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Gedankensplitter:

Warum Rezensionen für einen Autoren so wichtig sind …

An einem Morgen glaubte ich meinen Augen nicht trauen zu können: Ein Buch, dass ich sehr mochte, hatte über Nacht gleich dreimal eine Ein-Sterne-Rezension kassiert. Geschmäcker sind verschieden, aber was mir sich nach einigen weiteren Mausklicks zeigte, konnte ich erst nicht glauben.

Die Rezensenten gingen die Autorin beinahe persönlich an, die Kritik passte überhaupt nicht zum Inhalt, war also sachlich falsch und noch interessanter: Alle drei Rezensenten hatten vorher niemals ein anderes Buch beurteilt.

Wie gesagt, Geschmäcker sind verschieden, aber eine konstruktive negative Kritik sieht anders aus. Hier scheinen andere Faktoren eine Rolle zu spielen, über die ich lieber nicht weiter nachdenke. Neid? Hass? Langeweile? Mir fehlt die Fantasie, darüber weiternachzudenken und mein Weltbild ist schon genug ins Schwanken gekommen.

Das Buch hat nun bei amazon einen ganzen Stern weniger und das Ranking verschlechtert sich abrupt, es werden also deutlich weniger Bücher verkauft. Die 1 Sterne Rezensionen haben trotz der älteren, begeisterten anderen Rezensionen ein Etappenziel erreicht. Mir hat das keine Ruhe gelassen und ich habe mich umgesehen und festgestellt, dass es dieses Phänomen bei vielen Büchern gibt. Leute, die noch nie vorher ein Buch rezensiert haben, äußern sich extrem negativ, teilweise mit verletzenden Worten und verraten dabei gleichzeitig durch die Verbreitung von Unwahrheiten, dass sie das Buch gar nicht gelesen haben können.

Ich habe mich gefragt, was man gegen solche (widerlichen) Attacken tun kann. Und wie wichtig solche negativen aber auch positiven Rezensionen eigentlich für Autoren sind. Daher habe ich einige „meiner“ Autoren diese Frage gestellt und die Antworten waren sehr interessant.

Nicht für jeden Autoren sind Rezensionen wichtig. So schreibt eine Autorin:

»… Da sind mir die Rezensionen wichtig, die von Lesern kommen, die ich persönlich kenne oder die schon mehr von mir gelesen haben. Warum? Solchen Lesern und deren Meinung traue ich mehr über den Weg, als wildfremden Menschen. Und da ist es mir auch egal, ob die Meinung positiv oder negativ ausfällt. Schön ist es natürlich, wenn ein Leser ein, zwei Punkte genau benennen kann, die ihm besonders gefallen oder nicht gefallen haben. Das muss aber nicht zwingend ausführlich sein. Knapp und treffend geht auch. Rezensionen, die aus drei Sätzen bestehen, egal wie, nehme ich zur Kenntnis, mehr nicht.

Sind Rezensionen wichtig für mein Schreiben? Nein. Sie sind hinterher eine sehr schöne oder auch interessante Begleiterscheinung, aber sie beeinflussen mich nicht darin, wie ich meine Geschichten schreibe. Fazit: Für mich persönlich spielen Rezensionen keine sehr große Rolle.«…

Eine weitere Autorin äußerte sich dahin gehend:

»… Bislang hatte ich noch nicht den Eindruck, dass jemand eine Rezension über mein Buch geschrieben hat, ohne es vorher gelesen zu haben, daher kann ich dazu gar nichts sagen. Ich frage mich aber schon, warum jemand das tun sollte. Einfach nur, weil er das Buch im Schnitt "runterbewerten" will? Und wenn ja, warum? Das fände ich natürlich blöd, denn um ein Buch wirklich bewerten zu können, muss man es ja schon gelesen haben.

Was ich von Rezensionen erwarte? Hm. Es ist schon schön, wenn man merkt, dass der Rezensent sich mit dem Buch auseinandergesetzt und sich wirklich Gedanken darüber gemacht hat. Ich finde es toll, wenn er oder sie sich viel Zeit dafür genommen und Mühe damit gemacht hat, und ich bewundere das auch sehr. Ich erwarte das aber nicht unbedingt, denn jeder muss ja selber wissen, wie viel Zeit er oder sie in seine Rezension steckt. Also wenn jemand einfach nur schreibt "Ich fand das Buch total schön, lustig, romantisch und empfehle es jedem weiter", freut mich das natürlich auch sehr.

Aber doch, ich erwarte schon, dass jemand das Buch tatsächlich gelesen hat, wenn er eine Rezension darüber schreibt. Beziehungsweise finde ich es auch ok zu sagen: "Ich habe nach der Hälfte abgebrochen, weil ich es so scheiße fand, dass ich es nicht mehr ertragen konnte". Schön ist das zwar für mich als Autorin nicht, aber wie gesagt. Jedem das seine …«

Eine dritte schrieb mir ebenfalls eine sehr lange Mail und bezog einen eindeutigen Standpunkt:

»Kritik ist wichtig, die bringt einen weiter, aber nur, wenn sie einigermaßen konstruktiv ist. Ein einfaches „Buch gefällt mir nicht“ kann ich nur akzeptieren, aber es hilft mir nicht, mögliche Schwachstellen zu finden. Aber unterschiedlicher Geschmack ist absolut in Ordnung.

Immer mehr Bücherverkäufe und natürlich der gesamte eBook-Markt spielen sich im Internet ab, dadurch werden Rezis immer wichtiger. Ich freue mich sehr über begeistertes Feedback in Form von Mails oder auf Facebook, wünschte mir aber manchmal, diese Leser würden auch bei amazon und Co. ein paar Sternchen vergeben. Dem Käufer im Laden sind die Rezis egal, aber welcher Autor schafft es heute schon noch, in den Läden ausreichend präsent zu sein? Wenige!

