Leserunde

Leserunde zu "Fräulein Hedy träumt vom Fliegen" (Andreas Izquierdo)

Fräulein Hedy träumt vom Fliegen - Andreas Izquierdo

Fräulein Hedy träumt vom Fliegen
von Andreas Izquierdo

Bewerbungsphase: 15.03. - 29.03.

Beginn der Leserunde: 11.04. (Ende: 02.05.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Insel Verlags – 20 Freiexemplare von "Fräulein Hedy träumt vom Fliegen" (Andreas Izquierdo) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

»Dame in den besten Jahren sucht Kavalier, der sie zum Nacktbadestrand fährt. Entgeltung garantiert.« – Eine Annonce in der örtlichen Tageszeitung bringt alles ins Rollen: Hedy von Pyritz, 88 Jahre, diszipliniert, scharfzüngig, eitel. Hellwacher Verstand, trockener Humor, zuweilen übergriffig. Eine alte Dame, die meist im Rollstuhl sitzt, sorgt für einen handfesten Skandal in dem kleinen Städtchen im Münsterland, wo sie herrschaftlich residiert.

Aber Fräulein Hedy bleibt unbeirrt: Sie wird ihren Willen durchsetzen! Und findet in ihrem schüchternen, sanften Physiotherapeuten Jan einen Mitstreiter. Vielmehr nötigt sie ihn förmlich dazu. Der junge Mann wird sie fahren. Basta!

Jan hat keinen Führerschein, dafür aber eine nie behandelte Lese-Rechtschreibschwäche, so dass Hedy den Unterricht übernimmt und sich schon bald eine ungewöhnliche Beziehung zwischen den beiden festigt. So vertraut sie ihm nach und nach die Geheimnisse ihrer schillernden Vergangenheit an und verändert damit auf ungeahnte Weise seine Zukunft ...

Andreas Izquierdo erzählt in seinem neuen Roman die Geschichte einer Freundschaft zwischen einer alten Frau und einem jungen Mann, die beide für immer verändert – eine Geschichte, die federleicht beginnt und sich dann zu einem wuchtigen, mitreißenden Drama entwickelt.

Andreas Izquierdo über »Fräulein Hedy träumt vom Fliegen«: https://www.youtube.com/watch?v=aphbt-5c12g

ÜBER DEN AUTOR:

Andreas Izquierdo, geboren 1968, ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er veröffentlichte u. a. den Roman König von Albanien (2007), der mit dem Sir-Walter-Scott-Preis für den besten historischen Roman des Jahres ausgezeichnet wurde, sowie den Roman Apocalypsia (2010), der den Lovelybooks-Leserpreis in Silber für das beste Buch 2010 erhielt und zum Buch des Jahres bei Vorab-lesen.de gewählt wurde. Zuletzt erschienen von ihm die Romane Das Glücksbüro (2013), Der Club der Traumtänzer (2014) sowie Romeo & Romy (it 4575).

30.04.2018

Thema: Alle

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Gwendolyn22 kommentierte am 18. April 2018 um 10:41

Oh, ich hab eine Rezeption geschrieben? Zum Glück keine "Rezession". ;-)))))) (*Augenzwinkern*)

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
graefinrockula kommentierte am 18. April 2018 um 20:54

Ups da kam die Autokorrektur durch. ;-)

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Andreas Izquierdo kommentierte am 18. April 2018 um 12:06

Ihr Lieben, bin gerade unterwegs, daher nur eine kurze Antwort: Was das Buch ist, das steht schon in der Beschreibung dieser Leserunde. Eine Geschichte, die federleicht beginnt und sich dann zu einem wuchtigen Drama entwickelt. Demzufolge möchte ich auch niemand schocken. Was die Tippfehler betrifft: wie ärgerlich , ja! Ich möchte euch bitten, Sie mir mitzuteilen, wenn sie euch auffallen. Dann wird dann die nächste Auflage hoffentlich fehlerfrei. Alles Liebe, euer Andreas. 

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
graefinrockula kommentierte am 18. April 2018 um 21:04

Ich finde es großartig, dass du dich hier mitbeteiligt. (Endlich mal nicht nur spekulieren über die Autorintention - sondern nachfragen. Da freut sich mein Germanisten-Herz.)

Ich selbst denke tatsächlich, dass mich das Buch so bewegt hat, da es diese Entwicklung gibt. Dieses Extrem zwischen der Leichtigkeit bis zu dem tiefsten menschlichen Abgrund in der Geschichte. Ich habe bei Drama tatsächlich an andere Dinge gedacht. (Vielleicht ist man auch zu sehr daran gewöhnt, dass das 3. Reich als Aufhänger genommen wird um ein Buch/Film zu bewerben, sobald es eine Rolle spielt.) Mir fällt nur auf, dass ich diese lockere Leichtigkeit der Community-Mitglieder aus dem ersten Teil kaum ertrage, weil ich weiß wie es weiter geht. Und ich glaube es ist als Leser auch schwer auszuhalten. Diese unglaublichen Kontraste. Dieser Bruch in dem Buch, aber auch zwischen der Erwartungshaltung und der tatsächlichen Erzählung.

 

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
MrsFraser kommentierte am 25. April 2018 um 20:49

Erst einmal danke, dass Sie/Du sich hier so offen in die Leserunde miteinbringen/bringst, auch wenn es kritische Stimmen gibt. Das ist schon mal sehr sympathisch! Für mich ist das Problem leider, dass sich nicht die Geschichte, die man zu lesen beginnt zu einem Drama entwickelt, sondern eine ganz andere Geschichte innerhalb der Geschichte erzählt wird, die das Drama darstellt. Das ist etwas anderes. Und deshalb auch die in die Irre führenden Erwartungen.

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Everly kommentierte am 02. Mai 2018 um 07:18

da kann ich den anderen nur zustimmen!
Es ist leicht mit Lob umzugehen - aber mit Kritik eher schwerer - daher Respekt!

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
Lilli33 kommentierte am 16. April 2018 um 20:58

Ich fand das Buch im Großen und Ganzen ziemlich toll und habe die Lesestunden richtig genossen. Nur gegen Ende habe ich etwas vermisst. Da ging es mir irgendwie zu schnell und zu einfach.

Hier ist der Link zu meiner Rezension: 

http://wasliestdu.de/rezension/ein-tolles-lesevergnuegen-0

Noch mal vielen Dank, dass ich hier mitlesen durfte :-)

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
Blümchen kommentierte am 17. April 2018 um 15:56

Im zweiten Leseabschnitt war ich überrascht, wieviel Raum die Lebensgeschichte von Hedy und damit die Rückblenden in die Vergangenheit einnehmen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so stark um die Begebenheiten und die Gesinnungen während der NSDAP-Zeit gehen würde. Aber ich finde das alles sehr interessant und auch nachvollziehbar geschildert. Dass Hedy sich so offen mit Karzig anlegt, ist mutig. Oder müsste man sagen dumm? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr nicht bewusst war, wie gefährlich ihr offen ausgetragener Konflikt ist. Ich bin von der Figur Hedy eigentlich sehr beeindruckt - aber an dieser Stelle war mir ihr Handeln nicht so ganz nachvollziehbar.

Die schönste Szene aus dem 2. Leseabschnitt war für mich aber auf jeden Fall das Gespräch mit der Gutachterin. Die hat sie so schön auseinandergenommen, das war ein wahres Fest! :-)

Die Geschichte von Jan und seinem Bruder ist wiederum etwas, das mich beeindruckt. An dieser Stelle wird deutlich, wie das Buch doch in die Tiefe menschlicher Empfindungen geht. Vieles beeinflusst das Wesen und auch das Handeln eines Menschen und am Beispiel von Jan und Nick sieht man, was für Auswirkungen entstehen können, wenn in der Kindheit bestimmte Erfahrungen gesammelt wurden. Ich hoffe sehr, dass die Brüder einen Weg finden, sich mit ihrer Kindheit auszusöhnen und sich dadurch nicht mehr den Weg in die Zukunft zu verbauen.

Und nun auf zum 3. Leseabschnitt!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
Lelu kommentierte am 18. April 2018 um 16:52

Die 88-jährige Hedy wäre wohl im Augenblick des Handelns schon reflektierter gewesen, aber mit...18? Wie alt war sie, sowas um den Dreh, oder? da ist man impulsiver und weniger reflektiert, und gerade Hedy zeichnet sich ja nicht als dadurch aus, dass sie Angst hat oder sich einschüchtern lässt...dumm und naiv war ihr handeln sicherlich, aber ich frage mich, ob es nicht vielleicht auch ziemlich "normal" ist - ganz so, wie auch Herberts Provokation. Man denkt im jugendlichen Leichtsinn, man wäre klüger als die anderen, unsterblich und unbesiegbar und lässt sich hinreißen und rückblickend erkennt man, dass es das blödeste war, was man tun konnte. Das macht sie ziemlich menschlich.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
lila-luna-baer kommentierte am 19. April 2018 um 11:36

Hedy ist noch sehr jung und handelt unüberlegt. Ihre Auftritte bei Karzig werden noch Konsequenzen nach sich ziehen, fürchte ich. Ich habe die Ahnung, dass es für ihre Familie nicht gut aussieht. So jedenfalls deute ich den Satz, dass sie Karzig besser getötet hätte, dann wären alle anderen gerettet gewesen. Wenn man mal grob zusammen fasst: Peter ist gestorben, weil er für Hedy Pilot geworden ist. Herbert ist (wahrscheinlich) gestorben, weil er wegen Hedy Karzig zur Verlobungsfeier eingeladen hat.... Vielleicht haben diese Ereignisse Hedy dazu gebracht, in ihrem späteren Leben zurückhaltender zu werden. Sie deutete ja so etwas an, dass sie jahrelang geschlafen hätte... Ist nur so ein Gedanke von mir.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
silencia kommentierte am 17. April 2018 um 20:39

So. Jetzt habe ich den zweiten Abschnitt beendet. 

