Leserunde

Leserunde zu "Die Farbe von Milch" (Nell Leyshon)

Die Farbe von Milch
von Nell Leyshon

Bewerbungsphase: 01.01. - 15.01.

Beginn der Leserunde: 22.01. (Ende: 11.02.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir 20 Freiexemplare von "Die Farbe von Milch" (Nell Leyshon) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH:

Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten – einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt.

ÜBER DIE AUTORIN:

Nell Leyshons erster Roman, Black Dirt, stand auf der Longlist des Orange Prize und auf der Shortlist des Commonwealth Prize. Ihre Theaterstücke und Hörspiele erhielten ebenfalls zahlreiche Auszeichnungen. Für ihren zweiten Roman, "Die Farbe von Milch", war sie neben James Salter und Zeruya Shalev für den Prix Femina nominiert. Nell Leyshon wurde in Glastonbury geboren und lebt in Dorset.

12.02.2018

Thema: Alle

Thema: Wer hat gewonnen?
KathaFlauschi kommentierte am 23. Januar 2018 um 21:06

Mein Buch ist leider noch nicht angekommen. :(

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Garten_Fee_1958 kommentierte am 24. Januar 2018 um 08:22

Ein zu Beginn schwieriger Schreibstil hat mich doch recht schnell in seinen Bann gezogen, Mary, die Protagonistin sagt was sie denkt, ist gehandicapped mit nur einem gesunden Bein auf die Welt gekommen und kompensiert meines Erachtens mit ihrer sehr direkten Art ihr augenscheinliches körperliches Manko. Die Bauernfamilie, in die sie hineingeboren wurde, kämpft ihren Kampf ums tägliche Überleben, die Mädchen müssen schwer arbeiten und es scheint so, als sei sich jeder selbst der Nächste, ein schwieriges junges Leben, geprägt von der Brutalität des Vaters, ohne Bildung. Als der Vater sie an den Pfarrer gegen Bezahlung "verschachert", sieht es so aus, als könne ihr Leben eine Wendung nehmen, Pfarrer und Pfarrersgattin sind freundlich, gut geallen hat mir die Szene, wie sie die Pfarrersgattin mit Brot und Käse zum Essen bewegt, mit den Möglichkeiten, die sie kennt, einfach schlicht aber wirksam.

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Zeitverschwender kommentierte am 24. Januar 2018 um 12:44

Ich finde das Cover toll! Es hat so was rätselhaftes, geheimnisvolles an sich :)

Thema: Wer hat gewonnen?
julemaus94 kommentierte am 24. Januar 2018 um 12:59

Mein Buch ist leider auch noch nicht da. Aber so habe ich wenigstens noch genug Zeit, mein aktuelles Buch fertig zu lesen ;)

Thema: Wer hat gewonnen?
Tanja81 kommentierte am 24. Januar 2018 um 14:42

Mein Buch ist eben angekommen!

 

Vielen Dank. Ich freue mich schon sehr auf das Buch

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Sonnentango kommentierte am 24. Januar 2018 um 15:09

Ich bin wirklich Ratz Fatz bei Seite 96 angekommen.

So schnell das ich verwundert war wie leicht ich durch die Zeilen geflogen bin.

Ich glaube es lag viel daran das ich schnell vertraut war mit dem Schreibstil.

Mary ist absolut echt sie könnte aus einem der schwarz-weiß Bilder meiner

Ur-Großmutter, aus dieser und deren noch früheren Zeiten auf dem Land, entsprungen sein.

Sie hat mir viele Geschichten aus dieser Zeit über Land und Leute und deren armes, schweres Leben erzählt.

Besonders wie viel Mut es damals gekostet hat sich gegen Regeln und das einfache, eintönige Leben aufzulehnen.

Mary ist so eine besondere mutige Kämpferin die mehr vom Leben möchte, auch wenn sie oft unlink und dümmlich wirkt.

Sie ist durch ihre körperliche Einschränkung für ihre sehr arme Bauernsfamilie eine eher unbrauchbare Arbeitskraft.

Sie versucht, trozt seelischer und körperlicher Misshandlungen, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen.

Selbst als sie von ihrer Familie getrennt wird, und in ein besseres Leben eintauchen kann, bleibt sie

sich selbst und ihren Wurzeln treu.

Die weiteren Hauptfiguren des Romans und ihre tragenden Rollen sind mir bis dahin noch nicht wirklich vollständig ersichtlich.

Was wird Ralph für eine weitere Rolle in ihrem Leben spielen, ist er wirklich ein verantwortungsloser Verführer der sich mit ihrer Schwester heimlich trifft und ist diese etwa schwanger?

Warum ist der Herr Pharrer so distanziert und so wenig beleuchtet?

Warum näht Edna Todeskleidchen, leidet sie an einem unbehandelten Trauma und/oder befürchtet sie schlimmes?

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Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
lex kommentierte am 24. Januar 2018 um 15:39

"Was wird Ralph für eine weitere Rolle in ihrem Leben spielen, ist er wirklich ein verantwortungsloser Verführer der sich mit ihrer Schwester heimlich trifft und ist diese etwa schwanger?... Warum ist der Herr Pharrer so distanziert und so wenig beleuchtet?...Warum näht Edna Todeskleidchen, leidet sie an einem unbehandelten Trauma und/oder befürchtet sie schlimmes?"

Für mich war es eindeutig, dass Violet schwanger ist... vermutlich wohl von Ralph. Aber da es mit Vaterschaftstests nicht allzu weit her war zu damaliger Zeit, kann er natürlich schön etwas anderes behaupten. Den Pfarrer finde ich bisher ganz nett, erstaunlicherweise, denn der Klappentext suggeriert ja etwas anderes. Und die Todeskleidchen hab ich so verstanden, dass Edna mal schwanger war und das Kind verloren hat. Sie ist 32 Jahre, eine alte Jungfer in den Augen der anderen. Ich denke, das mit den Kleidchen symbolisiert einfach ihre Trauer um die Chance auf ein eigenes Leben, eine Familie, Kinder.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
StephanieP kommentierte am 24. Januar 2018 um 19:08

Ich fürchte auch, dass Ralph nicht zu Violet und dem Kind stehen und alles abstreiten wird. Schließlich haben Violet und Mary keinen Beweis dafür, dass es sein Kind ist. 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Hannelore Bayer kommentierte am 25. Januar 2018 um 21:39

Der Meinung bin ich auch!

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Tanja81 kommentierte am 27. Januar 2018 um 09:24

Das denke ich auch.

Ralph interessiert sich dafür überhaupt nicht. Und beweisen können Mary und Violet nichts.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 11:47

@StepanieP und all: Ja, die Autorin zieht alle Klischeeregister, wo gibt ;-)). So wars natürlich. Die männliche Herrschaft hurte herum und die armen Bauersmädchen ertrugen die Schande, oder brachten ihre Kinder um oder gingen ins Wasser. Ich bin gespannt, ob die Autorin Violet ins Wasser gehen lässt. Falls ja, gibt es gleich 2 Punkte Abzug und einen üblen Verriss.

Die Schreibweise: nicht 19. Jhgerecht, ist dennoch unterhaltsam. Das ist ein Plus des Romans. Schwierig zu lesen ist es nicht.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 11:43

Ist Mary wirklich eine unbrauchbare Arbeitskraft für ihre Familie? Mir scheint nicht. Sie arbeitet nämlich ununterbrochen, kümmert sich nebenbei noch um den Großvater, zeigt als einzige ein wenig Menschlichkeit. Dass sie viel arbeitet, sieht man an ihrem ersten Tag im Pfarrhaus, da zeigt sie Edna was eine echte Bauerntochter zu leisten vermag und stellt die arme (faule) Edna in den Schatten.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 15:35

Sie ist sicherlich keine unbrauchbare Arbeitskraft. Aber sie duckt sich eben nicht nur, sondern hat auch eigene Gedanken. Dass sie Zeit beim Großvater verbringt, ist für die Eltern Verschwendung. Und morgens die Hühner herauszulassen, aber die Eier zu vergessen, zeigt auch, dass sie nicht einfach "funktioniert". Wenn der Vater eine seiner Töchter als Hilfskraft schicken soll, wundert es mich nicht, dass er Mary wählt: Manche Dinge kann sie tatsächlich nicht so schnell wie die drei anderen, und sie gehorcht nicht fraglos.

Abgesehen davon haben natürlich alle vier einen großen Fehler: Sie sind Mädchen und nicht der erwünschte Sohn und Erbe.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
lex kommentierte am 24. Januar 2018 um 15:30

So, auch mir hat es der Schreibstil zu Beginn nicht leicht gemacht. Im Grunde sind aber einfach nur zuviele "unds" im Text, was manchmal etwas hölzern wirkt und den Lesefluss verhindert. Bisweilen lese ich darüber hinweg, tue einfach so, als wären ein paar "unds" weniger drin. Und siehe da... plötzlich wirkt alles ganz klar und leicht. Inzwischen macht mir die Erzählweise aber ehrlich gesagt auch nicht mehr viel aus... wenn man nach 50 Seiten einen der Charaktere bereits abgrundtief hasst, muss es wohl ein gutes Buch sein. Marys Vater ist furchtbar. Dass die Verhältnisse noch dazu absolut authentisch wirken, macht es nicht besser.

Schon jetzt habe ich die Vorahnung, demnächst nicht mehr viel lachen zu können. Der Pfarrerssohn zeigt eindeutig zuviel Interesse an Mary, die ja gerade einmal 14 Jahre alt ist und damit noch ein halbes Kind, auch wenn das im historischen Kontext wohl relativ ist. Ich mag ihren Humor, ihre direkte Art und halte sie für eine starke Persönlichkeit. Sie ist auch alles andere als naiv. Und trotzdem spürt man, wie schwer es für sie ist, von zuhause weg zu müssen und wie wenig sie in der neuen Umgebung zurecht kommt. Am meisten Sorge bereitet mir aber ihre Abhängigkeit vom guten Willen ihrer Arbeitgeber.

Auch für die anderen Charaktere, für ihre jeweiligen Lebensbedingungen und die Standesunterschiede bekommt man ein gutes Gefühl. Ich fühle mich also insgesamt als Teil der Geschichte und bin neugierig, aber ängstlich, was nun kommt.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Hannelore Bayer kommentierte am 25. Januar 2018 um 21:41

Mary ist klasse. Läßt sich nicht unterkriegen und auch nicht den Mund verbieten.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 11:48

Vorher war Mary abhängig vom Willen ihres gewalttätigen Vaters. Ein Plus des Romans: es zeigt, wie abhänig Frauen von allen möglichen Typen und Strukturen waren. Frauens: wehrt euch!

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 15:40

Wehrt euch ist gut gesagt. Aber wie? Mary versucht ja ihr Bestes und geht einfach zurück - aber sie wird im Nullkommanix zurückexpediert. Vater und Pfarrer sind sich da völlig einig, und sie kann nichts machen.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:15

Hey Firi: ich bin vom Roman mal kurz in die Gegenwart gesprungen!

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Margit Bußmann kommentierte am 24. Januar 2018 um 18:05

'Auf den ersten Blick hat das Cover etwas von einem Ratgeber für Planzen. Aber ich finde es nicht schlecht. Im Laden hätte ich es sicher in die Hand genommern und mir genauer angeschaut. Die Schrift hätte ich etwas kleiner gewählt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
lex kommentierte am 24. Januar 2018 um 21:38

Habe ich das Buch falsch eingeschätzt? Ich hatte mich auf die „dramatische Wendung“ im Klappentext eingeschossen und Schlimmes befürchtet… für Mary. Aber nach dem Tod der Pfarrersfrau, scheint ihr Leben vielmehr eine positive Wendung zu nehmen. Sie lernt lesen, lebt sich langsam ein, auch wenn der Tod der Hausherrin sie zunächst sehr mitgenommen hat.

Der Pfarrer schien mit dem Ableben seiner Frau völlig überfordert zu sein, dem Sohn war es wohl in erster Linie egal (nettes Kerlchen!)… und so blieb die Sterbebegleitung an einem jungen Mädchen hängen. Aber Mary hat ihre Sache gut gemacht und ist weiterhin eine tolle Protagonistin. Sie ist mitfühlend, schlagfertig, gerade heraus. Und wie es aussieht, hat auch der Pfarrer das Potenzial in ihr erkannt.  Ich würde mir weiterhin ein paar „unds“ weniger im Text wünschen, muss aber sagen, dass ich von der Geschichte wirklich gefesselt bin und der Erzählstil seinen ganz eigenen Reiz hat.

Und nebenbei: Violets Schwangerschaft gab es jetzt schwarz auf weiß, Ralphs Charakterlosigkeit auch.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
StephanieP kommentierte am 25. Januar 2018 um 07:50

Mir geht's ähnlich. Ich warte auch schon die ganze zeit auf die "dramatische wendubg" und finde, dass sie echt erst sehr spät kommt. Aber die leseabschnitte scheinen sehr gut gewählt zu sein.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
lex kommentierte am 25. Januar 2018 um 08:26

Witzig, dass du das schreibst. Genau das habe ich im dritten Teil auch gepostet... die Leseabschnitte sind wirklich gut gewählt, da gebe ich dir recht.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
FIRIEL kommentierte am 03. Februar 2018 um 17:00

Na ja, die Leseabschnitte sind durch die Abschnitte im Buch vorgegeben. Und natürlich hat sich die Autorin beim Aufbau ihres Buches etwas gedacht.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Sursulapitschi kommentierte am 27. Januar 2018 um 21:58

Ich denke, die dramatische Wendung ist das dicke Ende am Schluss. Irgendwas Schreckliches passiert noch. 

Vermutlich ist der Klappentext wieder mal viel zu ausführlich und erzählt das ganze Buch. Es hat mich jetzt schon geärgert, dass ich wusste, dass die Pfarrersfrau stirbt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
lex kommentierte am 27. Januar 2018 um 22:12

Jap! :-) Wo kann ich unterschreiben?

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Irmi_bennet kommentierte am 28. Januar 2018 um 15:13

Das sehe ich genauso. Man weiß, die Missus stirbt. Und damit wird Mary ins Unglück gestürzt. Wir können uns alle denken, was nun passieren wird. Und damit ist das Buch zu 90% erzählt. Ich mag die Geschichte, ist toll geschrieben - aber ob der ganze Hype um das Buch gerechtfertigt ist? Hmmm ...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:30

Gibts einen Hype? Das Plus des Romans ist seine Machart. Sehr klug für eine Anfängerin. Die Einteilung in die Jahreszeiten passt wunderbar zum bäuerlichen Ambiente. Aber die Autorin lässt wirklich nichts aus, was - wie soll ich es sagen - schon tausendmal erzählt wurde und inzwischen sehr sehr kitschig ist. Die sterbende Pfarrersfrau, so dass das Unglück seinen Lauf nehmen kann. Obwohl so eine Pfarrersfrau im Bett auch nix verhindern würde, was auch immer.

Ausser Mary sind die Personen sehr schablonenhaft. Als ob auf einer Bühne Mary spielt und im Hintergrund sich ein paar notwendige Puppen bewegen. Vllt ist Edna noch ein bisschen plastisch, aber nicht sehr und der Gärtner. Der hätte eigentlich Potential ...

