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Mein Tag bei der 1. internationalen Autorenmesse

Es erwartet euch: Autorenlesungen, Verlage, Besitzansprüche von Texten und ein Ausflugtipp.

Zu Anfang möchte ich erst mal sagen, dass dies mein erster Artikel ist, den ich für dieses Magazin verfasse; Also bitte ich über falsche Grammatik, formloses Layout oder schlichte Langeweile hinwegzusehen. Aber nun geradewegs nach Frankfurt am Main:

 

Dort fand nämlich am Samstag, den 4.6.16, die erste internationale Autorenmesse statt. Genauer gesagt in einem imposanten, in Marmor gefassten Gebäude, das zur Universität Frankfurt gehört. Das steht inmitten eines herrlichen Parks, der Teil des Campus ist. Dort wurde ich von einem riesigen Angebot von Vorträgen empfangen. Diese drehten sich um eine Vielzahl von Themen, wie das online publizieren von Büchern, Ghostwriting oder dem Umgang mit Abgabefristen. Aber auch angehende Autoren kamen nicht zu kurz, so konnten sie sich informieren, was ein Bestseller überhaupt ausmacht oder wie man von einem weißen Blatt zu einem ganzen Roman kommt.

Ich habe mich besonders für das Thema "Recht am eigenen Werk" interessiert, was ja auch schon hier im Forum diskutiert wurde (http://wasliestdu.de/frage/rubrik/selfpublishing/an-autoren-und-weitere-...). Anders, wie die Meisten, darunter auch ich, gedacht haben, ist es garnicht so einfach sein Recht geltend zu machen. Zuerst einmal muss geklärt werden, was überhaupt geschützt werden kann: Eine Idee selbst kann nämlich beliebig von anderen kopiert und benutzt werden. Erst durch das Niederschreiben bekommt der Autor Besitzrechte an dem Text, den er erschaffen hat. Trotzdem ist es etwas diffizil auch sein Recht zu bekommen, wenn der schlimmste Fall, sprich ein Plagiat des eigenen Werkes, eintritt. Hierbei ist es nämlich fast unmöglich zu beweisen, wer nun der Urheber des Textes ist. Sicherheit bringen dabei auch keine "einfachen" Methoden wie das Verschicken des Textes an sich selbst, egal ob man das Medium E- Mail oder doch klassisch das Einschreiben per Post wählt. Einzig und allein ein Besuch beim Notar gibt Gewissheit. Dabei soll man nicht vergessen, so der Redner des Vortrags, dass das Hinterlegen des Werks beim Notar viel weniger kostet, als der Verlust beim Diebstahl des Textes. Und dieser muss es wissen: hat er als Anwalt doch schon einige Autoren, aber auch Fotografen und andere Künstler über ihr Urheberrecht bearten oder sogar vor Gericht vertreten. Sein spezieller Tipp: Man sollte sich vor dem Notariatsbesuch umhören, denn es gibt einen gewissen Spielraum, was die Preise angeht.

Neben den Vorträgen gab es auch noch einige Autorenlesungen. Auch hier waren die Genres der vorgestellten Bücher breit gefächert und allesammt hörenswert. Mein besonderes Highlight war jedoch die Lesung von Wolfgang Hohlbein, der einige meiner Lieblingsbücher geschrieben hat. Er stellte uns sein Buch "Mörderhotel" vor.

Abgerundet wurde das randvolle Programm von den Ständen der verschiedensten Ausstellern: Neben zwei großen Buchverlagen waren viele Kleinere vertreten, die mit dem gleichen Enthusiasmus ihre Buchveröffentlichungen und Vorzüge für Autoren beworben. Viele darunter haben sich auf Onlinepublishing spezialisiert, denn E-Books liegen mehr und mehr im Trend. Aber auch einige Lebensberater und Lifestylecoachs waren auf der Messe vertreten: Sie begleiten Autoren, helfen über Schreibblockaden hinweg oder beraten, wie man auch mit der näherrückenden Abgabefrist umgehen kann, ohne den Kopf zu verlieren.

