7 von 12 Federn - Normale Flügel
--- Das Äußerliche ---
Das Cover ist ausnahmsweise mal in Ordnung, aber auch nur, weil das englische fast genauso aussieht. Ich weiß zwar nicht, ob die „Anzüge“ damals wirklich bläulich oder eher gräulich waren, aber ich finde es passend zum Buch.
Ich meine, was hätte man sonst nehmen sollen wenn nicht Streifen?
--- Meine Meinung ---.
Anfangs war das Buch echt schwer zu lesen, ich kam einfach nicht mit John Boynes Schreibstil zurecht. Nach den ersten zwei bis drei Kapiteln ging es dann aber.
Direkt am Anfang merkt man schon Brunos Naivität und die bleibt auch bis zum bitteren Ende. Manchmal dachte ich, dass sogar neunjährige nicht so dumm oder naiv sein können.
Als Schmuel ihn von seinem Großvater erzählte, merkte Bruno erst wie traurig er war, als er es seiner Schwester Gretel erzählt hat.
Was ich aber echt rührend fand, war, dass Begriffe, die Bruno nicht kennt bzw. falsch versteht direkt übernommen werden (z.B. „Furor“ statt „Führer“ oder „Aus-Wisch“ statt „Auschwitz“)
Während des Lesens ist mir sehr oft aufgefallen, dass der Autor sich wiederholt, z.B. kam sehr oft „sagte“ und „fragte“ dran und, soweit ich die wirklich nervigen Stellen mitgezählt habe, mindestens fünf mal der Satz „(...) sein Mund formte ein staunendes O, (...)“. Das fand ich schon ziemlich störend.
Trotzdem konnte John die etwas makabere Geschichte sehr gut rüberbringen, ich war an einigen Stellen so entsetzt, dass ich erst einmal eine Pause machen musste, z.B. als Bruno den „Hitler-Gruß“ nachmachte.
--- Fazit ---
Es ist ein wirklich sehr gelungenes Buch, aber zweimal würde ich es nicht (freiwillig) lesen. Alleine schon wegen den ganzen Wortwiederholungen.
Aber wer es noch nicht gelesen hat, sollte es schleunigst nachholen!
Schreibstil: 3/5
Charaktere: 4/5
Spannung: 4/5
Emotionen: 5/5
Das Buch bekommt von mir Normale Flügel - 7 von 12 Federn.
http://angels-bookart.blogspot.com/2013/07/buchrezension-der-junge-im-gestreiften.html