DIe Szene mit der Psychologin hat mich sehr zum Lachen gebracht. Ich finde es toll, wie Hedy es in kurzer Zeit schafft, ihre Gegenüber aus der Fassung zu bringen. ... Allerdings fand ich die Reaktion ziemlich übertrieben und ich erwarte von einer Psychologin deutlich mehr Abgeklärtheit und professionelle Distanz. (Ja, ich komme aus der Richtung und habe das ganz schlecht vertragen. :D )

Meine bisherige Lieblingsszene ist ja als Charly Hedy von Herbert erzählt. Das war soooo romantisch.

Dass schlussendlich Herbert sterben muss und der Bürgermeister es auf Hedy abgesehen hat, war sehr vorhersehbar und jetzt nicht sonderlich überraschend. Irritiert hat mich an der Stelle, dass der Autor immer einen Vorausblick (á la "Aber das wird sich noch ändern...") gibt. Das macht er an anderen Stellen nicht. 

Ich bewundere Hedys Mut und Ehrgeiz. Nicht nur, dass sie sich unter den vielen Männern in der Flugschule behauptet, sie legt sich auch noch mit dem Bürgermeister an und das obwohl ihr und ihrer Familie im schlimmsten Fall KZ und der Tod drohen. Die Luftkampfszene war sehr spannend

Ich bin sehr gespannt, wie sich nun die Beziehung zu Hannah entwickelt. Und ich möchte bitte, dass Hedy zum Strand kommt und Jan am Ende noch Alina. ;)

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
MrsFraser kommentierte am 17. April 2018 um 22:23

Ich merke schon, dass ich mit meiner etwas kritischen Einstellung zum Roman ziemlich auf verlorenem Posten kämpfe... :) 

Aber leider enttäuscht mich die Entwicklung des Roman bisher sehr. Die Geschichte im Hier und Jetzt interessiert mich, nicht die Rückblenden, bei denen ich zudem nicht glauben kann, dass Hedy die Blickrichtung ihrer Eltern bei den ersten Begegnungen und sämtliche Beweggründe und Zeitabläufe so genau kennen kann. Welches Kind weiß denn so detailliert über die Begegnung der Eltern Bescheid? 

Zudem bin ich eine Leserin, der Rechtschreib- und Grammatikfehler oft ins Auge stechen. Und wenn dann auf der ersten (!) Seite direkt ‚dass‘ mit einem s zu wenig und ein paar Seiten später ‚ihm‘ ohne h geschrieben wird, dann bin ich auch direkt ernüchtert. Leider. :(

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
Lelu kommentierte am 17. April 2018 um 22:45

Was findest du denn so kritisch?

Dass du die Rückblenden nicht magst, kann ich nachvollziehen - das ist geschmackssache -, was aber das stilistische angeht, d.h. also die "enorme" Einsicht in die Gefühle, Überlegungen etc. der Eltern - schon mal überlegt, dass das bereits die Schreibübungen Jans sind, die wir hier lesen und dass dan einiges auch die Interpretation seines Autors sein könnte?!?

Ahh ja, die Fehler, die sieht man leider immer häufiger, das liegt am Lektorat in den Verlagen. Das ist eine Sauarbeit (und damit meine ich nicht den Umfang, sondern die Arbeitsbedingungen).

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
MrsFraser kommentierte am 18. April 2018 um 08:41

Kritisch sehe ich bis jetzt hauptsächlich die inhaltliche Ausrichtung des Romans - der mehr in Richtung Hedys Geschichte geht als ihre gemeinsame Reise mit Jan ans Meer zu beschreiben. Eure Anmerkungen (und Hedys Planungen) lassen ja vermuten, dass auch Jan ein toller Schriftsteller werden soll, und so gesehen hat der Aufbau des Romans dann sicherlich seinen Sinn uns Zweck. Allerdings habe ich was anderes erwartet und da ich die ersten Seiten (bzw. die Beschreibungen der Gegenwart) so unterhaltsam finde, hätte ich gerne mehr davon gehabt. 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
Gwendolyn22 kommentierte am 18. April 2018 um 10:37

Das ist genau der Punkt, der mich neben der (erwarteten und nicht eingetretenen) leichten, humorvollen Erzählweise am meisten gestört hat - der Autor verlässt einfach den Pfad der gemeinsamen Reise(planung), von der man doch ausgeht, dass sie einen riesigen - wenn nicht DEN - Stellenwert im Roman hätte. So eine Art "Roadmovie" hätte es ja nicht mal mehr werden müssen, aber dennoch.... der Klappentext ist hier auch total irreführend, wie ich finde.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
MrsFraser kommentierte am 18. April 2018 um 11:41

Mal wieder... Ich sollte mir echt abgewöhnen, Klappentexte zu lesen!  ;p

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
MrsFraser kommentierte am 18. April 2018 um 11:43

Mal wieder... Ich sollte mir echt abgewöhnen, Klappentexte zu lesen!  ;p --- Sorry, doppelt (keine Ahnung, wie das passiert ist :( )

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
Lelu kommentierte am 20. April 2018 um 19:14

Dass es aber eine dramatische Entwicklung gibt, das stand im Klappentext!
Und dass die beiden nicht gleich losfahren können, auch, denn Jan hat ja keinen Führerschein ;) Aber es stimmt schon, es dreht sich viel um die Vergangenheit und Jans Zukunft, die Reise ist mehr nur der Anlass...

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
Andreas Izquierdo kommentierte am 20. April 2018 um 19:30

Ja, genau so ist es. Kein Roadmovie, keine Sommerkomödie. Aber auch kein versteckter Schocker. Zwei Personen, zwei Generationen. Jeder mit dem, was ihn/sie bewegt und zu dem gemacht hat, was er/sie ist, um sich daraus zu befreien. 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
Everly kommentierte am 23. April 2018 um 07:29

gute Idee, dass das bereits die Überlegungen von jan sind!

Mich nervte beim ersten Mal, dass sie nahtlos ins nächste Kapitel überging. Innerlich habe ich mich vorbereitet: Kapitel vorbei, also wieder ab in die Gegenwart und dann war ich so hähhh...aber bei der nächsten Rückblende war ich vorbereitet ^^

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
silencia kommentierte am 18. April 2018 um 06:39

Ich kann dich verstehen. Die Rückblenden muss man mögen. Und mich beispielsweise hat Jan noch nicht überzeugt. Mir gefällt die Figur nur bedingt....
Ich weiß gerade nicht, ob das so explizit schon im ersten Teil steht.... aber Hedy kann die Emotionen ihrer Eltern so gut nachvollziehen, weil sie die Aufzeichnungen ihres Vaters hat und diese auswendig kennt. ;)

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
MrsFraser kommentierte am 18. April 2018 um 08:42

Aaaah! Vielen Dank. Vielleicht habe ich das überlesen, aber das macht dann durchaus mehr Sinn. Sie könnte sie Jan ja auch einfach vorlesen. Na gut - in dieser Hinsicht nehme ich meine Kritik dann zurück. ;)

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
Lilli33 kommentierte am 18. April 2018 um 07:05

Zudem bin ich eine Leserin, der Rechtschreib- und Grammatikfehler oft ins Auge stechen.

Ich fühle mit dir. Du hast wohl genau wie ich eine nicht diagnostizierte und daher nicht behandelte Lese-Rechtschreibstärke.

10-20 Fehler in einem Buch sind heute leider keine Seltenheit mehr.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
MrsFraser kommentierte am 18. April 2018 um 08:38

:D Haha. Danke! Jetzt habe ich auch eine Bezeichnung dafür, wenn ich beim Lesen so leiden muss. ;)

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
alexiskil kommentierte am 21. April 2018 um 17:47

Erwähnt sie denn nicht, dass sie das alles so genau aus Briefen ihres Vaters weiß? Ich hatte das so in Erinnerung, und deshalb hat es mich nicht gewundert, dass sie so viele Einzelheiten in den Rückblenden wiedergeben konnte. 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
Andreas Izquierdo kommentierte am 21. April 2018 um 18:12

Ihr Lieben, Hedy hat die Aufzeichnungen ihres Vaters. Aber selbst wenn sie sie nicht hätte, hätte ihr Vater ihr alles später ganz haarklein erzählen können. Oder ihre Mutter. Natürlich bestünde auch noch die Möglichkeit, dass wir diese Geschichte bereits aus Jans Feder lesen. Also, den ganzen Text.  Immerhin spielt alles 2010. Ich denke,  alles ist erzählerisch möglich und auch erlaubt. 