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:36

Ja, Harry macht mich auch neugierig, aber bis jetzt erfahren wir da nicht viel.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Perle26 kommentierte am 04. Februar 2018 um 17:53

Da geb ich dir recht, man erfährt wirklich nicht viel über diesen Harry, aber zum Ende hin hat er wenigstens mal was gesagt. Dies war ja vorher nicht der Fall. Irgendwie eine recht mysteriöse Person.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
lex kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:41

Der Gärtner! Ja, der ist mir ein Rätsel.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Irmi_bennet kommentierte am 28. Januar 2018 um 19:25

Ja, muss wohl einen Hype geben. Ich habe das Buch seit ein paar Tagen auf dem Tisch liegen und jeder ( weibliche ) Besucher hat sich daraufgestürzt, wenn er es nicht schon selbst gelesen hat. Das Buch wurde mehrfach im Hörfunk vorgestellt ( wird dabei soagr in einem Atemzug mit Thomas Hardy genannt ) und hat einen Artikel im Spiegel. Und im Erscheinungsland wurde das Buch ja auch nominiert - zusammen mit meinem Lieblingsschriftsteller James Salter .Ich mag das Buch - aber so ganz verstehe ich den Tumult nicht, denn es gibt soviele tolle Bücher.

https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/buecher/lesefruechte/die-farbe-...

 http://www.spiegel.de/kultur/literatur/nell-leyshon-roman-die-farbe-von-...

http://www.hr1.de/programm/buchtipps/nell-leyshon-die-farbe-von-milch,bu...

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 19:38

Danke für die Links, Irmi: ich guck mir die Morgen mal alle an!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
lex kommentierte am 24. Januar 2018 um 23:37

UFF!

HIMMEL!

Also doch...

Ich konnte nicht aufhören zu lesen und bin in einem Rutsch durch. Die Leseabschnitte sind auf jeden Fall clever aufgeteilt. Das Ende hat mich kalt erwischt, ich stehe immer noch unter Schock. Da hat mich die Autorin seitenweise in Sicherheit gewogen (nur die leise Stimme aus dem Klappentext "dramatische Wendung, dramatische Wendung" zirkelte durch meinen Kopf) und jetzt kam es doch noch dicke.

Das letzte Drittel empfand ich als klaren Bruch und ich denke, das ist auch ganz bewusst so angelegt. Eine Vergewaltigung ist ein so einschneidendes, traumatisches Erlebnis, dass auf einen Schlag nichts mehr ist, wie es war und das wird im Text auch spürbar, auch wenn fast ausschließlich Begebenheiten geschildert werden und eigentlich nie reflektiert wird. Die Autorin hat mir die Persönlichkeit von Mary, dieses Schelmische, diese Leichtigkeit, diese Furchtlosigkeit, alles, was ich bis zu diesem Zeitpunkt ins Herz geschlossen hatte, mit Gewalt entrissen... auch, wenn in den letzten Zeilen die alte Willensstärke aufflackert, zurück bleibt doch eine gebrochene Seele. Und mein gebrochenes Leserherz. Frau will man im Jahr 1831 eher nicht gewesen sein!

Die Reaktion des Vaters hat mich überrascht, da ist ja doch noch ein bisschen Menschlichkeit. Die kurze Passage mit dem Großvater war herzergreifend... und was ich über den Pfarrer geschrieben habe, von wegen nett, nehme ich hiermit hochoffiziell zurück #keineworte.

Ich lass die Geschichte jetzt weiter sacken und bin gespannt auf eure Eindrücke.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
StephanieP kommentierte am 25. Januar 2018 um 10:36

Es ist wirklich schockierend, wie Mary dem Pfarrer ausgeliefert ist und sich die Vergewaltigungen immer mehr abzeichnen ohne, dass Mary ihm entkommt. Sie ist von der Gunst des Pfarrers abhängig. Besonders schlimm finde ich, dass sich das Martyrium der Vergewaltigung immer wieder Nacht für nacht wiederholt. Mary versucht mit dem Pfarrer darüber zu sprechen, doch die übergriffe wiederholen sich immer wieder. Es hat sich abgezeichnet, dass Mary es sich irgendwann nicht mehr gefallen lässt, aber dass sie den pfarrer ermordet hätte ich nicht gedacht.
Die Reaktion ihres Vaters, dass er sie schützt und nicht ausliefert, zeigt zum ersten mal, dass er seine Tochter liebt.

Mary ist eine wirklich starke Persönlichkeit und ich finde es toll, dass sie ihr Versprechen für den Opa einhält. Sie versteckt sich nicht und steht zu ihrer Tat.

Obwohl ich mit dem schreibstil zuvor Probleme hatte, finde ich ihn in diesem leseabschnitt sehr passend. es wird nicht auf Details eingegangen, aber trotzdem ist die handlung sehr authentisch und sie übergriffe sind wirklich schockierend! Auch das Ende, der bevorstehende Tod und die Schwangerschaft, fand ich wirklich bedrückend.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
julemaus94 kommentierte am 02. Februar 2018 um 10:46

Ich finde, das Ende verdeutlicht noch einmal sehr schön, was Mary ja schon von Beginn an immer wieder hat verdeutlichen wollen: Sie hatte nie eine Wahl. Egal welchen Teil ihres Lebens es betrifft, wurde sie immer durch Männer fremdbestimmt. Selbst der Mord war nicht wirklich ihre Wahl. Sie hat den Pfarrer ja nun wirklich bekniet, dass er sie gehen lassen soll, aber die Zukunft, die er ihr in Aussicht gestellt hat, hätte niemand ertragen!

Gerade die Scheinheiligkeit dieses Mannes hat mich am meisten bewegt: Er behauptet, keine Wahl zu haben und sich einsam zu fühlen. Aber er ist einfach nur ein schwacher Mann, der seine Triebe nicht im Griff hat. Und sie dann auch noch mit den Lehrstunden zu erpressen verdeutlicht nur noch einmal das Rollenbild der damaligen Gesellschaft: Die gebildete Mittel- und Oberschicht hält die kleinen, einfachen Leuten mithilfe deren Schwächen unten und beutet sie aus.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
StephanieP kommentierte am 25. Januar 2018 um 10:38

Mir geht's ähnlich. Den letzten Abschnitt habe ich ebenfalls auf einmal durchgelesen und er konnte mich wirklich ergreifen. Ich bin vom Ende gerade total überrumpelt und muss es auch erst einmal sacken lassen...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
lex kommentierte am 25. Januar 2018 um 13:14

Ich bin allerdings am Überlegen, wie sinnvoll ich den Klappentext finde ... letztendlich kommt alles so, wie man es sich gedacht hat. Das ist etwas schade, weil es eine entscheidende Wendung vorweg nimmt und den Leser, zumindest mich, die ganze Zeit in Wartehaltung versetzt hat. Andererseits kann man es dem Publikum auch nicht wirklich vorenthalten. Trotzdem hätte ich das irgendwie anders formuliert.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Sursulapitschi kommentierte am 28. Januar 2018 um 11:27

Klar ist es schwierig, dieses Buch interessant darzustellen, ohne auf die Dramatik anzuspielen. Aber in diesem Fall kommt die Dramatik erst am Schluss, da kann man das eigentlich nicht machen. Vielleicht hätten wir auch den Tod der Pfarresfrau als DAS Drama empfinden können, wenn nicht extra darauf hingewiesen worden wäre...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Irmi_bennet kommentierte am 28. Januar 2018 um 15:21

Mir ging es ebenso, ich habe in einem Rutsch durchgelesen. Das Buch gibt es einfach her es an einem Sonntagnachmittag fertig zu lesen. Obwohl mir klar war, dass Mary vom Pfarrer missbraucht wird, habe ich mit diesem Ende nicht gerechnet. Auch mich hat es hat es kalt erwischt,  vor allem der Detailreichtum, mit dem der Mord erzählt wird. Da hat der liebe Herr Pfarrer sich die Falsche ausgesucht. Was mich gewundert hat, war die reaktion des Vaters, der seine Tochter dann doch geschützt hat. Ich hätte eher erwartet, dass er sie an den Haaren aus dem Heu herausschleift und den Polizisten übergibt. Wahrscheinlich hat er sie doch irgendwie gern. Ich glaube, es ist die Spache, die diese Geschichte so intensiv auf uns wirken lässt. Was meint ihr?

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 19:44

Auf jeden Fall!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
StephanieP kommentierte am 25. Januar 2018 um 07:47

Mary scheint sich bei der Pfarrersfamilie mittlerweile wohl zu fühlen. Leider ist die Missus verstorben und der Pfarrer scheint darunter sehr zu leiden. Mary wird dennoch weiterbeschäftigt und der Pfarrer scheint sich noch gut um sie zu kümmern. Er lernt ihr sogar lesen. ich fürchte allerdings, dass sich dieses nette Zusammenleben bald ändern wird. Ich vermute, dass sich der Pfarrer an Mary vergehen wird...
Violet ist also wirklich schwanger. Ralph steht wie befürchtet nicht zu ihr und dem Kind. Violet deutet an, dass sie das Kind hergeben muss.
Die Szene mit dem Opa, der angeblich im Sterben liegt, war wirklich nett. Schön, dass Mary in ihrem Opa einen Vertrauten hat, mit dem sie über alles reden kann. Ich hoffe, dass er ihr Kraft gibt und sie unterstützt, in dem, was auf sie zukommt.
Mit dem Schreibstil habe ich ehrlichgesagt weiterhin etwas zu kämpfen. Ich persönlich finde, dass das Buch dadurch eher etwas anstrengend ist und sich nicht wirklich flüssig liest.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
FIRIEL kommentierte am 03. Februar 2018 um 17:04

Sachfrage: An wen hätte Violet ihr Kind hergeben müssen? Damen vom Stand, die ein uneheliches Kind hatten, gaben es gern aufs Land zu einer Bauernfamilie. Aber die Bauern selbst? Das passt für mich nicht. Und für die Pflege (egal wie schlecht sie oft war) musste bezahlt werden; ich kann mir nicht vorstellen, dass Violets Vater dafür Geld ausgegeben hätte.

Nun, da ich das Buch schon ausgelesen habe, weiß ich, welche Lösung die Familie findet - will sie aber hier nicht verraten.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Garten_Fee_1958 kommentierte am 25. Januar 2018 um 08:25

Der Schreibstil ist für sich betrachtet, schon recht eigen, was mir fehlt, trotz der Spannung, ist die dramatische Wende, momentan plätschert es ein wenig, nachdem die Frau des Pfarrers verstorben ist und Mary fast die alleinige Pflege übernehmen musste, lernt sie nun lesen und schreiben, Mary`s Leben wendet sich augenscheinlich zum Positiven - der Charakter des Großvaters gefällt mir gut, die Verbundenheit von Mary und ihrem Großvater hat etwas anrühriges, sie bringen einander Gefühle entegen, die ich bei dem Rest der Familie völlig vermisse, selbst Violet, schwanger vom Sohn des Pafarrers ist sehr emotionslos, oder ist es dem Schreibstil geschuldet?

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
StephanieP kommentierte am 25. Januar 2018 um 09:45

Mir fehlen zum Teil auch die Emotionen. Aber ich denke, dass es tatsächlich am Schreibstil liegt. Mary (bzw. Die autorin) geht kaum auf Gefühle, Details oder bildliche Beschreibungen ein, wodurch die Protagonisten z.t. Sehr emotionslos wirken.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:09

Mary beschreibt überwiegend Tatsachen und Handlungen, keine Gefühle. Sie schreibt, wie sie spricht, und über Gefühle wurde damals in einer Bauernfamilie wohl kaum gesprochen. Aber diese lakonische und karge Ausdrucksweise führt dazu, dass ich mir die Gefühle selbst ausmale, und damit werden sie noch intensiver.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
julemaus94 kommentierte am 01. Februar 2018 um 17:59

Genauso geht es mir auch! Gerade dadurch, dass se so emotionslos erzählt, lest man die Gefühle zwischen den Zelen umso mehr heraus oder versucht das Ungesprochene zu interpretieren!

Thema: Deine Meinung zum Buch
StephanieP kommentierte am 25. Januar 2018 um 11:26

Vielen Dank, dass ich mitlesen durfte!

Anfangs hatte ich etwas Probleme mit dem Schreibstil und fand auch, dass sich die Handlung zum Teil etwas zu lange zieht bis die angekündigte dramatische Wendung kommt. Aber ab der Wendung konnte mich das Buch komplett fesseln. Ich konnte es nicht mehr weglegen und der Schreibstil hat die Dramatik und Auswegslosigkeit noch mehr hervorgehoben. Die letzten Seiten konnten das aber nochmals übertreffen und ich bin vom Ende wirklich begeistert!

Mary ist eine wirkich liebenswerte und starke Persönlichkeit, mit der ich mitleiden und mitfiebern musste.

Thema: Lieblingsstellen
StephanieP kommentierte am 25. Januar 2018 um 11:29

Meine Lieblingsstelle ist jene, als Mary nach dem Mord nach Hause geht. Aber nicht um unterzutauchen sondern um ihr Versprechen dem Opa vorzulesen einzulösen. Als ihrgewalttätiger Vater sie da im Stroh findet und sein Kind durch die Lüge schützt, merkt man das einzige Mal im Buch, dass ihm seine Tochter nicht egal ist und er Gefühle für sie hat.

Thema: Lieblingsstellen
lex kommentierte am 25. Januar 2018 um 16:35

Ein Zitat: "Ich sagte nichts. Ich stand auf und ging zum Fenster. Schaute hinaus auf die Wiese die mit toten Blättern und Tau bedeckt war. Die Samenhülsen vertrockneten auf den Blumenstängeln.

Mary?

Ich drehte mich zu ihm um. Ich hab gar keine andere Wahl, oder?" S. 133

Dieses Gefühl, keine Wahl zu haben, einfach irgendwo hingepflanzt zu werden, egal, ob man dort Wurzeln schlagen kann oder nicht, egal, was mit einem geschieht, egal, was man selbst will. Das wird hier ausgesprochen und - unabhängig vom Ende, das in diesem Zusammenhang die Spitze bildet - fand ich das einfach ziemlich übel und traurig.

