Rezension

5 Sterne

Ostseetod
von Eva Almstädt

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Kind verschwindet, ein Mann wird erhängt an einer Brücke aufgefunden – im kleinen Ort Grotenhagen an der Ostsee brodelt es! Kommissarin Pia Kortittki, mittlerweile in ihrem 11. Fall, stochert in einem Wespennest. Denn die Dorfbewohner halten zusammen und machen es Außenstehenden schwer. Es gibt viele Verdächtige, doch im Grunde hat keiner ein Motiv. So hat es Pia nicht leicht, dem Täter auf die Schliche zu kommen. 

Sehr gut gelingt es Eva Almstädt das Flair einer Kleinstadt lebendig werden zu lassen. Klatsch, Tratsch und Intrigen und das Außenseitertum der „Neigschmeckten“, das wird hier lebendig und spannend erzählt. Auch, dass die Autorin ein Kind verschwinden lässt, macht die Handlung noch ein Stück heftiger und perfekt zum Mitfühlen. 

Ich hatte das Vergnügen, dieses Buch in einer Leserunde lesen zu dürfen und wir waren alle wild am Spekulieren und Diskutieren. Keiner kam wirklich auf den Täter, wenn auch erste Verdachtsmomente nach 2/3 des Buches so langsam an Gestalt gewannen. Kleine Sidekicks in der Handlung zu früheren Fällen - und zu solchen, die noch kommen – runden die Geschichte noch zusätzlich ab. So fand ich die zarten Bande zwischen Miriam und Sven sehr gelungen und neugierig macht das erneute Auftauchen von Marten, den man aus früheren Bänden kennt. Dass dies schon der 11. Fall für Pia ist sollte einen nicht davon abhalten, das Buch zu lesen. Man kann es auch gut ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher lesen. 

Auch das Privatleben der Ermittlerin wird gut in die Handlung eingebunden und wirkt weder störend noch zu lang. Im Gegenteil! Es ergänzt den Krimi sehr gut. 

Eva Almstädts Schreibweise ist überaus flüssig und detailreich, gänzlich unterhaltsam und ein Garant für schöne Lesestunden.

Fazit: Dieser Band hat mich überzeugt, dass ich unbedingt die Lücken in der Reihe noch schließen muss!