Rezension

119 Seiten die gute Unterhaltung versprechen und für das ein oder andere Schmunzeln sorgen...

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen« - Martin Schörle

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
von Martin Schörle

THEATERSTÜCK 1:
Klappentext zu "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten":
Der kabaretteske Monolog "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten" beschert dem geneigten Leser Einblicke in das Leben des Vollblutverwaltungsgenies Hans Fredenbek, der sich in seinem ganz eigenen Gedankengewirr aus Aktenzeichen, Dienstverordnungen, statistischen Erhebungen zusehends verheddert. Es wird deutlich, dass er sich von dem Leben jenseits seines Büros nahezu völlig verabschiedet hat. Vor allem aber wird schonungslos aufgedeckt, dass es zwischen Slapstick und Tragik eine Nahtstelle gibt. Und dass diese Nahtstelle einen Namen hat. Und dass dieser Name Hans Fredenbek ist. 

Inhaltsangabe zu "Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten"
In diesem Theaterstück geht es um den Verwaltungsbeamten Hans Fredenbek, der seit 25 Jahren verheiratet ist und versucht, die Grätsche zwischen dem privaten Glück als auch die der beruflichen Karriere unter einen Hut zu bekommen. Dabei wird der Endvierziger mit verschiedenen Alltagssituationen konfrontiert, die er in einem kabarettistischen Monolog verdeutlicht und so manch witzige und gar traurige Realität zum Vorschein bringt. 

THEATERSTÜCK 2:
Klappentext zu "Einladung zum Klassentreffen":
In ihrer Schulzeit hatten Marina und Carsten eine Liebesbeziehung. Nach 20 Jahren soll ein Klassentreffen stattfinden. So meldet sich Carsten, einer der Initiatoren, auch bei Marina, deren Leben nach Schicksalsschlägen zeitweilig aus den Fugen geraten war. Die gemeinsame innige Zeit ist für sie längst Vergangenheit, ein Früher. Aber an Carstens Gefühlen hat sich anscheinend nichts geändert. Sein Anruf weckt auch bei Marina Erinnerungen. Das unverfänglich begonnene Telefonat führt beide in ein Wechselbad der Gefühle. 
Inhaltlich eine Liebesgeschichte wagt das Stück den Spagat zwischen Komik & Tragik, Lachen & Weinen.

Inhaltsangabe zu "Einladung zum Klassentreffen":
Mittlerweile sind nun 20 Jahre vergangen, seit Carsten Heyemann seine Mitschüler zuletzt gesehen hat. Ihm wurde die Aufgabe übertragen, die ehemaligen Abiturienten zusammenzutrommeln um ein Klassentreffen zu veranstalten. Zu einer Person aus seiner ehemaligen Klasse hatte der ca. 40 jährige Mann einen besonderen Bezug, nämlich zu der gleichaltrigen Marina, mit der er früher eine Beziehung führte. Obwohl mittlerweile so viele Jahre vergangen sind und die Frau während dieser Zeit einige Schicksalsschläge hinnehmen musste, sind noch immer Gefühle für ihre erste große Liebe Carsten vorhanden. Noch weiß Marina nichts von alldem, denn das Theaterstück beginnt mit Carstens Anruf auf ihrem Handy, während einer Zugfahrt...

Eigene Meinung:
Zuletzt habe ich in meiner Schulzeit ein Buch gelesen, dass in Form eines Theaterstücks geschrieben wurde. Doch das hat sich nun Dank dem Autor Martin Schörle geändert. Ich durfte sein Büchlein, das zwei wundervolle Theaterstücke beinhaltet lesen und bin darüber sehr positiv überrascht. Durch seine beiden Werke habe ich dieses Genre komplett neu für mich entdeckt. Humorvoll durch sarkastische Witze, unterhaltend durch die Charaktere der Protagonisten und packend sind die ersten Gedanken die mir zu diesen 119 Seiten umgehend einfallen. Im ersten Theaterstück wird der Vollblutbeamte Fredenbek vorgestellt, der zu Beginn über das Fehlen seines Radiergummis klagt, sich dabei immer mehr in Rage redet und zum Schluss ungebremst über das Leben philosophiert. 
Auch beim zweiten Theaterstück schafft es der Autor erneut, sich voll und ganz dem Dialog von Marina und Carsten hinzugeben. Es ist schon eine Kunst, ein Theaterstück zu verfassen das den Zuschauer fesselt, aber die Geschichte auf Papier zu bringen, sodass die selbe Wirkung auch den Leser trifft, ist wirklich eine hervorragende Leistung die der Autor wunderbar herübergebracht hat. Mein persönlicher Favorit ist das Stück "Einladung zum Klassentreffen". Während des Lesens fühlte ich mich, als würde ich in der ersten Reihe, direkt vor der Bühne das Stück hautnah miterleben. 
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen