Top Ten der meist verkauften Bücher

Diese Bücher brechen alle Verkaufsrekorde

Die Bibel hat mit 2-3 Milliarden verkauften Exemplaren alle Rekorde gebrochen und ist das am weitesten verbreitete Buch der Welt. Doch welche Romane wurden weltweit am häufigsten verkauft? Die "Top Ten" halten die eine oder andere Überraschung bereit.

Es gibt Bücher, die scheinbar jeder gelesen hat und in keinem gut sortierten Bücherregal fehlen dürfen. So wurden beispielsweise die drei Bände der umstrittenen Erotikreihe „Shades of Grey“ weltweit insgesamt über 70 Millionen Mal verkauft, während es die Harry Potter Bücher zusammen genommen sogar auf 500 Millionen Exemplare schafften.

Doch welche Bücher brechen tatsächlich alle Verkaufsrekorde?

Ganz vorne steht ohne jeden Zweifel die Bibel. Mit 2-3 Milliarden verkauften Exemplaren kann sie jedes Buch mit großem Vorsprung abhängen. Eine Sammlung von verschiedenen Schriften, die im Laufe von ca. 1.200 Jahren entstanden, bilden zusammen das Alte und Neue Testament und wurden im Gesamten bereits in über 470 Sprachen übersetzt. Teilübersetzungen der Heiligen Schrift existieren sogar in über 2.500 Sprachen.

Dicht gefolgt wird die Bibel mit 1,5 verkauften Exemplaren von der sogenannten „Mao-Bibel“, einer Sammlung von Zitaten und Veröffentlichungen des ehemaligen chinesischen Politikers Mao Zedong, mit dem Titel  „Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung“. Auf Platz 3 steht mit 800 Millionen Büchern der Koran. Doch lässt man die Heiligen Schriften und politischen Manifeste außer Acht und widmet sich nur der belletristischen Literatur, landen nach dieser Aufstellung folgende Titel in den „Top Ten der weltweit meist verkauften Bücher“.

10) Jerome David Salinger : „Der Fänger im Roggen“ – 65 Millionen verkaufte Exemplare

Der US-amerikanische Schriftsteller Jerome David Salinger schuf mit seinem 1951 erschienenen Roman „Der Fänger im Roggen“ einen Titel, der sich seitdem weltweit 65 Million Mal verkauft hat. Darüber hinaus veröffentlichte der Autor längere Erzählungen und Kurzgeschichten; „Der Fänger im Roggen“ blieb jedoch der einzige Roman von Salinger – einem Schriftsteller, dem Ernest Hemingway ein „verteufeltes Talent“ bescheinigte.  Auch wenn das Buch vor über 60 Jahren erschienen ist, hat die Thematik nicht an Aktualität verloren. Noch heute gehört der Roman in vielen Schulen zur Pflichtlektüre. Ein Jahr vor seinem Tod klagte Salinger gegen eine Fortsetzung seines Romans, die der jungen Autor J.D. California angekündigt hatte, und bekam Recht.

Während sich der Held des Adoleszenzromans in einem Sanatorium befindet, berichtet er rückblickend von einem Ausflug nach New York. Als 16-Jähriger erhält Holden Caulfield wegen seiner schlechten Noten einen Schulverweis und verlässt das Internat kurz vor den Weihnachtsferien vorzeitig. Statt zu seinen Eltern zu reisen, quartiert er sich in einem New Yorker Hotel ein und verbringt drei Tage in Manhattan.

 9) Paulo Coelho: “Der Alchimist”– 65 Millionen verkaufte Exemplare

“Der Alchimist” erschien im Heimatland des brasilianischen Autors bereits 1988 unter dem Titel „O Alquimista“. Obwohl sich der Roman in vielen anderen Ländern bereits sehr gut verkauft hatte, war der Erfolg in Deutschland in den ersten Jahren mäßig; bis er dann im Diogenes Verlag zum Bestseller wurde. Der brasilianische Autor Paulo Coelho gehört zu den zehn Autoren, die weltweit die meisten Bücher verkauften.

Der andalusische Schafhirte Santiago träumt nachts von einem Schatz, der in Ägypten am Fuß der Pyramiden für ihn bereitliegen soll. Er verlässt Spanien und macht sich auf den Weg in das afrikanische Land. Auf seiner Reise trifft er die verschiedensten Menschen und erhält durch spirituelle Begegnungen eine neue Sicht auf sein Leben. Als er sein Ziel endlich erreicht, erfährt er, dass der Schatz am Beginn seiner Reise zu finden ist.

