Rezension

Absolut Spannende Dystopie mit einem unglaublich tollen Protagonisten und eine Story mit vielen unvorhersehbaren Wendungen.

Weg ins Nichts - Francis Knight

Weg ins Nichts
von Francis Knight

Bewertet mit 5 Sternen

Mahala ist eine Stadt, die sich sehr viel mehr in die Höhe als in die Weite ausgedehnt hat. Straßen verlaufen über Straßen, Häuser werden auf Häusern gebaut. Gleichzeitig lassen sich nirgendwo sonst Gesellschaftsschichten deutlicher voneinander trennen. Rojan Dizon kümmert sich nicht um das, was mit der Stadt geschieht, und lebt sein Leben in den unbedeutenden Schatten und Winkeln von Mahala.

Francis Knight: Die Autorin wurde in Sussex geboren, wo sie auch heute noch wohnt. Vor ihrem Leben als Autorin hat sie in vielen verschiedenen Berufen gearbeitet, angefangen von der Reinigungskraft auf den Balearen, wo sie einen Polizisten geschlagen hat, aber damit durchgekommen ist, bis hin zur IT Administratorin. Sofern sie nicht gerade in ihrer eigenen Gedankenwelt versunken ist, interessiert sie sich für alles, was mit Science Fiction und Fantasy zu tun hat. Sie mag WWE, bringt ihren Kindern Monty Python- Sprüche bei und wagt sich, wann immer es geht, hinaus, um neue Zivilisationen zu entdecken und zu erforschen.

Klappentext: Mahala ist eine Stadt, die sich sehr viel mehr in die Höhe als in die Weite ausgedehnt hat. Straßen verlaufen über Straßen, Häuser werden auf Häusern gebaut. Gleichzeitig lassen sich nirgendwo sonst Gesellschaftsschichten deutlicher voneinander trennen. Rojan Dizon kümmert sich nicht um das, was mit der Stadt geschieht, und lebt sein Leben in den unbedeutenden Schatten und Winkeln von Mahala. Eine Hilfe ist ihm dabei jedoch eine Fähigkeit, die bereits Jahre zuvor verboten worden war. Er ist Schmerzmagier – seine größte Kraftquelle, um Magie zu wirken, ist der Schmerz selbst. Als Rojan schließlich einigen Geheimnissen auf die Spur kommt, muss er seine Fähigkeiten gezielt einsetzen. Von ihm hängt womöglich das Schicksal der gesamten vertikalen Stadt ab. Das könnte wehtun …

Cover: Das Cover gefällt mir richtig gut vom Stil her und von der Atmosphäre, passt aber meiner Meinung nach nicht so recht zum Inhalt. Die Beschreibung der Stadt unterscheidet sich vollkommen, weil es sich auf dem Cover zugegeben um sehr hohe aber doch eher normale Wolkenkratzer handelt und man außerdem problemlos den Himmel sehen kann.

Inhalt: Rojan ist einer der zahlreichen Einwohner der Stadt Mahala, die sich über mehrere Ebenen dem Himmel entgegen streckt. Jeder der Ebenen hat dabei eine ganz eigene Funktion und bildet den Lebensraum für die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Die Ärmsten leben unten und ganz oben die wohlhabenden Menschen die größtenteils zum Ministerium gehören und als einzige den Luxus von Sonnenlicht und Blick auf den Himmel geniessen können, während in den unteren Ebenen der Stadt Dunkelheit, Elend und der tägliche Kampf ums Überleben an der Tagesordnung sind. Rojan lebt und arbeitet in einer der unteren Ebenen aber nicht ganz unten und verdient sich seinen Lebensunterhalt als Kopfgeldjäger. Die Geschichte und das Schicksal seiner Zielpersonen interessieren ihn eher wenig, solange er an leicht verdientes Geld kommt und keinen Ärger mit dem Ministerium hat. Den Rojan hat ein Geheimnis, er ist einer der wenigen Schmerzmagier die dem Ministerium entkommen sind und das muss unbedingt geheim bleiben. Die Stadt Mahala ist kurz vor dem Ende, einige Jahre zuvor wurde ein Stoff namens Synth entwickelt welcher die Schmerzmagie ersetzen sollt, mit der zuvor die Stadt mit Energie versorgt wurde, da die Schmerzmagie viele Magier in den Wahnsinn getrieben hatte und es immer wieder zu Katastrophen kam. Als die Regierung Synth einführte, vertrieb sie alle Schmerzmagier aus der Stadt und verbot Schmerzmagie. Leider stellte sich heraus das der neue Wunderstoff Synth hochgiftig ist und schon bald forderte er unzählige Leben und die unteren Ebenen werden verseuchte Gebiete. Als Ersatz wird Glimm von der Regierung eingeführt und seitdem scheint sich die Stadt etwas zu erholen. Als Rojan von seinem Bruder, zu dem er schon lange keinen Kontakt mehr hat welcher aber mittlerweile einen sehr hohen Posten in der Oberstadt innehat, den Auftrag erhält seine entführte Tochter zu finden zögert Rojan nicht. Die Suche nach seiner Nichte führt ihn ganz nach unten in die Höhle, die unterste Ebene von Mahala welche eigentlich versiegelt sein sollte da die Synthkonzentration dort an höchsten ist. In der Höhle muss Rojan feststellen das nicht alles in Mahala ist wie es auf den ersten Blick scheint und das hinter Glimm und seiner Anwesenheit in der Höhle mehr steckt als reiner Zufall.

Meinung: Weg ins Nichts ist eine unglaublich spannende Dystopie, wo man direkt auf den ersten Seiten mitten im Geschehen ist. Man findet sich sehr schnell in der Handlung und der Stadt zurecht und wird von Anfang bis Ende mitgerissen.  Alle Charaktere sind liebevoll und absolut einzigartig gestaltet und entsprechen in keiner weise irgendeinem der Bekannten Klischees. Alle Charaktere waren mir von Anfang an sympathisch und ich konnte mich recht gut in sie hinein versetzen. Rojan fand ich einen tollen Charakter auch wenn er zu beginn eher als ziemlich ungehobeltes Arschloch dargestellt wird, der auch selbst weiß das er das ist. Im Laufe der Suche nach seiner Nichte beginnt seine harte Schale aber immer mehr zu bröckeln und er denkt auch immer wieder über sein Leben nach und ob es so wirklich lebenswert ist. Man weiß in dieser Geschichte nie was als nächstes kommt und die Spannung wird immer weiter gesteigert bis zu einem sehr schönen Ende das auf einen interessanten zweiten Teil hoffen lässt.

Fazit: Absolut Spannende Dystopie mit einem unglaublich tollen Protagonisten und eine Story mit vielen unvorhersehbaren Wendungen.