Rezension

100 Jahre Abenteuer

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
von Jonas Jonasson

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Es ist ein ganz besonderer Tag, denn Allan Karlsson wird 100 Jahre alt. Während sich das gesamte Altersheim, der Bürgermeister und die Presse auf Allans Ehrentag vorbereiten, hat dieser ganz andere Pläne. Kurzerhand klettert er aus dem Fenster und ist verschwunden. Dies ist der Beginn einer abenteuerlichen Reise durch Schweden. Für den Hundertjährigen keine neue Erfahrung, denn schon in jungen Jahren machte er regelmäßig die Welt unsicher…

Meinung:

Für mich persönlich war „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ein ganz besonderes Buch, dass voller Spannung und Abenteuer steckt. Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit erzählt. Als Leser erfährt man demnach Schritt für Schritt, welche Abenteuer Allan als Hundertjähriger erlebt, bekommt aber auch einen Einblick in sein Leben, als er noch jünger war.

Der Schreibstil von Jonas Jonasson ist einfach, klar und mit viel Humor gespickt. Ich bin sehr schnell in die Geschichte reingekommen und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die gegenwärtige Geschichte um den hundertjährigen Allan habe ich von Anfang bis Ende als sehr spannend empfunden. Die Rückblenden, in denen Bezug auf Allans Vergangeheit genommen wurde, waren ebenfalls interessant, an der ein oder anderen Stelle aber leider auch etwas langatmig. Es wird zudem Bezug auf einige geschichtliche Ereignisse genommen, die auf skurrile Art und Weise mit Allans Leben verknüpft werden und der ganzen Geschichte ihre Besonderheit geben.

Allan Karlsson habe ich als einen ganz besonderen Protagonisten empfunden. Hier ist es Jonas Jonasson nahezu perfekt gelungen, unglaublich viel in nur einer Person zu vereinen. Allan ist echt, lebensfroh, abenteuerlustig, waghalsig und besitzt eine gute Portion schwarzen Humor. Während des Lesens hatte ich oft einen älteren Mann vor Augen, der mir euphorisch aus seinem Leben erzählt.

Was mir an der Geschichte fehlte, war irgendwie das Gefühl. Mir war natürlich schon vor dem Lesen bewusst, dass es sich hier um einen witzigen Abenteuerroman handelt und nicht um eine emotionale Geschichte, aber bei Allans abenteuerlichem und bewegtem Leben hätte ich die ein oder andere Gefühlregung dann doch wünschenswert gefunden. Obwohl mir Allan als Person wirklich gut gefiel und mich seine Vielseitigkeit beeindruckte, ist er mir durch das fehlende Gefühl doch irgendwie ein wenig fremd geblieben.

Schön fand ich, dass die Geschichte zeigt, dass man auch im Alter, sofern es die Gesundheit denn zulässt, noch etwas erleben kann und dass es nie zu spät ist, seinem Leben noch mal neuen Schwung zu geben.

Fazit:

Insgesamt ein wirklich spannender und unterhaltsamer Abenteuerroman, den ich jedem ans Herz legen würde, der sich für dunklen Humor begeistern kann.