Thema: Deine Meinung zum Buch
lex kommentierte am 25. Januar 2018 um 16:44

Meine Rezension kommt am Wochenende. Ich muss ein wenig über das Buch nachdenken. Ich finde es sehr lesenswert, wenngleich zu wenig überraschend. Da nimmt der Klappentext leider zuviel vorweg. Und deshalb war für mich auch nicht das Ende, der dritte Leseabschnitt, am besten, sondern alles davor, als die Ausweglosigkeit noch zwischen den Zeilen mitschwingt und die Gedanken am Laufen halten - das Ende war einfach der letzte K.O.-Schlag in einem ungleichen Kampf, von dem man immer wusste, wie er ausgeht und bei dem man trotzdem zu dem chancenlosen Außenseiter gehalten hat. Der Schreibstil ist eigenwillig, aber passend, jedoch nicht unbedingt eingängig. Das Thema ist natürlich schon oft literarisch behandelt worden, was nichts daran ändert, dass man nie aufhören sollte, es in Worte zu fassen.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Garten_Fee_1958 kommentierte am 26. Januar 2018 um 07:50

Das was Lex geschriebn hat, spiegelt fast genauso meine Gefühle wider und dem habe ich nichts hinzuzufügen

Thema: Deine Meinung zum Buch
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 20:05

Auf den Punkt gebracht, lex.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
KathaFlauschi kommentierte am 25. Januar 2018 um 16:46

Ich mach dann auch mal mit :D
Ich habe das Buch gestern bekommen und in einem rutsch durch gelesen und ich habe wirklich gemischte Gefühle.
Es wird öfters wiederholt dass die Geschichte im Jahr 1830 spielt. Diese Wiederholungen haben mich ab und an doch genervt, vor allem die Wiederholungen das sie nur die Wahrheit schreibt und diese dann mitten in einer laufenden Handlung kommt.
Der Schreibstil war für mich zu Anfang auch gewöhnungsbedürftig und die ersten seiten fielen mir nicht so leicht aber dan hat man den dreh doch raus.
Mary wirkte für mich manchmal kindlich, vor allem was der Anfang betrifft. Also für ein Mädchen mit 14 (oder war sie 15/16?? Ich weiß es nicht mehr so genau) verhielt sie sich doch kindlicher.
Das der Vater seine Töchter auch so behandelt war für mich nicht verständlich. Aber wahrscheinlich war das früher nun mal so, was man heute nicht mehr kennt, da die eigenen Kinder schlagen ja eine Straftat ist. Ich kann mir es mir gar nicht mal vorstellen, meinen eigenen Sohn zu schlagen. Das die Mutter da nichts unternommen hat.
Mich hat es auch verwundert, wie der Vater von Mary mit seinem Vater geredet hat, nur weil dieser Krank ist. Normal ist es doch so, das die Kinder Respekt vor den Eltern haben, selbst wen sie krank sind *kopfkratz*
Aber ich finde die Geschichte trotzdem sehr interessant und mitfühlend.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 11:50

Der Vater ist ein Schläger, der keinen Widerspruch verträgt. Das sind die Männer, deren Frauen heute im Frauenhaus landen.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 15:55

Früher war sicherlich so manches anders. Und Autorität durfte nicht hinterfragt werden; notfalls wurde sie mit Gewalt durchgesetzt. Sehr erschreckt haben mich da so manche Geschichten von Johanna Spyri. Da gibt es z.B. eine, in der der Mann die Frau schlägt. Der Pfarrer sagt ihr, dass sie das alles ertragen muss, denn die Frau ist ihrem Mann untertan. Ich glaube, es endet damit, dass die Frau an den Misshandlungen stirbt - und nach ihrem Tod bereut er und wandelt sich. Das ist dann ein Happy End, weil ihr Tod nicht umsonst war? Mich schockiert so etwas.

Um auf Leyshon zurückzukommen:  Ich denke schon, dass das Verhalten des Vaters für die damalige Zeit normal war und akzeptiert wurde. "Wer sein Kind liebt, der züchtigt es." Dennoch gab es auch damals Väter, deren Autorität auch ohne Schlagen wirkte. Viele Frauen haben es hingenommen, wenn der Mann die Kinder schlug, aber auch damals gab es Frauen, die zumindest versucht haben, das zu verhindern - wenn nicht durch Eingreifen, dann vielleicht durch Bitten oder Ablenken oder indem sie sich selbst in die Schusslinie brachten. Hier ist nichts; die Mutter tröstet die Tochter noch nicht einmal oder verarztet sie und ihre Verletzungen.

Der Umgang des Vaters mit seinem eigenen Vater ist auch für mich verwunderlich: Respekt vor den Eltern gehörte eigentlich damals zu den  üblichen Werten, und er wird auch in  der Bibel verlangt ("Du sollst Vater und Mutter ehren"). Das zeigt, was für ein schrecklicher Charakter er ist. Der Vater ist körperlich gelähmt und hat keine Macht mehr, also wird er vernachlässigt, verhöhnt und missachtet.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:17

und geschlagen. Ich meine, das wird angedeutet. (Mary: tu was!).

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
KathaFlauschi kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:23

Wow das beschreibt alles natürlich genau :D ja das mit der Mutter war auch so eine Sache, aber ich schätze das sie selbst Angst vor ihrem Mann hatte. Aber im laufe der Geschichte merkt man dann trotzdem noch, das der Vater zu seinen Töchter hält .

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
KathaFlauschi kommentierte am 25. Januar 2018 um 16:56

Ich fand es echt schade das die Missus gestorben ist. Ich habe auch das Gefühl das Mary nur wegen ihr noch geblieben ist. Sie fühlt sich allerdings immer noch nicht wohl und ihre Gedanken schweifen immer zum Hof und ihren Schwestern zurück.
Das Edna sie dafür schlägt, das sie schon früh morgens das Brot macht, war etwas komisch. Ich glaube Edna war das gewöhnt ihr routine zu haben und hat das nicht eingesehen, das es jemand anders macht.
Das verhalten des Pfarrers, nachdem seine Frau verstorben ist, finde ich seltsam. Er selbst hat ja seine größte Freude dran, Mary das lesen und schreiben beizubringen. Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten soll. Einerseits war es eine große Geste, anderseits habe ich geglaubt, das da mehr dahinter steckt.
Darf ich eigentlich sagen, das ich Ralph nicht mag. Er wirkte auf mich wie ein richtiger schnösel, der sich das holt, was er möchte und alles bekommt was er will. Das er sich nicht mal um seine eigene Mutter interessierte, dafür hätte ich am liebsten schon ein tritt in den hintern verpasst. Und dann kommt da ja noch Violet. Ich hatte schon geahnt dass das passieren wird. Vor allem als ihr an dem einen Tag so schlecht war. Das der Vater natürlich dagegen sein wird, war klar.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Hannelore Bayer kommentierte am 27. Januar 2018 um 09:59

Schreiben und Lesen zu können ist sicher gut für Mary, aber ich denke, daß der Pfarrer sie etwas höher heben will. Auf seine Stufe? Wir werden sehen!

Schade, daß die Pfarrersfrau gestorben ist, sie war glaub ich, Mary´s hauptsächlicher Grund zum Bleiben. Das  Violet schwanger ist und noch dazu von Ralph war mir klar, Ralph´s Haltung ist weniger schön !Irgendwie hab ich mich an die vielen "und" gewöhnt, ich glaube auch, daß unterstreicht nochmal Mary´s Alter .Kinder zählen gerne auf und da war noch das und da bin ......

Mary gefällt mir weiterhin sehr gut. Sie erledigt ihre Arbeit, lernt dazu und sagt auch ihre Meinung, ob sie nun erwünscht ist oder nicht.

 

....

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:12

Katha, um auf Edna zurückzukommen: Mag sein, dass sie ihre Routine braucht. Aber vielleicht ist es auch Hierarchiedenken. Innerhalb eines herrschaftlichen Haushalts gab es auch unter der Dienerschaft Rangfolgen. Edna ist die Haushälterin und Köchin und hat das Sagen, Mary ist das Mädchen "fürs Grobe", das putzen, spülen, scheuern und die Feuer schüren soll. Wenn sie da ohne zu fragen kocht oder backt, greift sie in Ednas Domäne ein.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
KathaFlauschi kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:27

Ja stimmt. Aber hieß es nicht, das Mary lernen sollte und auch die Dinge machen kann die Edna auch macht. Immerhin ist sie ja dafür da, nicht nur um die Missus zu pflegen, sondern auch Edna unter die arme zu greifen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Hannelore Bayer kommentierte am 29. Januar 2018 um 10:03

Das ist auch meine Meinung. Übrigens ist das auch in vielen historischen Romanen ähnlich, die Haushälterin und Köchin hat das Sagen. Edna hätte aber anerkennen können, daß Mary ihr einfach nur helfen wollte und auch gewohnt ist, Arbeit die "rumliegt" einfach zu erledigenl Ich hätte mich gefreut, wenn ich so ein tüchtiges Mädchen für´s Grobe hätte, Hierarchie läßt sich auch anders einhalten.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
julemaus94 kommentierte am 01. Februar 2018 um 18:01

Ich hatte eher das Gefühl, dass Edna Angst hatte, dass sie irgendwann durch Mary ersetzt wird, wenn dese zu fleißg ist und die Aufgaben besser erledigt als Edna.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:33

@Katha: Mary bleibt, weil sie muss. Selbst die Pfarrerin sagt ja, "du lässt es uns ja nicht vergessen." Sie versucht natürlich, das Beste aus ihrem jetzigen Leben zu machen, aber es ist glasklar, dass sie Heimweh hat und nicht viel Verständnis (gar keins) für die Daseinsform der Pfarrersfamilie.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
KathaFlauschi kommentierte am 25. Januar 2018 um 17:02

Ich muss euch recht geben. Das Ende ist wirklich eine Wendung. Ich habe ja schon einiges geahnt, aber in so einem Ausmaß hätte ich das nicht gedacht. Sollte ein Pfarrer sowas nicht tun. Ich hab ja eigentlich auch schlimmeres befürchtet als Ralph dann noch zu Besuch kam. Ich hätte damit sogar gerechnet, das auch er sich an Mary vergreift. Aber Gott sei dank war dem nicht so. Jetzt ist es auch verständlich warum der Pfarrer Edna rausgeschmissen hat und nicht Mary. Weil er genau weiß, das er ihren Vater bezahlt und dieser ihn ohnehin nicht glauben würde. Er ist der Pfarrer. Vom Ende bin ich total schockiert. Das sie ihr Kind mit in den Tod nehmen möchte, wow.
Ich werde die Rezension am Wochenende schreiben, sobald ich Zeit dafür finde. Die Geschichte muss ich auch erstmal sacken lassen. Mir wird sie nicht mehr so schnell aus dem Kopf gehen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
julemaus94 kommentierte am 02. Februar 2018 um 10:57

Zu Beginn des Abschnitts habe ich noch daran geglaubt, dass der Pfarrer ein einigermaßen anständiger Mensch ist. Deshalb habe ich auch angenommen, dass er Edna wirklich entlassen hat wegen Geldmangel (ich kann ja nicht einschätzen, wieviel so ein Dorfpfarrer verdient hat, aber besonders viel wird es wohl nihct gewesen sein). Ich war mir auch ziemlich sicher, dass das was als sexuelle Belästigung angefangen hat, einfach nur die Suche nach Nähe war und weniger Kalkül oder berechnet.

Für mich war der Pfarrer einfach ein Mann, der sich an dem Ofen, der zufällig zur Verfügung stand, gewärmt hat. Und da sich Mary anfangs nicht gewehrt hat, hat er wohl angenommen, dass er sich auch mehr herausnehmen kann.

Und ich denke mal, dass es Männer zur damaligen Zeit einfach gewohnt waren, dass sie sich von den Frauen nehmen konnten was sie wollten. Das war eben ihre Machtposition.

Jetzt nach Ende des Buches bin ich mir da nicht mehr so sicher, dass er das nicht schon Hintergedanken hatte, als er Edna gekündigt hat.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
lex kommentierte am 09. Februar 2018 um 12:59

Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass der Pfarrer die Vergewaltigungen von langer Hand geplant hat. Insgesamt herrschte in dem Haus ja eine seltsame Stimmung, vordergründig liebevoll, aber immer wieder auch sehr gewissenlos-kühl. Die sterbende Kranke wurde ja eigentlich auch nur ins Nebenzimmer verfrachtet und an Mary weitergegeben. Der Sohn hat sie kaum jemals besucht. Der Pfarrer war beschäftigt mit Vogelstudien und Berufspflichten.... so schien es mir jedenfalls meist. Und Edna wurde aus meiner Sicht wirklich nur aus rein finanzieller Kalkulation raus geworfen. Wie sich der Pfarrer dann - ganz den eigenen Bedürfnissen folgend - auf Mary stürzt, passt ins Bild.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Samantha Roke kommentierte am 25. Januar 2018 um 19:53

Die triviale, einfache Sprache und die fast völlig fehlende Zeichensetzung unterstreichen den (zu dieser Zeit vorherrschenden) Bildungsgrad von Mary. Trotz der angenehm kurzen Absätze, die mich dazu verleiteten auch dann etwas zu lesen, wenn ich eigentlich mit anderem beschäftigt war, fiel es mir schwer in meinen gewohnten Lesefluss hinein zu finden und mich mit der naiven, auf liebenswerte Art vorlauten Mary zu identifizieren.

Mary gefällt mir wegen ihrer unverblümten Art, in jeder Situation z sagen, was sie denkt. Trotz ihrer natürlichen Intelligenz und ihrem guten Auffassungsvermögen wirkt sie sehr naiv und unbedarft. Dadurch erinnert sie mich in einigen Situationen an mich selbst.

Nachdem ich mit dem Erählstil der Geschichte warm geworden bin, fiel mir schnell auf, wie sehr dieser Marys Art zu reden entspricht, wodurch sie über ihre "gesprochenen" Sätze hinweg eine eigene Sprache bekommt. Auch der durch kleine, die Geschichte unterbrechende Absätze entstehende Tagebuchcharakter (Seite 24, 41 & 83) gefällt mir sehr gut, denn dies macht die Geschichte neben dem Schreibstil zu etwas Einzigartigem.

Doch habe ich mich beim Lesen auch immer wieder gefragt, weshalb bestimmte Dinge - wie Marys Name, Marys Haarfarbe und das Jahr, in dem Mary ihre Geschichte aufschreibt - so häufig wiederholt werden. Diese Fakten wirken für den Verlauf der eigentlichen Geschichte eher unbedeutend. Es ist eher, als  müsse Mary sich ihrer Selbst und ihrer Gegenwart vergewissern.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Hannelore Bayer kommentierte am 25. Januar 2018 um 21:38

Das mit Mary, mit ihrer Haarfarbe und ihrem Namen beschäftigt mich auch. Wenn ihre Haare die Farbe von Milch hatten, war sie doch eigentlich ein Albino oder extrem weißblond!

Der Prolog wirkt auf mich sehr eindringlich, sie will unbedingt alles Wichtige erwähnt haben. Das schreiben scheint ihr nicht so leicht zu fallen, da sie für die paar Zeilen eine Ewigkeit braucht.Es ist ja auch etwas passiert, ich bin sehr gespannt was da noch kommt.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Irmi_bennet kommentierte am 28. Januar 2018 um 17:31

Ich habe da noch eine andere These bezüglich der Haarfarbe - das habe ich aber im letzten Leseabschnitt geschrieben - möchte ja nicht spoilern. 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Garten_Fee_1958 antwortete am 26. Januar 2018 um 07:48

"bestimmte Dinge - wie Marys Name, Marys Haarfarbe und das Jahr, in dem Mary ihre Geschichte aufschreibt - so häufig wiederholt werden"

Ich stimme dir da völlig zu, ich empfinde es als Ausdruck ihres persönlichen Schutzes, sie hat ein Trauma erlebt

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
lex kommentierte am 26. Januar 2018 um 15:18

"Es ist eher, als  müsse Mary sich ihrer Selbst und ihrer Gegenwart vergewissern."

Das ist wunderbar ausgedrückt und ich glaube auch, dass es so ist. Mary hat außerdem nicht viel, worüber sie entscheiden könnte. Ihr Leben ist ja total vorgegeben. Aber da ist dieser Wunsch nach Selbstbestimmung in ihr, deshalb unterstreicht sie vielleicht einfach die Dinge, die sie ausmachen, die man ihr nicht nehmen kann: Ihr Haar, das etwas Besonderes ist, ihre Worte, in denen sie erzählt, das Jahr, das einfach ist.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 11:51

@Lex: sehr schön erkannt!

