Buch

89/90 - Peter Richter

89/90

von Peter Richter

Das Lebensgefühl einer rebellischen Generation am Ende der DDR

Sie sind der letzte Jahrgang, der noch alles mitmachen darf - damals in Dresden vom Sommer vor der Wende bis zur Wiedervereinigung: die lauen Freibadnächte und die Ausweiskontrollen durch die »Flics« auf der »Rue«, die Konzerte im FDJ-Jugendklub »X. Weltfestspiele« oder in der Kirche vom Plattenbaugebiet, wo ein Hippie, den sie »Kiste« nennen, weil er so dick ist, mit wachsamem Blick Suppe kocht für die Punks und ihre Pfarrerstöchter.

Sie sind die Letzten, die noch »vormilitärischen Unterricht« haben. Und sie sind die Ersten, die das dort Erlernte dann im Herbst 89 erst gegen die Staatsmacht anwenden. Und schließlich gegeneinander. Denn was bleibt dir denn, wenn du zum Fall der Mauer beiträgst, aber am nächsten Tag trotzdem eine Mathe-Arbeit schreiben musst, wenn deine Freundin eine gläubige Kommunistin ist und die Kumpels aus dem Freibad zu Neonazis werden?

Von der Unschuld des letzten Sommers im »Tal der Ahnungslosen« bis zu den Straßenschlachten rund um die deutsche Einheit: Peter Richter beschreibt in seinem autobiografischen Roman das chaotische Ende der DDR aus der Sicht eines damals Sechzehnjährigen - pointiert, authentisch und sprachlich brillant. Coming of Age im Schatten von Weltgeschichte.

Rezensionen zu diesem Buch

Ironische Nostalgietour?

Von Peter Richters immerhin auf die Longlist 2015 gekommenen Roman „89/90“ habe ich mir wesentlich mehr versprochen als ich bekommen habe. Unwillkürlich habe ich mich auf etwas ähnliches eingerichtet wie auf Stefan Wolles Mehrbänder über die DDR-Zeitgeschichte (Aufbruch nach Utopia, Die heile Welt der Diktatur, Band 1 und 2), deren Lektüre ich allen ans Herz legen möchte, die sich für die Zeit interessieren, als Ost- und Westdeutschland in zwei eigenständigen Staaten existierte. Ich hoffte...

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89/90

Der Titel verrät es gleich: Es ist ein Roman über die zwei geschichtsträchtigen Jahre, die gemeinhin als Wendejahre bezeichnet werden.
Der Erzähler ist zu Beginn 15 - stark autobiographisch gezeichnet - , stammt aus Dresden, aus moderat regimekritischem, bildungsbürgerlichem Haus.

Damit hat er einiges gemeinsam mit dem Protagonisten des vor einigen Jahren erschienenen, zunächst gehypten, dann genüsslich als Inbegriff der Langeweile und Manieriertheit verrissenen, von mir sehr...

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Klasse Schreibstil

Meine Meinung

Peter Richter hat einen Roman mit autobiographischen Zügen geschrieben, über die letzten Monate in der ehemaligen DDR! Oftmals mit einer kräftigen Prise Humor gewürzt. Die Erlebnisse, die er mit seinen Freunden hatte, waren bildlich beschrieben. Ich weiß jetzt auch, dass das Küssen aus Frankreich importiert wurde. Schokolade und Zigaretten schmecken nicht zusammen. Das habe ich auch gewusst :-)

Man erfährt in diesem Buch Dinge, die so nirgends dokumentiert wurden...

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89/90

Inhalt:
Das Lebensgefühl einer rebellischen Generation am Ende der DDR
Sie sind der letzte Jahrgang, der noch alles mitmachen darf – damals in Dresden vom Sommer vor der Wende bis zur Wiedervereinigung: die lauen Freibadnächte und die Ausweiskontrollen durch die »Flics« auf der »Rue«, die Konzerte im FDJ-Jugendklub »X. Weltfestspiele« oder in der Kirche vom Plattenbaugebiet, wo ein Hippie, den sie »Kiste« nennen, weil er so dick ist, mit wachsamem Blick Suppe kocht für die Punks...

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Weitere Infos

Art:
eBook
Genre:
Romane und Erzählungen
Sprache:
deutsch
Umfang:
416 Seiten
ISBN:
9783641136949
Erschienen:
März 2015
Verlag:
Random House ebook
8
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 4 (3 Bewertungen)

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