Rezension

ab der Mitte spannend

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
von Paula Hawkins

Rachel pendelt im Zug jeden Tag von Ashbury nach London zur Arbeit.Jeden Tag sieht sie am Bahngleis den Bewohnern der Häuser zu. So auch einem Pärchen, das in der Nähe von Rachels ehemaligen Heim wohnt. Ihr Exmann Tom wohnt immer noch dort...zusammen mit seiner neuen Frau und Scheidungsgrund Anna und ihrer gemeinsamen Tochter Evie.
Vom Alkohol und Leben gezeichnet hat Rachel einen Filmriss nach dem anderen. Eines Tages wird die schöne Unbekannte,Megan, die Rachel tagtäglich beobachtet hat, vermisst . Hat Rachel damit zu tun?

Die Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht von Anna, Megan und Rachel erzählt, wobei Rachel den grössten Anteil hat. Immer wieder wechselt die Perspektive und die Zeit in der erzählt wird. Das macht es zu Beginn ungeheuer verwirrend und wirr.

 Ich kann voll und ganz verstehen, wenn hier Leser aufgeben. Ich war , ehrlich gesagt,auch nahe dran.
Von Spannung keine Spur, da es lange dauert, bis überhaupt die Tat geschieht. Der Weg dahin ist zudem geprägt  von Gefühlsausbrüchen, Alkoholexzessen und wirren Wiederholungen über Rachels Leben und Gemütslage.Zudem idealisiert Rachel das Leben und die Personen, die sie vom Zug aus beobachtet...und das ausdauernd und langatmig.
Doch ab der Mitte fallen immer mehr Puzzleteile an ihren Platz und man erkennt als Leser mehr und mehr den Zusammenhang der Geschichte. An der Verbindung der einzelnen Stränge wird es zwar noch kurz hektisch und wirr, doch danach habe ich endlich den Thriller gefunden.
Die grosse ,unvorhersehbare Überraschung gegen Schluss, die das lange Durchbeissen lohnt!
Doch leider kann ein Buch , das erst gegen Schluss seinen Charakter zeigt keine 5, nicht mal 4 Sterne, von mir  erwarten.