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
Lelu kommentierte am 18. April 2018 um 16:00

Uff - der Rückblendenanteil ist ja fast größer, als der der eigentlichen Geschichte, was mich persönlich nicht arg so sehr stört, weil ich gestehen muss, dass die Richtung, die die Gegenwart-Handlung tendenziell einschlägt (Jans problematische Kindheit und Beziehung zu seinem Bruder etc.) mich nur mäßig interessiert, da finde ich Hedys Kindheit und Jugend deutlich spannender. Und es zeichnet sich langsam auch deutlich ab, dass genau diese erzählt werden soll und ihr "ungebührliche" Anzeige nur zum Erzählanlass diente.
Was mich ein bisschen stört, ist, dass Hedys Abenteuer genau das sind: sehr, sehr (fast schon zu sehr) abenteuerlich. Es gibt und gab natürlich schon immer eindrucksvolle Frauen in der Geschichte (Gertrude Bell fällt mir da z.B. ein, ganz die Hedy! :D) und ich kann nicht bestätigen oder widerlegen, ob in der Zeit solche Handlungen udn Aktionen möglich waren und ob es Frauen in solchen Positionen/mit solchen Ausbildungen tatsächlich gab...? Aber ich kann es mir nur schwer vorstellen - die Message wird aber natürlich deutlich: Du kannst alles erreichen, alles schaffen und alles werden, wenn du nur willst und darum kämpfst. Und als Beweis muss Jan herhalten, er ist dann auch der Anknüpfungspunkt zur Gegenwart. 
Vielleicht entwickelt sich die Geschichte noch dahin, dass erklärt wird, dass Hedy dieses Gefühl etwas verloren hat (und wie bzw. warum), dass sie sich hat einengen, anpassen lassen und dass sie über Jan versucht, dieses Vertrauen in sich selbst, an die eigene Unbesiegbarkeit wieder zu finden, aber dennoch wird die Romanhandlung von Seite zu Seite unglaubwürdiger. Hedy ist und bleibt sympathisch und ihre Geschichte ist irgendwie packend, aber für meinen Geschmack etwas zu positiv...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
lila-luna-baer kommentierte am 19. April 2018 um 13:56

"Was mich ein bisschen stört, ist, dass Hedys Abenteuer genau das sind: sehr, sehr (fast schon zu sehr) abenteuerlich"

Dem muss ich zustimmen. Gerade diese letzte Flugszene fand ich relativ unrealistisch. Kann Hedy wirklich so viel Flugerfahrung haben, um solche riskanten Flugmanöver hinzukriegen? Wo hat sie das Abschießen anderer Flugzeuge gelernt? Das war als Frau ja sicher nicht Teil ihrer Ausbildung. Und glaubt sie wirklich, dass sie ihre Familie so retten kann? Das war teilweise ein bisschen drüber. Spannend war die Szene aber allemal.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
MrsFraser kommentierte am 20. April 2018 um 15:52

Das hab ich mir allerdings auch gedacht. Eigentlich soll sie doch nur Maschinen von A nach B bringen. Sie hat das Schießen 'von Hand' in ihrer Grundausbildung gelernt, aber das Schießen im Flug?

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
Andreas Izquierdo kommentierte am 20. April 2018 um 16:15

Ihr Lieben, ja, kann sie. Es war Krieg und die Flieger hatten zu tun ;-)  Dass Frauen in Kämpfe verwickelte wurden, war sehr selten, aber es passierte. Seht doch mal bei Gelegenheit in der Vita von Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg oder Beate Uhse nach (ja, genau die Beate Uhse). Es gab auch noch einige andere. Das "Schießen" in den damaligen Fliegern war nicht sooo kompliziert. Es kam daher immer auch auf den Pilot/Pilotin an. Und natürlich brauchte man sehr viel Glück, diesen Krieg zu überleben. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
Lelu kommentierte am 20. April 2018 um 19:33

Ach cool, das waren zwei wirklich interessante Frauen - bei Beate Uhse wusste ich noch, dass sie eine beeindruckende Frau war, aber auch Schenks Ausbildung ist beeindruckend!
Und erst jetzt zähle ich eins und eins zusammen: Fluglehrer Uhse hat seine Schülerin Beate geheiratet - jaja xD Witzig! Danke für die Bereicherung!

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
Blümchen kommentierte am 18. April 2018 um 17:18

Den dritten und letzten Teil empfand ich als sehr dramatisch. Nichts war mehr leicht und lustig und fluffig - hier kamen nun die wirklich schweren Entscheidungen und Themen zutage. Ich hätte nicht gedacht, dass das Buch eine solche Dramatik entwickeln würde. Sowohl Hedys Lebensgeschichte als auch Jans schwere Entscheidung bezüglich seines Bruders waren schon ganz schöne "Klumpen", an denen ich als Leser zu kauen hatte... Gegen Ende habe ich mich daher gefragt, ob das Buch nicht doch ein wenig zu überfrachtet war mit  vielen schwierigen Themen. Andererseits ist es für mich trotzdem eine runde Geschichte, wenn ich das Buch im Ganzen betrachte.

Ein wenig schwierig nachzuvollziehen war für mich Hedys Entscheidung, sich ihres frisch angetrauten Ehemanns zu entledigen. Letztlich konnte sie sich doch in diesem Moment nicht wirklich sicher sein, oder? Ich hätte es nachvollziehbarer gefunden, wenn sie z. B. kurz vorher tatsächlich den entscheidenden Beweis seiner Identität gesehen hätte oder so was in der Art. Etwas, das es für den Leser greifbarer macht, weshalb sie so drastisch reagiert.

Jans Entscheidung fand ich beeindruckend. Und ich hoffe inständig, nicht irgendwann in einen solchen Gewissenskonflikt zu kommen, denn ich glaube, daran würde ich kaputtgehen.

Das Buch hat auf mich sehr intensiv gewirkt, ich hab es wirklich verschlungen und es wird mir definitiv in Erinnerung bleiben. Ich denke ich kann schon jetzt sagen, dass es eins meiner Lesehighlights 2018 ist!

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Blümchen kommentierte am 18. April 2018 um 18:06

Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal für die Möglichkeit, mit Fräulein Hedy durch ihr bewegtes Leben zu gehen. Ich habe das Buch wirklich verschlungen und es hat mich bewegt -was will man mehr? Daher hier meine (positive) Rezension:

http://wasliestdu.de/rezension/fuer-mich-jetzt-schon-eins-der-lesehighli...

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
katzi1968 kommentierte am 20. April 2018 um 15:30

Eine schöne Geschichte, die seicht und lustig anfängt. Fräulein Hedy, die gerne ihr und das Leben anderer bestimmt ist mir trotz ihrer herrischen und übergriffigen Art sehr sympathisch. Es ist wirklich kurios, wie Jan mit seiner Lese-Rechtschreibschwäche durchs Leben gekommen ist. Ich denke ebenfalls, dass noch sehr viel mehr hinter der Geschichte um ihn steckt. Die Rückblende in Hedys Kindheit ist spannend. Ich bin mir sicher, dass wir spätestens Ende des zweiten Teil des Buches wissen, warum Hedy so geworden ist wie sie ist. Und oft wiederholen sich Geschichten innerhalb der Familie, vielleicht ist da auch etwas, was sich zwischen Mutter und Tochter wiederholt. Auch die Oma wollte zunächst nicht zurücktreten und hat schließlich erst nach der schlimmen Zahnentzündigung der Enkelin, die hätte tödlich enden können, Anni akzeptiert und ist als Familienoberhaupt zurückgetreten.

Ich bin gespannt wie es weitergeht. Der Schreibstil ist fluffig leicht, gefällt mir sehr gut.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
MrsFraser kommentierte am 20. April 2018 um 15:59

Joa. Also quasi nur noch Rückblenden und kaum noch Gegenwart. Der Konflikt mit Nick ist irgendwie wie ein Fremdkörper im Roman und ist für mich seltsam ohne Bindung zur restlichen Handlung.
Ich finde das immer noch schade, dass die Geschichte um Jan und Hedy so in den Hintergrund gedrängt wird, aber ich gebe zu, die Spannung in den letzten historischen Einschüben ist hoch und ich habe es fast akzeptiert, dass es hier um etwas anderes geht als der Anfang des Buches vermuten lässt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
Andreas Izquierdo kommentierte am 20. April 2018 um 16:16

 

.. ich habe es fast akzeptiert, dass es hier um etwas anderes geht als der Anfang des Buches vermuten lässt ...  

Sehr gut, willkommen ;-) 

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
BWV-57 kommentierte am 20. April 2018 um 22:30

Hm, ok, dann schreib ich auch mal was ... ich weiß ehrlich gesagt nicht so richtig, was ich mit dem Buch anfangen soll. Ich kann irgendwie nicht einordnen, was das alles soll und wo es hingeht. Es gibt diese Legasthenie-Geschichte, was ganz interessant ist, die Entwicklung der Freundschaft zwischen Hedy und Jan und dann diese Rückblenden, die für mich nicht ganz dazupassen. Das ganze plätschert irgendwie so vor sich hin, ist auch nett zu lesen und stört nicht weiter, aber ich kapier nicht, was der Autor eigentlich will. Da ist irgendwie so alles mögliche an verschiedensten Ideen reingepackt, aber mir fehlen bisher ein zentrales Thema und ein schlüssiger Aufbau. Mal sehen, wie's sich weiter entwickelt.

