nachdenklich und fassungslos zurück. Auch wenn es natürlich ziemlich überspitzt dargestellt ist, aber so unmöglich scheint die Situation aus heutiger Sicht leider auch nicht zu sein .Orwell war wirklich ein Visionär und hat damals schon ein Buch geschrieben, dessen Thema auch heute noch aktuell ist. Und nur wir alle sind in der Lage diese unheilvolle Entwicklung schon im Ansatz zu verhindern. Es war ein schwieriges Buch, aber die Mühe hat sich gelohnt und das Ende fand ich auch sehr passend.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Nora Lee kommentierte am 02. März 2017 um 16:13

In diesem Teil wird sehr anschaulich dargestellt, wie körperliche und seelische Folter aussehen kann.

Ich kann Winston nicht mal übelnehmen, dass er am Ende, den Unsinn der Partei, als Wahrheit hinnimmt.

Das Ende hat mich nicht wirklich überrascht, auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte.

Das Buch wird mir sicherlich noch länger im Kopf hängen bleiben.

Rezension folgt dann.

Thema: "Lieblingsstellen"
Nora Lee kommentierte am 02. März 2017 um 16:14

Als Winston anfing, etwas unternehmen zu wollen, gegen die Partei und ihre Verleugnung der Vergangenheit.

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Eulalia kommentierte am 02. März 2017 um 16:25

Nachdem ich jetzt endlich mal etwas Zeit hatte, bin ich mit dem ersten Teil durch.

Wie schon angemerkt ist vieles erschreckend aktuell. Die flachen Bildschime, die auch alles beobachten, die Änderung/Manipulation der Geschichte, das blinde Nachplappern von Parolen...

Ganz schlimm finde ich die Verstümmelung der Sprache und die damit verbundene "Neuübersetzung" klasssischer Werke, die eigentlich eine Vernichtung ist.

Dass das Kriegsministerium "Liebe" genannt wird und die Mangelverwaltung "Überfluss" ist schon eigenartig, scheint die Leute aber nicht weiter zu wundern. Und wahre Liebe soll es ja gar nicht geben. Wer will so leben? Das Kinder ohne Gefühle gezeugt werden, ist mir schon mal in einem Buch begegnet, die Erzählung der Magd (oder so ähnlich, wir haben es damals auf englisch gelesen.)  Kennt das jemand von Euch?

Noch nicht ganz verstanden habe ich, wer denn die Proles sind. Meint Orwell damit eine bestimmte Gruppe, oder stehen sie allgemein für eine Gruppe von Menschen, die aus irgendeinem Grund abgelehnt werden,  wie die Juden im sog. Dritten Reich, Flüchtlinge, "Zigeuner", etc...

Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht.

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
UJac kommentierte am 03. März 2017 um 14:05

Schau mal am Anfang von Kapitel VII: da steht, dass die "Proles" 85% der Bevölkerung Ozeaniens ausmachen. Das ist die Unterschicht, das "Proletariat", die hart arbeitende oder sehr arme Bevölkerungsschicht.

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Eulalia kommentierte am 05. März 2017 um 21:06

Danke

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
westeraccum kommentierte am 05. März 2017 um 15:09

Das Buch war "Der Report der Magd" von Margaret Atwood. Ich habe es auch gelesen und fand auch, dass es Parallelen gibt.

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Eulalia kommentierte am 05. März 2017 um 21:04

Richtig, "A Handmaid´s Tale".Das wurde auch verfilmt. Wenn das Buch Report "der Magd" hieß, dann muss der Film "die Geschichte der Dienerin" gewesen sein, das habe ich mir nicht gemerkt. Eine der wenigen Schullektüren, die sogar weitergegeben und freiwillig gelesen wurden.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
wandagreen kommentierte am 02. März 2017 um 17:06

Bin noch mitten im LA.

Sexualität, Elternliebe - sämtliche natürlichen Äusserungen des Menschseins werden instrumentalisiert. Als ich las "Die innere Partei hat alles", kann ich kaum glauben, dass der Autor das so früh geschrieben hat; sicherlich hat es von den Russen, wo das natürlich auch in den Kriegsgefangenenlagern so war; in der DDR wars ja exakt genauso.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
wandagreen kommentierte am 02. März 2017 um 18:09

Jetzt wirds heftig mit der Bruderschaft.

All diese Prinzipien sind von irgendwelchen Gruppierungen umgesetzt worden. Sowohl die RAF wie die ISIS arbeiten ja in eigenständigen Zellen, z.B.

Eine Frage bleibt unbeantwortet: Warum ist Freiheit und Toleranz so gefährlich, dass man sie unterdrücken und bekämpfen muss.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Benne kommentierte am 02. März 2017 um 19:38

Der Roman wird immer besser. 
1984 zeigt im zweiten Teil immer mehr Facetten. Die Spannung und der Nervenkitzel wird aufrechterhalten, ohne dass überhaupt ein großes, einschneidendes Ereignis stattfindet. Da dieser Teil aber mit einem Beinahe-Cliffhanger endet und ich als Leser lange auf den Moment gewartet habe, in denen Winstons Verhalten Konsequenzen nach sich zieht, bin ich jetz umso mehr gespannt auf das, was kommen wird.

Ich gebe euch recht, wenn ihr sagt, dass die langen Abschnitte mit dem Buch langatmig und anstrengend waren. Das habe ich auch so erfahren, aber das liegt hauptsächlich daran, dass Orwell sehr viel Gesellschaftstheorie in eine Zwischenhandlung packt. Wenn man das wirklich begreifen und die Zusammenhänge erkennen möchte, muss man es einige Male gründlich lesen. Das ist das Schöne: 1984 bietet soviel verschiedene Aspekte, die man als Leser erkunden kann: Vergleiche der Gesellschaft, die Liebesbeziehung zwischen Julia und Winston, Risiken seiner Handlung, Wertschätzung der eigenen Situation etc.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Gwendolyn22 kommentierte am 02. März 2017 um 20:12

Stimmt, ich finde das Buch auch äußerst komplex und facettenreich! Kann (muss?) man bestimmt häufiger lesen...