 8) Antoine de Saint-Exupéry: „Der kleine Prinz“ –  80 Millionen verkaufte Exemplare 

Der französische Autor Antoine de Saint-Exupéry veröffentlichte 1943 die kurze Erzählung „Der kleine Prinz“ mit selbstgezeichneten Illustrationen. In dieser Zeit befand sich der französische Schriftsteller und Pilot im Exil in New York, und der Titel fand nur wenig Anklang. Kritiker empfanden das Märchen als zu kindlich für Erwachsene und als zu erwachsen für Kinder. So richtig ließ sich „Der kleine Prinz“ auch nicht in die Reihe der bisherigen Veröffentlichungen von Saint-Exupéry einordnen. Erst als der Autor auf einem Flug ums Leben kam, wurde das kleine Büchlein zum Welterfolg.

Der kleine Prinz, der gemeinsam mit seiner Blume auf einem winzigen Planeten lebt, verlässt eines Tages seine Heimat und macht sich auf eine Reise, um die Welt zu erkunden. Dabei besucht er sechs verschiedene Planeten und landet schließlich auch auf der Erde, wo er auf den Erzähler der Geschichte trifft.

7) Sir Henry Rider Haggard: „Sie“ – 83 Millionen verkaufte Exemplare

Sir Henry Rider Haggard war ein britischer Schriftsteller, der im 19. Jahrhundert mit Abenteuerromanen bekannt wurde. Obwohl seine Eltern ihn für geistig träge hielten und er als einziger der Söhne keine höhere Schulbildung erhielt, fand der junge Mann einen Beruf, in dem er viel reiste und die Welt kennenlernte, was nicht zuletzt seiner schriftstellerischen Tätigkeit zugute kam.

Der junge Leo Vincey und sein Freund Horace Holly begeben sich auf die Suche nach der geheimnisvollen Königin einer längst als untergegangen gewähnten Kultur in Afrika. Nach einer gefährlichen Reise durch unerforschte Gebiete erreichen sie die verlassene Totenstadt von Kor, wo sie auf die schöne und grausame Königin Ayesha treffen. Die beiden Reisenden werden von der „Herrin des Todes“ unwiderstehlich angezogen und befinden sich schon bald in einem gefährlichen Abenteuer.

6) C.S. Lewis: “Der König von Narnia” – 85 Millionen verkaufte Exemplare 

Mit dem zweiten Band der „Narnia“-Reihe, der erstmals 1950 erschien, schuf der irische Schriftsteller C.S. Lewis einen der erfolgreichsten Fantasyromane der Welt. Der in den siebenteiligen „Chroniken von Narnia“ ausgefochtene Kampf zwischen Gut und Böse wird immer wieder mit christlichen Botschaften in Verbindung gebracht. Parallelen zur Bibel finden sich viele. So erinnert der Löwe Aslan beispielsweise an Jesus, während die Hexe eine Allegorie auf Satan sein kann. Übrigens: Jahrelang war C.S. Lewis sehr eng mit J.R.R. Tolkien – beide überzeugte Christen – befreundet, bis die Freundschaft durch die zu unterschiedlichen literarischen Ansichten nach und nach abkühlte.

In „Der König von Narnia“ entdeckt das englische Mädchen Lucy in einem alten Kleiderschrank eine Tür, die sie in ein verwunschenes Land führt. Von einer bösen Hexe regiert, herrscht in Narnia immer Winter. Gemeinsam mit ihren drei Geschwistern rettet sie den Löwen Aslan, der der eigentliche Herrscher von Narnia ist.

5) Agatha Christie: „Und dann gabs keines mehr“ – 100 Millionen verkaufte Exemplare

Die Schöpferin von Miss Marple und dem belgischen Detektiv Hercule Poirot veröffentlichte 1939 ihren 26. Kriminalfall unter dem Titel „Ten Little Niggers“. In Deutschland erschien der Roman „Letztes Weekend“ 1944. Nachdem er erst in „Zehn kleine Negerlein“ umbenannt wurde, erhielt er 2003 dann einen endgültigen Titel „Und dann gabs keines mehr“. International wird mittlerweile der Titel „And Then There Were None“ verwendet.

Ein Unbekannter lädt zehn Personen nach Indian Island ein. Schon am ersten Abend stirbt der erste Gast. Nach und nach werden immer weitere Personen umgebracht. Bei der Suche nach ihrem Mörder werden sich die Verbliebenen schnell darüber einig, dass sich außer ihnen niemand auf der Insel aufhält. Der Mörder muss sich also unter den Gästen befinden. Doch wer hat die Menschenleben auf dem Gewissen?

