Praktikum in der Mayerschen Buchhandlung

Hallo!

Ich heiße Ella, bin 16 Jahre alt und habe vom 27. Januar bis zum 7. Februar 2014 ein Schulpraktikum in der Kamener Filiale der Mayerschen Buchhandlung gemacht. 

Bevor ich die Praktikumsmappe dazu anfertige, schreibe ich diesen Bericht, Freiwilliges macht doch immer mehr Spaß.

Am 27. Februar um 9:40 Uhr stand ich vor dem Laden, 20 Minuten zu früh. Ich hab mit mir gekämpft, ob ich jetzt schon hineingehen soll oder ob es zu früh und übereifrig wäre... Letztendlich hat die Kälte entschieden und 5 Minuten später bin ich dann doch rein.
Ich hätte mir absolut keine Gedanken machen müssen. Ich wurde sofort herzlich empfangen und mir wurde erst einmal alles gezeigt und eine kleine Einführung in das PC-System gegeben. Anschließend ging's sofort los und ich habe dabei geholfen, die Spiegel-Bestseller-Liste zu aktualisieren und zusammen mit einer Kollegin zwei Regale umgeräumt, was den Großteil des restlichen Tages beanspruchte.

Am nächsten Tag ging es schon um 9:30 Uhr los, bis 17 Uhr, dabei blieb es dann auch die zwei Wochen.
Als erstes sortierte ich morgens immer die Kundenbestellungen ein. Außerdem lernte ich das professionelle Geschenk-Verpacken, was ja auch im Privatleben durchaus nützlich sein kann. So haben sich die zwei Wochen Praktikum schon am zweiten Tag gelohnt! :-)
Es ging weiter, indem die "weißen Buchwochen" vorbereitet wurden. Dabei werden defekte Bücher, sowie vom Verlag aus dem Programm genommene Titel mit einem "Mängelexemplar"-Stempel gekennzeichnet und in weißen Wannen oder Paletten im Laden ausgestellt und mit Rabatt verkauft.
Weitergehend habe ich die Bestände einzelner Warengruppen geprüft und zwischendurch immer wieder Einblicke in den Alltag einer/s Buchhändlerin/s bekommen. Also wie man z.B. mit Kunden umgeht, wie man Bücher bestellt und in welcher Abteilung man diese findet. Ich konnte mich immer praktisch erproben und mich mehr und mehr einarbeiten.

In den folgenden Tagen wurden sämtliche Kalender reduziert, rabattierte Ware und Bücher ausgebucht. Auch da konnte ich mich immer weiter einarbeiten und mich mit den einzelnen Aufgaben und dem Alltag einer Buchhändlerin vertraut machen.
Außerdem lernte ich wie Gutscheine ausgestellt werden, wie man Tippkärtchen schreibt, die die einzelnen Bücher interessanter machen und habe meinen ersten Tisch dekoriert.

In der zweiten Woche am Montag habe ich die ersten Kunden angerufen ("Mayersche Kamen Kestermann hallo!..."), ein bisschen hie und da dekoriert, erneut (diesmal alleine, mit nicht mehr ganz so viel Hilfe) die Spiegel-Bestseller-Liste aktualisiert, mitgeholfen die Tische nach Top 1000 anzurichten, den Valentinstag-Tisch zu dekorieren und die Preisneuerungen vorgenommen.

In den folgenden, und leider auch letzten Tagen war ich dann schon soweit eingearbeitet, dass ich, außer beim Kassieren, bei so gut wie allem mithelfen konnte und sogar dabei zusehen konnte, wie mithilfe der "Börsendatei" neue Bücher für die jeweilige Filiale bestellt werden.

Abschließend kann man sagen, dass mir dieses Praktikum unglaublich viel Spaß gemacht hat! Ich wäre lieber weiter jeden Tag von Büchern umgeben als von Schulwänden und alle meine Wünsche und Erwartungen sind erfüllt worden.
Ich wurde total in den Alltag einer/s Buchhändlerin/s mit einbezogen, habe sehr viel gelernt und bin in dieser kurzen Zeit auch viel offener gegenüber Fremden geworden. Ich habe unter realen Arbeitsbedingungen gearbeitet, also 7 1/2h am Tag. Dazu muss man sagen, dass es am Anfang eine merkbare Umstellung war und anstrengend an manchen Stellen, aber das war gut zu bewältigen und, wie gesagt, hat es viel Spaß gemacht.

Das alles hab ich auf jeden Fall auch meinen, mittlerweile nur noch 5 (eine Auszubildende hat in der Zeit ihre Ausbildung zur Buchhändlerin mit Erfolg bestanden, juhu!) Kolleginnen zu verdanken, die mich durchgehend geduldig und nett unterstützt haben, die immer offen waren, alle meine Fragen beantwortet haben und die ich einfach unglaublich ins Herz geschlossen habe. Deshalb wird es mir ehrlich schwer fallen, am Montag aufzustehen und nicht wie gewohnt nach Kamen zu fahren, sondern in die entgegengesetzte Richtung (zu meinem wartenden Zeugnis :-( ). 

Also: ein Praktikum in der Mayerschen kann ich nur empfehlen!

Ich bin offen für Fragen, also ruhig anschreiben :-)

Ella