Eine Sache verwundert mich jedoch: Vernichtende, unsachliche Ein-Sterne-Rezis von Leute, die gerade mal ein Buch rezensiert haben. Genau dieses. Meins! Oder noch einen Scheibenwischer.

Meistens zeigt der Inhalt dieser Rezis, dass sie das Buch gar nicht gelesen haben, denn er stimmt einfach sachlich nicht. Warum tut jemand so etwas? Neid? Hass? Egal, leider hat man als Autor keine Chance, darauf zu reagieren, denn das gilt als no-go, sich dazu zu äußern *steckt den verbalen Knüppel wieder weg* Da kommt dann aber wieder der Wunsch hoch: liebe Leser, wenn ihr das Buch mochtet, gebt ihm doch gerne 4 oder 5 Sterne. Es reicht ein Einzeiler dazu oder wenige Worte wie spannend, interessant, konnte es nicht weglegen. Niemand erwartet eine wissenschaftliche Abhandlung. Und wir Autoren freuen uns sehr über Feedback. «

Zwei weitere Autorinnen antworteten ebenfalls auf meine E-Mail und schrieben mir:

»Natürlich ist es niederschmetternd, wenn man eine 1 Sterne Rezi bekommt, besonders wenn sie frech und dreist und dazu noch inhaltslos ist. Zu Beginn meiner Schreiberei haben mich  Negativ-Rezis sehr runtergezogen. Mittlerweile lese ich sie und hake sie gleich wieder ab. Ich schaue aber grundsätzlich, was der Rezensent sonst so liest und stelle oft fest, dass es sich oft um einen Allgemein-1 Sterne.Rezensenten handelt, der alle bisherigen Bücher schlecht bewertet hat. Dann juckt es mir in den Fingern und möchte ihm/ihr für die Zukunft ein anderes Genre empfehlen. (Lasse es aber dann) Auch ärgern mich manche 5 Sterne Rezis, wenn der Verfasser den ganzen Inhalt der Geschichte nennt. Ob Rezis wichtig sind? Ja, sogar sehr wichtig. Sie sind der wahre Lohn der Autoren.«

sowie

»Vor allem erwarte ich natürlich von einem Rezensenten, dass er das Buch gelesen hat. Allerdings hab ich oft - gerade bei Presseleuten - erlebt, dass die höchstens den Klappentext oder quer gelesen haben, denn ihre Texte waren sachlich unrichtig, sie nannten falsche Namen, falsche Verknüpfungen.

Ob einem ein Buch gefällt, ist ja eine sehr persönliche Entscheidung. Ich erwarte also keinesfalls nur positive Stimmen. Schwierig finde ich nur, wenn offensichtlich der Leser/Rezensent eine falsche Erwartungshaltung hatte, die von dem kritisierten Buch nicht erfüllt wurde und nun ist er sauer und verreißt das Werk.

Ich denke da z.B. bei meinen bewusst als Gourmetkrimis bezeichneten Büchern an Leute, die sich darüber empören, dass Kochen und Essen so eine große Rolle darin spielen.

Ansonsten freu ich mich natürlich, wenn Leser meine Krimis mögen, finde es aber auch normal, wenn sie Leuten nicht gefallen. Nur unsachliche, beleidigende Rezensionen lehne ich ab.«

Fazit: Wenn euch ein Buch gefallen hat, nehmt euch die Zeit und klickt ein paar Sterne an. Niemand erwartet eine professionelle Rezi, wie einige Blogger sie veröffentlichen, ein, zwei Sätze oder Wörter (spannend, konnte es nicht weglegen) reichen völlig und sind für den Autoren nicht nur ein tolles Feedback, sondern auch in der Außenwirkung gegenüber potentiellen Käufern und auch dem eigenen Verlag ein sehr wichtiges Zeichen. Und ganz nebenbei machen wir diese Trolle mit ihren Hasstiraden auch noch lächerlich.

Und nun meine Frage an Euch: Verratet ihr mir, wie wichtig sind Euch als Leser Rezensionen? Lasst ihr Euch beim Kauf eines Buches von den Rezensionen beeinflussen?

Kommentare

kommentierte am 07. April 2015 um 10:55

Hi,

danke für diesen wunderbaren und interessanten Artikel. Ich kann auch immer nicht verstehen, warum manche Zeitgenossen meinen, sie müssten mit ihrem unnötigen Geschreibsel Dinge (egal ob Bücher, CD´s oder ähnliches) in den Dreck ziehen zu müssen.

Ich schreibe gerne Rezensionen (seit letztem Jahr). Wenn ich was zu kritisieren habe, versuche ich es sachlich zu begründen. Ansonsten fallen meine Rezensionen zum größten Teil positiv aus. Ich finde, allein die Arbeit und Zeit, die ein Autor oder eine Autorin in das Buch steckt, ist schon positiv zu bewerten.

Bei meinen Buchkäufen lasse ich mich meistens einfach davon inspirieren, ob es mich interessiert oder nicht; von Rezensionen lasse ich mich wenig(er) beeindrucken. Meistens lese ich auch erst hinterher Rezensionen zu den Büchern, die ich gekauft und gelesen habe - so kann ich mir erst meine eigene Meinung bilden und hab nicht die anderen Meinungen im Kopf.

Viele Grüße

Jochen

Brocéliande kommentierte am 07. April 2015 um 16:39

Ich finde dieses Thema auch sehr gut - und toll dargestellt, danke!