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Benne kommentierte am 03. März 2017 um 20:29

Das Buch werde ich bestimmt in einigen Jahren noch einmal lesen. Schaden kann es ja auf keinen Fall!

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
wandagreen kommentierte am 05. März 2017 um 08:31

Wenn die Partei übernommen hat?

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Benne kommentierte am 05. März 2017 um 10:19

Soweit wird es nicht kommen ^^.
Ich werde es mit allen Mitteln verhindern.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
westeraccum kommentierte am 05. März 2017 um 15:19

Ich helfe dir, wir gründen eine Zelle*g*!

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
wandagreen kommentierte am 02. März 2017 um 19:56

Eine Frage bleibt unbeantwortet: Warum ist Freiheit und Toleranz so gefährlich, dass man sie unterdrücken und bekämpfen muss.

Meine Frage wird nicht ganz beantwortet durch DAS BUCH. In dessen Erfindung/ bzw. Abhandlung eine Menge Gedankenschmalz steckt. Dennoch ist dieser Teil des Romans nicht leicht zu lesen, weil Parteiprogramme ihrer Natur nach, nie spaßig zu lesen sind. Es ist die Theorie, nach der Diktaturen auch heute noch angelegt sind. Oder gerade heute. Feindbild nach aussen, Kritikunterdrückung nach innen, Hasstiraden gegen irgendwelche Gruppierungen, Verteilung des Reichtums auf eine sehr dünne Schicht, Bildung nur für wenige. Informationszugang gesperrt - dass man Fernsehen nun sehr teuer macht, läuft in die selbe Richtung und freies Internet wird auch nicht mehr lange verfügbar sein.

 

Delstop schützende Dumheit, finde ich ja zum Schreien.

Denkwürdig die Stellen über den Sinn von Krieg: Vernichtung von Produktionsmitteln, Verbreitung von Armut, ständige Beschäftigung, damit man nicht Zeit zum Denken hat.

Ich hätte nicht gedacht, dass die drei Parteiparolen sozusagen theoretisch unterlegt werden könnten. Aber klingt alles schlüssig, oder?

Das Fazit wäre: Existenz um der Existenz willen oder: Alles ist sinnlos, es sei denn, man gehört zum inneren Kreis des inneren Kreises.

Die zugrundeliegende Theorie dieser Partei-Punkte, erkennt man ja auch heute in der einen oder anderen Spielart!!!

In dem Roman geht es nicht in erster Linie um unterhaltsame Handlung, die Liebesgeschichte, die ja gar keine "richtige" Liebesgeschichte ist, liefert nur den Aufhänger, um eine Theorie der Unterdrückung an die Frau zu bringen. (Heute Frau, früher haben Männer mehr gelesen).

 

Thema: "Lieblingsstellen"
wandagreen kommentierte am 02. März 2017 um 20:00

"Wurde Wohlstand erst einmal Allgemeingut, würde er keinen Rang mehr verleihen."

"Auf lange Sicht war eine hierarchische Gesellschaft nur auf der Basis von Armut und Unwissenheit möglich."

"Delstop bedeutet schützende Dummheit."

"Es bedarf einer nicht nachlassenden Flexibilität (!!!) im Umgang mit Tatsachen."

Thema: "Lieblingsstellen"
westeraccum kommentierte am 05. März 2017 um 15:24

Alternative Fakten...

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Chaoskeks kommentierte am 02. März 2017 um 23:55

So, jetzt bin ich auch endlich mit dem ersten teil durch. Es hat etwas länger gedauert als geplant, aber jetzt habe ich auch die Zusatzprüfung hinter mir und kann wieder im nomalen Tempo weiterlesen.^^

Ein bisschen hat es gedauert, bis ich in das Buch reingekommen bin, da es sich doch von dem unterscheidet was ich sonst so lese. Aber dennoch finde ich die Thematik bisher wirklich interessant.

Einige Ausdrücke kannte ich schon, obwohl ich tatsächlich noch nie voher von dem Buch gehört habe und somit früher nie die Zitate und Verweise einordnen konnte ("Big brother is watching you". Oder das Miniprod und das Prodreg aus "Das Känguru Manifest zum Beispiel). Das geht jetzt schon besser.^^

Die Stimmung bisher ist recht düster und ich finde die Vorstellung der permanenten Überwachung schon recht beängstigend irgendwie. Umso besser finde ich es, dass Winston gegen dieses System rebelliert, selbst wenn er das nur in seinen Gedanken tun kann.

Allein die Tatsache, dass dieses Buch, obwohl es ja schon alt ist, so aktuell ist, finde ich ein bisschen beängstigend. Gerade da durch wird es meiner Meinung nach umso realistischer. Wie hier auch schon erwähnt fanden/ finden einige Ereignisse ja auch tatsächlich so statt wenn man mal Vergleiche mit der Vergangenheit zieht. (Öffentliche Hinrichtungen als Unterhaltung, Hassreden, ...)

Morgen gucke ich dann mal wie es so weitergeht. Mal schauen wie weit Winston mit seinen revolutionären Gedanken so kommt.

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
wandagreen kommentierte am 03. März 2017 um 16:54

Möglicherweise hat sich nie etwas geändert ! Sehr erhellend, wenn man mal das Nachwort liest. Was ich empfehle, es vorweg oder "unterwegs" zu lesen!

