Rezension

Absolut fesselndes Epos über das menschliche Zusammenleben

Fever - Deon Meyer

Fever
von Deon Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

Eines der besten Bücher des Jahres!

Da es mein erstes Buch von Deon Meyer war, das ich gelesen habe, war ich natürlich sehr gespannt, ob ich mich mit seinem Schreibstil anfreunden würde. Ich sag nur eines: Ja!

Vier Jahre lang hat der Autor recherchiert und geschrieben, und für mein Empfinden hat sich dies mehr als gelohnt. Ich bin begeistert von der Geschichte, dem Schreibstil, der Erzählweise, den Perspektivwechseln, der Figurenzeichnung und -entwicklung und den vielschichtigen Themen, die er anspricht.

Mal philosophisch, dann gesellschaftskritisch, mal spannend, dann wieder ruhiger und mal mit der geballten Kraft der Emotionen – wobei er einen nüchternen Erzählstil hat, der eine ganz beeindruckende Unaufgeregheit widerspiegelt.

Man wird sofort in die Geschichte geworfen und da Deon Meyer ein Meister seines Fachs ist, vermag er es, die Spannungsbögen geschickt zu entwickeln, so dass man von vielen Szenen schnell gefesselt ist und auch die ruhiger erzählten Passagen geradezu verschlingt.

Nach und nach werden Informationen über das "Fieber" gegeben; ein Virus hat 95 % der Bevölkerung ausgelöscht und nur 5 % aufgrund genetischer Gegebenheiten überlassen lassen.

Das Buch finde ich klug geschrieben, düster, melancholisch und wirklich interessant durch die Figur des Vaters Willem Storm, der viele Visionen hat und gebildet und klug ist und durch die Erzählperspektive seines Sohnes, der noch ein Kind ist, aber durch die Katastrophe plötzlich gezwungen wird, erwachsen zu sein.

Dazwischen streut Meyer die quasi "historischen Fakten" und die Geschichtsaufzeichnungen aus der Siedlung Amanzi ein, was ich vom Aufbau her und für einen guten Spannungsbogen äußerst gelungen finde.
 

Fazit:

 

Es fällt schwer, dieses Epos in wenigen Sätzen zusammenzufassen.

 

Ich gebe es zu: Ich bin gefangen von dem Szenario, das Meyer hier entwirft. Es macht wirklich über weite Strecken sehr nachdenklich; ich habe mich dabei erwischt, alle möglichen Gedanken weiterzuspinnen.

 

Ein Buch, das sich für mein Empfinden – positiv – von anderen bekannten Dystopien abhebt. Düster, melancholisch, aber ohne pathetisch zu wirken. Bedrückend real(istisch) erzählt.

 

„Fever“ zählt zu den besten Büchern, die ich in diesem Jahr gelesen habe – und sicherlich wird es noch länger nachwirken!

Meisterhaft!