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 15:59

Das finde ich auch, Samantha, Lex und Gartenfee.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:19

Ah ja, Samantha was it.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Garten_Fee_1958 kommentierte am 26. Januar 2018 um 07:43

Was für ein Ende, es hat mich einerseits tief berührt, andererseits auch wütend gemacht, Mary war des Pfarrers Schutzbefohlene und er vergewaltigt sie und das nicht nur einmal, sondern Nacht für Nacht. Was für ein Trauma für das junge Mädchen, auch die Reaktion des Vaters, als sie nach dem Totschlag flüchtet, zeigt mir, dass er tief in seinem Innersten so etwas wie Liebe für seine Tochter empfindet, denn er verrät sie nicht, ob irgendjemand in ihrem Umfeld ahnt, was passiert ist? Mary reflektiert in diesem Abschnitt nicht, damit hat die Autorin sehr eindrucksvoll und das Trauma, was Mary durchlebt, in den Vordergrund gerückt. 

Sie wird zum Tode verurteilt, warum und was der Pfarrer ihr angetan hat, darüber deckt man das Mäntelchen der Verschwiegenheit, er war ein Mann der Kirche und stand damit über den Dingen, welch eine schreiende Ungerechtigkeit, die gerade zur damalgen Zeit und leider auch bis heute in die 50iger/60iger Jahre, ich denke da an die Vergewaltigung von Jungen...

Ich möchte das Gelesene noch sacken lassen und werde am Wochenende meine Rezi schreiben.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Irmi_bennet kommentierte am 28. Januar 2018 um 15:26

"Sie wird zum Tode verurteilt, warum und was der Pfarrer ihr angetan hat, darüber deckt man das Mäntelchen der Verschwiegenheit, er war ein Mann der Kirche und stand damit über den Dingen ..." 

Habe ich das überlesen oder steht da wirklich etwas drüber im Buch? Wird vielleicht damals so gewesen sein, aber ich meine nichts darüber gelesen zu haben, wie und was dort im Dorf in die Öffentlichkeit getragen wurde. 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 19:14

Mary wird zum Tode verurteilt, weil sie den Pfarrer umgebracht hat. Nach damaliger Rechtsprechung war das vermutlich ​keine Frage. Heute würde die Frage nach dem Motiv gestellt und es würden mildernde Umstände geltend gemacht. Da man den Pfarrer nackt im Bett des Dienstmädchens auffindet, sollte eigentlich auch damals klar gewesen sein, was geschehen ist. Ob darüber gesprochen wurde, darüber schweigt das Buch. Für Mary ist das auch unerheblich.

 

Thema: Lieblingsstellen
Garten_Fee_1958 kommentierte am 26. Januar 2018 um 07:45

Meine Lieblingsstelle ist die Passage als Mary nach dem Totschlag ihres Peiniger ihr Versprechen bei ihrem Großvater einlöst und ihm vorliest, das war sehr emotional und hat mir ein wenig von der Bedrückung, die die letzte Passage hinterlassen hat, genommen

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Tanja81 kommentierte am 26. Januar 2018 um 21:13

Ich habe den ersten Abschnitt jetzt auch gelesen.

 

Anfangs kam ich nicht so richtig in das Buch rein, der Schreibstil ist doch mal etwas ganz anderes, aber es passt einfach perfekt zu Marys niedrigen Bildungsstand.

 

Mary hat es ihn ihrem leben wirklich nicht leicht. Sie muss sehr hart auf dem Elterlichen Bauernhof Arbeiten. Auch ihre 3 Schwestern müssen helfen. Zur Schule geht niemand von ihnen.

Mary hat es aber noch schwerer als die Schwstern, denn sie hat nur 1 gesundes Bein, aber darauf nimmt niemand in der Familie rücksicht.

Außerdem verteilt der Vater bei jeder gelegenheit schläge.

Es ist so traurig das die Mädchen ohne liebe, oder auch nur ein nettes Wort aufwachsen. Natürlich haben sie kein leichtes leben, aber so muss es ja noch schlimmer sein.

Mary wird dann auch noch aus ihrer gewohnten umgebung gerissen, um beim Pfarrer und dessen Frau zu Arbeiten. Das fällt ihr nicht leicht. Denn das leben was sie dort führen ist komplett neu für sie.

Mir gefällt Mary sehr gut. Sie ist ein einfaches Mädchen, aber sie lässt sich nicht unterkriegen.

 

Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Sursulapitschi kommentierte am 27. Januar 2018 um 00:29

Also, dieses Cover ist speziell. Es hebt sich auf jeden Fall ab von allen anderen. Vermutlich würde ich im Buchladen stoppen und gucken, was das denn ist. Hübsch ist es aber nicht, eher eigen. Und je länger man hinschaut, desto hässlicher ist es. Eigentlich eine eher plumpe Montage, aber in dermaßen dezenten Farben, dass es doch wieder auffällt. Erstaunlich.

Thema: Deine Meinung zum Buch
lex kommentierte am 27. Januar 2018 um 09:11

Meine Rezi ist online:

http://wasliestdu.de/rezension/authentisch-anders-intensiv

http://kathrineverdeen.blogspot.de/2018/01/rezension-die-farbe-von-milch...

Auf weiteren Austausch in der Leserunde bin ich trotzdem gespannt.

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Kristina Lukas kommentierte am 27. Januar 2018 um 11:52

Ich finde das Cover sehr schön, da es besonders aussieht und trotz der unauffälligen Farben ins Auge fällt. Meine Meinung nach ist es jedoch auch etwas altmodisch und es könnte gerade junge Leser abschrecken.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Margit Bußmann kommentierte am 27. Januar 2018 um 13:17

Den Schreibstil finde ich ungewöhnlich. Aber ich komme gut damit klar.

Mary finde ich klasse. trotz ihrer Behinderung muss sie alles mitmachen. Niemand nimmt Rücksicht . Ihre Schwestern müssen selber zusehen, wie sie klar kommen. Der Vater schlägt die Mädchen, die Mutter greift nicht ein. Zu ihrem Goßvater hat Mary ein besonderes Verhältnis. Er  scheint der einzige zu sein, der sie nimmt so wie sie ist. Aber der alte Mann ist krank und gebrechlich und wir abgeschoben in die "Apfelkammer". Mary kümmert sich um ihn und versorgt ihn mit Essen. Als Mary zu der Familie des Pastors muss, wird der alte Herr nur noch schlecht versorg. Keiner fühlt sich verantwortlich.

Die 'Familie des Pastors nehmen Mary herzlich auf. Die Missus liebt ihr unkomplizierte Art., auch wenn sie am Anfalng lernen muss was ein Kissen oder ein Laken ist. Von zu Hause kennt sie es nicht.

Ralph, der Sohn des Pastors ist sehr unsymphatisch. Er scheint der Vater von Violets Kind zu sein, da Mary die Beiden beobachtet hat. Aber ihn interessiert das nicht. Er will weg..

Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Was führt Ralph mit Mary im Schilde. Er stellt ihr irgendwie nach.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Tanja81 kommentierte am 27. Januar 2018 um 13:59

Jetzt habe ich auch den 2 Abschnitt gelesen. Ich konnte das Buch garnicht zur Seite legen.

 

Mary hat sich rührend, bis zu ihrem tot  um die Frau des Pfarrers gekümmert. Die Pfarrestfrau mochte Mary gerne, und hat ihr gesellschafft genossen.

Mary darf aber auch nach ihrem tot bleiben und muss nicht zurück zu ihrer Familie auf den Bauernhof. Das ist eine ganz neue chance für sie.

Der Pfarrer muss jetzt mit dem tot seiner Frau klar kommen. Er ist jetzt allein, denn auch sein Sohn Ralph ist nicht mehr da, denn er ist für sein studium ausgezogen. Ralph ist mir sehr unsympathisch. Er trauert nicht wirklich um seine Mutter, und auch für Violet und das Baby interessiert er sich kein bisschen.

Ich finde toll das der Pfarrer Mary das lesen und schreiben beibringt. Mary nimmt das sehr ernst, und gibt sich alle mühe. Das freut mich für sie.

Dann gibt es noch den Großvater. Er tut mir so leid. Er ist auf hilfe anderer angewiesen, aber keiner kümmert sich um ihn. Er wird komplett vernachlässigt.

Nur Mary kümmerst sich so gut es geht um ihn, aber oft ist sie ja nicht auf dem Bauernhof. Also muss der arme Großvater in seinem Bett bleiben, und bekommt so gut wie nichts zu essen.

 

 

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Sursulapitschi kommentierte am 27. Januar 2018 um 17:29

Also, an den Schreibstil muss man sich erstmal gewöhnen, aber wenn man drin ist, liest es sich wie Butter. Ich bin erstaunt, wie sehr es fesselt, obwohl nicht so wirklich viel passiert.

Die Einleitungstexte lassen vermuten, dass innerhalb des nächsten Jahres sich noch einiges ändert. Mary lernt schreiben und sie wirkt gehetzt. Für wen schreibt sie alles auf? Mysteriös.

Ich frage mich, wo sind wir überhaupt? War da eine Ortsangabe und ich habe sie überlesen? 

Bestimmt gibt es noch Ärger mit Ralph. Aber Mary scheint sich ja gut wehren zu können. Ich finde sehr originell, wie sie so freiweg sagt, was sie denkt. Und sie ist zwar ungebildet, aber gar nicht dumm.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Hannelore Bayer kommentierte am 27. Januar 2018 um 20:33

Mit der  nicht vorhandenen Ortsangabe hast du recht. Ich hätte auch gerne gewußt, wo die Geschichte handelt.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 11:57

Im ländlichen Raum in England vermutet man unwillkürlich.

Wenn man einen tieferen Sinn sucht in der Lektüre (was mir schwer fällt), könnte man die Frage rauslesen: Kann man eine Identität entwickeln, obwohl man in jeder Hinsicht unterprivilegiert ist?

Zwei Dinge sind mir aufgefallen:

1. Wie unwahrscheinlich Marys Rütteln an der göttlichen Autorität ist.

2. Wie unwahrscheinlich Beatrices Frömmelei ist (und wie äusserst PLUMP)

3. als Bonus: wie schade, dass niemand in der Bibel lesen kann. Das blosse Herumschleppen des Buches dient höchstens einer guten Haltung, wenn man das Buch auf dem Kopf balanciert ;-)).

 

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 16:12

Wanda, du scheinst so gar nicht mit dem Inhalt einverstanden zu sein...

Diese Gedanken habe ich mir nicht gemacht. Mary scheint mir in sich stimmig: Sie ordnet sich den Autoritäten unter, weil sie muss, nicht weil sie sie anerkennt. Das gilt sowohl für die weltlichen, Vater und Dienstherr, als auch für die göttliche. Ich unterstelle mal, dass sie als viertes unerwünschtes Mädchen, das dazu auch noch verkrüppelt war, nichts an Liebe oder zumindest Wertschätzung erlebt hat. Sie muss sich durchbeißen, trotz allem, und so behält sie auch eine gesunde Skepsis gegenüber ihren Obrigkeiten. Das liegt auch in der Familie, aber selbst der Großvater weist immer wieder darauf hin, dass er bestimmte Dinge sagen darf, als Mann und als Alter, die sie nicht äußern darf.

Beatrices Frömmelei: Nun ja. Die drei älteren Mädchen träumen von einem Ausweg aus ihrem trostlosen Leben. Violet wünscht sich Bildung, Hope materielle Sicherheit und Komfort. Beatrice denkt an himmlische Erlösung. Diese Gedanken sind auch mir völlig fremd - aber wie viele Frauen haben damals ein Leben mit und für Religion als Trost empfunden und sind z.B. in ein Kloster eingetreten?

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:23

Beatrice: nicht in diesem Stand, beim Adel dann. Aber das Herumschleppen des Buches scheint mir ein viel zu modernes Element zu sein. Ausserdem war zu dieser Zeit ein Buch sehr kostbar. Unwahrscheinlich, dass Bea eine Bibel besaß. Wenn überhaupt, ist sie Familienbesitz und darf nicht angefasst werden. Ich glaube aber auch das nicht.

Die Maryfigur ist das einzige, was in diesem LA gelungen ist. Sie ist ein Individuum, was sie sagt, ist erfrischend. Der Rest ist halt zusammengekloppt völlig ohne Rücksicht auf Logik und Zeit: aber trotzdem nett gemacht. Aber nett gemacht reicht nicht.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
lex kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:25

Ich stimme zu und glaube, dass es unheimlich schwer ist, bestimmte Dinge zu transportieren, indem man einfach nur beschreibt, ohne zu reflektieren, was ja dem Stil des Buches entspricht. Also werden die Schwestern im Zusammenhang mit bestimmten Dingen gezeigt, die für ihre Träume stehen, z.B. eben die Bibel...

Thema: Deine Meinung zum Buch
Garten_Fee_1958 kommentierte am 27. Januar 2018 um 20:02

Ich möchte mich beanken, dass ich an dieser leserunde teilnehmen dufte, es war ein außergewöhnliches Leseerlebnis, dieser Roman bleibt haften, nachfolgend mein Rezi-Link.

 

https://wasliestdu.de/rezension/der-roman-geht-tief-unter-die-haut

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Sursulapitschi kommentierte am 27. Januar 2018 um 21:49

Das Buch flutscht nur so weg und kurz ist es auch noch.

Ich bin jetzt höchst gespannt auf das Drama, das sich noch zutragen muss. Was soll das sein? Der nette Pfarrer wird doch wohl nicht über Mary herfallen. Und für wen schreibt sie die Geschichte auf? Von ihrer Familie kann keiner lesen. 

Ich überlege, ob sie vielleicht im Gefängnis sitzt, während sie das schreibt. Weshalb sollte sie nur noch wenig Zeit haben? 

Ja, der Erzählstil ist sehr intensiv, obwohl die Sprache so einfach ist. Der Tod der Pfarrersfrau geht einem nahe, gerade weil die blanken Fakten erzählt werden und man die Trauer zwischen den Zeilen fühlt. Trotzdem fangen mir zu viele Sätze mit "Und" an. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
lex kommentierte am 27. Januar 2018 um 22:15

Wenn sie nur mit "und" anfangen würden, wäre es halb so schlimm, aber auch die Mitte ist voller "unds". Ja, es sind zuviele, es würde sich viel leichter ohne lesen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:13

Gefängnis würde passen. Und wenn man nur noch wenig Zeit hat, ist man zum Tode verurteilt. Dafür muss man aber erst etwas wirklich Schlimmes begangen haben...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Perle26 kommentierte am 04. Februar 2018 um 18:10

Hm Gefängnis wäre echt hart. Die Frage wäre nur, wieso sie da landet. Hat es vllt. mit der Erntemaschine des Vaters zu tun oder hat doch Ralph seine Finger im Spiel. Er studiert zwar weit weg, aber dennoch könnte er ja zwischendurch noch einmal zurückgekommen sein, zumal er ja auch bei der Beerdigung anwesend war. Möglicherweise Rufmord oder sowas?

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
julemaus94 kommentierte am 01. Februar 2018 um 18:05

Dass Mary im Gefängns sitzt, habe ich mir irgendwie nach dem ersten Abschnitt schon gedacht. Am Anfang habe ich vermutet, dass es etwas mit Ralph zu tun hat, aber da der ja nun zum Studium weg ist, tippe ich auch eher auf den Pfarrer oder ihren Vater...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Margit Bußmann kommentierte am 28. Januar 2018 um 10:22

Die Frau des Pfarrers stirbt. Mary bleibt bei ihr. Eigentlich die Aufgabe des Pfarrers, bzw. von Ralph. Aber der ist weg zum Studieren. Mein erster Gedanke war Gott sei Dank, dann kann er Mary nichts tun. Mary rechnet damit, wieder zu ihrerr Familie zu gehen , aber der Pfarrer will sie behalten und bringt ihr lesen und schreiben bei. Alles wird gut !?