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Chaoskeks kommentierte am 11. März 2017 um 19:21

Ich habe das Nachwort jetzt auch mal so zwischendurch gelesen und muss dir da zustimmen. Vielleicht hat sich nichts geändert.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Benne kommentierte am 03. März 2017 um 11:59

Der dritte Teil übersteigt noch einmal die vorausgegangen Teile. Winston muss Qualen in Gefangenschaft überstehen, nachdem klar wurde, dass O' Brien ebenfalls ein Angehöriger der inneren Partei und keinsfalls der Bruderschaft ist. Als Leser fühlt man stark mit Winstons Qualen. Jetzt wird auch richtig klar, dass das Regime die Macht über die Menschen über psychische und physische Kontrolle erlangt. Erschöpfung, Tortur und Bestrafung sollen helfen Winston von seinen "schlechten" Gedanken zu reinigen, denn laut O' Brien reicht alleinige Folter und der Tod nicht aus. 

Erstaunlich ist die Wendung von Winston. Ich habe tatsächlich gehofft, dass ihm die Flucht in irgendeiner Weise gelingt. Leider ist es bei Dystopien oft aber so, dass der Antagonist, die große, mächtige Partei gewinnt. Und so wurde auch Winston bekehrt und lernte am Ende den großen Bruder zu lieben. Letztlich bleibt keine Hoffnung und das Buch lässt mich doch sprachlos zurück und bringt mich zum Nachdenken.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
wandagreen kommentierte am 06. März 2017 um 00:47

Und was denkst du so?

Thema: "Lieblingsstellen"
Benne kommentierte am 03. März 2017 um 12:04

"Solange ihr Bewusstsein nicht erwacht, werden sie niemals rebellieren, und solange sie nicht rebelliert haben, wird ihr Bewusstsein nicht erwachen können." (S. 88/89) in Winstons Tagebuch 

und 

"Die Weltanschauung der Partei übertrug sich gewissermaßen am erfolgreichsten auf Leute, die unfähig waren, sie zu begreifen. 
Diesen Menschen konnte man die offenkundigsten Verdrehungen der Wirklichkeit zumuten, weil sie nie ganz die Ungeheuerlichkeit dessen erfassten, was man ihnen da abverlangte, und weil sie sich zu wenig für öffentliche Ereignisse interessierten, um zu merken, was gespielt wurde. Durch mangelnde Einsicht blieben sie bei gesundem Verstand. Sie schluckten einfach alles, und was sie schluckten, schadete ihnen nicht, denn es hinterließ keine Rückstände, genauso wie ein Getreidekorn den Magen eines Vogels unverdaut passiert. " (S. 190)

 

Thema: "Lieblingsstellen"
wandagreen kommentierte am 05. März 2017 um 08:33

Ganz schön zynisch, Benne, was? Erinnert mich an einige Aussagen von Sarrazin.

Thema: "Lieblingsstellen"
Benne kommentierte am 05. März 2017 um 10:17

Ja, das stimmt. Ich unterstütze die Aussagen in keinem Fall :). Ich finde sie literarisch gesehen nur sehr gelungen.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Benne kommentierte am 03. März 2017 um 20:20

Ein Must-Read! 1984 sollte auf keiner Leseliste fehlen, denn es ist nicht nur ein Leseerlebnis, sondern übt auch viel Kritik.

http://wasliestdu.de/rezension/ein-roman-der-gegensaetze

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
l03w3nz4hn kommentierte am 03. März 2017 um 20:47

Ich habe etwas gebraucht um den ersten Leseabschnitt zu beenden. Definitiv lese ich dieses Buch nicht so schnell weg wie zB einen Roman. Ich muss mich teilweise sehr konzentrieren. Trotzdem ist es gut zu lesen und nach wie vor erschreckend aktuell. Das Leben wie es in 1985 beschrieben wird empfinde ich als sehr bedrückend und einfach nur schrecklich. Totale Überwachung,niemand darf eine eigene Meinung haben und keiner kennt mehr die Wahrheit.Erschreckend ist, dass so viele anscheinend noch nicht einmal merken, wie sehr sie beeinflusst werden. Kann das heute auch noch passieren oder passiert es sogar? Ist die Berichterstattung wirklich immer objektiv oder werden auch wir von den Medien beeinflusst und zu dem gemacht was wir sind ohne es zu merken?

Thema: Deine Meinung zum Buch
Nora Lee kommentierte am 04. März 2017 um 11:03

Hier ist meine Rezension, die meine Meinung widerspiegelt. :D

http://wasliestdu.de/rezension/schwere-kost-mit-duesterer-zukunftsvision

Thema: Deine Meinung zum Buch
westeraccum kommentierte am 05. März 2017 um 15:05

Das Buch ist nicht ganz einfach zu lesen und geht an die Nieren, aber auch ich bin der Meinung, dass man es auf jeden Fall gelesen haben muss. Die Thematik ist immer noch - oder wieder? - aktuell und immer noch erschreckend.

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Julia Schweikert kommentierte am 05. März 2017 um 15:19

Der 1. Teil habe ich jetzt abgeschlossen. Der Schreibstil ist anders als erwartet, bedrückend, erschreckend und so in Details verstrickt, das ich manchmal mühe habe dran zu bleiben. Es ist kein Buch, wo man einfach mal so runter lesen kann. Man muss Wort für Wort lesen und das ist teilweise echt anstrengend. Nichtdestotrotz ist es ein krasses Buch mit so vielen parallelen zu unserer heutigen Zeit. Die Gehirnwäsche, das "Zwei-Schichte-Leben". Und das Neusprech, das ist mal krass. Ein dämlicher Mensch kommt daher und will ALLES verändern. Das ist echt fast wie bei Trump gerade. Mich wundert es gerade nicht, das das Buch so aktuell ist, das es viele Lesen wollen. Vielleicht merken sie dann auch mal was sie gewählt haben....

Ich bin mal gespannt, wie es weiter geht.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
westeraccum kommentierte am 05. März 2017 um 15:23

Ich muss ja mal sagen, dass dieses die beste Leserunde war, an der ich teilgenommen habe. So viele heiße Diskussionen gibt es selten, aber das Buch regt ja auch wirklich dazu an. Obwohl ich jetzt durch bin, werde ich doch weiter hier mitlesen, welche Erkenntnisse ihr alle gewonnen habt. Echt spannend!