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
BWV-57 kommentierte am 20. April 2018 um 22:39

Das Cover ist auffällig und erinnert an eine alte Werbegraphik, was mir gefällt. Tatsächlich wollte ich das Buch eigentlich nur wegen dem ansprechenden Titelbild lesen.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
BWV-57 kommentierte am 21. April 2018 um 11:51

Ich kann leider nach wie vor nicht viel mit dem Buch anfangen. Der Schreibstil ist weiterhin flott und gefällig, die Rückblenden werden etwas interessanter, aber insgesamt packt es mich einfach nicht. Es gibt eine mehr oder weniger wahllose Aneinanderreihung von Themen, die aber nie wirklich tiefergehend verhandelt werden und die Figuren werden eher flacher statt plastischer.

Hedy finde ich inzwischen nicht mehr sympathisch und scharfzüngig, sondern zum Teil ist sie einfach nur unnötig fies zu den Leuten und findet sich selber auch noch wahnsinnig cool dabei. Es ist sicherlich nicht einfach, eine solche Figur zu schreiben und für mein Empfinden geht es hier an manchen Stellen nicht auf.

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
alexiskil kommentierte am 21. April 2018 um 17:57

Ich bin nun endlich (wurde auch Zeit!) mit dem ersten Teil fertig. Mir gefällt der Schreibstil sehr und hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre ich sicherlich auch in einem Zug durch die Geschichte gekommen.

Hedy finde ich toll. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die sich von niemandem etwas vorschreiben lässt, aber trotzdem auf der richtigen Seite steht und Gutes tut, ob mit ihrer Stiftung oder auch alleine mit ihrem Engagement für die Klassikkonzerte.

Die meisten Szenen sind tatsächlich sehr lustig, jedoch gibt es auch Stellen, die mir eher weniger realistisch vorkommen, z.B. der Grund, wieso Hedy Jan anstellt oder auch die Szene, in der sie fast den Zeitungsjungen überfährt. Jedoch tut das der Geschichte grundsätzlich keinen Abbruch.

Hinsichtlich der Rückblenden ist die Community ja eher geteilter Meinung, ich muss aber sagen, dass das meine Lieblingsstellen bisher sind. Ich finde sowohl die Kennenlernstory der Eltern als auch die kleine Hedy Klasse und bin gespannt, weshalb die Rückblenden so wichtig für den weiteren Verlauf sind. 

 

 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
Everly kommentierte am 23. April 2018 um 07:28

...wenn es dich beruhigt, ich habe im Moment auch ein Zeitproblem und stecke mitten im 2. Teil :)

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
LadyIceTea kommentierte am 22. April 2018 um 11:31

Ich finde das Cover toll. Es erinnert mich an diese Blechschilder im Retro-Look die man kaufen kann. Ich bin mal gespannt, ob es auch zur Geschichte passt.

Thema: Wer hat gewonnen?
Svanvithe kommentierte am 22. April 2018 um 13:53

Ich kann nun auch endlich mit dem Lesen beginnen. Mal schauen, dass ich zügig vorankomme...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
BWV-57 kommentierte am 22. April 2018 um 20:48

... geschafft ...

Im letzten Teil wurde es immerhin noch recht spannend, aber ein Fan dieses Romans werde ich leider nicht mehr.

Bis auf Fräulein Hedy hat niemand eine richtige Persönlichkeit und für mich wirkt die Handlung total konstruiert und unglaubwürdig, sehr auf Effekt geschrieben... so nach dem Motto "wäre es nicht der Hammer, wenn ich den jetzt sterben lasse?!" Das fühlt sich für mich nicht echt an und das mag ich nicht.

Ich habe auch weiterhin den Eindruck, dass viel zu viele Themen zusammengeworfen wurden und keines so richtig bearbeitet wird. Alles wird einmal kurz angerissen und nach ein paar Seiten ist es auch schon vorbei und es gibt kaum eine ernsthafte Auseinandersetzung mit irgendeiner Sache.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
Lilli33 kommentierte am 23. April 2018 um 07:49

Schade, dass dich das Buch nicht so begeistern konnte wie mich. Ich finde schon, dass auch die anderen Figuren eine Persönlichkeit haben, Jan, Maria, Alina, auch NIck und Richard. Zuweilen muss man allerdings ein bisschen zwischen den Zeilen lesen, um sie zu finden ;-)

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
Gwendolyn22 kommentierte am 23. April 2018 um 11:48

Es ging mir ja auch so, dass ich fand, dass das Buch mit zu vielen Themen überfrachtet wurde, so dass der "eine rote Faden" fehlt. Alles mal ankratzen bedeutet dann ja faktisch eine fehlende Tiefgründigkeit.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
Andreas Izquierdo kommentierte am 23. April 2018 um 12:05

Ihr Lieben, vielleicht hilft es, wenn man das Buch als das nimmt, was es ist: die Lebenserinnerungen einer alten Frau. Das erhebt keinen Anspruch auf vollständige Behandlung aller Themen, wie auch das eigenen Leben selten eine vollständige Behandlungen aller Themen ist, die einem begegnen.

Was den "roten Faden" betrifft, so sehe ich den schon, aber eben nicht in den angesprochenen Themen. Da sind zwei, die zurück (oder überhaupt erst) ins Leben finden: Hedy und Jan. Und sie helfen einander dabei.

Hedy, indem sie Jan ihre Geheimnisse verrät und ihn somit am Ende des Buches in die Lage versetzt, eine sehr schwere Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung, die er am Anfang des Buches nicht hätte treffen können. So wie Hedy in ihrem Leben Entscheidungen getroffen hat - und ja: man kann darüber streiten, ob das immer richtig gewesen ist. Aber, um wieder auf einen zentralen Satz ihres Charakters zurückzukommen: Man kann Kugeln ausweichen, Entscheidungen nicht. Jan ist sein ganzes Leben ausgewichen, das passt Hedy nicht, weil sie überzeugt ist, dass man in diesem Fall überhaupt nicht lebt.

Und Jan hilft Hedy wieder die zu werden, die sie einmal war, nachdem sie jahrzehntelang in einer Art Schockstarre verharrt war. Er erinnert sie daran, dass sie einmal geliebt hat und geliebt wurde (nicht nur gefürchtet und respektiert) Dass man fliegen und abstürzen kann. Kurz, dass man leben kann, wenn man sich dafür nur entscheidet.

 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
MrsFraser kommentierte am 25. April 2018 um 20:35

Es ist gut, diese Intention so im Hinterkopf zu haben, nur leider schade, dass einige von uns (mich eingeschlossen) das erst so vorgeführt bekommen müssen. Ich kann auch die Entwicklung von Jan dank Hedys Geschichte nachvollziehen, nicht aber ihre Entwicklung. Das wird zwar so beschrieben, dass sie zum Schluss wieder fühlt und liebt, aber warum, das ist mir auch im Nachhinein nicht klar. Weil Jan so passiv war. Er hat immer nur empfangen, sich von Hedy dirigieren lassen und ihre Geschichten gehört - warum das auch Hedy verändert haben soll, kann ich nicht nachempfinden. 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
Gwendolyn22 kommentierte am 26. April 2018 um 08:03

Du sprichst mir aus der Seele.

Wie viele Geschichten leben davon, dass ein "Geben" und "Nehmen" beschrieben und erzählt wird, die Figuren sich miteinander weiter entwickeln. Auch ich hatte den Eindruck, dass das hier ziemlich einseitig passiert - nämlich wohl Hedy auf Jan Einfluss hat durch ihre Erinnerungen, die sie ihm weiter gibt. Umgekehrt schaut Hedy sich "nur" an, wie Jan sich verhält und sieht, dass er sich unter ihrem Einfluss verändert hat. Nur das als Auslöser dafür zu nehmen, dass sie auch wieder lieben kann, finde ich etwas merkwürdig. Ein "Hand in Hand ins/ durchs Abenteuer" hätte mir viiiel besser gefallen - so a la "Ziemlich beste Freunde" o.ä. Somit ging mir die Geschichte zu einseitig in eine Richtung.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
Lelu kommentierte am 29. April 2018 um 19:56

Stimmt, mit diesem Blick auf die Geschichte, ist der rote Faden schon erkenntlich und macht auch Sinn, dennoch ist das Geben und Nehmen Prinzip nicht ganz aufgegangen. So gesehen hat Hedys "Entwicklung", ihr Aufwachen, schon vor Jan begonnen (indem sie die Anzeige geschaltet hat) oder zumindest ohne sein zutun, sie wurde lediglich durch seinen Papierflieger inspiriert. Dass Jan dann zufällig auch noch eine LRS und familiäre Probleme hat, ist ja dann mehr zufällig hinzugekommen. Letztlich hat Jan aber doch schon dabei geholfen, dass Hedy wirklich fast mütterlich-fürsorglich wird - so wie Hannah sich das wohl gewünscht hätte, vielleicht liegt da ihre Lebensbereicherung...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
lila-luna-baer kommentierte am 23. April 2018 um 08:07

Ich schließe mich hier einigen Kommentaren an: Auch ich fand, dass in dem Roman zu viele Themen abgearbeitet wurden: Krieg, Verrat, Mord, Legasthenie, Drogenmissbrauch, aktive Sterbehilfe... Das war insgesamt zu viel für einen einzelnen Roman und führte dazu, dass vieles zu kurz gekommen ist. Einige Dramen weniger und die verbliebenen dafür intensiver und ausführlicher hätte mir besser gefallen.