Ich schreibe sehr gerne Rezensionen und gebe mir dabei recht viel Mühe (halbe Sachen mach ich nicht - dann sollte man es lieber bleiben lassen). ich mag auch selber gerne Rezis mit authentischem Inhalt lesen und habe da so meine Buchfreunde, denen ich da absolut vertraue.

Ich gebe auf Rezensionen auf wld, lovelybooks oder "Literatur-Couchen" (Histo, Krimi, Belletristik) mehr und messe diesen sehr viel mehr Gewicht bei als z.B. bei amazon: Der Grund?

Die Bücherportale definieren klar, was in einer Rezension drinstehen sollte - hier kann man sogar andere Leser vor Spoilern schützen - und sich eine eigne Meinung bilden... Ich lese aber auch gerne "buch aktuell" und andere 1/4jährlich erscheinende Quellen, die Neuveröffentlichungen von Büchern vorstellen und - teils auch Rezensionen enthalten.

Ich bin sicher, dass es für einen Autor wirklich sehr wichtig ist, sich die Lesermeinungen genau anzuschauen - und dabei zu erfahren, ob sein Roman, Krimi, Histo o.ä. auch beim Leser "angekommen" ist! Daher habe ich auch Respekt vor der Arbeit, die ein Autor, eine Autorin, ein Verlag mit jeder Buchveröffentlichung hat - und denke, dass dieser auch in jede Rezension einfließen sollte (sonst lässt man's lieber)...

Zieherweide kommentierte am 07. April 2015 um 16:58

Das ist ein sehr schöner Artikel.

Solche Kommetare zu einem Gut (ob nun Buch, CD, DVD, ect) habe ich auch schon gesehen und mir im Hinterkopf gedacht: "Was bringt es den Leuten, soetwas zu schreiben? Sie machen einen (meistens) völlig fremden Menschen das Leben schwer."
Ich glaube aber, dass diese Leute das überhaupt nicht auf ihren Schirm haben. Schade, dass würde alles viel angenehmer machen. Umgänglicher.

Ich selbst schreibe hin und wieder Rezensionen, aber auch erst richtig, seitdem ich hier bei WLD bin. Noch bin ich dabei, das richtige Maß für mich zu finden, damit ich auf der einen Seite nicht zu viel vom Inhalt verrate, aber vielleicht auf der anderen Seite andere Leser dazu anrege sich doch mit dem Buch zu beschäftigen. Das ist gar nicht so einfach.
Wenn ich mir ein Buch kaufe, dann passiert es wirklich sehr sehr selten, dass ich mir vorher Rezensionen dazu durchlese. Denn meistens stehe ich im Laden, sehe ein Buch und lese mir den Klappentext durch. Wenn es mir zusagt, dann kommt es entweder sofort mit oder landet auf der Wunschliste. Auch kann ich mit solchen Lobenshymnen (z.B. der neue Tolkien usw.) auf den Buchrücken oder in den Deckellaschen nichts anfangen. Sie stören das Gesamtbild. Da habe ich lieber einen ordentlichen Klappentext. =)

Sommerzauber02 kommentierte am 07. April 2015 um 20:56

Hallo Katja,

ich finde es toll, dass du dir die Zeit genommen hast, und die eine oder andere Autorin angeschrieben hast mit der Bitte um ein Feedback inwieweit Rezensionen für die AutorInnen wichtig sind. Für Rezensionen bei amazon gebe ich nicht viel. Eine Autorin wollte einmal von mir, dass ich meine Rezension dort einstelle. Generell setze ich meine Rezensionen dort nicht ein, nämlich aus dem Grund, dass sogenannte "gekaufte" Rezensionen bei amazon (nicht nur bei Büchern) kursieren. Bei der oben genannten Autorin habe ich einmal eine Ausnahme gemacht. Seitdem amazon den Büchermarkt und die AutorInnenwelt aufgemischt hat, lasse ich die Finger von dieser Plattform.

Ich lese hin und wieder Rezensionen, aber in der Regel erst dann, wenn ich ein Buch selbst bereits gelesen habe. Vor einem Buchkauf lese ich selten eine Rezension, nur wenn ich mir unsicher bin, ob ich es kaufen soll. Ich lese die Klappentexte bzw. Leseproben von Büchern, wenn mich ein Buch auf dem ersten Blick anspricht (z.B. das Cover).

Die wöchentliche Auflistung von Neuerscheinungen bei WLD finde ich auch sehr hilfreich.

 

Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht, den man sehr gut nachvollziehen kann.

Nisnis kommentierte am 08. April 2015 um 10:14

Toller, interessanter Artikel. Bis vor einigen Monaten habe ich nie Rezensionen gelesen. Sie waren mir einfach nicht präsent. Erst im Dezember habe ich angefangen mich auf Plattformen wie zum Beispiel WLD umzusehen. Mein Lesen hat sich dadurch weiterentwickelt, weil ich mit Hilfe der Rezensionen Spaß daran gefunden habe, mich einfach mehr mit meinen Büchern auseinanderzusetzen und sie noch bewusster zu lesen und dann auch zu rezensieren. Ich finde meine Bücherauswahl nun leichter und bin sicherer, denn ich kann Gleichgesinnte finden, schauen wie sie bewertet haben, wenn ich das Gefühl habe auf gleicher Wellenlänge mit Ihnen zu sein. Durch diese Buchforen mit ihren Rezensionen und auch Buchbesprechungen kann ich meine Bücherwunschliste einfach zuverlässiger gestalten. Was ich auch super interessant finde ist, wie unterschiedlich das Gelesene empfunden werden kann. Ja, ich empfinde Rezensionen als Bereicherung.