Das es die erste Autorenmesse war, die in Frankfurt stattfand, hat man beim Besuch kaum bemerkt: Die Aussteller waren gut vorbereitet und das Programm informativ und abwechslungsreich. Wer jedoch etwas im Ausmaß der berühmten Buchmesse erwartet hat, wurde enttäuscht. Hier war alles ruhiger, kleiner und privater. Es gab weniger Aussteller und das Hauptaugenmerk lag auf den Vorträgen und Lesungen. Gerade dieser minimalistische Charme machte den Tag bei der Autorenmesse zu etwas besonderem und kleine Makel, wie die fehlenden Parkplätze für Besucher oder das geringe Essensangebot, das sich nur auf Süßes beschränkte, gehörten da fast schon dazu.

Allen, die dann, wie ich, von Frankfurt aus Richtung Süden unterwegs sind kann ich dann noch einen Ausflugstipp geben. Nahe Darmstadt befindet sich das Einkaufszentrum "Loop 5", was auf jeden Fall einen Abstecher wert ist. Zwar gibt es überall Einkaufszentern und natürlich sollte man nicht im Übermaß dem Kommerz fröhnen, aber dieses ist unglaublich groß und bietet nicht nur viel zu kaufen, sondern auch zu sehen.

Zum Schluss möchte ich mich nochmals beim Was- liest- du- Team bedanken. Erst durch sie bin ich auf die Messe aufmerksam geworden und habe zwei Tickets erhalten. Ihr leistet echt großeses und ohne euch würde dem Internet etwas fehlen!

 

Kommentare

MadameMim kommentierte am 08. Juni 2016 um 11:58

Vielen Dank für Deinen Bericht! Ich finde es gut, dass Dir dort geholfen werden konnte.

Leider habe ich von anderen gehört, dass viele der anwesenden Verlage nicht wie versprochen da waren, um Hilfestellungen zu geben, sondern lediglich sich und ihre Produkte anpreisen wollten. Das fand ich sehr schade. Da waren wohl einige enttäuscht.

Allerdings haben wohl viele der Zuhörer und Jurymitglieder des Contests mit den Vortragenden Kontakt aufgenommen, sodass wir vielleicht die ein oder andere Idee bald in den Händen halten können! Ich finde es schön, dass kreativen Köpfen eine solche Möglichkeit gegeben wird.

Zieherweide kommentierte am 08. Juni 2016 um 19:10

Danke für den Artikel. Das hört sich wirklich interessant an.
Du hattest scheinbar einen schönen Tag.

Konntest du mit einigen Leuten ins Gespräch kommen und dich informieren? Oder warst du tatsächlich nur da, um mal zu schauen, wie das so ist? Das würde ich gerne noch wissen.

Dass du so leicht über die fehlenden Parkplätze hinweg siehst, kann ich verstehen. Aber dass es als "Verpflegung" nur Süßes gab, ist doch ziemlich mau. Ich weiß nicht, wie lange man dort sein konnte, aber wenn du von morgens bis Abends oder auch nur von Mittag bis Abends dort warst, dann war das doch schon hart, so ohne Nahrhaftes, oder?

Ansonsten wäre ich auch gerne dort gewesen. Natürlich finde ich es auch gut, dass MadamMim auch schon anderes gehört hat, was zeigt, dass wohl doch noch Verbesserungen vonnöten sind. Aber wie du schon sagst, bei dieser ersten Messe, dürfen Fehler gemacht werden.

=)

E-möbe kommentierte am 08. Juni 2016 um 21:54

Ein interessanter Bericht, den du da ablieferst. Und vielleicht doch gar nicht so uninteressant für Nichtautoren, wie ich dachte. Bist du in deinem Bestreben, selbst ein Buch zu schreiben, weiter gekommen oder bestärkt worden oder hat es dich eher abgeschreckt?