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Hermione kommentierte am 05. März 2017 um 20:55

Da kann ich Dir nur zustimmen!

Eine tolle Diskussion mit vielen neuen Erkenntnissen! Dies liegt aber sicherlich auch am Buch und am Thema selbst.

Aber auch an den engagierten Beteiligungen.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Eulalia kommentierte am 07. März 2017 um 11:53

Da schließe ich mich an, dass ist sehr bereichernd

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Gwendolyn22 kommentierte am 07. März 2017 um 15:19

Wahnsinn, oder? Obwohl ich das Buch ja schon länger ausgelesen habe, schaue ich noch jeden Tag in die Leserunde und lese mir die Kommentare durch. :-)

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Hermione kommentierte am 05. März 2017 um 16:59

Meine Güte.

Der dritte Teil hat mich wirklich ziemlich mitgenommen. Die langen Abschnitte über die Folter waren wirklich sehr ausführlich und ganz schlimm für mich zu lesen.

Ich habe mich permanent gefragt, ob sich irgendwas noch zum Guten wenden kann.

Aber leider wurde es ja immer noch schlimmer und schlimmer...

Der Autor hat es trotzdem geschafft, die Spannung aufrecht zu erhalten. Man fragte sich zwischendurch schon, welche Rolle O'Brien spielt und ob er nicht doch vielleicht zu "den Guten" gehört... Warum Winston ihn dann doch immer noch als vernünftig und gut empfand? Nur das Stockholm-Syndrom? Oder tatsächlich irgendein Urvertrauen, das ihm in guter Erinnerung geblieben war - ganz tief drin?

Erschreckend fand ich, dass die Parteil Winston schon seit 7 Jahren beobachtet hatte - und wie sie das höchstwahrscheinlich mit ganz vielen anderen Menschen gemacht haben.

Insgesamt hat mich das Buch schon sehr beschäftigt!

Es war eine sehr intensive und tolle Leserunde!

 

Thema: "Lieblingsstellen"
Hermione kommentierte am 05. März 2017 um 20:49

Mir gefällt Teil 2 am besten, Winstons Begegnungen mit Julia, die kleinen Fluchten, das Zimmer über dem Laden...

 

Darüber hinaus finde ich die Erwähnung des Post-Faktischen sehr aktuell.

 

Thema: Deine Meinung zum Buch
Hermione kommentierte am 05. März 2017 um 20:53

Das Buch hat mich wirklich bewegt und mitgenommen. Ich bin sehr froh, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte.

Ich würde die Lektüre jedem sehr ans Herz legen wollen.

Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir Vielfalt weiterhin überall zulassen und fördern und den Anfängen des Totalitarianismus wehren.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Gwendolyn22 kommentierte am 07. März 2017 um 15:19

So geht es mir auch, Hermione!!!

Thema: Deine Meinung zum Buch
Hermione kommentierte am 07. März 2017 um 16:19

Sorry.. "Totalitarismus" natürlich, Gwen!

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
wandagreen kommentierte am 05. März 2017 um 21:16

Den dritten Teil finde ich wirklich grauenhaft. Es bleibt einfach nichts Menschliches mehr übrig. Ich frage mich, warum Wells das so geschrieben hat. Sicherlich, in den KZs blieb auch das Menschliche auf der Strecke, aber nur das der Folterer. Nicht das der Opfer. Bei Wells geht das noch weiter, viel weiter. Unerträglich weit.

 

 

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Owlsome Books kommentierte am 05. März 2017 um 21:34

Nun hab auch ich es endlich geschafft den ersten Teil des Buchs zu lesen. Ich hatte extreme Probleme reinzukommen. Mag vielleicht daran liegen, dass dies mein erster Klassiker ist (abgesehen von der Schullektüre natürlich, das liegt allerdings schon ein paar Jährchen zurück *hust*). Ich hatte gehofft, dass mich das Buch von Anfang an fesseln würde und ich nur so durch die Seiten fliegen würde. Leider ist das nicht der Fall. Ich finde den Schreibstil teilweise anstrengend und muss mich echt konzentrieren, um auch wirkliche alle Informationen aufzunehmen. Ja, ok, das Buch ist vor gut 70 Jahren erschienen, da ist es natürlich verständlich, dass man gegebenenfalls Probleme damit haben könnte.

Ich finde die Stimmung in dem Buch sehr bedrückend und düster. In solch einer Welt zu leben ist garantiert kein Zuckerschlecken. Umso mehr mag ich Winston, er scheint einer von wenigen zu sein, die noch selbstständig denken können und nicht einfach alles glauben, was ihnen die Partei auftischt. Ich finde es faszinierend, dass sich Orwell vor so langer Zeit solche Technologien ausgedacht hat. Er war seiner Zeit echt weit voraus. 

Die Menschen nehmen es einfach so hin, dass Menschen einfach so mitten in der Nacht verschwinden und man nie wieder was von ihnen hört. Die Geschichte wird einfach so geändert und jeder nimmt es hin. Das kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Das klingt für mich so, als würden die Menschen einer Art Gehirnwäsche unterzogen. 

Ich denke mal, dass das schwarzhaarige Mädchen noch eine größere Rolle spielen wird. Wer weis, vielleicht gehört sie ja zu einer Rebellengruppe oder so. 

Ich bin trotz allem sehr gespannt auf den Rest des Buches und hoffe, dass ich schneller vorankomme als im ersten Teil.
 

Thema: Deine Meinung zum Buch
wandagreen kommentierte am 05. März 2017 um 21:44

Die Rezension fiel mir leicht, die Lektüre nicht so ganz. Diese Folterszenen sind einfach nur schrecklich und ich lese so was nicht gern. Gar nicht. 1984 ist trotzdem ein wichtiges Buch, das man auch nicht vergessen sollte. Allerdings ist auch schon sehr viel darüber geschrieben worden, Klügeres als mir einfällt.