Deine oben genannte 1* Bewertung empfinde ich unfassbar unfair. Da kann ja nur Neid und Missgunst hinter stecken. Schade das man dem wohl kaum entgegen wirken kann. 

 

Katja Ezold kommentierte am 08. April 2015 um 10:33

Wow, vielen Dank für das Feedback zu meinem Artikel.

Ich selbst rezensiere meine gelesenen Bücher zwar auch bei Amazon - einfach um meine Meinung mitzuteilen - aber viel lieber stelle ich sie bei WLD, Lovelybooks und anderen Plattformen ein. Warum? Weil ich das Gefühl habe, das die Rezensionen hier viel besser "aufgehoben" sind.

Das Autoren sich mehr Rezensionen auf Amazon wünschen kann ich gut nachvollziehen. Denn die Verlage schauen in der Regel auch viel dorthin um festzustellen, wie ein Buch abschneidet.

Beeinflussen lasse ich mich von Rezensionen allerdings nicht. Ich achte mehr auf das, was Freunde und hier in Foren Gleichgesinnte mir empfehlen. Rezensionen lesen - das mache ich meinst erst dann, wenn ich ein Buch selber gelesen habe.

Miss.mesmerized kommentierte am 09. April 2015 um 13:07

Bei all dem sollte man vielelicht auch die andere Seite bedenken. Ich bin mehrfach von Autoren wüst beschimpft  und beleigt worden, weil ich ihren Bücher "nur" drei Sterne gegeben habe. Einmal wurde mir auch eine Klage angedroht, weil meine Rezension nicht passte.

Wenn ein Buch sachliche Fehler enthält (immer weider gerne falsches Italienisch beispielsweise), schlecht recherchiert ist, im sprachlichen Ausdruck auf dem Niveau einer 10-Jährigen ist, dazu mit massenweise Rechtschriebfehlern aufwartet (trotz Lektorat), muss man das auch sagen dürfen und nicht nur die "Mühe des netten Autors" honorieren. 

Wenn ich irgendwo Bücher gewinne, an Leserunden teilnehme etc. interessiere ich mich im Allgemeinen auch für das Buch und bin positiv ihm gegenüber eingestellt. Aber ich fühle mich nicht verpflichtet aus diesem Grund bei amazon 5 Sterne verteilen. Leider sieht das nicht jeder Autor so, sondern erwartet exakt diese und keine andere Gegenleistung. Wobei ich i.d.R. darauf verzichte bei amazon zu veröffentlichen, wenn ich ein solches Buch mit 3 oder weniger Sternen bewerten werde. 

SusanneSH68 kommentierte am 09. April 2015 um 22:51

Moin, die Gedanken hier finde ich auch sehr spannend. Ich bin auch noch nicht so lange dabei, habe inzwischen aber richtig Spaß daran, Rezensionen zu erstellen und auch zu lesen. So manches gutes Buch habe ich dabei schon entdeckt, was sonst in der Flut der Neuerscheinungen untergegangen wäre. Dabei wundere ich mich zwar, warum die Inhaltsangabe in vielen Rezensionen jedes Mal wiederholt wird, aber das gehört wohl dazu. Gut finde ich, dass ich so mein Hobby Lesen, was eigentlich recht einsam ist, mit anderen teilen kann. Ich bewerbe mich nur für Bücher, die mich auch interessieren, nach Inhaltsangabe oder weil mich der Autor interessiert. So verhalte ich mich im Buchladen auch. Sicherlich soll man nicht alles schönreden, damit ist keinem geholfen, aber mit einer sinnbefreiten 1-Sterne-Kritik wäre ich sehr vorsichtig. Das hat kein Autor verdient und es ist auch nur meine persönliche Meinung. Die würde ich in der Form nicht veröffentlichen bzw. nicht streuen. Gerne spreche ich mit Leuten über Bücher und zu meiner Meinung stehe ich dann auch, wenn mir etwas nicht gefallen hat, aber das dann auch sachlich begündet. Und so sollte es auch im Internet sein.

Ali kommentierte am 10. April 2015 um 22:26

Ich lese eigentlich keine Rezensionen und schreibe auch so gut wie nie welche. In den beiden Fällen, in denen ich das auf amazon mal gemacht habe, habe ich allerdings auch eine schlechte Bewertung abgegeben. Allerdings handelte es sich hier nicht um Belletristik, sondern um Sachbücher im weitesten Sinne, die nachweislich vor Fehlern strotzten.

Da mag sich der Autor oder der Verlag oder wer auch immer meinethalben angegriffen fühlen, aber es war meine Intention mit diesen Rezis andere Leute vom Kauf abzuhalten, da die Bücher ihr Geld nicht wert sind.

Mag also sein, dass man mich auch zu den "gibt-kaum-Rezis-ab-und-wenn-dann-nur-schlechte"-Leuten zählen kann. Da habe ich noch nicht mal ein schlechtes Gewissen dabei. Ich kann nur sagen, dass es in meinem Fall nichts mit Neid oder Missgunst oder Langeweile oder was auch immer hier unterstellt wurde, zu tun hat. Wieso sollte ich neidisch sein auf einen Autor, der in meinen Augen ein schlechtes Buch verfasst? Wenn ich Langeweile hätte, würde ich wahrscheinlich mehr Rezis schreiben. Da ich aber meistens eher wenig Zeit habe, sehe ich nicht die Notwendigkeit auf amazon einen Lobgesang auf einen Autor zu publizieren.

