Rezension

Abenteuerlich, magisch & fantasiereich ...

Das verschwundene Buch - Edward Berry

Das verschwundene Buch
von Edward Berry

Bewertet mit 4 Sternen

Alba und Diego streifen gern durch Barcelona und entdecken immer wieder neue Winkel und Ecken, aber am liebsten suchen sie nach versteinerten Drachen oder besuchen die Buchhandlung ihrer Tante Bea. Sogar in letzter Zeit sehr sehnsüchtig, da eine Buchneuerscheinung am Start ist, die alle heiß ersehen und kaum abwarten können. Bei Kritikern ist „Die schönste Geschichte der Welt“ hochgelobt und so gibt es jetzt schon Vorbestellungen ohne Ende. Nun ist es bald so weit, aber dann verschwindet das Buch einfach und die Erinnerung daran verblasen bei jeden, sogar Alba und Diego können sich kaum erinnern. Und nicht allein das Buch verschwindet, nein, auf einmal verändern sich Geschichten, oder verschwinden. Wie gut das Tante Bea über einige Zauberkräfte verfügt und Alba und Diego in die Geschichte von Peter Pan zaubert, damit sie diese retten. Wird es ihnen gelingen? Können sie die Geschichte wieder richtigstellen? Und wie kommen sie wieder zurück?

Mich hat dieses kleine Buch auf Umwegen erreicht und normalerweise lese ich gar nicht so oft Kinderbücher, aber der Inhalt klang wirklich nach großem Abenteuer, und wenn es um Bücher geht, bin ich doch immer dabei. Aber den letzten Ausschlag hat wohl meine Lieblingsbuchhandlung gegeben, denn da lag es oben auf dem Büchertisch und so musste ich es einfach anlesen.

Alba und Diego sind Geschwister und lieben es draußen durch die Straßen zu schweifen und sich dabei Geschichten zu erzählen. So richtig toll finden sie aber auch den Buchladen ihrer Tante und können einem Buch genauso wenig widerstehen, wie einen neue entdecken Wasserspeier, der wie ein Drache aussieht. Beide lieben es also rumzutollen, als vor einem Computer zu sitzen und warten schon ganz aufgeregt auf das Buch der Bücher und knobeln, wer es zu erst lesen darf. Was für ein Glück das sie ihre Tante haben, denn ihre Eltern haben kaum Zeit für sie und widmen sich lieber ihren Handys. So sind einen diese beiden Protagonisten direkt sympathisch, da sie sich noch wie typische Kinder verhalten, neugierig, abenteuerlich und wissbegierig.

Wie toll fand ich doch den Einstieg in diese Geschichte, so richtig magisch war der Spaziergang durch die Gassen Barcelonas und auch der Buchladen ist eine richtig schöne Fundgrube an märchenhaften. Da hält man sich gern auf und lässt sich in die Buchwelt einladen, aber schnell wird klar, das Barcelona nicht allein Handlungsort bleibt, denn Alba und Diego müssen nach Nimmerland und Peter Pan helfen, für mich ist die Geschichte dort etwas gekippt. Ich hatte das Gefühl, das der Autor hier nicht so recht wusste, wie er den weiteren Verlauf voranbringen sollte, entweder direkt zum Geschehen kommen, oder einfach ein bisschen Peter Pan erzählen, da ich nicht so ein Fan von dieser Geschichte bin, war der Teil für mich schon etwas zäh und dann ging mir alles viel zu schnell zu Ende. Klar war mir bewusst, es ist ein Auftakt zu einer Reihe, aber ich dachte, es wären in sich abgeschlossene Abenteuer, hier ist das nicht der Fall, denn die Suche nach dem Buch ist noch lange nicht beendet.

Edward Berry liefert hier eine fantasiegeladene Geschichte für junge Leser ab. Die einer Mischung aus Gegenwart‘s Problemen, wie Handysucht, aber auch die alten Klassiker, sowie einigen Fantasy Elementen belebend mit einfließen lässt. Dazu verwendet er einen zeitgenössischen Sprachstil, der auch mit viel Witz aufwartet.

Allerdings fand ich es für jüngere Leser doch etwas schwierig, wenn man Peter Pan noch nicht kennt, oder auch einige andere Anspielungen, wie wenn man ägyptische Gottheiten nicht einordnen kann, da sind viellicht die Erwachsenen mit einzubeziehen. Ansonsten aber ein Buch, wo man die Jugend bestimmt mit unterhält und begeistern kann. Ran ans Buch, ihr Leseratten und lasst euch ins Abenteuer reinziehen.