Rezension

Abschluss der „Jahrhundertwind-Trilogie“

Bella Clara. - Petra Durst-Benning

Bella Clara.
von Petra Durst-Benning

Bewertet mit 5 Sternen

 „Bella Clara“ ist der 3. Band der „Jahrhundertwind-Trilogie“. Ihm voraus gehen die Bücher „Solang die Welt noch schläft“ und „Die Champagnerkönigin“.

Auch ohne Vorkenntnis der Bände 1 und 2 kann man „Bella Clara“ gut lesen und verstehen. Ich bedauere es jedoch sehr, dass ich die Bücher vorher nicht gelesen habe, denn Petra Durst-Benning hat einen wunderbaren Schreib- und Erzählstil, der den Leser direkt in die Geschichte eintauchen lässt. Da es sich um eine Trilogie handelt, findet man die Protagonistinnen Josephine und Liselotte auch hier in „Bella Clara“.

Clara ist eine sehr sympathische junge Frau, die nichts anderes möchte als ihre unglückliche Ehe zu beenden. Leider war es im Jahr 1906 nicht so einfach wie heute und Clara gesteht in ihrer Ausweglosigkeit einen Ehebruch, den sie in Wirklichkeit nie begangen hat. So wird sie zwar von ihrem Mann geschieden, aber als „Ehebrecherin“ bekommt sie weder ihr Erbe noch beide Kinder zugesprochen. Sie bekommt lediglich ihre Tochter Sophie zugesprochen, die jedoch lieber bei ihrem Kätzchen bleiben möchte, das der Papa ihr gerade geschenkt hat (ein Schelm, wer böses dabei denkt). Ein Schock für Clara.

Sie sucht Zuflucht bei ihrer Freundin Lilo, die am Bodensee ein kleines Hotel betreibt. Mehr und mehr wächst in Clara der Wunsch in einer Apotheke arbeiten zu können, denn von ihrem verstorbenen Vater hatte sie die Grundlagen der Creme- und Seifenherstellung lernen dürfen. In einer Apotheke in Meersburg hat Clara Erfolg mit ihrer Bewerbung und legt somit den Grundstein für ihre berufliche Zukunft und den Erfolg mit ihren kosmetischen Artikeln.

Trost, Hilfe und Unterstützung findet Clara zu jeder Zeit bei ihren Freundinnen Josephine und Liselotte, deren Freundschaft trotz großer Entfernungen aus einem festen Band geknüpft ist.

Leider hat Clara Recht mit ihrer Aussage

„Was die Liebe angeht, bin ich leider völlig untalentiert“

denn bei der Auswahl der Männer in ihrem Leben hat sie ein schlechtes Händchen. Da sie aber aus ihrer 1. Ehe gelernt hat, begibt sie sich nicht mehr vollkommen in die Hand eines Mannes, sie behält immer ihre Eigenständigkeit – zum Glück.

Roberto, der Haar-Händler aus Elva, spielt eine große Rolle in Claras Leben. Welche genau das ist, dass verrate ich an dieser Stelle nicht. Nur so viel – Clara findet nicht nur neue, gute und zuverlässige Freunde sondern am Ende auch ihre große Liebe und das fühlt sich sogar für den Leser so was von gut an. 

Wie eingangs schon beschrieben, ist der Schreibstil angenehm und ich hatte sofort ein heimeliges Gefühl und konnte vollkommen in die Geschichte eintauchen. Alle Protagonisten entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter. Aber Clara, auf der das Hauptaugenmerk dieses Buches liegt, macht eine wirklich enorme Entwicklung durch. Und das durchweg zum Positiven obwohl sie viele Rückschläge hinnehmen muss.

Wer Bücher über couragierte Frauen mag, der findet in dieser Trilogie ganz sicher was er sucht.

Liebe Petra Durst-Benning, herzlichen Dank für einige schöne Lesestunden am Bodensee.