Witzig finde ich die Aussage der einen oben erwähnten Autorin, man könne ruhig 4-5-Sterne-Bewertungen mit Einzeilern wie "ich konnte das Buch kaum weglegen" kommentieren. Aber 1-2-Sterne-Bewertungen mit Einzeilern gehen nicht? Nun, ich sehe es zwar auch so, dass das unkonstruktiv ist, wenn man nur schreibt, dass einem das Buch nicht gefallen hat ohne Gründe zu nennen. Aber eine gute einzeilige Rezension ist dann ebenso unkonstruktiv, denn hier erfährt der Autor eben auch nicht, was das Buch so gut gemacht hat. Aber wahrscheinlich interessiert das auch gar nicht.

 

Fornika kommentierte am 11. April 2015 um 11:39

Da sprichst du etwas an was mir auch aufgefallen ist: was und wem nützen bitte diese Einzeiler? Ja, es freut vielleicht den Autor, wenn er davon jede Menge einheimst. Aber ich persönlich gebe auf solche kurzen Sätze gar nichts. Mir ist eine fundierte 3-Sterne-Rezension viel lieber, als 20 x 5 Sterne mit "war toll und superspannend". Das ist absolut nichtssagend und völlig unnötig. Ich selbst schreibe nicht so wahnsinnig viele Rezensionen, aber wenn, will ich damit einem anderen Leser einen Anhaltspunkt geben womit er vielleicht besser entscheiden kann ob ihm das Buch liegt oder nicht. Rezensionen sind meiner Meinung nach schon eher für den Leser da und nicht um Autoren den Bauch zu pinseln. Was nicht bedeutet, dass ich nicht oft auch mal Lobpreisungen schreibe ; ) Aber doch hoffentlich immer so, dass man nachvollziehen kann WARUM ich das Buch so supertoll, wunderbar etc. finde.

Shanna kommentierte am 17. April 2015 um 11:09

Das geht mir ganz ähnlich wie dir. Diese Ein- oder Zweisätze Rezis mit der Grundaussage "Tolles Buch" empfinde ich nicht wirklich als hilfreich. Da sind mir Bewertungen lieber, die sich mit dem Inhalt auseinandersetzen und das Ganze dann auch begründen.

Galladan kommentierte am 10. April 2015 um 23:50

Danke erst mal dafuer, dass Du Dir so viel Zeit genommen hast mal Autorenmeinungen zu sammeln und sie mit uns zu teilen.

Ich habe das bei Amazon auch schon in die andere Richtung erlebt. Da wurde ein grottenschlechtes Buch ueber den gruenen Klee mit einzeiligen Wischiwaschi Kommentaren mit 5 Sternen gelobt, derweilen aussagekraeftige Rezensionen mit nicht hilfreich runtergezogen wurden. Ich habe daraufhin die wenigen Rezensionen die ich bei Amazon veroeffentlicht hatte geloescht. Da wird nach allen Seiten manipuliert. Daran beteilige ich mich nicht.

Ich finde es schade, dass so viele Leute hier auf der Plattform zwar eine Rezension schreiben, dann aber oft keine Sternebewertung abgeben. Ich lese vor dem Kauf nur Rezensionen von Leuten wo ich vorher schon einige Rezis gelesen habe da ich nichts schlimmer finde als in Rezis zu spoilern. Leider scheint das hier auf WLD aber ein beliebtes Hobby von einigen zu sein. Besonders gerne auch wenn ihnen das Buch nicht gefallen hat wird der Inhalt in der Rezi abgeschlachtet und es bleibt dem Kaeufer dann wirklich nicht mehr viel zu entdecken an dem Buch. Das ist mal ganz lustig wenn man das Buch selbst gelesen hat und es selbst schlecht fand, aber gar nicht komisch wenn man sich eigentlich auf den Genuss des Buches gefreut hat oder aber der Autor ist.

Fornika kommentierte am 11. April 2015 um 11:49

Das Problem mit den Spoilern hier liegt auch daran, dass viele einfach diese Spoilereinstellung nicht nutzen. Und den Unterschied zwischen "man geht auf den Inhalt ein" und "Inhaltszusammenfassung" nicht verstehen können und/oder wollen. Ich mache das wie du, ich weiß von wem ich Rezensionen gefahrlos lesen kann und von wem nicht.

Originaldibbler kommentierte am 12. April 2015 um 02:54

Deinen Appell ruhig mal eine Bewertung ohne großen Text abzugeben, kann ich nicht nachvollziehen. Der Sinn von Rezensionen - und viel mehr noch von Rezensionen auf Verkaufsplattforen wie Amazon - ist es potentielle Leser/Käufer bei der Kaufentscheidung zu unterstützen und eine Rezi wie "spannendes Buch" hilft dabei wirklich niemandem weiter. Eine Rezension sollte immer eine Begründung enthalten.

Und noch etwas ganz anderes. Ich verstehe natürlich, das solche 1-Sterne Rezensionen, wie die, die du beschrieben hast, für einen Autor echt störend sind. Aber man darf nicht vergessen, dass man gerade bei Amazon auch häufig genau den gegenteiligen Fall sieht. Da haben Bücher die wirklich grottig schlecht sind und völlig zurecht von keinem Verlag angenommen wurden, plötzlich 5-10 5-Sterne-Rezensionen und auch das gerne von Menschen die üblicherweise keine Bücher rezensieren. Wenn ich also sehe, dass Bücher mit ein paar 5-Sternen-Rezensionen von Freunden und Verwandten der Autoren starten, dann kann ich es nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die das Bedürfnis haben mit 1-Sterne-Rezensionen zu kontern. Wie gesagt: Nachvollziehen. Richtig finde ich es natürlich trotzdem nicht.

roterrabe kommentierte am 13. April 2015 um 12:19

Ein interessanter Artikel, den ich gerade gelesen habe. Danke!

