Magazin

Nicholas Vega

Der Junge, der Glück brachte

Als Lynettes Mutter unerwartet stirbt, stürzt für die 14jährige eine Welt zusammen. Sie und ihre Geschwister müssen urplötzlich mit einem trauernden Vater zurecht kommen und ihre eigene Trauer verarbeiten. Dabei verkriecht sich jeder in seiner eigenen Welt. Als sie ein Buch geliehen bekommt, dass den Titel „Der Junge, der Glück brachte“ trägt, widmet sie sich wieder ihrem liebsten Hobby, dem Lesen. Je mehr sie liest, umso mehr wird sie von dem Buch gefangen und findet sich plötzlich in Immerheim wieder, der Heimat von Jeronimus, einem 9jährigen Jungen, der Glück bringt. Lynette und Jeronimus freunden sich an und je näher Lynette den kleinen Jungen kennenlernt, umso mehr merkt sie, dass er Hilfe braucht. Und so nimmt sie zusammen mit ihm den Kampf gegen den Schattenmann auf.

Während des Lesens des Buches habe ich einiges durchgemacht. Ich habe geheult, ich habe gelacht, ich habe gelitten und ich habe mir vor allem viel gewünscht: dass Jeronimus geholfen wird, dass Lynette geholfen wird, dass alle ihren Frieden finden und der größte Wunsch war: ein Happy End.

Ob ich dies bekommen habe, kann ich natürlich nicht schreiben. Aber ich kann eins mit Gewissheit sagen: Der Junge, der Glück brachte ist mein absolutes Jahreshighlight.

Ein so zauberhaftes, fantastisches, trauriges und zugleich Hoffnung machendes Buch habe ich noch keines gelesen.

Von Nicholas Vega hatte ich dieses Jahr schon „Demor – Einfach bösartig“ gelesen und war schon von seinem sarkastischen Schreibstil begeistert. Aber der Autor kann auch anders. Gefühlvoll und mit einer Liebe zum Detail beschreibt er mit „Der Junge, der Glück brachte“ das Leben von Lynette, die durch den unerwarteten Tod der Mutter plötzlich alleine zurecht kommen muss. Ihr Vater stürzt sich in die Arbeit, um den Tod der Mutter zu verarbeiten, und lässt Lynette – die ja die Große im Haus ist – mit ihren Ängsten, Sorgen und der Trauer alleine.
So flüchtet Lynette in eine in einem Buch beschriebene Traumwelt: nach Immerheim. Oder ist es gar keine Traumwelt? Je mehr Lynette liest, umso mehr ist sie sich sicher, dass Immerheim und damit auch Jeronimus, ein 9jähriger Junge, wirklich existieren.

Der Schreibstil ist mitfühlend, detailreich und vor allem mitreißend. In jeder freien Minute habe ich das ebook zur Hand genommen, habe sogar auf dem Handy gelesen, weil ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. Selten ging mir ein Buch so nah. Ich dachte darüber nach und habe mich natürlich selbst gefragt: Was ist Glück?

Der Autor schrieb im Nachwort, dass das Buch fast nicht zustande gekommen wäre. Umso froher bin ich, dass er es doch verwirklichen konnte und das ich das Buch lesen durfte. Hier geht mein Dank auch nochmals an den Autor.

Wer Glück sucht, sollte zu dem Buch greifen. Es hat mich sehr glücklich gemacht, es zu lesen. Und letztendlich habe ich auch gelernt, dass ich mein Glück nicht suchen muss, sondern es schon die ganze Zeit besitze.

Die Figuren sind liebevoll beschrieben und fast greifbar. Ich konnte mir alle in meinem Kopfkino sehr gut vorstellen. Auch die Fantasiewelt Immerheim war bildhaft vor meinen Augen. Die Trennung zwischen fiktiver und realer Welt war genaustens vollzogen und doch haben sich beide immer wieder etwas vermischt.