 

Ich freue mich, dass das Buch wieder in meinem Besitz ist, es ist ein Behalti, wir Aarcher es nennt. Diese sind rar bei mir geworden.

 

1984 ist ein Buch mit vielen zitierfähigen Aphorismen, das gefällt mir sehr.

 

Hier meine Rezension und herzlichen Dank für das Lesen, das Buch und die Leserunde!

 

https://wasliestdu.de/rezension/zeitlos-staubtrocken-erschreckend

Thema: Deine Meinung zum Buch
Hermione kommentierte am 07. März 2017 um 16:21

Oh ja, dem kann ich nur zustimmen.

Der dritte Teil war nicht schön zu lesen. Mir sind die Folterszenen wirklich auch sehr nahe gegangen!

Aber eben trotzdem - oder gerade deswegen - so ein wichtiges Buch und definitiv eins, in das man nochmal reinschaut das eine oder andere Mal!

Und jetzt kann es auch mein Mann in Ruhe lesen... ;-)

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Monika Schabert kommentierte am 06. März 2017 um 15:43

Eigentlich schon 'schwere' Lektüre die sich aber, trotzdem es ja schon ein älteres Machwerk ist, gut lesen lässt. Ich bin leider nicht so der Schnellleser, aber ich kann mich der Atmosphäre des Buches nur schwer entziehen und versuche in jeder freien Minute ein paar Seiten zu lesen. Auf jeden Fall leide ich mit Winston, der ja in der ständigen Angst lebt entdeckt zu werden und trotzdem auf seine Art versucht die Wahrheit hinter Big Brothers zu erkennen und vor allem nicht zu vergessen.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
BücherwurmNZ kommentierte am 06. März 2017 um 19:27

Waren die ersten beiden Teile schon heftig, war der dritte richtig grausam. Ich habe noch nie ein so erschreckendes Buch gelesen. Da wird einem erst so wirklich bewusst, inwieweit der Mensch steuerbar ist.

Überraschend war, dass O'Brien nicht der Brüderschaft angehört, sondern Winston schon seit sieben Jahren im Auge hat. Ich glaube wirklich, dass es die Brüderschaft gar nicht gibt. Es ist ja überhaupt nicht möglich, dass sie existieren kann, ohne entdeckt zu werden. Als O'Brien gemeint hat, die Sonne und alle anderen Planeten drehen sich um die Erde, die Sterne sind nur ein paar Kilometer entfernte Feuer, da fragt man sich, wieso man selbst glaubt, dass sich alle Planeten um die Sonne drehen und die Sterne Lichtjahre entfernt sind. Woher weiß man das? Man hat ja selbst keinen Beweis, hat es selbst nicht mit eigenen Augen gesehen. Man glaubt das, was man für wahr hält.

Erschreckend finde ich auch, dass es bei diesem Buch keine Hoffnung gibt. Niemand kann der Partei entkommen, sie herrscht wohl für immer und die Bruderschaft gibt es auch nicht.

In der Gefangenschaft und Folter von Winston ist mir bewusst geworden, dass die gestohlene Freiheit des eigenen Willens und der eigenen Gedanken sehr viel schlimmer ist, als körperlich an einem Ort eingesperrt zu sein.

Das Buch lässt einen über so vieles Nachdenken, auch über solches, was man vorher als Selbstverständlich hielt.

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Eulalia kommentierte am 06. März 2017 um 20:28

Gestern Abend bin ich mit dem zweiten Teil fertig geworden. Die Stellen aus "dem Buch" fand ich etwas schwieriger zu lesen, was wohl daran lag, dass ich schon ziemlich müde war, aber sie haben einiges erklärt.

In so einer Gesellschaft möchte ich nicht leben. Dieser ganze Hass, die Gewalt, die Spracharmut...  Bezeichnend, dass die katholische Kirche des Mittelalters im Vergleich dazu tolerant gewesen sein soll. Die Leute damals waren doch extrem total ungebildet, abergläubisch und manipulierbar.

Krass fand ich ja auch die Sache mit dem Feindwechsel. Plötzlich ändert sich der Kriegsgegner und alle glauben, es sei schon immer so gewesen und die selbst gemachten Plakate sind auf einmal "Fake-News". Der Redner, der die Menge so aufpeitscht, erinnerte mich an die Reden Hitlers.

Das Lied von der dummen Romanze ist im Hinblick auf das Ende der Liebesgeschichte wie Hohn. Und obwohl es ja irgendwie zu erwarten war, hat es mich doch ziemlich geschockt. Was für eine gemeine Falle!

 

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Eulalia kommentierte am 07. März 2017 um 12:07

Uff! Irgendwie kann ich noch nicht so recht in Worte fassen, wie es mir gerade geht. Etwas verwirrt, aber je länger ich darüber nachdenke um so eher verstehe ich, dass Winston gar nicht wirklich freigelassen wurde. Das hätte ich nur gerne geglaubt.

Diese Brutalität, die Gehirnwäsche, einfach grausam. Warum macht sich die Partei eigentlich die Mühe, die Gefangenen umzudrehen? Es bekommt doch eh keiner mit, sie verschwinden einfach, ohne Prozess. Da werden sie doch auch nicht zu Märtyrern.

Überhaupt, das "Buch" ist auch so eine Sache, wenn die Gegner der Partei sowieso schon verloren sind, warum bekommen sie es dann noch? Wieso wurde es geschrieben? Damit der Absturz noch tiefer ist?

Die Erfahrungen Orwells, die Erlebnisse in Spanien und im Krieg, dazu die Krankheit erklären schon ein paar seiner düsteren Gedanken, aber nicht alle.