Für mich als Leserin sind Rezensionen sehr wichtig. Wenn ich im Buchladen ein Buch sehe, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob es mir gefallen würde, gehe ich heim und stöbere im Internet nach Rezensionen dazu. Wenn es aussagekräftige Rezensionen gibt, egal ob positiv oder negativ, finde ich das immer sehr hilfreich. Was mir die Entscheidung gar nicht erleichtert, sind Rezensionen, die ein Buch vollkommen schlecht  mit ein oder zwei Sternen bewerten, aber überhaupt keine Gründe anführen, warum das Buch so schlecht abgeschnitten hat. Da warte ich dann lieber mit dem Kauf, bis eine bessere Rezension kommt, mit der ich etwas anfangen kann. Das heißt dann nicht, dass ich das Buch nicht irgendwann kaufe, es kommt auf eine "Vormerkliste" und da schaue ich immer mal wieder drauf, um zu sehen, ob es aktuellere Rezensionen gibt. Später bei einem spontanten Besuch im Laden erinnere ich mich dann und kaufe es, wenn mich die Rezensionen und mein Eindruck überzeugt haben. Ich mag auch keine Rezensionen, in denen nichts vom Inhalt steht, dafür aber jede Menge Lobpreisungen. Ich lese Rezensionen nämlich auch, weil ich gerne wissen möchte, ob das jeweilige Buch etwas für mich sein könnte. Gibt es nur Lobhudelei, hilft mir das leider auch überhaupt nicht weiter als potentielle Leserin.

Mademoiselle Cake kommentierte am 13. April 2015 um 17:26

Hm.. Hier sind ja allerlei interessante Aspekte genannt..
Ich kann nur für mich sagen, dass ich zwar Rezensionen schreibe, aber meistens echt ziemlich kurze.
Ich lese auch meistens keine, nur ganz ganz selten mal. Aber ganz besonders schlimm finde ich Rezensionen, die meeeterlang sind.
Den Klappentext brauch ich zum Beispiel in einer Rezension nicht, denn den habe ich eigentlich schon immer vorher gelesen. Dann wird manchmal zuuu viel gespoilert, was ich auch nicht mag, da ich sonst das Buch nicht mehr lesen brauche, da ich ja alles (un)Interessante direkt in der Rezension erfahre.
Auch so Einzeiler sind nicht meins, denn da erfahre ich halt gar nichts.
Ich habe mal jemanden gesehen, die hatte eine schöne Aufteilung ihrer Rezensionen: Die meisten scheinen höchstens 5-Sterne-Bewertungen zu haben. Sie hat ihre Sterne vergeben und dann exakt genau 5 Punkte (aufgeteilt in "pro" und "contra") genannt, warum sie die Sterne so gegeben hat (oder halt nicht). Das fand ich richtig toll.
Ich bewerte & rezensiere meine Bücher nur hier und auf lovelybooks, denn diese beiden Plattformen stellen mir auch Bücher kostenlos zur Verfügung und das möchte ich damit einfach "honorieren".

Naoki kommentierte am 14. April 2015 um 10:31

Für mich sind Rezensionen definitiv wichtig. Gerade wenn es Selfpublisher sind. Allerdings habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass Amazon Rezensionen oft nicht befriedigen. Zum Glück kann man meistens gut einschätzen, welche Rezensionen Quatsch sind, gerade bei den negativen. Ich klicke auch erst auf die Bücher und schaue mir die Rezensionen an, bevor ich ein Buch wegen zu schlechter Rezensionen aussortiere - man kennt ja diese Troll-Rezensionen.

Viel mehr ärgern mich die übertrieben positiven Rezensionen. Oft merkt man, dass das Buch gelesen wurde, aber der eigene Leseeindruck von der Leseprobe deutlich negativer ist. Das sind ganz klar Freundschaftsdienste. Und diese übertriebenen positiven Bewertungen lenken von anderen Büchern ab, die vielleicht authentischer bewertet wurden und gut sind, aber ein wenig schlechter bewertet wurden. Aber dieser Rezensionsdruck hat auch andere negative Auswirkungen: Ich habe bereits ein schlechtes Gewissen, wenn ich einem guten Buch 4 statt 5 Sterne gebe, weil es gerade bei unbekannteren Büchern den Schnitt schon wieder senkt. Dabei sind eigentlich auch drei von fünf Sternen bereits überdurchschnittlich. So ist das Gesamtresultat absolut unauthentisch. Hier bei WLD ist es die absolute Ausnahme, dass ich 5 Sterne gebe. Aber es fällt mir schwer, authentische Bewertungen abzugeben.

Im Allgemeinen kaufe ich aber selten auf Amazon - Buchhandel ist mir lieber. Eine gute Freundin von mir veröffentlicht aber über Amazon, also habe ich mich zwangsläufig damit auseinandersetzen müssen.

bromer65 kommentierte am 15. April 2015 um 12:11

Hallo,

ich persönlich lasse mich von Rezensionen nicht beeinflussen. Ab und zu schaue ich zwar auch mal bei amazon nach, wenn ich Infos zu einem bestimmten Buch oder Autor suche, aber meist schaue ich nur auf die Bewertungsübersicht. Da sehe ich ja auch schon, wie ÜBERWIEGEND bewertet wird. Ich selbst habe noch keine 1*-Bewertung abgegeben. Die Bücher die ich lese und dann auch rezensiere, suche ich mir selbst aus und etwas, was mich nicht interessiert, lese ich doch erst gar nicht. Da ist mir die Zeit zu schade.   