Was ich persönlich als ein klein wenig störend empfunden habe, sind die Vorschauen, die der Autor eingebaut hat. Beispiel: Hedy erzählt von ihrer Hochzeit und sagt, dass es das letzte Mal war, dass sie Lene gesehen habe. So weiß man schon im Voraus, dass Lene sterben wird. An anderen Stellen gab es solche Vorgriffe auch schon. Für mich persönlich nimmt dies dem Roman ein bisschen die Spannung.

Thema: Lieblingsstellen
lila-luna-baer kommentierte am 23. April 2018 um 08:20

Mir gefallen auch am besten die Stellen, an denen die Leichtigkeit des Romas durchschimmert. Diese machen das Drama der Geschichte besser erträglich und runden das Gesamtbild der Protagonisten ab.

Besonders gut fand ich die Szene, als Hedy vor ihrem Fliegeridol knickst und ihre Großmutter trocken meint, jetzt könnte sie sterben, besser würde es nicht mehr. :-)

Auch das Gespräch mit der Psychologin war ein echtes Highlight. Ich habe mich sehr amüsiert.

Thema: Lieblingsstellen
MrsFraser kommentierte am 26. April 2018 um 08:32

'Sie hat geknickst. Besser kann's nicht mehr werden.' war auch für mich eine der liebsten Szenen bzw. Zitate. 

Was ich sehr gut zu lesen fand, war die 'Flugschlacht' über Hedys Heimat, als sie die vier Flieger abgeschossen hat. Das war hochspannend. 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
LadyIceTea kommentierte am 23. April 2018 um 11:07

Ich bin total begeistert von Hedy. Ich habe selten eine so geniale Figur erlebt. Ich liebe ihre strenge Art, die gleichzeitig so viel Humor hat. Und auch ihre Fürsorge für Jan, die sie auf ihre Art zeigt, ist einfach super! Als Hedy den Jungen mit dem Auto verfolgt hat, musste ich laut los lachen. Einfach genial! Aber auch Maria und Jan sind tolle Figuren. 

Der Teil mit Hedys Vergangenheit passt auch super in die Geschichte. Er tut dem Ganzen keinen Abbruch und mir gefallen Gegenwart und Vergangenheit gleichermaßen gut. 

Ich freue mich schon richtig darauf, jetzt weiterzulesen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
silencia kommentierte am 23. April 2018 um 13:12

Puh. Der letzte Teil war für mich irgendwie überrumpelnd. Natürlich bin ich davon ausgegangen, dass noch mit dem ein oder anderen großen Knall zu rechnen ist und so richtig überrascht hat mich am Ausgang des Buches nicht wirklich etwas. Aber die Fülle an Themen, Schicksalsschlägen, Erlebnissen war mir mitunter zu viel des Guten (mal wieder), auch bei 88 Lebensjahren. Dass Richard sich als das entpuppt, was er ist und dass Hedi ihn schlussendlich tötet, war mir irgendwie zu viel. Dafür fand ich das Kennenlernen und Zusammenwohnen mit Nele sehr schön beschrieben - dass Nele dann auch noch lesbisch ist, fand ich irgendwie passend und ausnahmsweise mal nicht zu viel. Es wäre schön gewesen, wenn Hedy wenigstens im Ansatz die Gefühle hätte erwiedern können ... aber dann wäre ja Hannah nicht geboren. ;)

Wie Hannah dann schlussendlich doch noch ihren Willen bekommt, fand ich auch recht gut gemacht - und an der Stelle war ich auch mal überrascht - damit hatte ich nicht gerechnet.

Jans Entwicklung fand ich gegen Ende sehr schön, auch dass er für sich einen Schlussstrich zieht und mit Alina weggehen möchte, zeigt wie sehr er an sich gewachsen ist. 

Die Thematik "Sterbehilfe" empfand ich als zu wenig beleuchtet, das ging mir viel zu schnell. Wer bitteschön tötet denn einfach so seinen Bruder, ohne auch mal nur ein bisschen zu recherchieren und dass Jan dann auch noch den Schneid hat und einfach so ins KH spaziert und wieder raus .... Naja. Ich weiß nicht, ob das sein musste. Man hätte die Abnabelung vom großen Vorbild auch weniger dramatisch erreichen können.

Mir fehlt am Ende einfach die Leichtigkeit vom Anfang - da hätte ich mir einfach etwas mehr gewünscht, dafür vielleicht das ein oder andere Schicksalsschlagthema weniger. ;) Der Besuch am Strand - so witzig ich ihn auch fand - reißt das dann auch nicht mehr raus, obwohl es doch ein für mich sehr versöhnliches Ende war.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
Lelu kommentierte am 29. April 2018 um 20:05

Ich finde nicht, dass Hedy sich auch als lesbisch hätte entpuppen sollen, das wäre dann auch irgendwie zu viel des Guten gewesen.  Ich fand es allerdings schockierend-überraschend, dass Hedy das selbst nicht gesehen hat (oder nicht sehen wollte), obwohl es für den Leser sooo offensichtlich war und es war auch erschreckend herzlos von ihr in Anbetracht, was Lene für sie getan hat. Nichtsdestotrotz mochte ich diese Freundschaft wirklich, ich hätte es schöner gefunden, wenn Lene am Leben geblieben wäre :D

Ja, der Prozess und alles mit und um Hannah hat mich auch "erwischt", obwohl ich mir auch hier ein paar Sätze, Zeilen und Seiten mehr gewünscht hätte, die die Beziehung noch besser beleuchtet hätten.

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
silencia kommentierte am 23. April 2018 um 13:37

Hier nun meine Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/nicht-ganz-so-leicht-wie-ein-papierflieger

Vielen Dank nochmal dafür, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
LadyIceTea kommentierte am 23. April 2018 um 14:33

Den zweiten Abschnitt fand ich richtig spannend. Mich stört es nicht, dass die lustige Stimmung vom Anfang nicht komplett durchgezogen wird. Es ist zwar eine andere Art Geschichte als ich erwartet habe aber mir gefällt sie trotzdem. Hedys Erzählungen aus dem Krieg sind einfach richtig spannend und auch was mit Jan und Nick los ist, packt mich. Ich bewundere Hedy immer mehr und bin sehr gespannt, was sie mit ihrer Tochter noch geplant hat, denn ich glaube nicht, dass sie das alles ohne einen Plan angeht.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
Lelu kommentierte am 23. April 2018 um 17:32

Sooo, das war also Hedys Geschichte. Alles in allem ein unterhaltsamer Roman mit einer beeindruckenden Frau und einer beeindruckenden Geschichte. Ich mochte die Rückblenden wirklich sehr, sie waren spannend, abenteuerlich, aber auch emotional (witzig wie traurig). Dass Hedy in Bezug auf ihre eigene Geschichte so reflektiert war, sie gesehen hat, wo sie Fehler gemacht hat - z.B. mit Lene, dass sie ihre Gefühle nicht sehen wollte (wahrscheinlich auch, weil sie Lene zum Überleben brauchte), hat sie mir noch einmal ziemlich sympathisch gemacht.
Ich fand nur die Schwerpunktverschiebung schade. Mit Jan bin ich leider von Anfang an nicht so richtig warm geworden, dass es dann hauptsächlich nur noch um ihn und seinen Bruder ging, hat sich dann doch negativ/schleppend auf mein Leseerlebnis ausgewirkt, zumal ich auch das Gefühl hatte, dass dadurch vieles andere nur quasi halbherzig "abgehandelt" wurde - z.B. Hedys und Hannahs Konflikt, aber auch Hedys und Jans Ausflug (wobei die Aktion natürlich amüsant war, wie sich die Männer da fast wie im Warenkaufhaus aufstellten). Das Ende wirkte alles in allem etwas gehetzt, es musste zugegeben ja auch noch viel passieren, aber dennoch wurde der Platz den Figuren leider nicht gerecht ;)

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
lila-luna-baer kommentierte am 24. April 2018 um 08:21

Vielen Dank, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte.

Hier meine Rezension:

http://wasliestdu.de/rezension/wie-ein-papierflieger-ein-ganzes-leben-ae...

 

Thema: Lieblingsstellen
katzi1968 kommentierte am 24. April 2018 um 15:39

Ich fand das Gespräch mit der Psychologin ebenfalls sehr sehr lustig. Mit welch offenen Augen Hedy ihre Welt und die Leute um sich herum wahrnimmt und interpretiert, gut gekontert.

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
BWV-57 kommentierte am 24. April 2018 um 22:00

Hier meine Eindrücke: http://wasliestdu.de/rezension/viel-effekt-wenig-substanz

(Jetzt hab ich das Gefühl, ich muss mich beim Autor entschuldigen ...)