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 19:41

@Margit: Das Dumme ist aber, dass Mary das nicht will. Es ist also nicht gut für sie. Wieder wird über sie verfügt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Margit Bußmann kommentierte am 31. Januar 2018 um 15:37

Das ist richtig, aber Mary wächst in einer Zeit auf, in der ein junges Mädchen garnichts zu sagen hatte. Mary ist mutig und sagt was sie denkt. Aber weigern kann sie sich nicht. Sie sagt ja auch im ersten Teil "Was würde ich mir wünschen, wenn ich mir etwas wünschen dürfte und der Wunsch in Erfüllung gehen würde? Ich wusste es nicht. Ich wusste , dass ich Wünsche und Träume hatte, aber ich wusste nicht was für welche." Das finde ich traurig.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Margit Bußmann kommentierte am 28. Januar 2018 um 10:33

Das letzte Drittel ist schockierend. Was der Pfarrer im Schilde führt ahnt man schon, als er Edna nach so langer Zeit weg schickt.

'Diese Planung und diese Brutalität mit die er vorgeht haben mich total entsetzt.

Als Mary nach der Tat nach Hause flieht, bin ich doch überrascht wie die 'Familie reagiert. Ich hätte gedacht der Vater schlägt sie tot. Es scheinen doch etwas Gefühle da zu sein. Der Abschied vom Großvater war sehr rührend.

Das Buch war eigentlich von Anfang an schockierend. Diese Lieblosigkeit im Elternhaus. Violet darf ihr Baby nur behalten, weil es ein Junge ist, den der Vater sich immer gewünscht hat. Aber sie darf ihn nur als Bruder behalten. Aber immer hin.

Beim zweeiten Drittel habe ich gedacht. Alles wird gut. Mary wird doch noch glücklich.

Mit diesem Ende habe ich nicht gerechnet.

Thema: Lieblingsstellen
Margit Bußmann kommentierte am 28. Januar 2018 um 10:38

Und nun werde ich diesen allerletzten Satz zu Ende schreiben und mit dem Löschblatt die Feuchtigkeit aufsaugen wo sich die Tinte am Ende der Buchstaben in kleinen Pfützchen gesammelt hat.

Und dann werde ich frei sein.

bei diesem Ende fehlen mir die Worte. Der Tod ist Mary´s Freiheit.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Margit Bußmann kommentierte am 28. Januar 2018 um 10:40

Das Buch hat mich mitgerissen. Ich habe es in kürzester Zeit gelesen, habe mitgefiebert.

Es ist das Beste, was ich in letzter Zeit gelesen habe.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Sursulapitschi kommentierte am 28. Januar 2018 um 11:18

Ich habe gestern noch den Rest inhaliert. Meine Güte, das ist schon schockierend. Während wir uns vor Ralph in Acht nehmen, kommt der nette Herr Pfarrer aus dem Hinterhalt. 

Ok, dass noch Grauenhaftes passieren muss war klar, aber einen Mord hätte ich Mary dann doch nicht zugetraut. Es wird wirklich eindrucksvoll beschrieben, was sie dazu gebracht hat. Sie hatte keine Wahl. Sie hatte niemals eine Wahl. 

Ich bin ein bisschen hin- und hergerissen, wie ich das Buch nun eigentlich finde. Ich glaube, es hätte mich tief beeindruckt, wenn ich es hätte unvoreingenommen lesen können, sprich: den Klappentext nicht gekannt hätte. Ja, mit einem Mord habe ich nicht gerechnet, aber mit einem Drama. Ich hätte es lieber nicht gewusst. Ich hätte auch lieber nicht gewusst, dass die Pfarrersfrau stirbt. 

Der Erzählstil ist eindrucksvoll in seiner Schlichtheit, aber zwischenzeitlich ist er schon SEHR schlicht. 

Schön fand ich, dass Marys Familie doch zusammenhält, wenn es Ernst wird. Dass sie Violets unehelichen Sohn als ihren eigenen ausgeben ist eine gute, undramatische Lösung. Und der Vater verrät Mary nicht, als nach ihr gesucht wird, auch das habe ich nicht von ihm erwartet. Das ist hübsch.

 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 19:47

Der Mord hat mich natürlich auch überrascht. Aber was ich völlig blöd finde, ist, wie die Autorin wieder auf den Zug und das Klischee aufspringt: jeder Geistliche ist ein Vergewaltiger und Heuchler. Das stimmt einfach nicht, auch wenn es einige solcher Fälle gegeben hat, in der Vielzahl stimmt es nicht - und es hängt mir zum Hals heraus, wie diese Sicht auf Pfarrer in das Hirn der Menge gestopft wird.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Sursulapitschi kommentierte am 28. Januar 2018 um 20:51

Na ja, sie behauptet ja gar nicht, dass jeder Pfarrer ein Vergewaltiger ist, nur eben dieser Pfarrer. Das gab es und gibt es noch immer. Es ist auch nicht jeder Gärtner ein Mörder, soll aber vorkommen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
wandagreen witzelte am 28. Januar 2018 um 22:55

Aber es sind doch alle Gärtner ...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Sursulapitschi kommentierte am 28. Januar 2018 um 23:35

Eigentlich ist das Klischee auch: Gutsherr vernascht Bauernmädchen und dann ist ein Pfarrer schon wieder originell in dem Zusammenhang.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 11:36

Erster LA geschafft. Ich weiß nicht recht, was ich sagen soll.

Dass Mary von ihrem Vater geschlagen wird wegen jedem Dreck und er sich gebärdet wie ein Alleinherrscher und das jeder duldet, ist übelst. Sogar seinen Vater schlägt er. Aber damit waren wir schon mitten im Inhalt.

Der Stil ist gewollt kindlich. Und dennoch glaube ich, dass man in dieser Art nicht annähernd gesprochen hat im 19. Jahrhundert. Wenn wir an Jane Austen denken, haben wir da eine ganz andere Ausdrucksweise. Gewollt kindlich, gewollt derb. Nett zu lesen und unterhaltsam, aber unecht.

Dann ist Mary im Pfarrhaus. Wieder ist es unterhaltsam, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt, aber völlig unglaubwürdig. Niemand hätte sich je solche Respektlosigkeiten erlaubt im 19. Jh. gegenüber irgendeiner Art von Autorität. Auch nicht Mary.

Also: unterhaltsam, aber unglaubwürdig. Hm, wie soll man das nachher bewerten?

 

 

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Sursulapitschi kommentierte am 28. Januar 2018 um 12:24

Gar so unglaubwürdig fand ich es nicht. Ja, die Sprache ist etwas zu mordern, aber Jane Austen kannst du nicht zum Vergleich hernehmen. Die hat sich in der gehobenen Gesellschaft bewegt. 

Das ist der eigentlich interessante Punkt: Wie haben wohl Bauern zu der Zeit gesprochen? Alle außer Mary konnten nicht schreiben. :-)

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 12:35

Es ist nicht so sehr der Inhalt. Dumm waren die Menschen doch nicht. Aber die Grammatik war sicherlich ganz anders. Man muss nur mal einen mittelalterlichen Text oder einen spätmittelalterlichen Text lesen, da versteht man gar nix.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Sursulapitschi kommentierte am 28. Januar 2018 um 13:31

Na ja, der Logik folgend müsste jeder historische Roman in authentischer Sprache verfasst werden, um authentisch zu sein. Dann würde sie kaum jemand lesen. 

Allerdings hätte man tatsächlich ein paar altmodische Redewndungen einbauen können. Ganz sicher hätte Mary auch mehr Schreibfehler gemacht, aber hätten wir das lesen wollen? :-)

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
lex kommentierte am 28. Januar 2018 um 12:58

Warum nicht mal respektlos? Andersherum wäre es doch auch wieder ein Klischee, das herumhuschende Bauernmädchen. Noch dazu wäre es sehr langweilig. Und Konventionen hat Mary daheim ja auch nicht wirklich gelernt, da ist es ein Wunder, dass sie dem Ralph nicht direkt eine reinhaut, denn das ist ja die Sprache, die zuhause gesprochen wird. :-)

Was mir gefällt ist, dass die Autorin Mary eben diesen Fremdkörpercharakter gibt, der eigentlich nicht zu der Zeit passt.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:25

Ja, mir auch. Das macht das Buch gefällig. Aber es ist halt nicht authentisch.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
lex kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:38

Das kommt dann auf die Auslegung des Wortes authentisch an. Für mich ist diese Geschichte sehr authentisch und zwar in dem Sinne, dass mir die Hauptfigur völlig plausibel erscheint, auch wenn beim Beiwerk und der Sprache viel künstlerische Freiheit im Spiel ist, was das Buch auch aus der Masse heraus hebt, denn thematisch entwickelt es sich zu glatt. Authentisch also eher im Sinne von wahrhaftig.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 11:58

Und nun nach einigen bissigen Kommentaren - weiter zum 2. LA.

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Irmi_bennet kommentierte am 28. Januar 2018 um 14:58

Das Cover ist wunderschön. Mir gefällt es sehr, dass es zurückhaltende Farben hat - grau, weiß ... mit minimalen pinken Attributen. Das Innencober des Buches ist dann grellpink - das finde ich besonders beeindruckend. 

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 15:04

Menno, jetzt hatte ich so einen ausführlichen Kommentar geschrieben, und als ich auf die Vorschau geklickt habe, war alles weg...

Also noch einmal:

Auch ich empfinde das Cover als zurückhaltend in der Farbwahl. Das ist mir aber sehr angenehm, denn ich mag keine knalligen Farben. Man muss schon etwas genauer hinsehen.

Die Motive sind verschiedene Pflanzen als Rahmen und zwei Vögel (Schwalben?). Die Pflanzen kann ich nicht sicher identifizieren: Brombeere, Distel, Stechpalme? Tollkirsche?? In jedem Fall keine niedlichen Blümchen, sondern Gewächse mit Dornen und Stacheln (und eventuell mit Gift). Das passt vermutlich zum Inhalt: Für ein Bauernmädchen ist die Natur nicht in erster Linie ästhetisch, sondern sie hat eine Funktion und die Früchte müssen ihr meist hart abgerungen werden.

Die Schrift wird von einigen hier als zu groß empfunden. Mir fällt auf, dass die ersten Buchstaben teils von den Pflanzen verdeckt werden - so, als ob die Schrift sich "durchkämpfen" müsse. Auch das interpretiere ich als passend: Für ein Bauernmädchen ist die Natur bestimmend; Schrift und Kultur haben es schwer, sich Platz zu erobern. Das scheint hier aber zu gelingen, denn am Wortende liegt die Schrift über den Pflanzen. Und die Farbe der Schrift ist milchweiß, sie entspricht also genau dem Titel. Schön!

Ob das Cover wirklich zum Inhalt passt, kann man natürlich erst nach der Lektüre beurteilen. Aber vorher wirkt es auf mich sehr stimmig und ansprechend.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Irmi_bennet kommentierte am 28. Januar 2018 um 15:07

Mein erster Eindruck: Man merkt sehr schnell, dass hier ein Mädchen schreibt ( schreiben soll   ), das gerade erst schreiben und lesen gelernt hat. Mary schreibt, wie sie denkt, als purzeln die Worte ihr direkt aus dem Kopf. Bei wörtlicher Rede fehlt jede Zeichensetzung. Und doch hat die Beschreibung des Landlebens, der schweren Arbeit und der bitteren Armut etwas ungeheuer Poetisches. Der Roman lebt vom Charakter des Mädchens. Man kann sich bereits denken, was passieren wird. In kleinen Andeutungen wird dem Leser klar, dass die Geschichte kein gutes Ende nimmt.

Mary ist eigentlich zufrieden mit ihrem Leben, während sich ihre Schwestern ein anderes Leben wünschen, weiß sie nicht, was sie noch vom Leben erwartet. Dennoch ist sie es, die von ihrem Vater an den Dorfpfarrer verscherbelt wird, um dort als Hausmädchen zu arbeiten. Wahrscheinlich ist die deshlab vom Vater ausgewählt worden, weil sie eine angeborene Behinderung hat. Sie zieht ihr bein nach und kann wohl deshalb auch nicht so auf dem Hof mitarbeiten wie ihre drei Schwestern. Ob sie es beim Pfarrer besser angetroffen hat? Glücklich ist Mary nicht, sie vermisst den Hof und ihren geliebten Großvater.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Irmi_bennet kommentierte am 28. Januar 2018 um 15:29

Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob die Haarfarbe Marys ( die Farbe von Milch ) eine gewisse Bedeutung hat. Auch Violets Baby hatte die Farbe von Milch.  Ich habe mich bis zum Schluss gefragt, ob Mary die Tochter des Pfarrers sein könnte. 

 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Sursulapitschi kommentierte am 28. Januar 2018 um 16:04

Uhhh, das ist jetzt eine ganz bittere These, aber möglich wäre es schon. Wenn man sieht, wie bedenkenlos Ralph die Bauernmädchen vernascht, mag es gut sein, dass sein Vater in jüngeren Jahren auch nicht besser war. Und wenn die Haarfarbe des Babys so ausdrücklich erwähnt wird, möchte uns die Autorin ganz bestimmt auf solche Gedanken bringen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
lex kommentierte am 28. Januar 2018 um 19:00

Oder da ist einfach irgendein Verwandter durchgeschlagen... ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, dass der Pfarrer... ich meine VOR Mary.

Andererseits gab es da glaube ich eine Stelle im Buch, als Mary die Pfarrersfrau fragt, ob sie mal gelogen hat oder lügen könnte oder ähnlich und die dann so rumdruckst. Hatte das etwas zu bedeuten? Hm...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 20:47

Oh, oh, Irmi - also darauf wäre ich niemals gekommen! Zunächst hast du mich mit dieser Idee ganz schön ins Grübeln gebracht. Aber ich glaube es nicht - aus mehreren Gründen:

Frei nach Ockhams Rasiermesser ist die einfachste Lösung die wahrscheinlichste. Das Baby ist mit Mary verwandt über Marys Mutter; vielleicht liegt die genetische Anlage in ihrer Familie. Grund zwei: Mary ist die jüngste Tochter. Wie wahrscheinlich ist es, dass eine Bauersfrau, die ihren Mann, ihren Schwiegervater und drei kleine Töchter mitsamt einem ganzen Hof zu versorgen hat, Gelegenheit für eine außereheliche Beziehung bekommt? Und drittens: Dass der Pfarrer Marys Mutter als erwachsene Frau vergewaltigt haben soll, entspricht nicht seiner Persönlichkeit. Bei Mary funktioniert es, weil sie im Hause wohnt und er so schrittweise seine eigenen Skrupel überwindet. Dass er Gewissensbisse hat, ist deutlich. Er ist wohl kaum der Typ, der seit über fünfzehn Jahren Gemeindemitglieder flachlegt. Nein, ich glaube es nicht.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Hannelore Bayer kommentierte am 29. Januar 2018 um 21:11

Ich bin auch wie ihr alle schockiert! Der Pfarrer hat sie ja erpresst, in dem er sie an sich gebunden hat. Er bringt ihr Lesen und Schreiben bei und sie läßt ihn dafür machen. Sie hat es ja auch geduldet, bis sie alle Buchstaben lesen und schreiben konnte. Mir hat schon sowas geschwant, als Edna gehen mußte. Das der Kerl aber so brutal vorgehen mußte, ich kann es Mary nicht verdenken.