Shanna meinte am 17. April 2015 um 10:59

Auch von mir ein Dankeschön für diesen tollen Artikel und die Antworten der diversen Autoren, die ich sehr interessant fand.

 

Ich schreibe erst seit 2012 Rezis und habe anfangs nur Rezensionen geschrieben, wenn mir das Buch gut gefallen hat. Es fällt mir leichter Begeisterung in Worte zu verpacken als Kritik. Seit gut 1 1/2 Jahren beteilige ich mich vermehrt an Leserunden und habe dabei nun schon öfter Bücher/Geschichten gelesen, die mir nicht so gut gefallen haben. Bei diesen Leserunden ist eine Rezi hinterher Pflicht und so habe ich an mir arbeiten müssen, damit ich auch Bücher, die mich weniger angesprochen habe, entsprechend rezensieren kann. Ich bemühe mich immer sehr meine Bewertung konstruktiv zu formulieren bzw. meine Kritik zu begründen. Das bin ich dem Autor - finde ich - schuldig, den wenn mir etwas nicht gefällt sollte ich es auch begründen können und nicht einfach nur schreiben "es war sch***".

 

Für meine eigene Leseauswahl spielen Rezis ganz unterschiedliche Rollen. Bei manchen Bücher sind sie wirklich ausschlaggebend, ob ich sie lese oder nicht und bei anderem Lesefutter mache ich mir noch nicht mal die Mühe Rezis anzuschauen.

sourlander kommentierte am 24. April 2015 um 08:23

Ein sehr treffender und wichtiger Artikel! Vielen Dank dafür!

Früher hat man Rezensionen bestenfalls quergelesen. Mitlerweise weiß ich zu schätzen, nach dem ich auf vermeindlich "gute" bzw "schlechte" Rezensionen reingefallen bin.

Aglaya kommentierte am 26. April 2015 um 21:30

Vielen Dank für den interessanten Artikel. Beim Kauf lasse ich mich nicht von Rezensionen beeinflussen, die lese ich erst, nachdem ich das Buch selbst gelesen habe, ich will mich ja nicht spoilern lassen :-) Ich werfe aber einen Blick auf die durchschnittliche Sternebewertung, und wenn die bei drei oder sogar weniger liegt, mache ich mir schon Gedanken, ob ich das Buch wirklich kaufen will.

Wenn ich ein Buch dann gelesen habe, lese ich oft Rezensionen von anderen durch, um mir beim Sammeln meiner Gedanken zu helfen. Dabei lese ich besonders die Rezis, die das Buch anders als ich bewerten, bei einem Buch, das ich mochte, also die schlechten, bei einem, das ich doof fand, die guten.

Bellis-Perennis kommentierte am 29. April 2015 um 10:08

Hallo,

also ich bin hier neu und will nicht naseweis erscheinen. Ich finde diesen Beitrag sehr aufschlussreich und kann dem vollinhaltlich zustimmen.

Meist lese ich ZUERST das Buch. Rezis, die bei Buchhändlerin eingestellt sind, eher weniger. Vor allem bei amazon dienen Rezis zum Pushen oder eben Nicht-Pushen von Verkaufsrängen.

Ich halte mich da lieber an Foren wie dieses hier oder die Histo-, Krimi-Couch oder lovelybooks. Dort schreibe ich dann auch meine eigenen Rezisionen.  Ich bilde mir gerne meine eigene Meinung auch wenn (wie ich gerade in einer  LB-LR erlebe) sie, dem Initiator der LR widerspricht.

Ich denke, dass Kritik oder eben eine andere Meinung sehr wohl geäußert werden soll/darf, höfliche Umgangsformen sind jedoch jedenfalls ein MUSS.

Ich habe mich in der letzten Zeit mit den Autoren Tom Finnek (=Mani Beckmann), David G. L. Weiss sowie Bastian Ludwig ausgetauscht. Die sind durchwegs der Meinung, dass Anmerkungen, Kritik etc. für sie wichtig ist. Nur so ist es möglich sich weiterzuentwicklen.

wandagreen kommentierte am 03. Mai 2015 um 00:54

Man schreibt Rezensionen auch nicht für den Autoren, (der/die kennt ja sein/ihr Buch), sondern für die potentiellen Leser, insoweit ist es mir völlig schnuppe, ob sich ein Autor drüber freut oder nicht.

Eulalia kommentierte am 03. Mai 2015 um 14:48

Rezensionen sind für mich relativ. Zum einen, weil es immer Leute gibt, die etwas miesmachen (warum auch immer) und andere, die etwas unbegründet loben, zum Anderen, weil die Geschmäcker verschieden sind.

Wenn ich darüber nachdenke ein Buch zu kaufen, richte ich mich entweder nach meinen eigenen Erfahrungen mit bestimmten Autoren (es gibt inzwischen einige, deren Bücher mir immer gefallen), oder ich frage Freundinnen, die einen ähnlichen Geschmack haben wie ich.

Gerne gehe ich auch mal in eine große Buchhandlung, nehme mir ein interessantes Buch und fange irgendwo mittendrin an zu lesen. Wenn es mich dann fesselt, ist das ein gutes Zeichen.

Wenn ich Rezensionen lese, dann lieber hier als in Verkaufsportalen. Ich schaue dann gerne nach, ob es vom gleichen Verfasser eine Rezension zu einem Buch gibt, das ich kenne. Und wenn die zu meinen Erfahrungen passt, nehme ich das als Empfehlung. Wenn jemand nur ein Buch bewertet hat und das schlecht, kann man die Rezension getrost ignorieren.