 

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
wampy kommentierte am 25. April 2018 um 10:44

Noch bin ich mit dem ersten Abschnitt nicht ganz durch, aber bei Hedy bin ich zwiegespalten. Sie ist erfrischend anders als die meisten älteren Leute, aber sie ist auch eine sehr dominante Persönlichkeit. Was dem Leser lustig erscheinen mag, ist es für die Betroffenen sicherlich nicht. Ihre Jagd auf den Zeitungsjungen versetzt den Jungen in Todesangst und ist sicher eine überzogene Reaktion. Auch wundern mich ihre Probleme im Verhältnis zu ihrer Tochter nicht. Es ist sicher nicht leicht mit so einer Mutter aufzuwachsen. Auch den Politikern gegenüber agiert Hedy sehr selbstbewußt, fast wie eine Diktatorin. Sie droht unverhohlen, um ihre Ziele durchzusetzen. Trotzdem ist sie irgendwie auch sympathisch. Auch die Änderung ihres Aussehens durch den radikalen Haarschnitt ist sehr ungewöhnlich, mal abgesehen von den Timbuktu-Varianten. 

Interessant fand ich die Reaktionen ihres Umfeldes auf ihre Annonce. Sowohl Maria als auch ihre Tochter fühlen sich persönlich getroffen, während der Rest des Dorfes eher ein peinliches Schweigen und ein Gerede hinter Hedys Rücken vorzieht.

Jan erscheint mir etwas unglaubwürdig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand ohne Schreib- und Lesekenntnisse eine Tätigkeit als Physiotherapeut ausüben kann. 

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
wampy kommentierte am 25. April 2018 um 10:45

Noch bin ich mit dem ersten Abschnitt nicht ganz durch, aber bei Hedy bin ich zwiegespalten. Sie ist erfrischend anders als die meisten älteren Leute, aber sie ist auch eine sehr dominante Persönlichkeit. Was dem Leser lustig erscheinen mag, ist es für die Betroffenen sicherlich nicht. Ihre Jagd auf den Zeitungsjungen versetzt den Jungen in Todesangst und ist sicher eine überzogene Reaktion. Auch wundern mich ihre Probleme im Verhältnis zu ihrer Tochter nicht. Es ist sicher nicht leicht mit so einer Mutter aufzuwachsen. Auch den Politikern gegenüber agiert Hedy sehr selbstbewußt, fast wie eine Diktatorin. Sie droht unverhohlen, um ihre Ziele durchzusetzen. Trotzdem ist sie irgendwie auch sympathisch. Auch die Änderung ihres Aussehens durch den radikalen Haarschnitt ist sehr ungewöhnlich, mal abgesehen von den Timbuktu-Varianten. 

Interessant fand ich die Reaktionen ihres Umfeldes auf ihre Annonce. Sowohl Maria als auch ihre Tochter fühlen sich persönlich getroffen, während der Rest des Dorfes eher ein peinliches Schweigen und ein Gerede hinter Hedys Rücken vorzieht.

Jan erscheint mir etwas unglaubwürdig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand ohne Schreib- und Lesekenntnisse eine Tätigkeit als Physiotherapeut ausüben kann. 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
MrsFraser kommentierte am 25. April 2018 um 20:45

Hmm. Je länger ich über den Roman nachdenke, desto unzufriedener werde ich. Ich möchte auch nicht zuviel meckern, aber irgendwie find ich ihn nicht stimmig. An sich hat der Autor hier eine sehr spannende Geschichte entworfen und erzählt - die von Hedy. Hier sind einige Fragen offen geblieben, vor allem bzgl. Richard, die ich gerne beantwortet gehabt hätte. Aber die Geschichte war spannend, bewegend und bildend. Warum diese Geschichte nun aber in dieser Form, mit der Handlung in der Gegenwart als - ich sag mal - Passepartout erzählt werden musste? Das hat nebeneinander für mich einfach nicht gut funktioniert. Dafür hat dann die Handlung in der Gegenwart einerseits zuviel Raum eingenommen, andererseits ist da nicht wirklich viel passiert. Hier hätte die Beziehung zwischen Hedy und Jan Platz für seeeehr viel mehr (launige) Interaktionen geboten und nach dem Nacktbadestrand hätte man noch ganz andere Aktionen unternehmen und sich so weiter kennenlernen können... Die Problematiken mit Hannah sowie mit Nick fand ich zuviel. Sie haben nochmal die zwei anderen Handlungen (Hedys Geschichte und Jan&Hedys Beziehung) in den Hintergrund rücken lassen. Insgesamt macht das den Eindruck, als hätte man sich nicht entscheiden können, welchen Erzählstrang man denn nun ausformulieren und zu einem eigenständigen Buch machen wollte und hat daher alles in ein Buch gepackt. 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
LadyIceTea kommentierte am 26. April 2018 um 10:42

Auch der dritte Abschnitt hat mich richtig in seinen Bann gezogen. Ich fand es so spannend, mehr über Hedys Vergangenheit zu erfahren, dass ich garnicht mehr aufhören wollte zu lesen. Auch das Schicksal von Nick und seine Entscheidung waren einfach krass. 

Ich habe so ein Buch nicht erwartet aber ich habe mich gerne darauf eingelassen. Es war heiter und trotzdem tiefgrüding und ernst. Ich hatte unglaublich viel Spaß beim Lesen und war trotzdem richtig gepackt.

Meistens berichten so Kriegsgeschichten nur von den schrecklichen Ereignissen, ich hatte in diesem Falle nicht das Gefühl, dass es nur um das Schreckliche geht. Das hätte in meinen Augen nicht zu Hedy gepasst. 

Ein tolles Buch. Ich bin froh, dass ich es lesen durfte.

Thema: Lieblingsstellen
LadyIceTea kommentierte am 26. April 2018 um 10:44

Meine Lieblingsstellen waren eindeutig die, wo sie den Jungen mit dem Auto verfolgt und die, wo sie die Gutachterin auseinander nimmt. Zum Schreien komisch. 

Es gab auch viele tiefer gehende Stellen, die ich wirklich gut fand, bei denen es mir grade aber nicht gelingen will, sie aufzulisten.

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
LadyIceTea kommentierte am 26. April 2018 um 10:46

Mir hat das Buch wirklich unglaublich gut gefallen!! 

Danke, dass ich es lesen durfte. Ich werde es direkt meiner Oma leihen und dann noch ganz vielen Leuten empfehlen :D

Wunderbar und ganz anders als erwartet | Was liest du?

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
wampy kommentierte am 26. April 2018 um 15:47

Mir haben die Rückblicke sehr gut gefallen. Ich denke, dass es für eine Städterin aus ärmlichen Verhältnissen ein Kulturschock gewesen sein muss, in das Dorf ihres Mannes zu kommen, wo es quasi herrschaftlich zuging. Erstaunt hat mich, dass die lebenslustige und fast schon widerspenstige junge Hedy zu einer Frau werden konnte, die bestimmt ihrer Großmutter gefallen hätte. Auch die Beschreibung des Verhältnisses Hedys zu ihrer Tochter stimmt nachdenklich. Das diese Hedy aus dem Stiftungsrat drängen will, erzürnt Hedy nicht, sondern sie erwartet von ihrer Tochter, dass sie dies mit aller Kraft versucht. Auch scheint ihr dieser Zweikampf regelrecht Freude zu bereiten. 

Hedy Beziehung zu Jan strahlt eine Wärme aus, die der Leser bisher nicht bei Hedy gesehen hat. Einzig Maria und Alina scheinen einen Weg in Hedys Herz gefunden zu haben. Und Hedys Partnervermittlung bei den Fahrstunden ist einerseits typisch für Hedys Sicht der Dinge. Sie ist bestimmend und dominant und lenkt die Geschicke der Personen, um die sie sich kümmert. Dabei ist die Zustimmung dieser Personen eher nebensächlich. Meine Sympathie für Hedy ist gespalten ob ihres dominanten Auftretens. Es tut mir schon fast leid, wie einsam Hedy ist. Sie hat niemanden, mit dem sie ihre Probleme besprechen kann und ihre Annäherung an Jan wird ja durch den fehlenden Füllhalter rapide gestoppt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
katzi1968 kommentierte am 27. April 2018 um 22:12

Im zweiten Abschnitt wurde ich von Hedys Geschichte regelrecht gepackt. Wie sie ihre Gefühle beschreibt. Beim Lesen konnte ich ihre Wut, Trauer und Ohnmacht spüren. Sie verliert all die Menschen um sich herum, die sie liebt. Und dann noch der Satz der Oma, der ihr für immer im Gedächtnis geblieben ist. Wie schrecklich schuldig hat sich Hedy gefühlt.

Dass sie das nach all den Jahren Jan erzählt, zeigt umso mehr, wieviel Vertrauen sie in ihm hat und es scheint, als habe er tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit Peter.

Trotz der Tragik gibt es viele Stellen im Buch, die einen Schmunzeln lassen, wie beispielsweise als die Gutachterin ins Haus kommt. Das lockert die gesamte Geschichte auf.

 

Was Jan angeht, so scheint er endlich zu wachsen und Selbstwertgefühl zu entwickeln. Er wird mutiger, traut sich mehr zu. Dass er so einknickt, wenn Nick auf der Bildfläche erscheint und selbst Hedy hintergeht, finde ich unglaublich.

