Rezension

2084 - Noras Welt --- konnte mich leider nicht überzeugen

2084 - Noras Welt - Jostein Gaarder

2084 - Noras Welt
von Jostein Gaarder

Bewertet mit 2 Sternen

„Ich bin ein Teil – ein aktiver Teil – von etwas, das größer ist als ich selbst.“ S. 161

Zum Inhalt

Mit 10 Jahren hört Nora zum ersten Mal etwas vom Klimawandel und globaler Erwärmung, denn in diesem Jahr wird es für sie kein Sylvester in den Bergen mehr geben, wie sie es kennt: keine Schlittenfahrt den Berg hinauf mit den Pferden – denn es gibt keinen Schnee mehr.

6 Jahre später In zwei Tagen wird Nora 16. Zum Geburtstag bekommt sie ein Smartphone und sie hat einen Freund, Jonas. Eigentlich ganz normal, doch etwas an Nora ist anders – sie hatte schon immer eine große Phantasie, aber mit der Zeit werden ihre Träume und Geschichten so eigenwillig, dass ihre Eltern sie zu einem Psychiater schicken. In ihren Träumen entdeckt sie eine bittere Wahrheit, mit der ihre Urenkelin Nova 2084 leben muss. Und dann ist da auch noch der alte Rubinring, den sie von ihrer Tante Sunniva geschenkt bekommt. Hat dieser tatsächlich Zauberkräfte oder bildet sich Nora alles nur ein?

Meine Meinung

Das Buch hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Leider, denn alle anderen Bücher von Jostein Gaarder hatten mir sehr gut gefallen. Hier fand ich eine Parabel zum Thema Umweltschutz mit einem schlichten, fast schon nüchternen Schreibstil, der eine gewisse Tiefe vermissen lässt und dadurch auch ein „Eintauchen“ in die Geschichte verhindert.

Die Geschichte von Nora, die sich viele, auch philosophische Gedanken zum Thema Umweltschutz macht, wird in einem Zeitraum von zwei Tagen begrenzt. Die kurzen Kapitel werden immer wieder unterbrochen von Traumsequenzen, die Nora in andere Zeiten versetzen und sie „aus der Welt fallen lassen“. Es wirkt manchmal etwas verwirrend und ich konnte leider nicht alle Aspekte verstehen und damit nachvollziehen, was der Autor damit wirklich gemeint hat. Dadurch finde ich das Alter von 12 Jahren als zu jung eingestuft.

In Teilen wurde die Problematik der globalen Erwärmung und ihren Auswirkungen gut in die Geschichte verwoben und in aktuellen Zahlen und Fakten erklärt. Es gab einige sehr treffende, aufrüttelnde und auch berührende philosophische Ausführungen – an den meisten Stellen wirkten sie eher zäh. Bei nur 188 Seiten war es trotzdem recht flüssig zu lesen, die Denkanstöße sind teilweise gut getroffen.

Zitate

„Es ist über 600.000 Jahre her, dass das CO²-Niveau so hoch war wie heute, was darauf schließen lässt, dass wir Menschen unser heutiges Problem selbst verursacht haben.“ S. 19

„Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts aber haben uns die Vorräte an fossilen Brennstoffen in Versuchung geführt wie der Geist in Aladins Lampe. „Lass uns raus!“, hat der Kohlenstoff geflüstert, und wir sind der Versuchung erlegen. Jetzt versuchen wir, den Geist in die Lampe zurückzuzwingen.“ S.53

„So naiv der Glaube war, alle Himmelskörper bewegten sich auf einer Bahn um die Erde, so naiv ist es zu leben, als drehte sich alles nur um unsere eigene Zeit.“ S. 123

„Ich bin Optimistin. Und weißt du, warum? Weil ich es unmoralisch finde, pessimistisch zu sein.“  S. 176

Fazit

Das sehr aktuelle, brisante Thema zur globalen Erwärmung konnte mich mit den wenigen Fakten nicht wirklich überzeugen. Auch die Verbindung zur Geschichte von Nora kam nicht wirklich zustande und die Träume haben mich eher verwirrt als aufgeklärt. Zu nüchtern und wenig emotional ging die Handlung leider an mir vorbei.

© Aleshanee
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