Magazin

Interview mit Debütautor Edgar E. Nimrod

Interview Nimrod – Der geheimnisvolle Bannfluch

Bianca Klicker von „The magical world of Books“

1. Ihr Debütroman „Der geheimnisvolle Bannfluch“ beginnt schon sehr geheimnisvoll und lädt den Leser in eine zauberhafte Welt ein. 
Glauben Sie, in alten Sagen oder Geschichten steckt ein Funke Wahrheit? Oder sind Sie vielleicht sogar abergläubig?
Ich glaube, dass Mythen und Sagen vielfach Erklärungsmodelle für etwas sind, für das sich die Menschen Antworten erwarteten, die sie aus ihrem persönlichen Erfahrungshorizont nicht erhalten haben oder erhalten konnten. Teilweise sind sie durch den Wunsch nach Erkenntnis getrieben, teilweise sicherlich auch durch unbestimmte oder reale Ängste motiviert. Insofern enthalten sie ganz bestimmt einen wahren Kern. Diesen zu entdecken, ist aber oft sehr schwierig, weil wir den Kontext ihrer Entstehung nicht mehr oder nur noch unzureichend kennen.
Ich schätze mich grundsätzlich als einen im christlichen Kontext verwurzelten, durchaus spirituellen Menschen ein. Ich bin aber auch sehr stark wissenschaftlich und rational geprägt. Mit Aberglauben, im Sinne von: Schwarze Katzen über den Weg bringen Unglück etc., kann ich nichts anfangen. Auch zerbrochene Spiegel oder Freitag der 13. bereiten mir keine Sorgen.
2. Lieben Sie die Natur oder sind Sie eher ein Stadtmensch?
Beides! Ich bin gerne in der Natur unterwegs. Ich wandere mit der Familie und/oder Freunden am liebsten in wenig frequentierten Gegenden und genieße dort die Ruhe. Ein längerer Urlaub in einer Stadt oder Metropole, über einzelne Tage hinaus, ist für mich nur schwer vorstellbar. Dies gilt andererseits auch für ein dauerhaftes Leben auf dem Land. Ich brauche im Alltag die greifbare Nähe einer städtischen Infrastruktur mit allem was dazugehört, auch kulturell und kulinarisch. Dazu bin ich einfach zu sehr durch meine Kindheit und Jugend geprägt. Aber ich genieße durchaus beides.
3. Was ist das Unheimlichste, was Ihnen je passiert ist?
Ich habe darüber eine ganze Weile gegrübelt, da mir im „gruseligen Sinne“ nichts wirklich einfiel. Doch dann erinnerte ich mich an eine Episode, als ich vor Jahren als Mitglied einer Reisegruppe in Israel unterwegs war. Wir besuchten den Felsendom in Jerusalem, eines der bedeutendsten Heiligtümer des Islam. Damals noch Raucher, hatte ich die Angewohnheit, gedankenverloren mit meinem Feuerzeug in der Jackentasche zu spielen. Als dieses dann plötzlich klemmte, holte ich es heraus, um die Funktion zu überprüfen. - Sehr naiv und keine gute Idee! - Denn ich stand gerade neben einer Holzbrüstung und die dort immer präsenten Wächter dachten, ich wollte das Heiligtum beschädigen. Also stürmten mehrere auf den nun völlig verstörten Touristen zu und zerrten ihn wild gestikulierend und mit martialischem Redeschwall ins Freie. Passiert ist mir nichts und das Ganze klingt in der Rückschau eher komisch. Aber glauben Sie mir: Mir war in diesem Augenblick sehr unheimlich zumute!
4. Träumen Sie manchmal von Ihren Buchfiguren?
Nein. Aber einzelne Charakterzüge der unterschiedlichsten Protagonisten haben durchaus etwas mit mir zu tun, wie mir im privaten Umfeld versichert wurde. Welche und bei wem verrate ich aber nicht. :)
5. Wo kann man Sie als nächstes antreffen, bzw. was halten Sie von einem Treffen mit Ihren zukünftigen Fans?
Am 13.06.2016 wird es eine Lesung im KOHI in der Karlsruher Südstadt geben. Inwieweit dies künftig, z. B. in einem vergleichbaren Rahmen denkbar ist, kann ich derzeit nicht sagen. Ich bitte um Nachsicht, da ich als Neuling die weitere Entwicklung einfach nicht abschätzen kann.

