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Lesung mit Val McDermid

Lesung mit Val McDermid

Im Rahmen des Harbour Front Literaturfestivals bei uns in HH war ich bei einer Lesung von Val McDermid. Deshalb kaufte ich mir auch ihr neuestes Buch, welches ich dann von ihr signieren lassen wollte.
Also fuhr ich früh genug mit den Öffis los, denn man weiß ja nie, ob es nicht eine Verzögerung wegen unvorhergesehener Probleme gibt.
Alles funktionierte und ich kam 1 Stunde vor Lesungsbeginn im Bürgerhaus Wilhelmsburg an. Da stand ich dann und schaute mich erst mal um. Da geht die Tür gegenüber, Eingang vom Parkplatz, auf und ... Val McDermid kommt mit einer Frau und einem Mann herein. Sofort kramte ich „The vanishing point“ raus, stiefelte zu ihr und bat um Signierung ihres Buches. Natürlich hatte dann auch andere den Mut, aber ich war die erste *angeb*
Als die 3 dann in den Backstage-Bereich gingen, bildete sich allmählich eine Schlange ... also das, was Deutsche darunter verstehen. In solchen Momenten wäre ich gern in Schottland, weil dort das Schlange-bilden viel gesitteter vonstattengeht und keine Rempeleien und „Kuschelversuche“ existieren.
Lange Rede gar kein Sinn, die Lesung startete pünktlich um 18 Uhr und ich erfuhr, dass die beiden Begleiter McDermids Magarete von Schwarzkopf und der Typ Boris Aljinovic (Tatort Kommissar) sind.
Margarete stellte Val Fragen und übersetzte im Nachgang die Antworten sinngemäß. Dann begann Val das Buch zu lesen und es war klasse - sie liest lebendig, haucht den Figuren z.B. mit unterschiedlichen Dialekten Leben ein, besitzt eine ausgeprägte Mimik und hat einen wunderbaren Sinn für Humor.
Dann wurde wieder über Val, das Buch und wie Val schreibt gesprochen und dann las Boris einen Part auf Deutsch und auch das war grandios. Er ließ die Charaktere auch lebendig werden und hatte sichtlich Spaß daran.
Leider kam dann eine Ische von der Orga und gab Anweisung, dass der dritte Teil des Vorlesens, der Vals Part gewesen wäre, wegen Zeitmangel gestrichen werden muss und sofort auf den vierten Teil, den Boris lesen würde, gesprungen werden soll. Super, Danke deutsche Unflexibilität.
Doch die drei fanden eine geniale Lösung: zuerst las Val die Hälfte des vierten Teils im Original und dann folgte die deutsche „Fortsetzung“ von Boris.
Es waren wundervolle 1,5 Stunden, die ich total genossen habe und die definitiv Standards für nächste Lesungen gesetzt haben.
Während Val dann Bücher signierte, ließ ich meine Eintrittskarte noch von Margarete und Boris signieren und plauderte mit Boris eine Runde. Die drei sind jetzt schon seit 10 Jahren zwischendurch gemeinsam auf Lesungstour und mittlerweile ein eingespieltes Team und genießen diese Zeit genauso wie die Besucher der Lesungen.
Es war eine rundum gelungene Lesung mit viel Spaß, Information und netten Menschen, nicht zu vergessen, Val hat einen Fan mehr.
 

Zum englischen Titel „The vanishing point“ - einerseits ist damit die Schlüsselszene zu Beginn des Buches gemeint und andererseits der Punkt am Horizont, wo Erde und Himmel aufeinandertreffen.

The Vanishing Point

Kommentare

Pittchen kommentierte am 03. November 2013 um 10:55

Da hattest du ein tolles Erlebnis. Ich könnte neidisch werden :o ) Schon die ganz frühen Bücher von VMcD mit der Journalistin Lindsay Gordon und die Reihe um die Detektivin Kate Brannigan haben mich seinerzeit begeistert. Die Serie um Tony Hill und Carol Jordan habe ich in nur vier Bänden verfolgt, da kamen erst mal andere Schriftsteller, die auch gelesen werden wollten.

Aber unvergessen die Bücher Echo einer Winternacht und Das Moor des Vergessens. Val McDermid zählt halt zu den ganz GROßEN!

Pittchen kommentierte am 04. November 2013 um 21:37

Im Nachgang: Boris Aljinovic ist mir natürlich aus dem Berliner Tatort ein Begriff. Seine Rolle dort als "Stark" hat mich immer positiv berührt. Ganz besonders gefreut hat es mich, zu hören, dass Herr Aljinovic schon so lange mit Val McDermid durch die Lande zieht. Meine Hochachtung!

lila-luna-baer kommentierte am 16. Dezember 2013 um 14:50

Ich habe am 29.10.13 in Dortmund eine Lesung von Val McDermid mit gleicher Besetzung besucht und war mindestens genauso begeistert. Ganz toll fand ich das Zusammenspiel der 3, da merkte man richtig, dass sie nicht zum ersten Mal gemeinsam unterwegs sind. Sie konnten ja auch die ein oder andere Anekdote zum Besten geben, ich habe wirklich sehr viel gelacht und mich hervorragend amüsiert. Kann ich nur jedem empfehlen, wenn sich mal wieder die Gelegenheit ergibt.