Frau möchte ich um 1830 wirklich nicht gewesen sein, da wird man vergewaltigt, das noch jeden Tag, als man sich dann nicht mehr zu helfen weiß und den Peiniger im Affekt umbringt, wird man gehenkt. Das gleiche trifft ja auch für die Hexenverfolgung zu, da wird gehenkt und verbrannt auf Teufel komm raus und die Frauen haben nicht die geringste Gelegenheit, sich entsprechend (mit Anwalt) zu verteidigen.

Mary ist ein sehr starker Charakter, sie schreibt alles auf, obwohl es ihr immer noch große Schwierigkeiten bereitet, sie will ihre Geschichte erzählen. Ja sie hat sich ja selbst gestellt und ist schwanger. Der Gedanke ihr Kind mit in den Tod zu nehmen, ist ganz echt Mary. Es wäre ja ein Kind der Schande, wer würde es in Obhut nehmen und lebenslang im Gefängnis zu bleiben, war um 1830 sicher auch nicht so erstrebenswert!

Toll finde ich, wie sich ihre Eltern zum Schluß hin entwickelt haben. Violets Baby haben sie behalten, es ist ja ein Junge, allerdings wird als ihr Bruder hingestellt. Daß ihr Vater sie deckt und sie so in Ruhe Abschied nehmen kann, hat Mary unbedingt verdient. Wie ihr Vater gestaunt hat, als sie ihm vorgelesen hat und er hat ja zugegeben, daß er stolz auf sie war.

Ich glaube nicht, daß die Autorin unbedingt den Pfarrer als Vergewaltiger herausstellen wollte. Es hätte sicher auch der Lehrer, der Apotheker oder sonst eine wichtige Person sein können.

Ob ihre Eltern nicht vielleicht doch was geahnt haben und deswegen die Jüngste, die sie am wenigsten am Bauernhof gebrauchen konnten, hingeschickt haben?

 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
wandagreen kommentierte am 02. Februar 2018 um 10:40

Dass es keine Absicht ist, gerade den Pfarrer als Vergewaltiger zu brandmarken, glaube ich nicht. Es wird ja in der Literatur kaum eine Gelegenheit ausgelassen, auf dem Klerus herumzuhacken. Der sich in der Tat einiges herausgenommen hat. Aber - die Autoren nutzen die Gelegenheit, den ganzen christlichen Glauben in die Schmierenecke zu stellen. Man darf aber nicht vergessen, dass es auch ganz tolle Männer Gottes gegeben hat!!! Davon würde ich gerne mal etwas von einem atheistischen Autor lesen. Diese Seite lassen sie einfach ausser Acht. Ist bequemer so! ;-)).

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
FIRIEL witzelte am 03. Februar 2018 um 17:16

"Ganz tolle Männer Gottes" - aber klar doch! Zum Beispiel Pater Brown von Chesterton oder Don Camillo von Guareschi...

:-))

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
wandagreen kommentierte am 03. Februar 2018 um 18:46

Jetzt sei net albern, Firi, es würde mir leid tun, wenn du keine kennen würdest.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
FIRIEL kommentierte am 03. Februar 2018 um 18:53

Im Ernst: Mein Großonkel war Jesuit, und ich habe mich immer sehr gefreut, wenn er zu Besuch kam.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Irmi_bennet kommentierte am 28. Januar 2018 um 15:37

Ich muss meinen Eindruck auch noch ein klein wenig sacken lassen, da ich das Buch ja so schnell ( innerhalb von 2 Tagen ) gelesen habe. Eines vorweg: die Geschichte hat mich gefesselt, obwohl ich Vieles schon vorhergesehen habe. Der Schreibstil war sehr eigen, sehr neu und sehr intensiv. So konnte Mary mir zum Beispiel mit drei Sätzen den Frühling herbeizaubern. Mir haben besonders die Beschreibungen der Natur sehr gefallen. Und Marys starke und ehrliche Persönlichkeit wird durch die tagebuchartigen Aufzeichnungen gekonnt vermittelt. Die Dramatik am Ende tut ihr Übriges.

Doch, ein tolles Buch! 

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 16:22

Der erste Leseabschnitt hat mich berührt; ich habe mit Mary mitgefühlt. 

Dass es ihr bei der Niederschrift ihrer Erlebnisse nicht gut geht, dürfte klar sein. Wenn sie auf Seite 83 schreibt, dass sie aufhören muss, das Papier nasszutropfen, dann wird sie wohl weinen. Was kann ein Grund dafür sein?

Das Thema Schwangerschaft ist von Anfang an präsent. Was soll es, dass die Mutter auf Seite 44 sagt, dass derjenige, der einen neuen Käse als Erster kostet, ein Baby bekommen wird? Glaubt sie daran? Aber warum fordert sie dann ihre jüngste vierzehnjährige Tochter dazu auf? Sorgen machen müsste sie sich um Violet - bei deren Übelkeit müssten doch bei einer Mutter alle Alarmglocken läuten. Hope wurde vom Vater nach Hause geschleift und er weiß, dass sie einem Jungen nachgestellt hat (sein Ausdruck). 

Ich vermute also, dass Mary ein uneheliches Kind bekommen wird, doch das allein wird es wohl nicht sein, denn das wäre alltäglich. Ich bin gespannt und lese ebenfalls gleich weiter.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Sursulapitschi kommentierte am 28. Januar 2018 um 16:58

Auch ich bedanke mich sehr für das Buch. Es ist ein tolles Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde. Ein bisschen was hat mich gestört. Entweder war es der Klappentext und das Buch kann gar nichts dafür, oder der Erzählstil war streckenweise doch etwas zu einfach.

https://wasliestdu.de/rezension/eindrucksvoll-einfach

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
wbetty77 kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:10

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Die unterschiedlichen Pflanzen, welche den Titel einrahmen, und der Vogel (ich nehme an es ist eine Schwalbe), der die Freiheit der Gedanken wiederspiegeln könnte, ist meiner Meinung sehr gelungen.

In einer Buchhandlung wäre ich sicher aufgrund der Gestaltung und dem Titel auf das Buch aufmerksam geworden und hätte es in die Hand genommen, um mehr über den Inhalt zu erfahren.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 18:35

Mit der Sterbebegleitung hat Mary eine schwere Aufgabe - eigentlich zu schwer für ein junges Mädchen. Doch es gelingt ihr anscheinend sehr gut; Mrs. Graham lächelt sie vor ihrem Tod an. Der Pfarrer übernimmt durchaus auch einen Teil der Pflege, aber er erfüllt ihr nicht ihren sehnlichsten Wunsch, den nach ihrem Sohn. In den Augen seiner Mutter ist der Stinkstiefel Ralph "der perfekte Sohn". Und an ihrem Mann schätzt sie die Freundlichkeit. Genau wie Mary wurde sie von ihre eigenen Vater nicht beachtet und geschätzt. 

Mary hat Mrs. Graham anscheinend auch gemocht; sie bleibt sogar bei ihr, als sie frei bekommt und nach Hause dürfte -  doch sie weiß, dass sie dort nicht willkommen ist außer beim Großvater.

Nach dem Tod soll sie zu ihrer Überraschung bleiben; Mr. Graham sagt, sie werde gebraucht. Offensichtlich schätzt er sie - nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre Persönlichkeit. Dennoch hat Mary mit ihrem Einwand recht: Um ihre Meinung wird sie nicht gefragt, sie hat keine Wahl.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 21:44

Okay, den einen Satz muss ich nach der Lektüre des letzten Teils wohl einschränken...

Thema: Lieblingsstellen
Irmi_bennet kommentierte am 28. Januar 2018 um 19:42

Da gibt es so viele. Es sind aber ganz eindeutig die Naturbeschreibungen, sie sind voller Metaphern. So z.B. der Beginn des Herbstes, den man nicht kommen sieht, weil niemals jemand das erste Blatt vom Baum fallen sieht. So entwickelt sich auch Marys Leben langsam aber sicher zu einem Albtraum  Ich werde bezeiten mal ein paar Stellen herausschreiben, die ich besonders schön oder beeindruckend fand.

Thema: Wer hat gewonnen?
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 20:48

Ich bin gern bereit, das Buch nach der Lektüre auszuleihen. Wer Interesse daran hat und dessen Glücksfee nicht gut drauf war, kann sich gerne melden.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Perle26 kommentierte am 28. Januar 2018 um 20:49

Ich hatte zu Beginn etwas Probleme mit dem Schreibstil, was sich aber ziemlich rasch gelegt hat und der erste Abschnitt war sehr interessant und auch spannend geschrieben. Mary hat es wirklich nicht leicht. Sie lebt mit ihrer Familie auf einem Bauernhof und ist seit ihrer Geburt gehandicapt, was sie durch ihre Art, wie sich Luft macht, gut kompenisiert. Der Großvater ist ein guter Mensch und hat stets ein offenes Ohr für sie. Er fühlt sich anscheinend selbst auf dem Hof nicht mehr wohl, wo alle unter der Fuchtel des tyrannischen Vaters stehen. Mary und ihre Geschwister müssen schon schwer arbeiten jeden Tag, damit die Familie versorgt ist, was nicht immer leicht ist. Doch dann verschachert sie der Vater an den Pfarrer, wo man meinen könnte, nun ginge es Mary besser. Doch ich glaube, der Schein trügt. Der Pfarrer und seine Frau sind zwar anfangs nett, doch nutzen sie Mary arg aus, was vermuten lässt, dass es Mary bald sogar schlechter geht, als auf dem Bauernhof, wo sie immer noch ihre Geschwister und ihren Geliebten Großvater um sich hatte.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
Zeitverschwender kommentierte am 28. Januar 2018 um 21:03

So auch ich bin nun mit dem ersten Teil fertig.
Ich konnte mich sehr schnell an den sehr einfachen Schreibstil gewöhnen, spiegelt dieser meiner Meinung nach, Marys einfaches Denken und ihren Bildungsgrad wieder. Im Lesefluss hat mich dieser verwunderlicherweise auch nicht genervt. Mary finde ich toll. Ich liebe ihre direkten und trotzigen Charakter, da gerade zu dieser Zeit nur wenige Frauen solchen Schneid gehabt haben dürften. Ihre Schwester erfüllen da ja auch eher das übliche Klischee und Frauenbild zu dieser Zeit. Mary hingegen kommt mit ihrer Sonderstellung durch ihr Knie und die von den anderen gespiegelte Dummheit ganz einfach zurecht und akzeptiert sich so wie sie ist.

Die Gewaltszenen finde ich sehr krass. Obwohl diese nicht näher beschrieben werden, kann man sich das Ausmaß der Prügel vorstellen.

Ich finde den Einstieg echt gut und bin gespannt wie es weiter geht. Ein paar Tendenzen habe ich auch bereits im Kopf. Mal sehen welche Chatakterveränderungen und Handlungen sich da bewahrheiten.

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 21:30

Ei verflixt, jetzt ist es an der falschen Stelle gelandet...

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
FIRIEL kommentierte am 28. Januar 2018 um 21:33

Mein dritter Versuch... Erst war der Text völlig weg, dann habe ich ihn an einer falschen Stelle gepostet. Also nun:

Auch ich empfinde das Cover als zurückhaltend in der Farbwahl. Das ist mir aber sehr angenehm, denn ich mag keine knalligen Farben. Man muss schon etwas genauer hinsehen.

Die Motive sind verschiedene Pflanzen als Rahmen und zwei Vögel (Schwalben?). Die Pflanzen kann ich nicht sicher identifizieren: Brombeere, Distel, Stechpalme? Tollkirsche?? In jedem Fall keine niedlichen Blümchen, sondern Gewächse mit Dornen und Stacheln (und eventuell mit Gift). Das passt vermutlich zum Inhalt: Für ein Bauernmädchen ist die Natur nicht in erster Linie ästhetisch, sondern sie hat eine Funktion und die Früchte müssen ihr meist hart abgerungen werden.

Die Schrift wird von einigen hier als zu groß empfunden. Mir fällt auf, dass die ersten Buchstaben teils von den Pflanzen verdeckt werden - so, als ob die Schrift sich "durchkämpfen" müsse. Auch das interpretiere ich als passend: Für ein Bauernmädchen ist die Natur bestimmend; Schrift und Kultur haben es schwer, sich Platz zu erobern. Das scheint hier aber zu gelingen, denn am Wortende liegt die Schrift über den Pflanzen. Und die Farbe der Schrift ist milchweiß, sie entspricht also genau dem Titel. Schön!

Ob das Cover wirklich zum Inhalt passt, kann man natürlich erst nach der Lektüre beurteilen. Aber vorher wirkt es auf mich sehr stimmig und ansprechend.

​So, und inzwischen habe ich das Buch gelesen und finde: Das Cover passt gut zum Inhalt. Auf den ersten Blick so unscheinbar, zeigt es doch großen Reichtum - wenn man sich die Mühe gibt, genauer hinzuschauen.

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
wandagreen kommentierte am 28. Januar 2018 um 23:08

Konclusio: Die Strickart ist super. Aber: jedes Übel, von dem man je gehört hat, ist in diesem Roman mit verhackstückt. Plus Ende. Das ist jetzt in. Von Alias Grace abgeguckt, denke ich mal. Deshalb finde ich die Handlung höchst unoriginell. Das meine ich mit "künstlich, zu gewollt." In diesem Fall wäre ein Happy-End oder nahezu ein Happy End das unwahrscheinlichere und von daher einfallsreichere gewesen. Mary hätte den Pfarrer heiraten müssen und hätte ihm immer wieder in die Suppe gespuckt. Dann hätte sie Halimasch in sein Essen gegeben und er wäre gestorben und sie wäre davon gekommen und hätte nachher Ralphieboy geheiratet. Den sie vllt auch irgendwie beherrscht hätte.

Also : es ist einfach schon zu abgegrast das Thema. Die Figuren sind auch nicht gelungen und haben kaum Eigenleben bis auf Mary, ein bisschen Großvater und Harry, aus dem die Autorin rein gar nichts rausgeholt hat. Obwohl hier mehr als genug Potential gewesen wäre.

 

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
wandagreen kommentierte am 29. Januar 2018 um 18:57

Der Roman von Nell L. ist sehr gut geschrieben. Die Autorin hat einfach viele bekannte Komponenten der Zeit zusammengesucht und neu geordnet. Originell ist das nicht, aber spitzfindig und es kommt sogar was Brauchbares heraus. Für mich ist das aber nichts als "Handwerk" - um ein Kunstwerk zu produzieren, brauchts auch noch Originalität. Was ganz Eigenes. Aber es kann ja noch werden. Als ersten Versuch kann man nichts einwenden.

Hier meine Rezi dazu:

https://wasliestdu.de/rezension/bauernkitsch-in-listigem-gewand

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Samantha Roke kommentierte am 29. Januar 2018 um 20:49

Mittlerweile stört mich der Schreibstil nicht mehr. Ich verbinde ihn im Gegenteil mit Marys einzigartiger Erzählstimme, die zwar schlicht, doch eindrucksvoll und einfühlsam ist.

