Rezension

A Girls' Night In

A Girls' Night In - Audrey & Ich - Lucy Holliday

A Girls' Night In - Audrey & Ich
von Lucy Holliday

Lucy Hollidays “Audrey & Ich” ist eine wunderbar leichtherzige und romantische Geschichte, die man nicht aus der Hand legen kann. Ihre Figuren sind liebenswert, authentisch und witzig, Hollidays Schreibstil so unterhaltsam und charmant - für mich eine echte Entdeckung im Genre, vor allem als Fan von Sophie Kinsella.

Es sieht so aus, als würde es in Libby Lomax’ Leben endlich mal weitergehen, nachdem sie ewig im Schatten ihrer Schwester stand. Nicht nur hat sie ihre erste Sprechrolle in einer Serie (zwar als pickliger Alien und nur eine Dialogzeile - aber immerhin!), in der auch noch der unglaublich gutaussehende Dillon O’Hara eine Gastrolle hat, sondern sie hat auch endlich eine eigene Wohnung und steht nicht mehr unter der Fuchtel ihrer Mutter. Doch dann geht alles schief. Sie blamiert sich vor dem Superstar und wird durch ein Missgeschick vom Set geschmissen. Um den schrecklichen Tag abzurunden ist dann auch noch ihre neue Wohnung ein absolutes Desaster. Doch dann taucht ihr großes Idol Audrey Hepburn auf einmal neben ihr auf dem Sofa auf - egal ob sie nun eine Halluzination, eine Doppelgängerin oder wer weiß was ist, Audrey weiß Rat (mal mehr, mal weniger gut).

Mir gefielen die Figuren und ihr Zusammenspiel in “Audrey & Ich” wirklich gut, obwohl sie doch fast alle die typischen Liebesroman-Rollen einnehmen. Libby ist zum Beispiel etwas klischeehaft tollpatschig, aber liebenswert - manchmal vielleicht auch ein wenig zu gutmütig, denn stellenweise war es etwas frustrierend, wie sie nicht nur sich selbst behandelt hat, sondern sich auch von anderen hat behandeln lassen. Ich hoffe, dass hier noch eine deutliche Charakter-Entwicklung in der Fortsetzung stattfindet. Gelegentlich wollte ich Libby nämlich gern schütteln und ihr sagen, dass gutes Aussehen nicht alles ist und sie sich den arroganten Schnösel Dillon O’Hara aus dem Kopf schlagen soll. Ihren besten Freund Olly hätte ich dagegen gern aus dem Buch herausgeklaut. Auch Libbys Schwester und ihre Mutter sind nicht wirklich ungewöhnliche Nebenfiguren, haben sich aber so gut in die Geschichte eingefügt, dass Lucy Holliday trotzdem etwas erschaffen hat, was neu wirkt, berührt und unterhält, selbst wenn man öfter in diesem Genre unterwegs ist.

Alles in allem war “Audrey & Ich” in meinen Augen ein wirklich rundes Leseerlebnis, das mir vor allem durch seine witzigen Dialoge viel Vergnügen bereitet hat, und ich freue mich wirklich sehr auf die Folgebände “Marilyn & Ich” und “Grace & Ich” von Lucy Holliday. Bis dahin werde ich jedoch jetzt erst einmal den Film “Frühstück bei Tiffany” schauen.