Ich freue mich auf den dritten Teil,

 

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
Drops1984 kommentierte am 28. April 2018 um 10:25

Im Buchladen würde ich an diesem Buch wahrscheinlich auch vorbei gehen, da es nicht unbedingt bei meinen bevorzugten Genres liegen würde.

Das Cover an sich passt allerdings sehr gut zum Inhalt des Buches und von daher würde es das lesewillige Klientel mit Sicherheit ansprechen...

Thema: Lektüre, Teil I; Seite 1 bis 175
Drops1984 kommentierte am 28. April 2018 um 10:37

Eine Frau mit Stil, Schlagfertigkeit, Sympathisch, Gewitzt und, und und....

Ein tolle Start ins Buch, dass einen direkt in seinen Bann zieht. 

Ich hoffe, dass dieses Niveau bis zum Ende gehalten wird.

Ich freue mich schon auf die nächsten Seiten...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
Drops1984 kommentierte am 28. April 2018 um 10:59

Für mich wird das Niveau des ersten Leseteils nicht ganz gehalten...

Leider gibt es einige Passagen, die sich doch ziemlich in die Länge ziehen. Das Thema NS Zeit ist wichtig, kann hier aber natürlich nicht in gänze beschrieben werden. Ich finde es an dieser Stelle auch richtig, da es sich ja hier um einen Unterhaltungsroman und kein Sachbuch handelt. 

Keine Ahnung warum, aber Geschwisterbeziehungen interessieren mich nicht (vllt. weil ich Einzelkind bin...;-D), so dass mich diese Textstellen eher langweilen als ansprechen. Ich bin jetzt mal auf Ende gespannt und in welche Richtung es sich entwickelt...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
Drops1984 kommentierte am 28. April 2018 um 12:37

Hedy und Mörderin...?!? Interessante Wendung mit der ich so nicht gerechnet habe. Ob aus dem Effekt oder berechnend bleibt es doch die Tötung eines Menschen und so kann ich keine Sympathie mehr empfinden, so gerne und interessant ich sie am Anfang fand...

Für mich hat dieses Buch dann auch, den kompletten Reiz verloren und die eigentlich nette bis dato Sommerunterhaltung hatte sich quasi mit einem Schlag erledigt...

Thema: Lieblingsstellen
Drops1984 kommentierte am 28. April 2018 um 12:45

Wie ich es bei wirklich jedem Buch schreibe habe ich einfach keine Lieblingstellen oder Abschnitte in einem Buch. Entweder es gefällt mir gut, dann liegt es aber nicht an einem Satz oder das Buch ist schlecht und dann reißt es auch nicht eine Passage heraus... Sorry

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Drops1984 kommentierte am 28. April 2018 um 19:14

Am Anfang hui, am Ende naja... hier meine Bewertung

Nun habe ich das Buch auch durchgelesen, aber meine anfängliche Euphorie ist doch ein wenig der Ernüchterung gewichen.

Die Personenbeschreibung und das Verhalten von Fräulein Hedy hat micht echt zum schmunzeln gebracht und hatte viel mit Klasse und Stil zu tun. 

Der erste Teil war schnell gelesen und ich freute mich auf den Rest. Die Erzählung der NS-Zeit war auch noch ok. Man darf hier an dieser Stelle einfach keinen Geschichtsepos oder kein Sachbuch erwarten. 

Mein großes Problem war am Ende der Mord oder besser das töten. Über Beweggründe usw. Lässt sich natürlich immer streiten, allerdings kann ich mit solch einer Person keine Sympathie entgegenbringen und damit hatte sich das Buch auch für mich persönlich erledigt. 

Schade... nach gutem Start leider nicht mehr mein Buch... Deshalb 2 von 5 Sternen....

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
alexiskil kommentierte am 29. April 2018 um 19:43

Was mich immer noch sehr begeistert, sind die Rückblenden. Ich finde sie extrem spannend und für mich passen sie auch gut ins Buch. Es geht nun mal um zwei Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber trotzdem zueinander finden und das vorallem auch wegen der Geschichten, die sie von sich Preis geben. 

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
alexiskil kommentierte am 29. April 2018 um 20:02

Etwas spät, aber besser als nie, kommt hier nun auch meine knappe, aber wie ich finde ausreichende, Rezension:

http://wasliestdu.de/rezension/anders-als-erwartet-187

 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
Everly kommentierte am 29. April 2018 um 22:31

Kurz und knapp : was für ein schönes Buch mit lieben Charakteren und der einen oder anderen Überraschung.
Sehr gut fand ich ja auch, dass man Wendungen und Inhalte entdeckt hat, die man bei dem Klappentext ja gar nicht erwartet hätte.

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
CaddyMcCartney kommentierte am 30. April 2018 um 06:39

Ja, Fräulein Hedy, was hast du nur mit mir gemacht?

Eine locker, leichte Frühlingslektüre hab ich erwartet, bekommen hab ich einen fesselnden Roman, der nichts auslässt. Humor und Tiefgründigkeit kommen hier definitiv nicht zu kurz. Die alte Dame wird charakterisiert durch ihre Scharfsinnigkeit, ebenso wie ihre bestimmende Art und eisernes Durchsetzungsvermögen.

In Jan, ihrem Physiotherapeuth, sieht sie mehr als nur einen Mann, der gute Papierflieger bauen kann und sich selbst im Kampf gegen die Lese-Rechtschreibschwäche aufgegeben hat. Jan wird von Hedy an seine Grenzen und an einen neuen Lebensabschnitt geführt, ob er will oder nicht. Sie trietzt ihn förmlich, geht über seine Grenzen hinaus, was zur Sturrköpfigkeit seinerseits führt und beide sich auf Komrpomisse einigen müssen. Es ist ein aufeinanderzugehen, was dadurch erleichtert wird, dass sie sich gegenseitig ihre Geschichten erzählen. Hedys Erzählungen aus dem Krieg sind spannende Rückblicke, auf eine Frau, die erst zu dem werden musste, was sie heute ist. Die taffe Art, sowie das Unnahbare, musste Hedy erlernen und selbst mit vielen Rückschlägen und Verlusten klarkommen.

Es ist ein fantastisches Zusammenspiel von Vergangenheit, Gegenwart und familärer Probleme, die nie zu "viel" und auch nie "zu wenig" sind. Fesselnd und nachdenklich wurden die Worte des Autors gewählt um den Lese anzuregen sich seine eigene Gedanken ala "wie würde / hätte ich gehandelt"...

Alles in allem, für mich, bis jetzt, mein Buch des Jahres 2018 und ein großes Dankeschön, dass ich der Leserunde beiwohnen /-lesen durfte :)

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
kommentierte am 30. April 2018 um 11:46

Danke das ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte. Es hat Spaß gemach! Mein Link zur Rezension:

https://wasliestdu.de/rezension/fraeulein-hedy-hat-es-in-sich

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
katzi1968 kommentierte am 01. Mai 2018 um 21:28

Wie tragisch doch der letzte Teil ist. Alles verloren, alles in Schutt und Asche. Gerettet nur von einer selbstlosen Frau, die sich für Hedy in Gefahr bringt. Sehr schön beschrieben und ich kann mir vorstellen, wie die Freundschaft zwischen Hedy und Lene langsam wächst und beide aufeinander aufpassen.

Dass sie sich so schnell verliebt hat, kann ich mir gut vorstellen. Nun war sie ja auch mittlerweile etwa 30 Jahre alt und mit dem Alter wuchs sicherlich auch eine gewisse Sehnsucht nach Familie und Heimat. Dass sie mit Richard den falschen gefunden hat, das konnte doch keiner ahnen. Ob Karzig das gesteuert hat, das glaube ich kaum.

Und wieder diese Tragik: Freundin verloren, den Vater ihres Kindes – ihren Mann- vielleicht auch ihren Traum.

Den entscheidenden Satz "Sie können Kugeln ausweichen, Entscheidungen nicht." , den der Autor erwähnt, trifft letztlich auch auf Jan zu. Auch er musste eine Entscheidung treffen, eine mit der er letztlich leben musste.

Das Ende hätte ich mir anders gewünscht. So aufregend wie die Annonce zu Beginn des Buches war, so hätte das Buch auch enden können.

Ansonsten - alles in allem, ein schönes Buch, an keiner Stelle langatmig oder langweilig. Es hat mir gut gefallen.

Thema: Bewerbung um ein Freiexemplar
Everly kommentierte am 02. Mai 2018 um 07:23

Das Buch hat, anders als der Klappentext vermuten lässt, mehr zu bieten als nur eine Nackedei-Geschichte.

Wir haben nicht nur die heutige Fräulein Hedy kennengelernt, sondern auch ihre Familie, ihre Vertrauten und viel wichtiger für diese Geschichte auch ihre Vergangenheit.

Außerdem haben wir viel über die Personen um sie herum und deren Geschichten kennengelernt. Das Buch hat gezeigt, dass das Leben viele Irrungen und Wirrungen für den Menschen bereit hält und es uns nicht immer wohlgesonnen ist.

Vielleicht halten einige die Geschichte überladen - wo sie auch in gewissen Teilen Recht haben - aber es ist doch viel überraschender wie facettenreich die Story sich entwickelt hat.

Sprachlich fand ich das Buch wirklich schön und auch die Charaktere waren liebevoll gestaltet und haben teilweise eine starke Entwicklung durchgemacht.

