Rezension

4 von 5 Punkten!

Totenmaske - Helene Henke

Totenmaske
von Helene Henke

Ein toller Krimi mit Schauplatz Hunsrück

Zoe ist jung, hübsch und eine Außenseiterin. Der Grund dafür liegt wohl in ihrem Job und ihrer Passion, denn Zoe leitet den Familienbetrieb und ist Bestatterin.

So versteht es kaum jemand wie sie, die Toten so lebensecht herzurichten und dabei so respektvoll mit ihnen umzugehen.

Doch eines Tages ist Zoe wie vor den Kopf gestoßen. Liegen doch auf ihren Arbeitstischen die Leichen von Boris Nauen und seinen Freunden. Jenen Männern, die sie als Teenager vergewaltigen wollten. Doch Zoe ist Profi genug, dennoch ihrer Arbeit nachzugehen. Allerdings wird ihr schnell klar, dass es sich beim Tod der Männer um keinen Unfall handelt, sondern um einen Mord.

Gemeinsam mit Leon Strater, von der Polizei, versucht sie dem Mörder auf die Spur zu kommen und gerät selber in Gefahr...

 

 

 

Das Buch „Totenmaske“ von Helene Henke hat mich schon beim Eintreffen in den Bann gezogen. So mag ich es persönlich sehr gerne, wenn ein Verlag sich mit der Gestaltung Mühe gibt und dies ist hier ganz eindeutig der Fall. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, so weiß ich abgerundete Ecken und Bilder auf der Innenseite des Buchumschlages zu schätzen. Hinzu kommt, dass auch das Cover, eine Frau mit Maske vor dem Gesicht, so ist, dass ich sofort dazu greifen würde.

 

Zur Geschichte rund um Zoe, der jungen Bestatterin, kann ich selber nur sagen, dass ich positiv überrascht wurde.

Bereits beim ersten Kapitel merkte ich, wie genau und atmosphärisch die Autorin beschreiben kann. Auch wenn das Herrichten einer Leiche sicherlich keine einfache Kost ist, so machte es mich Zeile für Zeile neugierig und verschaffte mir einen kleinen Einblick in den Beruf, über den ja doch mehr geschwiegen, als gesprochen wird.

Zeitgleich empfand ich es teilweise schon geradezu poetisch, wie Helene Henke z.B. die Umgebung beschreibt. Immer wieder stieß ich so auf Sätze, die ich gleich zwei Mal las, weil ich sie so gelungen fand.

 

Da es sich bei „Totenmaske“ ja um einen Kriminalroman handelt, möchte ich natürlich auch auf diesen eingehen. Hier gab es für mich zu Beginn noch kleine Anlaufschwächen. Diese machten zwar das Lesen nicht holprig, aber ich wartete regelrecht auf die Leichen, die für so viele Fragen sorgen sollten. Trotzdem kann ich auch verstehen, dass ein paar Seiten ins Land gehen mussten, denn so lernen die Leser/ Leserinnen auf der anderen Seite die Protagonisten genauer kennen. Und gerade bei Zoe, aber auch bei Leon Strater gab es hier einen genauen Blick. Und eben dieser, machte beide sehr sympathisch und stellte sie nicht als einfache 08/15-Charaktere dar, was wiederum gelungen war.

 

Und auch der Mordfall an sich, lebt von der schriftstellerischen Atmosphäre, die Helene Henke schafft. Natürlich hatte ich selber schnell meinen Kreis der Verdächtigen, wurde aber zum Ende hin überrascht und so rauschte ich regelrecht von einer spannenden Seite zur nächsten.

 

Nun, am Ende angekommen, würde ich mich sehr über ein Wiederlesen mit Zoe und Leon freuen. Vielleicht habe ich ja Glück und beide geraten noch einmal in einen gemeinsamen Fall.

 

Mein Fazit:

„Totenmaske“ ist ein Krimi mit viel Atmosphäre, der mich persönlich überzeugen konnte. Mir gefiel der Schauplatz Hunsrück, den ich beim Lesen genau vor Augen hatte und auch die Spannungsmomente ließen mich das Buch nicht zur Seite legen.

Ein Krimi, den ich auf jeden Fall empfehlen kann, der aber auch seine Abschnitte hat, die sicherlich nicht ganz ohne sind.