Sehr gut gefallen hat mir die Einbindung verschiedenster Filmzitate bzw. auch die Erwähnung einiger Wörter, die in Filmen vorkommen. Ich konnte fast alle zuordnen und musste hier auch das ein oder andere Mal mehr als schmunzeln. Vor allem, weil viele einfach nur sehr passend waren.

Schon bei meiner Rezi zu „Rashen – Einmal Hölle und zurück“ von Caroline Wahl hatte ich geschrieben, wer in seinem Roman Johnny Depp erwähnt, der hat mich sowieso schon an der Angel. Auch hier gibt es eine kurze Parallele ;-)

Auch das Cover ist wunderschön. Es regt die Fantasie an und ist genauso zart, wie die Geschichte, die sich in dem Buch befindet.

Ich könnte noch stundenlang über das Buch philosophieren, aber letztendlich bleibt mir nur ein Fazit:
Unbedingt lesen und einfach glücklich sein.

 

Kommentare

Leia Walsh kommentierte am 02. Dezember 2013 um 12:10

Hi! Magst Du Rezensionen nicht unter Rezensionen einstellen, statt unter Artikel? Ich finde es schade, wenn man die Artikelfunktion für Rezensionen missbraucht.

meggie kommentierte am 02. Dezember 2013 um 12:37

Das Buch ist hier leider nicht gelistet und ich wollte es unbedingt empfehlen. Falls dies nicht gewünscht ist, soll der Artikel bitte gelöscht werden.

 

LG Sina

Lesezeichen13 kommentierte am 02. Dezember 2013 um 13:42

Danke für den Büchertipp und ich werde bei der nächsten Gelegenheit danach Ausschau halten.

Dass die Rezzi jetzt hier steht, finde ich nicht allzu schlimm.Solange es nicht zur Gewohnheit wird, ist doch alles vertretbar.

Cthulhu kommentierte am 02. Dezember 2013 um 18:34

Gibt's das überhaupt als Buch? Finde lediglich das eBook... Und das auch nur für den Kindle.

Solche Einschränkungen sollten in einer Rezension zwingend erwähnt werden...

meggie kommentierte am 02. Dezember 2013 um 19:19

Zur Zeit nur als ebook und nur für den Kindle...

 

Und ein netterer Ton wäre vielleicht auch angebracht.

Cthulhu kommentierte am 03. Dezember 2013 um 08:29

Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht... Vielleicht wären auch größere Mengen Vanillezucker in Plätzchen angebracht. Wer weiß das schon... Aber wenn so viele anscheinend so zart besaitet sind, könnte man zur Sicherheit immer ein paar cremige Herzchen und Küsschen in seine Antworten streuen, wie wär's?

meggie änderte seine Meinung am 03. Dezember 2013 um 12:35

Es tut mir leid, dass meine Rezension nicht Deinem Geschmack entspricht und ich für Dich wichtige Informationen unterschlagen habe. Ich werde in Zukunft daran arbeiten... falls ich jedoch - natürlich ohne bösen Willen - diese Informationen wider Erwarten nicht mit einbinde, bitte ich wieder um einen kurzen Hinweis Deinerseits. Meinen herzlichsten Dank an Dich.

 

callunaful kommentierte am 04. Dezember 2013 um 21:31

Also ehrlich gesagt lese ich da auch keinen barschen oder unhöflichen Ton raus...

garfieldbuecher kommentierte am 03. Dezember 2013 um 08:26

Ich habe auch schon gehört davon. Bei mir ist es bereits auf der Wunschliste für das nächste Jahr. 

Borkum kommentierte am 13. Januar 2014 um 10:30

Habe mir das Buch aufgrund Deines Artikels gekauft und jetzt auch gelesen. Du hast recht - es ist ein ganz tolles Buch. Vielen Dank für Deine Empfehlung.

meggie kommentierte am 13. Januar 2014 um 12:54

Das freut mich.

 

LG Sina