4) Cáo Xuěqín: „Der Traum der roten Kammer“ – 100 Millionen verkaufte Exemplare 

„Der Traum der roten Kammer“ gehört zu den vier klassischen Roman der chinesischen Literatur und entstand Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Autor Cáo Xuěqín verarbeitete in dem Werk den langsamen wirtschaftlichen Abstieg seiner eigenen Familie. Jahrelang existierte der Text nur in Manuskriptform bis  Gao E die letzten 40 der 120 Kapitel mit Hilfe von Unterlagen und Skizzen des Autors vervollständigte und1791in gedruckter Form veröffentlichte. Erst 2007-2009 erschien eine vollständige deutsche Übersetzung. Zuvor waren nur Teilübersetzungen erhältlich. Mit ca. 100 Millionen verkauften Exemplaren steht der Roman auf Platz 4 im Ranking.

Im Fokus der mit 350 Figuren ausgestatteten Handlung steht die adlige Familie Jia, deren Sohn in seine Cousine verliebt ist, aber auf Wunsch des Vaters eine andere Frau heiraten soll.  Baoyu weigert sich, die Laufbahn im Staatsdienst anzutreten und versucht, einen Weg aus den gesellschaftlichen Konventionen zu finden.

3) John Ronald Reuel Tolkien: „Der kleine Hobbit“ – 100 Millionen verkaufte Exemplare

Der Fantasyroman von Tolkien, der 1937 erstmals unter dem Titel „The Hobbit or There and Back Again“ veröffentlicht wurde, erschien in Deutschland 1957. Nach einem Kurzfilm, einer Zeichentrickversion und einem viereinhalbstündigen Hörspiel kam im vergangenen Jahr „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ in die Kinos. Insgesamt wird der Verfilmung unter der Regie von Peter Jackson aus drei Teilen bestehen. Im Dezember dieses Jahres folgt „Der Hobbit – Smaugs Einöde". Die Kosten für die Filmproduktion belaufen sich auf über 560 Million US-Dollar.

Es ist die Vorgeschichte von „Herr der Ringe“, in der sich der junge Hobbit Bilbo Beutlin auf eine Reise quer durch Mittelerde begibt und während seiner Abenteuer an den schicksalhaften Ring gelangt, der zur Grundlage für die Trilogie wird.

2) John Ronald Reuel Tolkien:  „Herr der Ringe“ – 150 Millionen verkaufte Exemplare

„Herr der Ringe“, in England in den 50er Jahren veröffentlicht, erschien in Deutschland erst in den Jahren1969 und 1970. Aufgrund der hohen Papierpreise in der Nachkriegszeit und entgegen dem Willen des Autors, wurden die ursprünglichen sechs Teile des Buches in Form einer Trilogie veröffentlicht, bestehend aus den Bänden: „Die Gefährten“, „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“. Der Roman wurde mittlerweile etwa 150 Million Mal verkauft.

„Herr der Ringe“ wurde vielfältig verarbeitet. Neben dem mit insgesamt 17 Oscar ausgezeichneten dreiteiligen Film unter der Regie von Peter Jackson wurde Tolkiens Werk u.a. auch als Serie verfilmt, als Zeichentrickfilm produziert, als Musical umgesetzt und als Comic veröffentlicht.

Erzählt wird die Geschichte vom Hobbit Frodo und seinen Gefährten, die sich auf eine gefährliche Reise in das Land Mordor begeben, um den Ring der Macht zu vernichten wollten.

1) Charles Dickens:  „Geschichte aus zwei Städten“ – 200 Millionen verkaufte Exemplare 

Der Roman „Geschichte aus zwei Städten“, im Original „A Tale of Two cities“, entstand 1859 und stammt aus der Feder von Charles Dickens, dem englischen Schriftsteller, der in seinen Romanen immer wieder auf die sozialen Missstände seiner Zeit aufmerksam machte. Mit 200 Millionen verkauften Exemplaren ist der Titel, dessen Handlung in Paris und London spielt, nicht nur der am häufigsten verkaufte Roman überhaupt, sondern gleichzeitig auch das meistgedruckte original englischsprachige Buch aller Zeiten.

In den Wirren der Französischen Revolution sitzt der Franzose Alexandre Manette jahrelang unschuldig im Pariser Gefängnis. Als er nach 17 Jahren Haft endlich frei kommt, beginnt er gemeinsam mit seiner Tochter Lucy ein neues Leben. Diese heiratet den französischen Adligen Charles Darnay, der nach London gezogen ist und seiner Familie den Rücken gekehrt hat. Doch seine Vergangenheit holt ihn ein.

Was denkst Du? Welche Titel hättest Du in den Top Ten erwartet? Hast Du bereits Titel aus der Liste gelesen? Wenn ja, welche?

Autor des Artikels: +Maren Kahl