Rezension

Abgründe im Gefängnis - schonungslos, aber leider nicht packend

Willkommen in Falconer - John Cheever

Willkommen in Falconer
von John Cheever

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch hat im Vorwege hervorragende Kritiken eingeheimst und gilt (längst) als Klassiker der Gefängnisliteratur.

Ich kann die warmen Worte eher weniger unterstreichen, für mich waren mehrere Punkte in dem Werk nicht so glücklich. Die Story und die Hauptperson haben mich größtenteils nicht erreicht.

Das Buch schildert sehr schonunglos, recht eindrucksvoll, sehr brutal und nicht eben prüde den Alltag im US-Gefängnis.

Die Hauptperson kommt indes nur wenig charmant rüber. Zeke Farragut ist zu diffus und als Person zu wenig greifbar. Über sein Heroinsucht, über seine Tätigkeit als Professor oder auch seine Ehe wird man nur recht lapidar informiert. Und auch über die eigentliche Tat, den Angriff und Mord auf seinen eigenen Bruder und das Motiv, wird der Leser nur unzureichend abgeholt.

So fehlen die Sympathiewerte und man fiebert mit der zwar starken, aber wenig griffigen Hauptperson nur weniger mit.

Als Zeke schließlich die Flucht aus Falconer gelingt, da endet das Buch einigermaßen abrupt. Schade. Sehr schade