Das geht mir ziemlich nach, ich glaube, bevor ich dazu meine Rezension schreiben kann, muss ich nochmal drüber schlafen.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Hermione kommentierte am 07. März 2017 um 15:20

Hallo Eulalia,

sehr treffend beoachtet. Mir ist auch nicht klar geworden, warum die Gefangenen nicht einfach umgebracht werden, sondern erst so lange gefoltert und "umgedreht" und dann doch irgendwann erschossen...

Warum O'Brien Winston das Buch gibt und woher das überhaupt kommt etc., erschien mir im Nachhinein auch unlogisch. Wollte man Winston damit hereinlegen? Weshalb hat O'Brien es?

Das "Buch" an sich gibt ja für den Leser nochmal gute Einblicke und Hinweise und ist somit ein gutes Mittel für Orwell, nochmal bestimmte Inhalte im Zusammenhang rüberzubringen.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
wandagreen kommentierte am 12. März 2017 um 19:50

Habt ihr schon mal beobachtet, dass selbst die schlimmsten Verbrecher und Täter sich irgendwie zu rechtfertigen suchen? Sie basteln sich was zusammen, eine eigene Plausibilität, die erklärt, warum sie so handeln mussten! zum Besten aller, m.a.W.

es ist typisch menschlich, sein Verhalten zu legalisieren (zu wollen). Deshalb tun die das. Deshalb lässt auch Orwell seine Halunken nicht einfach sagen, ich bin ein Halunke, ich will Macht und wie es euch geht, schert mich einen Dreck, sondern sie sagen, das machen wir euch zuliebe, damit es euch besser geht. Und deshalb bringen sie die meisten Menschen auch nicht um, sondern sorgen dafür, dass sie ein "besseres", sorgenfreies Leben haben.

Thema: "Lieblingsstellen"
Eulalia kommentierte am 07. März 2017 um 13:12

"Aber heute gab es weder reine Liebe noch reine Lust. Kein Gefühl war mehr rein, denn alles war mit Angst und Haß vermischt. Ihre Umarmung war eine Schlacht gewesen, der Orgasmus ein Sieg. Es war ein gegen die Partei geführter Schlag. Ein politischer Akt." (S.155)

 

"Die Weltanschauung der Partei übertrug sich gewissermaßen am erfolgreichsten auf Leute, die unfähig waren, sie zu begreifen. 
Diesen Menschen konnte man die offenkundigsten Verdrehungen der Wirklichkeit zumuten, weil sie nie ganz die Ungeheuerlichkeit dessen erfassten, was man ihnen da abverlangte, und weil sie sich zu wenig für öffentliche Ereignisse interessierten, um zu merken, was gespielt wurde. Durch mangelnde Einsicht blieben sie bei gesundem Verstand. Sie schluckten einfach alles, und was sie schluckten, schadete ihnen nicht, denn es hinterließ keine Rückstände, genauso wie ein Getreidekorn den Magen eines Vogels unverdaut passiert. " (S.190)

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
kommentierte am 08. März 2017 um 11:06

Also irgendwie endet das Buch anders als ich erwartet habe. Ich dachte da könnte sich jemand dem System entziehen und aufbegehren und andere mitreißen. Schade. Das war wohl nichts.

Ich habe mich über weite Strecken schwer getan mit dem Buch, auch weil ich momentan über einiges aus der Weltkriegvergangenheit nachdenke. Da schluckt man schon sehr, wenn man gewisse Dinge so lebensecht vorgeführt bekommt.

Im Endeffekt ist es mit Recht ein Klassiker geworden und ich bin froh, dass ich das Buch jetzt endlich mal gelesen habe. :-)

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Hermione kommentierte am 09. März 2017 um 18:16

Sehr guter Punkt bzgl der Erwartung!

In Teil 2 hatte ich wirklich so große Hoffnung, dass das Buch "gut" ausgeht!!!

Thema: Deine Meinung zum Buch
kommentierte am 08. März 2017 um 11:38

Hier meine Rezi.

https://wasliestdu.de/rezension/ein-verdienter-klassiker-0

 

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
daroe kommentierte am 08. März 2017 um 11:39

Sorry mich hat eine Erkältung echt niedergehauen, jetzt bin ich aber wieder fit und steige sehr verspätet in die Diskussion ein. Wie auch meine Vorschreiber finde ich die Stimmung in diesem Buch sehr düster. Ich weiß gar nicht, ob ein Leben in so einer Tristess, ohne einen eigenen Gedanken fassen zu dürfen und ohne eigene Ideen verwiklichen zu können, lebenswert ist. Man lebt, um zu überleben, ohne groß aufzufallen oder aus der Reihe zu tanzen. Alles ist auf das Notwendigste reduziert. Es gibt keine schönen Dinge mehr. Immer die Angst im Nacken, das irgend jemandem meine Nase nicht passt. Erstaunlich finde ich auch, wie vor mir viele andere auch schon, wenn man bedenkt wann dieses Buch geschrieben wurde. Ich finde es beängstigend wie aktuell manche Dinge sind, Gott sei Dank nicht alle, aber manche. Vor allem wenn man über unsere Landesgrenzen hinausschaut. Da läuft es mir eiskalt den Rücken runter ...

Thema: Deine Meinung zum Cover
Schneeweißchen kommentierte am 09. März 2017 um 13:16

Das Cover finde ich sehr ansprechend, zumindest in dieser Neuauflage, da alles schwarz ist, auch der Buchschnitt. Passt zur Stimmung im Buch und auch zu dem, was das Buch zur jetzigen Zeit 'verbreitet'.

Mehr kann man dazu eigtl auch nicht sagen - schlicht und schwarz einfach!

Thema: Lektüre, Teil I (Seite 1 - 128)
Schneeweißchen kommentierte am 09. März 2017 um 13:19

Ich habe ein bisschen gebraucht um mich einzulesen, weil es natürlich keine leichte Kost ist. Nichtsdestotrotz finde ich den Schreibstil klasse, er passt zur Story...