Mir gefällt dass Mary zwar eine große Klappe hat und nicht lange über das nachdenkt, was sie sagt, und dennoch sehr einfühlsam sein kann und sich sehr fürsorglich um Mrs Graham kümmert, bis diese stirbt. Obwohl die Geschichte bis jetzt keine unerwarteten Wendungen aufweist, schafft sie es, mich zu fesseln. Ich kann das Buch nur schwer aus der Hand legen, da ich Marys Geschichte so gern verfolge. Außerdem bin ich neugierig, was aus Marys Familie wird und wie es Mary im Haus des Pfarrers ergehen wird.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Samantha Roke kommentierte am 29. Januar 2018 um 20:56

Das Ende fand ich sehr unbefriedigend, was wohl auch daran liegen mag, dass ich durch meine sonstige Lektüre ziemlich verwöhnt bin, denn normalerweise hat sie ein Happy End.

Nachdem Mr. Graham Mary vergewaltigt hat, war ich nicht mehr sonderlich überrascht, dass sie ihn getötet hat. Dass ihr Vater ihn am Ende doch hilft, war jedoch eine nette Überraschung. Allerdings hatte ich darauf gehofft, die Familie würde Mary so lang verstecken, bis sie fliehen kann, um irgendwo in Sicherheit frei und vielleicht sogar glücklich zu sein.

Nachdem ich mich am Anfang mit dem Schreibstil so schwer getan habe, hatte ich das Buch überraschend schnell ausgelesen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
julemaus94 kommentierte am 02. Februar 2018 um 11:02

"Allerdings hatte ich darauf gehofft, die Familie würde Mary so lang verstecken, bis sie fliehen kann, um irgendwo in Sicherheit frei und vielleicht sogar glücklich zu sein."

Ich denke nicht, dass Mary das zugelassen hätte. Ihr Gerechtigkeitssinn ist schließlich stark ausgeprägt und sie hat nie bestritten, dass sie etwas Falsches getan hat. Der Vorschlag, sich zu stellen kam ja auch von ihr.

Thema: Lieblingsstellen
Samantha Roke kommentierte am 29. Januar 2018 um 21:10

Ich habe nich nur eine, sondern gleich fünf Lieblingsstellen:

1) Seite 10:

"Mary, sagte sie, Was machst du da?

nach was sieht es denn aus? fragte ich.

Sieht so aus als würdest du die Hühner rauslassen, sagte sie.

Ach wirklich? sagte ich. Das ist ja komisch, denn in Wahrheit hab ich ja mit dem jungen Hahn getanzt und dann haben wir zusammen ein Festmahl gegessen und dann kam das Schwein dazu und hat sich auf den Stuhl am Kopfende der Tafel gesetzt und uns ein Lied vorgesungen.

Bei dir ist auch keine Besserung in Sicht, sagte sie.

Wie auch? fragte ich. Ich bin ja nicht krank"

2) Seite 31:

"Bist du manchmal unglücklich? fragte ich.

Nie lange.

Ich auch nicht, sagte ich. Manchmal muss ich mich selbst daran erinnern dass ich über irgendwas traurig bin. Sonst werd ich einfach wieder fröhlich."

3) Seite 133:

"Und so kam es dass ich nicht nach Hause ging wie ich immer gedacht hatte.

Und so kam es dass ich blieb."

4) Seite 136:

"Ah, da bist du, sagte er. Was machst du da?

Ich glaube, sagte ich, dass Sie mit ihrem gebildeten Hirn ganz gut sehen können, was ich hier tue."

5) Seite 148:

"Warum willst du das denn lernen?

Weil ich die Möglichkeit dazu habe. Weil andere Leute es auch können"

Thema: Lieblingsstellen
Hannelore Bayer kommentierte am 29. Januar 2018 um 21:20

Diese Stellen gefallen mir alle, siesind so echt Mary!!!

Thema: Deine Meinung zum Buch
Samantha Roke kommentierte am 29. Januar 2018 um 21:22

Obwohl der Schreibstil meinen lesefluss zu Anfang gehemmt hat, war die Geschichte sehr einfühlsam und der Schreibstil wurde zu Marys persönlicher Stimme.

Mary wiederholt einige Dinge, wie ihr Aussehen oder das Jahr,als müsse sie sich dieser Dinge immer wieder vergewissern (Seite 24, 41, 83, 155)

Es scheint, als wolle Mary sich für ihre Vergangenheit rechtfertigen, obwohl sie nie uneingeschränkt Macht darüber hatte und am Ende den einzigen Ausweg gewählt hat, den sie noch sehen konnte.

Mir gefällt der Tagebuchcharakter der Geschichte (Seite 24, 41, 83, 155), welcher die Geschichte immer wieder auflockert und einem Zeit gibt, das Geschehen zu verarbeiten.

Genaugenommenhat mich die Geschichte ein wenig an Shiobhan Dowds "Ein reiner Schrei".

Thema: Lieblingsstellen
Hannelore Bayer kommentierte am 29. Januar 2018 um 21:26

Ich habe einige Lieblingstellen:

Seite 186:

Wo früher ein Burheinander aus schwarzen Zeilen gewesen war waren etzt Buchstaben. Und Wörter. Und Sätze. Und dann schlug ich das Buch zu. Und in dem Moment wusste ich dass ich fertig war.

Seite 185:

Denk nach über die Worte die du gerade gelesen hast, sagte er. Die Bibel dagt die dass du dein Herzöffnen und geben musst.

Aber ich habe nichts mehr zu geben, sagte ich zu ihm. Denn ich habe schon alles gegeben was ich habe.

Die anderen habe ich entsprechend bei den Mitleserinnen kommentiert.

 

Thema: Lieblingsstellen
Hannelore Bayer kommentierte am 31. Januar 2018 um 05:41

Ich merke leider erst jetzt die Fehler!

Muß natürlich Durcheinander und jetzt heißen im ersten Satz.

Die Bibel sagt.. im zweiten Satz.

 

Thema: Deine Meinung zum Buch
Hannelore Bayer kommentierte am 29. Januar 2018 um 21:37

Ich bedanke mich, daß ich mitlesen durfte, es war meine erste LR bei Wld.

Ich habe ein interessantes Buch gelesen, daß schon von außen ein Eye-Catcher ist.

Der Schreibstil überrascht zu Anfang, später hat gerade er mir immer wieder Mary vor Augen geführt.

Das einfache Bauernmädchen, daß von den Geschwistern den stärksten Charakter hat. Sie ist ein bißchen vorlaut, kann gut wegstecken, vor allem die Schläge ihres Vaters, sie ist lernbegierig hat Humor und ist ein echtes Naturkind.

Den Klappentext fand ich auch nicht so in Ordnung, er verrät einfach zuviel.

Die Rezension werde ich wohl morgen schreiben, auf das Buch wartet eine Freundin!

 

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Sonnentango kommentierte am 30. Januar 2018 um 09:33

Der Mittelteil bestätigt erstmal was man erahnt.

Bringt aber erstmal nicht viel Neues ans Licht

Trotzdem liest man gerne über Marys Alltag und lernt den Pharrer einmal etwas besser kennen.

Ralph ist und bleibt ein verwöhnter, gewissenloser Mensch.

Ich hoffe das der Herr Pharrer sein tadelloses Benehmen weiterhin bewahren wird.

 

Thema: Deine Meinung zum Buch
Hannelore Bayer kommentierte am 30. Januar 2018 um 09:33

Meine Rezension, die ich noch überall wo es möglich ist einstellen werde.

https://wasliestdu.de/rezension/interessant-einfach-und-stark

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Sonnentango kommentierte am 30. Januar 2018 um 09:46

Jetzt sind wir doch wieder in der Realität dieser Zeit angekommen.

Entweder schweres Schuften bei der armen Bevölkerung,

oder einer Scheinwelt bei der reicheren Gesellschaft.

Mary hatte1- 2 kurze, bessere Jahre, von schön kann man dabei ja auch nicht reden sonst hätte sie sich ja nicht nach Hause gesehnt.

Der kranke Großvater als einziger leibevoller Mensch und Kontaktperson.

Mary lernt schreiben und lesen,vom Schicksal so gewollt, damit sie am Ende ihres kurzen Lebens ein Mahnmal über diese grausame, ungerechte Zeit schreiben kann.

Jetzt hat mich das Buch am Ende noch erschreckend übel mitgenommen.

Auf ihrem Grabstein könnte stehen: "Sie hat getraut sich aufzulehnen und zu wehren"

Aber was für einen schrecklichen Preis hat sie und andere in dieser Zeit dafür zahlen müssen.

 

 

 

 

Thema: Lieblingsstellen
Sonnentango kommentierte am 30. Januar 2018 um 09:47

"Und dann werde ich frei sein"

 

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
Sonnentango kommentierte am 30. Januar 2018 um 10:06

Ich sitze hier und weine, und das obwohl Mary immer so tapfer war und glaube ich nie geweint hat.

Die Ungerechtigkeiten dieser Zeit sitzen mir im Nacken.

Ich wurde beim Lesen, von Anfang an, schnell in diese Zeitepoche zurücktransportiert.

Die Antworten auf meine Fragen und der leicht überzogenen Spannungsbogen der Geschichte haben mich vorangetrieben, so daß das Buch gefühlte 10 Minuten später ausgelesen war.

Mary ist eine Heldin ihrer Zeit, getrieben von ihrer rationalen und emotionalen Intelligenz und Cleverness die ihresgleichen sucht.

Eigentlich hätte sie überleben müssen, aber es war wohl ihr Schicksal als Zeitzeuging noch über

das Erlebte schreiben zu können und durch ihren Tod ein Mahnmal aufzustellen.

 

 

ihresgleichen sucht

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wbetty77 kommentierte am 31. Januar 2018 um 21:22

Da die Romankapitel sich nach den Jahreszeiten richten, umfasst der Teil bis Seite 96 den Frühling und Sommer.

Mary, die Hauptfigur des Romans, ist die jüngste von vier Schwestern auf einem Bauernhof im Jahr 1830. Der Roman spielt in England. Genauere Ortsangaben gibt es nicht. Der Bauernhof scheint kein kleiner zu sein, da einige Morgen Land sowie ausreichend Kühe und Hühner dazugehören. Umso härter wird es für den Vater sein, keinen Sohn zu haben. Auf dem Hof lebt zudem noch der Großvater väterlicherseits, zu ihm hat Mary eine besonders enge Bindung. Sie kümmert sich als einzige ehrlich um ihn. Der Großvater ist nach einem Unfall gelähmt und auf Hilfe angewiesen. Das Sagen auf dem Hof hat unumstritten der Vater, der auch nicht davor zurückschreckt gewaltätig zu werden.

Mary hat eine leichte Behinderung am Bein, dennoch ist sie fleissig und scheut die Arbeit nicht. Doch immer wieder sucht sie sich Freiräume, lässt ihren Gedanken freien Lauf. Als sie zum Pastor ins Dorf geschickt wird, um dessen kranke Frau zu versorgen und im Haushalt zu helfen, fällt es Mary sehr schwer ihre Familie zu verlassen. Obwohl das Haus des Pastors ihr viel mehr Komfort bietet und sie neue Kleider bekommt, sehnt sie sich nach ihrem zu Hause zurück.

Mary ist willensstark, sagt, was sie denkt und ist weit davon entfernt ein dummes Bauernmädchen zu sein. Obwohl sie erkennt, dass sie sich im Leben fügen muss, nutzt sie jeden kleinen Freiraum aus.

Dieser erste Teil bringt dem Leser sowohl die Zeit als auch die sozialen Verhältnisse der Geschichte näher. Man taucht in den Alltag des Bauernhofes ein. Marys Alltag, der sie 14 Jahre geprägt hat, bis sie ins Pastorenhaus zieht. Marys Leben ist bis dahin bestimmt von den Jahres- und von den Tageszeiten. Ein Leben nach der Uhr kennt sie nicht. Das ändert sich im Haus des Pastors.

Der Stil des Romans ist geprägt von kurzen, prägnanten Sätzen, die Wörter sind einfach gehalten. Die fehlende Kommas haben mich im ersten Drittel sehr gestört. Doch dann habe ich mich daran gewöhnt. Mir wurde im Laufe des Lesens klar, dass dieses Stilmittel sinnvoll gewählt ist, da Mary schreibt und ihr Wissen begrenzt ist. Die Beschreibungen der Lebenssitution sind sachlich. Mit dieser fast emotionslosen Erzählweise wirken manche Situationen eindrucksvoll und erschreckend. Dadurch wurde mir oftmals deutlich vor Augen gehalten, dass es eine andere Zeit ist und manche Dinge eben normal waren.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
julemaus94 kommentierte am 01. Februar 2018 um 11:08

Auch ich habe nun endlich den ersten Abschnitt geschafft.

Mir gefällt das Buch bisher sehr gut, auch wenn man sich an den schlichten Schreibstil erst einmal gewöhnen muss.

Mary mit ihrer direkten, unangepassten Art ist mir sehr sympatisch, auch wenn sie nicht bei allen damit gut ankommt. Mich wundert es nur ein bisschen, dass ihr schlagkräftiger Vater ihr das bisher noch nicht austreiben konnte.

Allgemein fehlt es mir in dieser Familie sehr an Zuneigung. Dass dieses harte, einfache Leben nicht viel Platz für große Gefühle lässt, ist mir schon klar, aber wenigstens ein wenig Verbundenheit könnten sie doch zeigen!

Besonders schlimm fand ich die Reaktionen ihrer Familie, als sie den Morgen frei bekommen hat und sie besuchen kam. Statt sich darüber zu freuen, haben sie ihr noch Vorwürfe gemacht und waren insgesamt nur misgünstig, dass sie sich verbessert hat und plötzlich hübschere Sachen anhatte als ihre Schwestern.

Einige von euch hatten das Gefühl, dass das Pfarrersehepaar Mary ausnutzen würde: Das sehe ich nicht so, schließlich wird sie für die Arbeit doch bezahlt (in Naturalien), bekommt sogar neue Kleider, mehr Essen als sie aus ihrem alten Leben kannte und vor allem ist sie dort nunmal als Hausmädchen angestellt.

 

Ich bin auf jeden Fall gespannt, welche tragödie sie noch erleben wird, denke aber das es bestimmt etwas mit Ralph zu tun haben wird!

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
wandagreen kommentierte am 02. Februar 2018 um 10:33

Mary bekommt gar nichts bezahlt. Sondern ihr Vater. Das merkt sie ja auch an und sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie gegen ihren Willen bei den Pfarrersleuten ist. Insofern nutzen diese ihre Zwangslage, dass der Vater über sie verfügt, schamlos aus.

Ja, es stimmt dann auch wieder: im Rahmen ihrer Möglichkeiten sind sie menschlich. Dennoch ist Mary eine Sklavin. Die Sklavenhalter früher haben ihre Sklaven auch oft ordentlich "gehalten". Essen, Kleidung,etc. Der springende Punkt ist die fehlende Freiwilligkeit.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 96
julemaus94 kommentierte am 02. Februar 2018 um 11:08

Nachdem ich nun weitergelesen habe, muss ich dir auch vollkommen rechtgeben. Vielleicht liegt es an dem schlichten Schreibstil, dass man doch auch viel zwischen den Zeilen lesen muss und sich seinen Teil denken.

Auf jeden Fall muss ich meinen ersten Eindruck definitiv revidieren!

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
julemaus94 kommentierte am 01. Februar 2018 um 11:15

Ich finde das Cover umwerfend! Das Buch ist mir in der Buchhandlung schon mehrfach aufgefallen, eben weil es sich mit seinen eher gedeckten Farben doch sehr von dem kunterbunten Einerlei abhebt.

