Rezension

1. Band der Traumseher-Reihe

Im Schlaf komm ich zu dir - Jennifer R. Johansson

Im Schlaf komm ich zu dir
von Jennifer R. Johansson

Bewertet mit 5 Sternen

Der 16-jährige Parker Daniel Chipp hat seit über vier Jahren nicht mehr geschlafen. Er kann es einfach nicht mehr. Jede Nacht, wenn er sich zur Ruhe begibt, erlebt er die Träume des Menschen, dem er zuletzt in die Augen geschaut hat. Teilweise sind diese Erlebnisse skurril, teilweise erschreckend, denn nicht jeder Traum, ist ein normaler Traum. Teils erlebt er Träume von Menschen, die auf Erinnerungen beruhen und wenn er zuletzt einem unerkannten Mörder in die Augen geschaut hat, erlebt Parker die Erinnerungen an die Ermordung eines Menschen mit dem Schläfer mit.

 

Niemand weiß um Parkers Geheimnis, nicht einmal seine Mutter, die noch immer damit zu kämpfen hat, dass ihr Mann sie vor über vier Jahren verließ. Zwar merkt seine Mutter, dass mit Parker irgendetwas nicht stimmt, doch denkt sie an Drogen, was jedoch nicht den Tatsachen entspricht. Bei einem Arztbesuch bekommt er "hypothetisch" vor Augen geführt, was passiert, wenn ein Mensch nicht schläft - es läuft unweigerlich auf eine Psychose und auf den Tod dieses Menschen hinaus.

 

Parker weiß also, wenn sich nicht schnell irgendetwas ändert, wird er sterben. Als er kurz darauf fast einen Autounfall baut, trifft er ein Mädchen, etwa in seinem Alter und blickt ihr in die Augen. In dieser Nacht merkt er, dass ihre Träume sich radikal von denen anderer Menschen unterscheiden und er kann erstmalig wieder schlafen. Nach dem Erwachen wird klar: Er  muss dieses Mädchen wiederfinden. Durch einen glücklichen Zufall trifft er sie wieder - sie ist die neue Schülerin an der örtlichen Highschool, die auch Parker besucht. Eigentlich sollte es ja dann nicht so schwer sein, ihr täglich in die Augen zu blicken - eigentlich, denn sie ist die Pflegeschwester von Jeff und der passt immer sehr gut auf seine Pflegegeschwister auf. Als Mia auch noch durch widrige Umstände glaubt, dass Parker ein Stalker wäre, meidet sie jeden Kontakt zu Parker. In seiner Verzweiflung, weil sich sein Zustand immer weiter verschlechtert, offenbart sich Parker seinem besten Freund Finn Patrick. Dieser tut alles, um ihm zu helfen, doch schnell ist den Jungen klar, sie brauchen noch eine weitere im Bunde, ein Mädchen, dass sich mit Mia anfreundet und ihr nach und nach offenbart, was es mit Parker auf sich hat. Da trifft es sich gut, dass Finns Schwester Addie bereits Freundschaft mit Mia geschlossen hat. Eigentlich möchte Parker Addie da nicht mit involvieren, denn sie ist immerhin Finns kleine Schwester und für ihn sogar mehr, aber ihm bleibt keine Wahl, wenn er überleben und den tatsächlichen Stalker Mias stellen will ...

 

 

1. Band der Traumseher-Reihe! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Faszinierend empfand ich die Tatsache, dass Parker mit der Zeit merkt, dass neben seinem normalen Ich noch etwas Böses in ihm lauert, das, je weniger er schläft, immer mehr die Kontrolle über ihn gewinnt und nicht unverantwortlich dafür ist, dass Mia, die einzige Person, die ihn retten könnte, denkt, er wäre ihr Stalker und trotz allem ist er bemüht, ihren wahren Stalker zu stellen, um ihrem Leben wieder Frieden zu geben. Die Figuren wurden facettenreich und realistisch arbeitet. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Protagonist Parker, der trotz dem Kampf mit seinen inneren Dämonen bemüht ist, das richtige zu tun, auch wenn ihn sein Umfeld nicht versteht und ihm unlautere Motive unterstellt. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd zu lesen, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Abschließend kann ich sagen, dass es sich hierbei um einen faszinierenden Reihenauftakt mit einer dramatischen Story und facettenreichen Figuren handelt und ich mich bereits jetzt sehr auf die Fortsetzung freue.