Rezension

3,5 Sterne – Schwermütig & überraschend übernatürlich!

Unser Himmel in tausend Farben - Amy Harmon

Unser Himmel in tausend Farben
von Amy Harmon

Bewertet mit 3.5 Sternen

In „Unser Himmel in tausend Farben“ von Amy Harmon geht es um Georgia & Moses, die einen schlechten Start in eine gemeinsame Beziehung erleben. Moses ist ein dunkelhäutiges Crackbaby gewesen & wird von seiner Mutter verlassen, von seiner Familie verschmäht und von der Gemeinde als Krimineller angesehen. Dabei hilft es auch nicht, dass Moses exzessiv alle Flächen bemalen muss, die ihm begegnen. Auf Georgia wirkt das jedoch nicht befremdlich, sondern im Gegenteil eher anziehend, was sein gutes Aussehen noch unterstreicht. Deshalb läuft sie ihm einen ganzes Sommer hinterher. Doch Moeses ist davon nicht begeistert & scheint nicht bereit zu sein eine Beziehung einzugehen. Als etwas schreckliches passiert gehen ihre Wege auseinander. Jahre später treffen sie sich wieder. Beide haben sich Weiterentwickelt. Moses scheint endlich bereit für etwas ernstes, doch Georgia hat genug von seinem Hin & Her. Was hat Georgias Meinung geändert? Was steckt hinter Moses Kunst & seiner seltsamen Art? Und können die beiden wieder zusammen finden?

 

Die Geschichte wird abwechselnd sowohl aus Georgias, als auch aus Moses Sicht erzählt. Der Schreibstil übermittelt den schwermütigen Unterton wirklich gut, ist allerdings auch eher nüchtern gehalten. Zum einen mag ich die schwermütige Atmosphäre. Zum anderen hat sie mir jedoch das Lesen aber auch schwer gemacht, da man nicht immer in Stimmung für etwas bedrückendes ist & es daher manchmal anstrengend war. Der eher nüchterne Schreibstil hat mir das vollkommene einfühlen leider irgendwie erschwert. Ich war manchmal nicht ganz so emotional dabei, wie ich es gerne gewollt hätte.

Zu Beginn erschienen mir die beiden Protagonisten auch irgendwie noch sehr klischeehaft. Moses war der Bad Boy, der keinen an sich ran lässt, auch wenn man schon gemerkt hat, dass ihn was besonderes umgibt. Und Georgia war einfach ein fast schon charakterschwaches naives Mädchen, die ihm ständig hinterher lief, ihm alles recht machen wollte & sich wirklich schlecht behandeln lies. Auch wenn es irgendwie auch von Charakterstärke zeugt, dass sie so hartnäckig dran bleibt. Außerdem kann sie ihre Meinung schon mitteilen, was sie leider aber nicht so oft tat.

Ihre Weiterentwickelten Charaktere habe ich dann mehr gemocht & verstanden. Sie wirkten logischer & nachvollziehbarer, aber da kannte man sie natürlich auch schon besser. Jedoch hatte ich da Probleme den späteren Moeses mit dem früheren in Einklang zu bringen. Leider hat man den Prozess seiner Entwicklung nicht wirklich miterlebt, was mir manchmal Probleme beschert hat, ihn immer noch als Moses zu sehen. Er passt so gar nicht mehr ins Bild des alten Moses.

Der Plot war zum Teil leider etwas vorhersehbar. Grob wusste man schnell was passieren würde. Natürlich jedoch nicht alles, was gut ist. Allerdings habe ich den übernatürlichen & auch den späteren Thrilleranteil überhaupt nicht erwartet. Das war interessant & auch oft spannend beschrieben. Es hat einem mal ein paar schnellere Szenen beschert.

Ich mochte den letzten Teil der Geschichte am meisten, da sowas wie eine normale Liebesgeschichte entstanden ist. Schon schade, dass das als positiv empfinde, obwohl es nichts besonderes ist, wie fast der ganze Rest der Geschichte. Aber irgendwie hat mich dieses besondere etwas bedrückt. Und nun kamen auch etwas leichtere Momente dazu.

 

Fazit: Eine gelungene Liebesgeschichte mit Tiefgang & noch viel mehr Inhalt als bloß einer Liebesgeschichte. Allerdings wurde das lesen auch durch die düstere & bedrückende Atmosphäre irgendwann anstrengend. Daher: 3,5 Sterne