Die Pflanzen auf dem Cover erinnern mich an historische Pflanzenfüher oder -bestimmungsbücher, sehr hübsch. Gleichzeitig sind es aber auch nicht einfach schmückendes Beiwerk, sondern eher stachelige Gewächse, unbequem udn doch stark (ein Sinnbild für Mary, die weibliche Hauptfigur).

 

Und an dem Pink störe ich mich auch nicht, selbst wenn ich normalerweise kein Fan dieser Farbe bin!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Tanja81 kommentierte am 01. Februar 2018 um 16:42

Ich habe das Buch jetzt auch beendet.

 

Der Schluß hat mich überrascht, damit hatte ich zu anfang nicht gerechnet.

Aber nach und nach habe ich es geahnt.

 

Das der Pfarrer sich so entwikelt hätte ich erst nicht gedacht. Aber als er Edna entlassen hat wurde schon klar was er im schilde führt.

Die arme Mary, Sie musste ihn Nacht für Nacht in ihrem Bett ertragen, und wusste nicht wie sie sich dagegen wehren soll.

Sie tut mir wirklich leid. Das sie den Pfarrer umgebracht hat war wohl ihr einziger ausweg.

 

Ein wirklich ergreifendes Buch.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Tanja81 kommentierte am 01. Februar 2018 um 16:45

Ich möchte mich auch für das tolle Buch bedanken.

Die Leserunde hat sehr viel Spaß gemacht.

Das Buch ist wirklich ergreifend. Ich konnte es kaum weg legen.

 

Meine Rezi habe ich auch schon geschrieben

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
wbetty77 kommentierte am 01. Februar 2018 um 21:52

Es ist Herbst. Die Früchte sind reif und Mary hilft Edna beim Einkochen. Mittlerweile scheint Marys Heimweh weniger geworden zu sein, sie fügt sich. Ihre Beziehung zu der schwer erkranken Pastorenfrau, Mrs. Graham, entwickelt sich zu einem vertrauensvollen Verhältnis. Mrs Graham hört Mary mit Freuden zu, wenn diese von ihrem bisherigen Leben auf dem Bauernhof erzählt. Für die Pastorenfrau ist es eine völlig andere Welt. Sie erzählt Mary im Gegenzug von ihrem Leben. Mr. Graham ist gleichbleibend freundlich und bringt Verständnis für die direkten Worte des junge Mädchens auf. Darüber hinaus ist er Mary dankbar für ihre Fürsorge gegenüber seiner Frau. Als Leser bekommt man den Eindruck, dass er über die vielen Jahre, welche seine Frau erkrankt ist, einiges mitgemacht hat und sich dazu zwingen muss die Hoffnung nicht zu verlieren. So erscheint ihm Mary als ein Geschenk. Auch Edna, die Hausangestellte, der Mary zur Hand geht, begegnet Mary mit mehr Freundlichkeit.

Ralph ist der Sohn im Haus. Er scheint um die 20 Jahre alt zu sein, leichtlebig, unbedarft und auf sich selbst fokussiert. Die Vermutung liegt nah, dass er seine Mutter nicht anders erlebt hat als krank. Daher rührt ihn ihre Situation wenig, denn für ihn ist dies der Normalzustand. Wenn er Mary begegnet, neckt er sie. Mary macht hingegen kein Geheimnis daraus, dass sie über sein sexuelles Verhältnis zu ihrer Schwester Violet Bescheid weiß. Er ist ein junger Mann aus gutem Haus, er will sich amüsieren und natürlich übernimmt er keine Verantwortung für Violets Schwangerschaft. Als Ralph aufbricht, um in Oxford zu studieren, leidet seine Mutter sehr darunter. Kurze Zeit später verschlechtert sich ihr Zustand. Es ist Mary, die sie umsorgt und bei ihr ist. Es machte auf mich den Eindruck, als ob Mr. Graham mit dieser Situation, mit seiner sterbenden Frau, nicht umgehen kann. Sein Sohn hat das Haus verlassen und nun wird ihn seine Frau verlassen. Er scheint fast ohnmächtig in seinen Bemühungen und ist wiederrum dankbar für Marys Hilfe und Tatkraft. Der Tod Mrs. Graham geht Mary nahe. Nach dem Begräbnis erwartet Mary nach Hause geschickt zu werden, doch sie soll im Haushalt bleiben. Mr. Graham beginnt ihr das Lesen und Schreiben zu lehren. Beide finden in diesem abendlichen Unterricht eine Ablenkung. Und für Mary eröffnet sich eine ganz neue Welt.

Aufgrund des Klappentextes dachte ich, dass Mary mehr von der Pastorenfrau lernen würde, dass diese ihr mehr mit auf den Weg geben würde. Trotz der sich entwickelnden Beziehung, bleiben beide doch in ihrer Welt und somit bleibt auch immer eine gewisse Distanz gewahrt. Erst am Ende des Herbst Kapitels kommen die Ahnungen, wie die Wende aussehen könnte. Die schlichte Art, in welcher auch dieses Kapitel erzählt wird, lässt den Leser die Geschehnisse eindrucksvoll, aber dennoch unspektakulär erleben. Es ist so, als würde man als unsichtbarer Gast tatsächlich dabei sein. Im Übrigen wirken alle Protagonisten aufrichtig und echt. Um 1830 hätten sie genauso existieren können.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
wbetty77 kommentierte am 02. Februar 2018 um 22:29

Nach dem Tod seiner Frau verschanzt sich der Pastor zunächst einmal hinter seiner Arbeit. Dann besucht er seinen Sohn Ralph in Oxford. Edna und Mary kümmern sich derweil sorgsam um den Haushalt. Als Mr. Graham zurückkommt, entlässt er Edna. Somit leben in dem Haus nur noch er und Mary. Von nun an sucht er Marys Nähe, isst mit ihr zusammen in der Küche, trinkt mit ihr gemeinsam den Tee und unterrichtet sie weiterhin im Lesen und Schreiben. Bis zu dem ersten Abend, an dem er die Grenze überschreitet. In diesem Moment erfährt die Erzählung einen Bruch und es wird klar, was der Klappentext andeutet.

Bis dahin macht Mr. Graham einen freundlichen und verständnisvollen Eindruck, aber immer mit einer herrschaftlichen Distanz. Ihm ist deutlich bewusst, dass er sich an Mary vergeht, dennoch nimmt er sich das Recht heraus, seine Einsamkeit durch die erzwungene Nähe zu bekämpfen. Mary steht in zweierlei Weise unter ihm, vom Stand und vom Alter. Sie ist ihm ausgeliefert, denn niemand würde für sie Partei ergreifen. Mr. Graham ist schliesslich der Pastor der Gemeinde. Sie lässt es mit sich geschehen. Zum Einen, weil sie keine andere Wahl hat und zum Anderen, sagt sie nichts, weil sie den Ehrgeiz hat zu lernen. Der Preis für ihr neues Wissen sind die gemeinsamen Nächte mit dem Pastor.

Mich hat es erstaunt, dass die sonst so schlagfertige, furchtlose junge Frau, die nie ein Blatt vor den Mund nimmt, keine Worte findet, um dem Pastor gleich beim ersten Mal, als er die Hand auf ihr Bein legt, in seine Schranken zu weisen. Mary versucht es nicht einmal. Das untermauert meinen Eindruck, dass sie die sexuellen Gefälligkeiten zunächst wirklich als Bezahlung für den Unterricht sieht. Die Dinge sind wie sie sind, dieser Einstellung bleibt sie treu.

In dem Augenblick, als sie alle Buchstaben gelernt hat und merkt, dass sie frei lesen kann, ist für sie das Arragement beendet. Sie ist entschlossen den Pastor von nun an abzuweisen. Allerdings rechnet sie nicht damit, dass er sich nimmt, was er will und dafür auch Gewalt anwendet. Aus den Reaktionen von Marys Familie kann man schließen, dass sie erkennen, warum Mary so gehandelt hat. Dennoch muss sie sich ihrer Tat stellen und die Konsequenz auf sich nehmen. Für mich bleibt Mary in ihrer Haltung, die fast an Trotz grenzt, ungebrochen.

Mich hat das Ende sehr nachdenklich und traurig gestimmt. Ich hätte Mary ein anderes Leben gegönnt, eines, in dem sie ihr neues Wissen hätte nutzen können, eines, in dem der Pastor anstatt sie für seine Befriedigung zu benutzen, sie als Tochter gesehen hätte. Allerdings würde dies sicher nicht unbedingt der Realität von 1831 entsprechen.

Meiner Meinung nach ist der Roman gerade durch seine Einfachheit in der Sprache und der ganzen Erzählweise sehr gelungen. Die Autorin hat mit der Darstellung der Mary eine mitreissende Romanfigur geschaffen, welche real sicher ähnlich existiert hat.

Thema: Lieblingsstellen
wbetty77 kommentierte am 02. Februar 2018 um 22:35

Die Seiten 33-36, als die Schwestern gemeinsam am frühen Morgen auf den Gipfel sitzen, den Sonnenaufgang beobachten und sich über ihre Träume unterhalten. In diesem Augenblick sind sie Schwestern und frei in ihren Gedanken. Diese Stelle im Buch enthält eine Leichtigkeit, die es in der Erzählung kaum gibt.

Thema: Deine Meinung zum Buch
wbetty77 kommentierte am 03. Februar 2018 um 21:05

Der Roman besticht durch seine einfache Erzählweise und durch die Authentizität seiner Figuren. Die Kapiteleinteilung nach Jahreszeiten ist sehr passend gewählt. Den einzigen minimalen Kritikpunkt, den ich habe, ist die Frau des Pastors. Ich hatte erwartet, dass sie eine größere Rolle für Mary spielt.

Als ich das Buch beendet hatte, habe ich einige Zeit still dagesessen und nachgedacht. Die Geschichte der eigenwilligen, furchtlosen Mary hat mich berührt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 97 bis 151
Perle26 kommentierte am 04. Februar 2018 um 17:47

Der Herbst.... ein schöner Abschnitt, wenn auch mit traurigen Ereignissen. Mary entwickelt sich gut und schlägt sich tapfer im Pfarrershaus, wo sie sich fast nur noch um die kranke Missus kümmern musste, da der Pfarrer selbst zu viel mit seinen Predigten und seinen Schäfchen zu tun hatte und der Sohn Ralph ein Fall für sich ist. Geliebt hat er seine Mutter sicher nicht und Achtung hatte er anscheinend auch nie vor ihr. Ansonsten ist er schon ziemlich dreist, was sein ungeborenes Kind und seine Verantwortung dazu angeht. Er versucht sogar Mary zu erpressen... wenn sie etwas von dieser Schwangerschaft preisgibt, würde er sie ins schlechte Licht rücken. Gut, ich wage zu bezweifeln, dass man ihm seine Geschichte am Ende abgekauft hätte, aber Mary hat es sich wohl zu Herzen genommen und nichts erzählt. Sie scheint sich mittlerweile auch gut eingelebt zu haben und auch an ihr neues anderes Leben gewöhnt. Dennoch denkt sie oft an ihre Familie und an ihren Großvater, dem sie auch zu fehlen scheint und der Rest der Familie selten Zeit findet, sich um ihn zu kümmern. Der Vater ist inzwischen ein noch größerer Tyrann und denkt nur an seine Erntemaschine und ans Geld. Wenn ihm das nicht irgendwann zum Verhängnis wird. Doch zurück zum Pfarrershaus... Edna hat schon komische Anwandlungen mit diesen Leichenhemden und ich hatte bei dem kleinsten Leichenhemd und ihrer Äußerung, sie hätte ursprünglich zwei gehabt, schon gedacht, dass sie das Kind gar nicht verloren hat, sondern weggeben musste und es vllt. Ralph sein könnte? Aber ich glaube, es würde altersmäßig nicht so ganz passen. Der Pfarrer ist nach dem Tod seiner Frau total überfordert und konzentriert sich nun mehr auf Mary, bringt ihr sogar das Lesen bei oder hat er gar noch andere Absichten mit ihr, ich vermute es ja fast, da es ja noch eine nicht so schöne Wendung geben soll für Mary. Und dann dieser Harry, schon ein komischer Kauz, spricht so gut wie nie. Dafür Mary aber um so mehr und manchmal schon ziemlich taktlos, aber so ist sie halt und das macht sie liebenswert. Bin sehr gespannt, was mich im dritten Abschnitt nun erwarten wird.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Irmi_bennet kommentierte am 04. Februar 2018 um 20:00

HIer ist meine Rezension zum Buch.

Ich war begeistert, weil es so anders geschrieben ist.

Durch die tagebuchartigen Aufzeichnungen und die besondere einfache Sprache voller Metaphern und Poesie hebt sich das Buch von allem ab, was ich in letzter Zeit gelesen habe 

https://wasliestdu.de/rezension/eindringlich-und-traurig

Thema: Deine Meinung zum Buch
KathaFlauschi kommentierte am 08. Februar 2018 um 16:48

Ich habe es endlich auch geschafft, meine Rezension zu schreiben. Vielen Dank das ich mitlesen durfte :D

http://wasliestdu.de/rezension/die-geschichte-die-im-kopf-bleibt

https://www.goodreads.com/review/show/2274123113

https://www.lovelybooks.de/autor/Nell-Leyshon/Die-Farbe-von-Milch-143358...

http://kathaflauschi.blogspot.de/2018/02/rezension-die-farbe-von-milch.html

Auf Amazon ist die Rezension auch online gegangen

Hat Spaß gemacht, die verschiedene Meinungen zu dem Buch zu lesen, obwohl ich nicht viel kommentiert habe :D

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 152 bis Ende
Perle26 kommentierte am 10. Februar 2018 um 20:03

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und fand es spannend bis zum Ende, jedoch war ich aufgrund der Entwicklungen recht sprachlos, was dann alles passiert. Hatte ja ein wenig vermutet, dass der Sohn zurückkommt und sich an ihr vergeht, aber der Pfarrer ist ja mal der Oberknaller. So hat er sich also um seine lieben Schäfchen gekümmert. Die gerechte Strafe  hat er ja bekommen, schade nur, dass sie nun im Gefängnis sitzt und auf ihre Todesstrafe warten muss und außerdem noch schwanger von ihm ist. Auch dass er der Vater des Babys ihrer Schwester ist, hat mich irgendwie fassungslos gemacht. Ist er möglicherweise auch ihr Vater... es hieß ja, dass das Baby ebenso ganz helle Haare hätte. Bin auch am überlegen, ob das Ende nicht möglicherweise sogar noch für eine Fortführung des Buches gut ist... sowas wie... sie kann sich irgendwie befreien und rächt sich dann oder aber der Sohn kann ihr helfen, schließlich studiert er ja an einer renomierten Uni und hat möglicherweise einen juristisch versierten Freund?

Thema: Deine Meinung zum Buch
julemaus94 kommentierte am 19. Februar 2018 um 14:55

Wenn auch viel zu spät, so kommt hier doch noch meine rezension:

 

http://wasliestdu.de/rezension/oldschool-oder-uptodate

 

Vielen Dank noch einmal für dieses wirklich außergewöhnliche Buch!

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Chattys Buecherblog kommentierte am 20. August 2019 um 05:37

Ich finde das Cover sehr interessant gestaltet. Die Farbgebung ist passend zum Thema. Im Vordergrund die Schrift.

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