Rezension

3. Reich anders erzählt

Die Bücherdiebin
von Markus Zusak

Bewertet mit 5 Sternen

Liesl Meminger lernt schon im Kindesalter, was es heißt, Verlust zu erleiden. Ihren Vater lernt sie nie kennen und ihr Bruder stirbt auf der Fahrt zu ihrem neuen Zuhause.
Ab jetzt lebt sie bei Rosa und Hans Hubermann, die bald ein gefährliches Geheimnis hüten. Max, ein Jude, wohnt bei ihnen im Keller und wird von ihnen am Leben erhalten.
Bald stiehlt Liesl ihr erstes Buch, doch dabei bleibt es nicht.
Beim Lesen fällt natürlich als erstes die Erzählperspektive auf; denn wird die Geschichte nicht aus der SIcht LIesls erzählt, wie man anfangs denken mag, sondern aus der Sicht des Todes. Er ist ihr während des zweiten Weltkrieges oft begegnet und hat außerdem ihre kleine Biografie merhmals gelesen, nachdem Liesl diese verloren hat. Diese Erzählperspektive führt dazu, dass die Geschichte oftmals sehr distanziert und nüchtern erzählt, was aber natürlich keinesfalls schädlich ist.
Es passt zu der gesamten düsteren Atmosphäre: 2. Weltkrieg, Nazideutschland, Judenverfolgung.
Liesls Leben und Geschichte ist interessant und zugleich anrührend. Mir fiel es schwer, viele Kapitel auf einmal zu lesen, da natürlich auch der Nationalsozialismus nicht zu kurz gekommen ist. Das Buch ist hart, ohne dabei zu viele Gräueltaten der Nazis zu nennen.
Ein Buch, dass die meisten Leser wohl auch nach der letzten Seite für längere Zeit begleitet.