Rezension

3. Band der Silber-Trilogie

Silber - Das dritte Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich könnte das Leben von Liv, nach den Ereignissen der letzten Zeit, doch nun mal ganz ruhig seinen Lauf nehmen, doch dem ist leider nicht so. Liv hat einen Bock geschossen, denn obwohl sie mit Henry glücklich ist, sind sie noch nicht den nächsten Schritt in ihrer Beziehung gegangen. Nun verhält es sich so, dass Henry hier durchaus erfahren ist und (zu Recht) davon ausgeht, dass Liv in bestimmten Bereichen von menschlichen Beziehungen noch völlig ohne Erfahrungen dasteht oder nennen wir das Kind beim Namen: es geht um Sex. Liv ist alles andere als davon begeistert, dass Henry in ihr diese "Unschuld" sieht (auch wenn sie den Tatsachen entspricht) und um attraktiver und erfahrener auf ihn zu wirken, berichtet sie ihm von Rasmus aus Südafrika, mit dem sie was am Laufen hatte (was durchaus den Tatsachen entspricht, allerdings nicht so, wie sie es darstellt).

 

Doch noch weit schlimmer als dieser Schlamassel ist die Tatsache, dass ihre Mutter Ann und ihr Lebensgefährte Ernest endlich Nägel mit Köpfen machen und heiraten wollen. Liv muss zugeben, dass Ernest der Mann ist, der ihre Mutter sehr glücklich macht und im Prinzip haben sowohl sie, wie auch Mia und auch die Kinder von Ernest nicht wirklich was gegen diese Eheschließung, wäre nicht das Bocker (Ernests Mutter) der Meinung, dass ihr Sohn, wenn er schon unter seinem Stand heiratet, so doch bitte diese Eheschließung so prunkvoll wie möglich vonstatten zu gehen hat. Dies stößt auf wenig Gegenliebe bei Ann, doch um des lieben Friedens willens lässt sie das Bocker gewähren - auch wenn ihr alles andere als wohl bei der Sache ist.

 

Allerdings kommt Liv noch nicht einmal in ihren Träumen zur Ruhe, denn um ihre Lüge gegenüber Henry glaubhaft aufrechterhalten zu können, nimmt sie nachts in der Traumwelt "Nachhilfestunden". Wenn sie nicht damit beschäftigt ist, so versucht sie Arthur aus dem Weg zu gehen und doch etwas Zeit mit Henry zu verbringen, denn das reale Leben fordert, gerade auf Grund der Irrungen und Wirrungen in Livs Leben, mehr als einmal seinen Tribut. Doch wie soll es Liv nur schaffen, aus dem ganzen Chaos, das um sie herum herrscht, auszubrechen?

 

 

Der 3. Band der Silber-Trilogie! Der Plot wurde fantastisch und abwechslungsreich erarbeitet. Immer wieder war ich fasziniert, wie es Protagonistin Liv schaffte, sich von einem Chaos ins nächste zu manövrieren, wobei anzumerken ist, dass sie daran nicht immer (aber oft) selbst Schuld ist. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Ich muss gestehen, in diesem Band schlug mein Herz eindeutig für die Figur des Henry, denn dieser steht immer zu seiner Freundin und geht auf sie ein, auch wenn sein eigens Leben mitunter durchaus nicht in geregelten Bahnen verläuft. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, sodass ich abschließend sagen kann, dass sich das Buch fast wie von selbst gelesen hat.