Traumfängerin antwortete am 09. Juni 2016 um 20:05

 

Ja, es war ein schöner Tag. Aber ich muss MadameMim recht geben: In erster Linie waren die Verlage da, um ihre Programme zu bewerben. Erst auf Nachfrage bekam man dann ausführliche Antworten übers Buchveröffentlichen. Ausgenommen davon waren einige Onlinepublisher, die mit dem einfachen Veröffentlichen der Bücher warben: Sprich hochladen, Preis festlegen und auf Kunden warten. Aber so weit bin ich noch lange nicht. Ich habe mich eher nur um geschaut und ein wenig informiert, da ich schon im Hinterkopf hatte hier einen Artikel zu schreiben und den natürlich fundiert gestalten wollte. Aber ja, durch das, was ich gehört habe fühle ich mich schon bestärkt in meinem Streben, ein Buch zu schreiben. 

Den Contest konnte ich mir leider nicht mehr ansehen. Ich war aber trotzdem den ganzen Nachmittag dort: Da ich vorher gefrühstückt habe ging es mit dem Essen, aber du hast Recht, Zieherweide, es ist schon hart ohne zumindest ein Käsebrötchen o.ä.

 

schwadronius fragte am 12. Juni 2016 um 14:22

was bietet das loopfünf denn zu sehen? die entspannungssessel sind toll, ja. :D.

Traumfängerin kommentierte am 12. Juni 2016 um 17:22

Auch wenn ich mich hier als absolute Landmaus oute: Ich war noch nie in einer so großen Mall (zur Orientierung: alleine die "Essecke" dort ist so groß, wie das Einkaufszentrum bei mir in der Nähe). Also gab es für mich nicht nur unzählige, teils riesige Läden zu sehen, sondern auch so viele Menschen, die alle so zielstrebig waren. Ein bisschen kam ich mir vor, wie in einem Wimmelbild: Der Eine kippt sein Getränk um, der andere hats eilig,... Ich hätte mich dort stundenlang in besagte Entspannungssessel setzen und gucken können:-)

schwadronius bemerkte am 12. Juni 2016 um 19:30

ahaa, es gab also keine veranstaltungen oder neueröffnungen?

ich gehe dort auch eher zielstrebig rein und wenn ich das habe, sofort wieder raus. :D.

lesesafari kommentierte am 12. Juni 2016 um 19:47

Jetzt hab ichs endlich auch mal gelesen.

Das klingt doch nach einemsehr informativen Nachmittag mit rund-um-Programm. Nicht nur auf Autoren wurde eingegangen, sondern auch auf Leser. Hauptaugenmerk auf den Vorträgen. Das klingt sehr schön. Als ich auf der Buchmesse war, wollete ich so viel Lesungen und Vorträge hören und sehen, aber es war viel zu groß dort und viel zu voll. Habe da kaum was gesehen und noch viel weniger gehört, wenn ich es mal geschafft habe, zu einer Veranstaltung zu kommen, bevor sie vorbei war.

Zieherweide kommentierte am 15. Juni 2016 um 16:55

Auf den Buchmessen ist tatsächlich Planung angesagt. Wenn du wirklich viel mitnehmen willst, dann geht nicht ohne vorher recherchieren. Wie komme ich wo am schnellsten hin usw.
Manch einer hat aber auch tierisches Glück. Sagt sich, ich gehe da jetzt spontan hin und schaue, was mir zusagt und hat auch einen fantastischen Tag.
Ich organisiere mir einen Teil durch und wenn ich mal merke, dass ist zu strikt oder die Veranstaltung sagt mir nicht zu, dann schweife ich auch spontan umher. Ist ja in Frankfurt noch etwas schwieriger als in Leipzig (wegen der Größe), aber herrlich auf beiden (für mich). ^^

micluvsds kommentierte am 17. Juni 2016 um 13:18

Vielen Dank für den Bericht! Ich habe nämlich die ganze Zeit gehofft, dass jemand über diese Messe berichtet, und es klingt wirklich interessant und so, als ob es einen Besuch wert ist!

(Das Loop5 fand ich persönlich jetzt nicht so toll, aber vielleicht, weil ich generell nicht so der Fan von Einkaufszentren bin)