Rezension

1. Band der Infernale-Dilogie

Infernale - Sophie Jordan

Infernale
von Sophie Jordan

Bewertet mit 5 Sternen

Die 17-jährige Davy Hamilton ist eine begnadete Musikerin und ihr Weg scheint vorbestimmt. Tatsächlich wird sie in Kürze die Juilliard School in New York besuchen, denn sie hat es geschafft, dort aufgenommen zu werden. Die Zukunft sieht wirklich rosig aus, zudem hat sie in Zac einen tollen Jungen an ihrer Seite und in Tori eine beste Freundin. Ihre Eltern sind unendlich stolz auf ihre Tochter, gerade im Hinblick darauf, dass Davys älterer Bruder Mitchell nicht ganz so begabt ist, wie seine Schwester.

 

Davys Welt bricht jedoch zusammen, als bei einem Routinetest herauskommt, dass sie das HTS-Gen in sich trägt, das sogenannte Mördergen. Tatsächlich konnte genau dieses Gen in der Vergangenheit bei Mördern und Gewalttätern nachgewiesen werden und Menschen, die Träger dieses Gens sind, müssen unter besonderer Beobachtung gehalten werden. In der Tat ist Davy nicht die einzige in ihrer Familie, die dieses Gen trägt, doch gelang es ihren Eltern vor Jahren, den positiven Gen-Test bei ihrem Bruder zu verheimlichen. Allen ist klar, dass sich Davys Leben von nun an komplett verändern wird. Sie muss nur ein einziges Mal die Beherrschung verlieren und schon wird sie für immer weggesperrt werden. 

 

Tatsächlich muss sie die Schule wechseln und von nun an in einer heruntergekommenen Gegend eine Sonderklasse mit ihresgleichen besuchen. Auch ihre Freunde wenden sich von ihr ab, ja schlimmer noch, fallen ihr in den Rücken und sie kann sich nicht wehren, denn ihr droht die sofortige Wegsperrung, denn sie hat das Mördergen in sich. Ihr Bruder ist bereit, alles aufzugeben und mit ihr zu fliehen, nur weit weg, damit sie ein möglichst normales Leben führen kann, doch Davy bringt es nichts übers Herz, dieses Opfer von ihm zu verlangen. Als sich auch noch ihre Eltern von ihr abwenden, ist Davy plötzlich ganz allein auf der Welt. Zwar lebt sie noch im elterlichen Haus, doch zur Familie gehört sie nicht mehr. Lediglich in Sean, der ebenfalls HTS-Träger ist und in ihrer neuen Klasse, findet sie so etwas wie "Halt" in dieser ihr völlig neuen Welt, doch Sean ist bereits auffällig geworden, er wurde bereits als Gewalttäter gekennzeichnet und eigentlich ist dieser Junge kein Umgang für sie, doch wer könnte ihr sonst helfen, sich in dieser ihr völlig fremden Welt zurechtzufinden? Als wäre das alles noch nicht genug, überschlagen sich die Ereignisse und für Davy tut sich eine neue "Chance" auf ...

 

 

Der 1. Band der Infernale-Dilogie! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders faszinierend empfand ich die Grundidee des Buches, dass Menschen zukünftig an Hand eines Mördergens eine unfreiwillige Sonderstellung in der Gesellschaft haben und sie unter extrem scharfer Beobachtung stehen und förmlicher ihrer normalen Bürgerrechte beraubt werden. In solch einer Situation findet sich die gutmütige Musikerin Davy wieder, die bisher ein sehr behütetes, glückliches Leben führte und von der man im Leben nicht gedacht hätte, dass ausgerechnet sie das Potential zu einer Mörderin hat. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Davy ist zu Beginn des Buches das typische American-Dreamgirl, doch im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass in dieser jungen Frau, wenn es die Gegebenheiten erfordern, deutlich mehr steckt, als es auf den ersten Blick erscheint. Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich auch die Figur des Sean. Dieser ist auf den ersten Blick ein Bad-Boy, wie er im Buche steht und dennoch, gerade dieser nimmt sich Davys an, als sie an der ihr neuen Situation zu zerbrechen droht und nimmt sie zum Teil unter seine Fittiche. Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd beschreiben, sodass ich abschließend gestehen muss, ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen und freue mich jetzt schon wahnsinnig auf den nächsten Band der Reihe "Infernale - Rapsodie in Schwarz", der leider noch etwas auf sich warten lässt.