Immer wieder habe ich schon zu Beginn gemerkt, wie mich Dinge aufregen und man wirklich einfach negativ verblüfft ist. Den Bezug zur Nazizeit fand ich auch recht stark.Allerdings nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, von wann das Buch stammt.
Mit Winston bin ich relativ schnell warm geworden, immerhin scheint er nicht ganz so blind und naiv zu sein, wie der Rest... Mal sehen, wie es weitergeht!

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Owlsome Books kommentierte am 09. März 2017 um 16:29

Jetzt bin ich auch endlich mit dem zweiten Teil fertig und hier bin ich echt schnell vorangekommen. Ich hatte nicht mehr solche Probleme mit dem Schreibstil wie vorher. 

Die Geschichte nimmt Fahrt auf und wird stellenweise auch recht spannend. 
Die Liebesgeschichte fand ich an den Haaren herbeigezogen und in meinen Augen absolut unrealistisch. Sie kennen sich nicht, haben noch nie ein Wort miteinander gewechselt und dennoch schreibt sie ihm einen Zettel auf dem "Ich liebe dich" drauf steht?! und dann treffen die beiden sich zum ersten Mal und nenen sich direkt "Liebliing"?! Ergibt für mich keinen Sinn. Eine Liebe muss wachsen und kann nicht einfach so aus dem Nix heraus entstehen. Auch fand ich Julia recht unsymphatisch und konnte mit ihr nicht wirklich was anfangen. 

Den Teil mit der Bruderschaft fand ich jedoch ziemlich interessant. Auch die Ausschnitte aus "dem Buch" fand ich aufklärend und interesant, auch wenn ich die Wiederholungen ein wenig lästig fand. 

Das Ende war zwar voraussehbar, aber dennoch wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass Mr. Charrington etwas damit zu tun gehabt hätte. 

Jetzt wird aber auf jeden Fall direkt weitergelesen :) 

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Julia Schweikert kommentierte am 09. März 2017 um 17:18

Der 2. Teil fande ich richtig gut zu lesen. Flüssiger wie den 1. Teil.

Winston hat sich leider sehr verschätzt bei der Einschätzung von Mr. Charrington. Ich würde mal sagen, das sie Julia umgebracht haben. Ich bin gespannt, was mit Winston noch passen wird.

Orwell hat sich "das Buch" richtig gut ausgedacht. Es schilderte das maßgebliche für sein Buch. Die Kriege, die 3 Schichten der Menschheit, die Definition von Wohlstand und warum die 3 Schichten sind wie sie sind. Beängstigend find ich, das wir knapp 70 Jahre danach genauso die 3 Schichten haben und sie genauso denken. So langsam setzt sich Puzzelteil für Puzzelteil zusammen, was Proles und die Oberschicht ist und warum Winston nicht mitmachen will.

Bin auf den letzten Teil gespannt.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Julia Schweikert kommentierte am 09. März 2017 um 22:37

Ich bin platt.

Den 3. Teil musste man in einem Rutsch durchlesen. Das war so grauenvoll, aber man konnte nicht aufhören zu lesen.

Mir ist jetzt auch klar, warum das Buch in 3 Teilen geteilt ist. 1. Teil Einführung und Erläuterung der Grundlagen, 2. Teil die Auflehnung und 3. Teil "Die Heilung".

Ich muss sagen, so langatmig und detailverliebt wie ich es am Anfang war, so beeindruckend endete es und ließ mich so zurück. Ich kann meine Gefühle nicht in Worte bringen.

Was O'Brian mit Winston am Schluss macht, das ist mehr als nur Folter. Das ist Gehirnwäsche. So stell ich mir irgendwie Scientology vor, nur ohne die Folter. Wenn man das doch mal in die heutige Zeit umdenkt, es ist nicht anders. "Verrückte" werden in Klapsen gesteckt und die "Verrücktheit" soll entfernt werden mit Tabletten usw. Ihnen wird auch irgendwie eine Art "Gehirnwäsche" verpasst, genauso wie bei Winston mit 4 Finger sind auf einmal 5.

Ich weiß jetzt warum das Buch gerade so begehrt ist. Trump macht gerade nichts anderes. Er sieht seins als Richtig an und setzt es durch. Egal mit welchen Mitteln, weil die obere Schicht zu ihm hält und die "Proles" werden in Schach gehalten.

Aber habe ich es richtig verstanden, das der Schluss eigentlich so zu interpretieren is, das wir alle der große Bruder sind, mit all unseren Gedanken mit unserem Macht gehabe, wir verraten uns gegenseitig um verschont zu bleiben? Ist das die Botschaft, das wir alle "der große Bruder" sein können, wenn wir nicht richtig handeln?

Krass was ein Mensch durchleben muss, um solche Gedanken zu haben und es in ein Buch zu packen. Es ist zu recht ein Klassiker und ich hoffe, das man das Buch nicht mehr mit der heutigen Zeit vergleichen muss und wir endlich mal was aus dem Buch und der Vergangenheit lernen! Den sie ist zu ändern in der Zukunft.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Owlsome Books kommentierte am 12. März 2017 um 10:58

Hier nun auch endlich meine Rezension:  
https://wasliestdu.de/rezension/erschreckend-aktuell-3

Thema: Deine Meinung zum Buch
Monika Schabert kommentierte am 12. März 2017 um 16:54

Das Buch sollte man wirklich gelesen haben. Obgleich sehr pessimistisch und deprimierend, stimmt es doch sehr nachdenklich und gerade in der momentanen Phase in der die Welt steckt zieht man unweigerlich Vergleiche und hofft das es nie so weit kommen wird.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Monika Schabert kommentierte am 12. März 2017 um 16:58

Einfach nur deprimierend und erschreckend

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Hermione kommentierte am 12. März 2017 um 21:26

Das ist eine gute Zusammenfassung!

Ich finde, daher ist das Buch so wichtig. Es sollten mehr Leute lesen.

