Rezension

3,5 Sterne - interessante Idee, guter Start, jedoch ging der Charme verloren

Zwei in einem Traum - Lucy Keating

Zwei in einem Traum
von Lucy Keating

Bewertet mit 3.5 Sternen

In „Zwei in einem Traum“ von Lucy Keating geht es um Alice, die bereits ihr leben lang von Max träumt. In ihren Träumen erleben sie Abenteuer zusammen, wissen so gut wie alles über den anderen und haben auch tiefe Gefühle für einander. Nur blöd das Max bloß ein Produkt von Alice Träumen ist. Oder etwas doch nicht? Denn nach ihrem Umzug nach Boston steht Max plötzlich vor ihr. In Fleisch und Blut. Aber ist er das wirklich? Denn dieser Max scheint sich weder an Alice, noch an ihre gemeinsamen Traumabenteuer erinnern zu können. „Was ist ist da nur los?“, fragt Alice sich & geht dem auf dem Grund.

 

Der Schreibstil ist gut & flüssig lesbar. Ich bin schnell durch gekommen. Dabei wird die Geschichte aus Alice Sicht erzählt. Ab & zu gibt es Traumszenen, die passend absurd, aber immer interessant sind & einen Einblick in Alice Psyche geben.

Die Charaktere sind an sich alle sympathisch, auch wenn Alice & Max so manche Dinge tun, die ich nicht gut fand. Alice ist hartnäckig und neugierig, was sie immer zu Handlungen animiert & die Geschichte voran treibt. Max dagegen kann sich meist nicht so recht entscheiden, was mich mit voranschreitender Geschichte zunehmend genervt hat, weil es sich im Kreis zu drehen schien. Außerdem hatte ich Probleme den Traum-Max und den realen Max zusammen zu bringen, weil sie so verschieden waren. Aber das zeigt auch irgendwie die Vielschichtigkeit des Menschen. Vor allem die Nebencharaktere wie Oliver & Celeste fand ich wirklich interessant, aber auch unheimlich sympathisch. Mit denen will man selbst gern befreundet sein.

Der Plot hat sich mehr auf die Liebesgeschichte fokussiert, als auf die Traumidee. Trotzdem kamen noch schöne Ideen bezüglich der Träume auf. Allerdings wurde das ganze nicht bis zu ende erklärt.

Zu Beginn hat mich die Geschichte emotional mitgerissen. Ich hab die Gefühle nachgefühlt und mitgefiebert. Jedoch haben die Emotionen etwas nachgelassen, sobald ich gemerkt habe, dass sich die Liebesgeschichte im Kreis dreht. Manche Konflikte erschienen mir als wären sie drauf gesetzt. Ich habe nicht immer verstanden, wieso sie das ganze so in die Länge ziehen müssen, obwohl doch eigentlich alles schon klar ist. Die Charaktere schienen sich manchmal einfach nicht entscheiden zu können, obwohl die Sachlage eigentlich klar war.

Dies spiegelte sich auch in der Dreiecksbeziehung wieder, die für kurze Zeit herrschte. Ich mag es in Geschichten nicht, wenn sie unschuldige & ihnen nahestehende Menschen hintergehen, wenn der Konflikt doch einfach gelöst werden könnte. Das hat die Charakteren schnell eine Menge Sympathiepunkte gekostet.