Sandra Wegl von „Buchfeeteam“

1. Was war der Auslöser für das Schreiben der Eichenwaldsaga? Schlümpfe, Hobbits oder etwas ganz anderes?
Ich bin ein wirklicher Fan von „Der kleine Hobbit“ und ich mag auch die Schlümpfe sehr, aber das war tatsächlich nicht die Motivation für die Eichenwaldsaga. - Es ist viel trivialer.
Auf einer ziemlich langweiligen Dienstreise hatte ich mich über die inhaltliche Eintönigkeit einzelner Fantasyromane geärgert. Ich weiß nicht mehr, welches Buch ich in den Fingern hatte, aber es hat mich genervt, immer und immer wieder etwas über Drachen und Schlachten zu lesen und das noch nicht einmal besonders gut geschrieben. Mein erster Gedanke damals war: Also das krieg ich auch noch hin! (Ganz schön selbstherrlich, gebe ich zu.) 
Wieder zu Hause habe ich mich ernstlich mit dem Gedanken auseinandergesetzt, ein Buch zu schreiben. Es sollte natürlich nicht von den gerade erwähnten Drachen und Schlachten handeln. Ich wollte eine Handlung in der realen Welt und trotzdem außerhalb unseres Erfahrungshorizonts. Der berühmte Zauberlehrling in der Muggelwelt war leider schon belegt :). 
Da ich schon immer Wälder mit dichtem Unterholz mochte und Eichen im Besonderen, kam mir die Idee zu dem gnomenhaften Völkchen, den Eichnoks. - So fing es an.
2. Was sind Ihre privaten Top 5 Lieblingsbücher und/oder Autoren?
Der kleine Hobbit (Tolkien), Das Rad der Zeit (ewig langer Zyklus von Robert Jordan), Harry Potter (alle, trotz Drachen und Schlachten), Isaac Asimov (tiefgründige SF, ganz besonders die „Foundation Trilogie“ und „Das Ende der Ewigkeit“ ), Terry Pratchett (Scheibenwelt und alle anderen Romane).
3. Planen Sie noch andere Buchprojekte und wenn ja, bekommen wir einen klitzekleinen Hinweis? :-)
Die Eichenwaldsaga ist ja noch nicht zu Ende erzählt. Buch 2, „Das Ende des Bannfluchs“ ist bereits für September 2016 vorgesehen. Sollte der Verlag danach noch Interesse an der Veröffentlichung meiner Geschichten haben, geht es existenzbedrohend für die Eichnoks weiter.
4. Engagieren Sie sich privat an sozialen Projekten für Tiere oder Menschen und wenn ja in welchen?
Im Sinne eigener persönlicher Aktivitäten nicht. Finanziell unterstütze ich seit Jahren eine kleine Hilfsorganisation (Andheri Hilfe) https://www.andheri-hilfe.de/), die hauptsächlich in Indien und Bangladesch tätig ist und, wie ich finde, tolle Arbeit leistet.
5. Welche 5 Dinge würden Sie mitnehmen, wenn Sie für unbestimmte Zeit auf eine einsame Insel müssten?
Da Sie nach Dingen fragen, kann ich also Familie und Freunde hier nicht aufführen. Schade!
Auf alle Fälle müsste mein Schweizer Taschenmesser dabei sein, ohne das ich fast nie aus dem Haus gehe. So viel steht fest. Aber dann wird es schwierig! - Mal sehen:
• Klar! Eine ganze Kiste Streichhölzer. Denn ob ich nach alter Väter Sitte ein Feuer zustande bringe, wage ich zu bezweifeln.
• Und literweise Sonnencreme, denn ich trage den Strohhut nicht aus Imagegründen und bin auch sonst eher defensiv im Umgang mit unserem Fixstern.
• Wetterfeste Funktionskleidung benenne ich mal pauschal als „ein Ding“.
• Eine bruchsichere Wasserflasche ist wohl unerlässlich für die Erkundung einer einsamen Insel.