Was die Spoiler angeht, ich finde es manchmal schwierig zu entscheiden, was schon ein Spoiler ist und was noch nicht, deshalb neige ich dazu, lieber einmal zuviel zu warnen. Und finde es sehr gut, dass es hier die Möglichkeit zur Kennzeichnung gibt.

Ich selbst habe noch nicht viele Rezensionen geschrieben, nicht zu jedem Buch möchte ich etwas sagen. Manchmal ist schon alles gesagt, oder es fehlen mir die richtigen Worte. Außerdem bin ich noch gar nicht so lange hier.

Grundsätzlich finde ich aber, dass jede Kritik so formuliert sein sollte, dass niemand persömlich angegriffen oder einfach nur niedergemacht wird.

Abschließend, möchte ich Dir, liebe Katja, für Deinen Artikel und die sorgfältige Recherche danken. Ich glaube, ich werde jetzt öfter mal Sterne vergeben.

Brilli kommentierte am 03. Mai 2015 um 15:37

Bei mir hat das Lesen und anschließende Rezensieren eigentlich immer die gleiche Verlaufsform. Ich lese mein Buch und poste auch, wenn es mich in eine Leserunde einbindet, obwohl ich hier sagen muss, dass dieses Unterbrechen des Leseflusses mir oft schwerfällt - aber in gewisser Weise ist es eben Verpflichtung.

Nach Beendigung des Buches schreibe ich meine Rezi - möglichst sofort - ich habe festgestellt, dass es für mich die beste Methode ist. Hat das Buch einen negativen Eindruck bei mir hinterlassen, verstärkt ein Abstand dazu mein unzufriedenes Gefühl und kommt stärker zum Ausdruck. Hat das Buch meine Erwartung erfüllt oder mich darüber hinaus richtig in seinen Bann gezogen, kann ich gar nicht anders, als sofort zu schreiben, weil ich Anhgst habe, etwas von dem zu vergessen, was ich sagen muss.

Mitteilen möchte ich es sowohl den anderen Lesern als auch den Autoren. Für Buchinteressierte könnte es ein Hinweis sein, für Autoren eventuell eine Freude, wenn sie erkennen, dass ihre Gedanken verstanden wurden oder sie dadurch eine Erklärung dafür erhalten, warum ihr Werk nicht die Zustimmung des Lesers erlangt hat.

Auf jeden Fall gibt es für mich das Gebot der Fairness. Sollte eine Rezension negativ ausfallen, bin ich immer bemüht, auch die positiven Punkte in die Waagschale zuwerfen, damit sich ein Bild nicht komplett verzerrt und vor allen Dingen Abstand von jeglichem persönlichen Verriss zu nehmen. Niemand zwingt uns, die Bücher eines Schriftstellers zu lesen und zu rezensieren, wir bemühen uns darum, dass sie uns kostenlos zur Verfügung gestellt werden - das sollte man sich vielleicht ab und zu mal wieder ins Gedächtnis rücken. Deshalb muss nichts beschönigt werden, aber Sorgfalt getragen, das freundschaftliche Verhältnis zwischen Autor und Leser nicht zu verletzen. 

Grundsätzlich schreibe ich erst meine Rezension und schaue eventuell in weiteren Rezis nach, ob andere Leser so empfunden haben wie ich - das freut mich dann auch oft.

Beim Buchkauf gehe ich eher nach den mir bereits bekannten Autoren oder nach den für mich interessanten Themen.

gelesengelauschtgemacht kommentierte am 10. Mai 2015 um 09:36

Vielen Dank für diesen Artikel! Da ich selbst kaum Bücher kaufe, halte ich mich bei Empfehlungen eher an das, was Bekannte mit gleichem (oder genau entgegengesetztem) Lesegeschmack sagen.

Ich rezensiere sehr gerne, gerade bei Büchern, die mir nicht gefallen haben, versuche ich dafür eine möglichst ausführliche (und spoilerarme) Begründung zu schreiben. Oft sind diese sehr einfach (z.B. keine Identifikationsfigur, fachliche Fehler bzw. schlechte Recherche,...).

Zara kommentierte am 12. Mai 2015 um 06:29

Interessanter Artikel :-)

Ich gebe zu allen Büchern die ich lese eine Sterne-Bewertung ab, aber ich rezensiere häufig zu wenig.

Ich habe bestimmte Plattformen, bei denen ich mich informiere (auf Amazon gebe ich bei den Bewertungen aber nichts mehr). Das sind für mich Fremde und ich kann dort nicht einschätzen, ob die Bewertenden denselben Lesegeschmack wie ich habe.

Da verlasse ich mich lieber auf die "Lese-Freunde" im Netz, bei denen ich über die Zeit gemerkt habe, dass wir den gleichen Geschmack haben.

Aber ja, generell sind Rezensionen schon wichtig, finde ich und das ist nun der Anstoß für mich, wieder öfter über mein Gelesenes zu schreiben.

micluvsds kommentierte am 10. Januar 2016 um 12:32

Ein toller Artikel!

Für mich als Leser sind Rezensionen anderer Leser nicht wichtig für eine Kaufentscheidung. Um ehrlich zu sein: ich vermeide es mittlerweile oft, in die Rezensionen überhaupt reinzusehen. Aus einem ganz einfachen Grund: Ich habe es jetzt schon mehrfach erlebt, dass in Rezensionen von Krimis z.B. der Täter verraten wird oder bei einem Roman die komplette Geschichte inklusive Ende - und das nimmt mir dann die Freude am Lesen!

Ausnahme: Bei Sachbücher gerade zu Themen, in denen ich mich noch nicht so auskenne, schaue ich gerne in den Rezensionen, ob die Leser es z.B. für Anfänger empfehlen, ob es wirklich das behandelt, was ich suche und Ähnliches.