Die finale Szene im Buch tröstet auch über die paar Rechtschreibfehler hinweg und lässt den Leser schmunzelnd zurück!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
wampy kommentierte am 02. Mai 2018 um 14:12

Nun öffnet sich auch Hedy. Ihrer Romanze mit Peter war kein Glück vergönnt. Peter ist schon ein erstaunlicher Mensch gewesen.Kann aber bei ihm keine Sozialition durch den Vater gewesen sein, eher das abschreckende Beispiel.

Das vernichtende Wahlergebnis nach dem Kampfeinsatz bei der Wahlveranstaltung war wohlverdient´. Heute bekommen Lautschreier in den Medien zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Und offensichtlich einseitige Berichterstattung bringt denen auch noch Zuspruch.

Der Herr Karzig ist so ein Ekelpaket, das man ihm die rote Karte zeigen möchte. Immer wieder gelingt es solchen Typen, in mächtige Positionen zu gelangen. Man erhält einen starken Eindruck von seiner Schreckensherrschaft. So wie kleine und kleinste Verfehlungen bestraft werden, ist die Forderung nach mehr Widerstand der Bevölkerung nicht realistisch.

Das Karzig mit Unterstützung seines Freundes den Absturz des Flugzeuges, das Hedy fliegen sollte, herbeiführt ist starker Tobak, aber so kann Hedy ihm mal ordentlich die Meinung sagen, denn sie hat ja nichts mehr zu verlieren.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 176 bis 344
wampy kommentierte am 02. Mai 2018 um 16:39

Über die Passagen mit Nick bin ich im Zweifel, was sie bedeuten. Nick ist genauso abgestürzt wie der Laufbahnmeister beim Wettrennen in der Schule. Ich frage mich, ob er an Jans Schuldgefühle appelliert. Auf jeden Fall glaubt Hedy, ihm helfen zu müssen um Jan helfen zu können.

Und die Frage nach Hannahs Herkunft ist offen. Ich hatte schon befürchtet, dass der Herr Karzig irgendwie beteiligt wäre. Hannah hat viel von der Hedy, die wir am Beginn kennengelernt haben. Sie ist sehr dominant und total unglücklich. Sie ist fast so ein Typwie der Herr Karzig. Ihre Leichen sind vielleicht etwas weniger öffentlich.

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
Lelu kommentierte am 02. Mai 2018 um 22:46

Sooo, nachdem mich mein Computer dieses Wochenende im Stich gelassen hat, geht nun auch endlich meine Rezension online :)

http://wasliestdu.de/rezension/ein-aus-flug-in-hedys-leben

Ich bedanke mich ganz herzlich, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte! Der Roman hat mir durchaus (mit Ausnahme der, sagen wir mal, letzten 100 Seiten) gefallen, und es war mal wieder toll, mit anderen darüber zu diskutieren, sodass ich doch auch noch einmal eine andere Perspektive auf den Roman gewinnen konnte.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 345 bis Ende
wampy kommentierte am 03. Mai 2018 um 08:03

Abweichend von der Leseprobe werden die Themen immer ernster. Nun geht es unter anderem um Sterbehilfe und Vergeltung. Die Situationen werden eindringlich beschrieben und die Entscheidungen sind nachvollziehbar, wenn auch strittig. Man erkennt den Zwiespalt, in den die Betroffenen geraten. Hedy handelt schnell und zügig, aber gerade hier bin ich anderer Meinung. Diese Blutrache schafft neues Leid und wieder gibt es jemanden mit einem "gerechten "Motiv". Das Gewaltmonopol gehört bis auf Notwehrsituationen ausschließlich der Staatsmacht.

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
wampy kommentierte am 03. Mai 2018 um 22:22

Der Link zu meiner Rezension, die ich noch ein wenig streuen werde.

http://wasliestdu.de/rezension/gegenseitige-rettung

Das Buch hat mir gut grfallen, aber die Leseprobe war etwas irreführend. Das Buch hatte deutlich ernstere Themen als es die Leseprobe andeutete. Wie sich Hedy und Jan aus ihrer Einsamkeit lösen ist wunderbar beschrieben. Ohne diese Leserunde wäre das Buch an mir vorbei geflogen und das wäre sehr schade gewesen!

Thema: Deine Meinung zum Buch / Link zur Rezension
katzi1968 kommentierte am 05. Mai 2018 um 11:38

Humorvoll, aber auch mit Tiefgang, ein Buch zum „lieb gewinnen“

Mit einer Annonce in der örtlichen Tageszeitung sorgt Hedy von Pyritz für einen Skandal. „Dame in besten Jahren sucht Kavalier, der sie zum Nacktbadestrand fährt. Dabei ist Hedy eine 88jährige alte Dame, rüstig, aber nicht ganz so gut zu Fuß. Sie ist sehr diszipliert, hat einen bissigen Humor und setzt in der Regel ihren Willen immer durch. Mit dieser Anzeige sorgt Hedy, die Vorsitzende eines Stiftungsrates ist, für soviel Aufregung, dass ihre Tochter an Hedys Verstand zweifelt.

Nachdem sich keiner auf die Anzeige gemeldet hat, lernt Hedy den schüchternen Physiotherapeuten Jan kennen. Ihn wählt sie zu ihrem Fahrer. Das ist jedoch alles nicht so einfach, da Jan keinen Führerschein hat, dafür aber eine Lese-Rechtschreibschwäche. Hedy will Jan unterstützen und dafür sorgen, dass er den Führerschein macht, dafür muss Jan aber Lesen und Schreiben können. Als Stipendiat der Von-Pyritz-Stiftung erhält er alle mögliche Hilfe von Hedy. Dabei lernt er Hedy und ihre Lebensgeschichten kennen, die Einfluss auf ihn und seine Entwicklung nehmen.

Das Cover, das wie ein Buch aus den 50iger Jahren ausieht lässt nicht erahnen, wie humorvoll und doch tiefsinnig die Geschichte um Hedy und Jan wird. Andreas Izquierdo beschreibt Hedy mit ihrer Bissigkeit so liebevoll und gleichzeitig herb und sehr diszipliniert, dass man sie sich bildlich sehr gut vorstellen kann. Die Ausdauer, die sie an den Tag legt, um ihr Ziel zu erreichen, ist gewaltig. Dabei geht sie mit Geschick und Lebensklugheit vor, die bemerkenswert ist. Jan hingegen ist schüchtern, kann sich aber gut auf die eigenwillige Dame einlassen und wird regelrecht von Fräulein Hedy und ihren Ideen und Aktionen überrollt. Hedy vertraut Jan und erzählt ihm nach und nach ihre Lebensgeschichte, mit dem Wunsch, dass er diese aufschreibt.

Ein schöner leichter Schreibstil, führt einen durch das Buch. Die Geschichte beginnt humorvoll und lässt einen schmunzeln. Skurille Situationen erlebt Jan mit Hedy. Die alte Dame taucht mit ihrer Lebensgeschichte in die Vergangenheit, die von vielen Schicksalsschlägen erzählt. Jan erfährt von Hedy, wie einzelne Entscheidungen zu Wegänderungen und tragischen Situationen führten. Auch Jan muss Entscheidungen treffen, was ihm außerordentlich schwer fällt, da er bisher das anderen überlassen hat.

Das Buch wird an keiner Stelle langweilig. Die Rückblenden im Buch, die in Hedys Vergangenheit führen, sind passend gesetzt. Man möchte das Buch nicht aus der Hand legen, um herauszufinden, wie es weiter geht.

Eine außerordentliche Geschichte von Freundschaft zwischen zwei ganz unterschiedlichen Menschen , die einen zum Lachen bringt, aber zwischendurch auch sehr tragisch ist. Ein Buch zum „lieb gewinnen“ und das man gerne weiter empfiehlt.

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Everly kommentierte am 08. Mai 2018 um 07:21

Das Buch hat, anders als der Klappentext vermuten lässt, mehr zu bieten als nur eine Nackedei-Geschichte.

Wir haben nicht nur die heutige Fräulein Hedy kennengelernt, sondern auch ihre Familie, ihre Vertrauten und viel wichtiger für diese Geschichte auch ihre Vergangenheit.

Außerdem haben wir viel über die Personen um sie herum und deren Geschichten kennengelernt. Das Buch hat gezeigt, dass das Leben viele Irrungen und Wirrungen für den Menschen bereit hält und es uns nicht immer wohlgesonnen ist.

Vielleicht halten einige die Geschichte überladen - wo sie auch in gewissen Teilen Recht haben - aber es ist doch viel überraschender wie facettenreich die Story sich entwickelt hat.

Sprachlich fand ich das Buch wirklich schön und auch die Charaktere waren liebevoll gestaltet und haben teilweise eine starke Entwicklung durchgemacht.

Die finale Szene im Buch tröstet auch über die paar Rechtschreibfehler hinweg und lässt den Leser schmunzelnd zurück!

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MrsFraser kommentierte am 09. Mai 2018 um 21:36

Entschuldigung! Meine Rezi kommt zu spät. Ich hatte mir 11.5. gemerkt (aber es war der 11.4., der der Beginn der Leserunde war :( ). 

Hier ist sie nun: http://wasliestdu.de/rezension/zu-unentschieden

 

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