Ich finde es toll, dass zu 1984 hier eine Leserunde stattfinden konnte!

Thema: Deine Meinung zum Buch
Julia Schweikert kommentierte am 12. März 2017 um 19:18

Danke für die Leserunde.

Hier ist meine Rezi:

 

http://wasliestdu.de/rezension/ein-klassiker-der-leider-noch-heute-so-ab...

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Schneeweißchen kommentierte am 13. März 2017 um 16:40

Puh, also der letzte Teil saugt einem irgendwie jedes gute Gefühl aus, welches man eigentlich verspüren kann... Habe mich danach ganz fies gefühlt =/ Die Folterszenen waren wirklich alles andere als schön zu lesen, teilweise konnte ich sie nur überfliegen, damit mir nicht zu übel wird.
So richtig drauf konzentrieren mochte ich mich dann auch gar nicht mehr. Wäre es keine Leserunde, hätte ich es eventuell sogar kurz vor Schluss abgebrochen...

Thema: Deine Meinung zum Buch
Schneeweißchen kommentierte am 13. März 2017 um 16:43

Mal eine kurze Rezi von mir, die ausführliche kommt in den nächsten Tagen...

 

Anfangs fand ich das Buch total spannend, mit der Zeit, vorallem ab dem hier unterteilen dritten Abschnitt, gefiel es mir zunehmend weniger. Gut, 1984 ist kein typisches 'gefällt-mir'-Buch, sondern schon so etwas, das man mal gelesen haben sollte. Dementsprechend anstrengend und zum Nachdenken anregend fand ich es auch. Aber ehrlich, ich bin froh dieses Buch nun durch zu haben und mich jetzt etwas ganz Banalem, Kitschigen wenden zu können!

Die Schreibweise gefiel mir noch sehr gut, und die ein oder andere Passage fand ich auch ganz toll, aber im Großen und Ganzen weiß ich, dass mich dieses Buch verfolgen wird (was für ein Buch vll eine gute Sache sein mag, für mich persönlich überhaupt nicht) und dass ich es ganz bestimmt nicht nochmal lesen werde!

Thema: Lektüre, Teil II (Seite 129 - 270)
Chaoskeks kommentierte am 13. März 2017 um 22:28

Ok, ich habe etwas hinterhergehangen mit dem Lesen, aber jetzt bin ich auch durch.^^

Den zweiten Teil finde ich fast noch düsterer als den ersten, da wird ja eher die Welt und die Figuren beschrieben. Die Liebesgeschichte zwischen Winston und Julia ist zwar etwas positives, aber trotzdem ist da irgendwie immer diese Bedrohung im Hintergrund, die beim Lesen die Stimmung verdüstert.

Den Abschnitt mit dem Buch am Ende fand ich etwas anstrengend zu lesen, wobei ich den Inhalt des Buches durchaus interessant fand. Mit dem Verrat am Ende habe ich so nicht gerechnet.

Also, ich hab schon mit Verrat gerechnet. Winston selbst rechnet ja die ganze Zeit damit, dass er erwischt/verraten wird. Aber dass es so abläuft hätte ich auch nicht gedacht.

Thema: Lektüre, Teil III (Seite 271 - 357)
Chaoskeks kommentierte am 13. März 2017 um 22:36

Den dritten Teil habe ich heute wirklich veschlungen. Und er hat mich doch ziemlich erschreckt.

Die ganze Zeit über stellt Winston ja seine eigenen Theorien auf, was mit den Menschen genau passiert, die vaporisiert werden. Aber jetzt genau zu lesen was mit Winston geschieht war schon sehr erschreckend. So etwas lese ich tatsächlich nicht oft.

Die gesamte Verhör-/Folterprozedur hat mich gleichzeitig abgeschreckt und fasziniert, sodass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen konnte. Winstons Gedanken wie er immer wieder versucht sich doch noch an irgendwas in seinen Erinnerungen zu klammer und gleichezitig auch versucht die richtigen Antworten zu finden fand ich interessant. Genau wie die Erklärungen, die O'Brian Winston gibt.

Ich werde das gelesene jetzt erstmal etwas sacken lassen und dann morgen meine Rezension schreiben.^^

Thema: "Lieblingsstellen"
Chaoskeks kommentierte am 13. März 2017 um 22:41

"Wir sind Tote", sagte er.
"Wir sind Tote", sprach Julia ihm gehorsam nach.
"Ihr seid Tote", sagte hinter ihnen eine eiserne Stimme.
(S. 265)

Das ist jetzt nicht unbedingt meine Lieblingsstelle, aber ich glaube das ist die Stelle, die mir am meisten im Gedächtnis bleibt. Warum genau kann ich gar nicht unbedingt sagen, aber vielleicht liegt es daran, dass ich beim Lesen zu dem Zeitpunkt noch gar nicht mit einem Verrat gerechnet habe, weil ich noch gar nicht gemerkt habe wie weit ich eigentlich schon in dem Buch war.^^
 

Thema: Deine Meinung zum Buch
Nelebooks kommentierte am 18. März 2017 um 17:55

Ein Buch, das jeder gelesen haben sollte. Vielen lieben Dank, dass ich mitlesen durfte :-)

http://wasliestdu.de/rezension/interessant-und-erschreckend-0

Thema: Deine Meinung zum Buch
Eulalia kommentierte am 23. März 2017 um 12:54

Besser spät als nie: Ich bin sehr froh, dass ich das Buch lesen durfte. Es war kein reines Vergnügen, das verhindert schon das Thema. Um so wichtiger finde ich es, dass dieses Buch nicht in Vergessenheit gerät. Leider ist staatliche Überwachung und freiheitsberaubender Umgang mit andersdenkenden Menschen kein Thema, dass wir als geschichtlich überholt abhaken dürfen. Im Gegenteil, es ist im Augenblick erschreckend aktuell.

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