Rezension

Absolute Leseempfehlung!

One of us is lying - Karen M. McManus

One of us is lying
von Karen M. McManus

Bewertet mit 5 Sternen

Als ich dieses Buch das erste Mal in der Vorschau des cbj Verlages sah, wanderte es, nachdem ich mir den Klappentext durchgelesen hatte, sofort auf meine Wunschliste. Da es das eBook schon vor der Printausgabe gab und ich daher immer wieder mitbekommen habe, wie begeistert die meisten von dem Buch waren, wurde meine Neugier darauf stetig größer. Jugendthriller zählen mit zu meinen liebsten Genres und ich war mir sehr sicher, dass mir „One of us is lying“ richtig gut gefallen wird.

 

Nachsitzen tut wohl keiner gerne. Auch die fünf Schüler der Bayview High, Bronwyn, Addy, Cooper, Nate und Simon, sind alles andere als begeistert, als sie für einen Nachmittag dazu verdonnert werden, gemeinsam im Kunstraum ihre Strafe abzusitzen. Die fünf Jugendlichen könnten unterschiedlicher nicht sein und hatten bisher auch kaum etwas miteinander zu tun. Wir haben hier wirklich sämtliche Klischee Highschool Schüler versammelt: Bronwyn, das Superhirn, Addy, die Klassenschönheit, Nate, der Bad Boy, Cooper, der Baseball-Star und dann noch Simon, ein ziemlicher Nerd, vor dem man sich besser in Acht nehmen sollte, da er dank seiner Gossip-App die fiesesten Gerüchte über einen in Umlauf bringen kann.

Das Nachsitzen, welches noch so langweilig beginnt, soll nur der Anfang eines wahren Albtraums sein. Simon bricht plötzlich zusammen und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Die Polizei ermittelt sofort wegen Mordes und nimmt die vier Jugendlichen Bronwyn, Addy, Nate und Cooper ins Visier. Es stellt sich nämlich heraus, dass Simon geplant hatte, am nächsten Tag über seine App einen gemeinen Post über die Vier online zu stellen, der ihre bestgehütesten Geheimnisse preisgibt. Alle vier hatten sie etwas zu verbergen und somit haben sie nun alle ein Motiv. Ob wohl wirklich einer von ihnen für Simons Tod verantwortlich ist?

 

Ich hatte hier mal wieder den richtigen Riecher gehabt: Mich konnte das Buch von den ersten Seiten an in seinen Bann ziehen und mir tolle Lesestunden bescheren. Obwohl es mit gut 448 Seiten nicht gerade dünn ist, habe ich es in nur zwei Tagen durchgesuchtet.

 

Dies lag zum einen an der fesselnden Handlung, die voller überraschender Wendungen ist und einen richtig zum Mitfiebern einlädt. Die Story hat zwar schon so einige Klischees zu bieten, aber ich bin ja so jemand, der sich eher selten an so etwas stört, daher fand ich es auch hier überhaupt nicht schlimm.

 

Was auch zu meinem flotten Lesetempo beigetragen hat, ist der großartige Schreibstil der Autorin. Er ist wunderbar flüssig und liest sich super angenehm. Ich bin hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen und war am Ende dann selbst überrascht, wie schnell ich das Buch durchgelesen habe.

 

Wir erfahren die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der vier Jugendlichen Bronwyn, Addy, Cooper und Nate. Mir waren nicht alle auf Anhieb sympathisch, bei Nate habe ich ein wenig gebraucht, bis ich mit ihm warm geworden bin. Die Vier sind wirklich komplett unterschiedlich, wie es bereits im Klappentext und oben in meiner Zusammenfassung sehr schön deutlich wird. Die Vier kannten sich bisher eher nur vom Sehen, was sich allerdings durch den mysteriösen Tod ihres Mitschülers Simon ändern soll. Dieser schrecklicher Vorfall schweißt die Vier zusammen, sie verbringen mehr Zeit miteinander, freunden sich an und versuchen gemeinsam, diese schwere Zeit irgendwie zu überstehen.

Dadurch, dass sie die Hauptverdächtigen der Polizei sind, bekommen natürlich auch die Medien Wind davon und auch in der Schule sind lauter Gerüchte im Umlauf. Es zeigt sich nun für alle vier, wer wirkliche Freunde sind, die zu einem halten oder wer einen fallen lässt. Besonders Addy hat in dieser Hinsicht einiges zu schlucken.

Die Verdächtigungen machen aber vor allen vier Jugendlichen keinen Halt. Jeder von ihnen wird mal mehr und mal weniger verdächtigt. Ich war beim Lesen ständig am Rumrätseln, wer wohl der Mörder von Simon sein könnte. Denn sein Tod ist wirklich sehr mysteriös und definitiv nicht natürlicher Ursache.

Ich habe eigentlich keinen der vier Jugendlichen so eine schlimme Tat zugetraut. Dadurch, dass wir alle vier aus der Ich-Perspektive kennenlernen, können wir uns von ihnen ein sehr gutes Bild machen und ich konnte es mir einfach keine Sekunde lang vorstellen, dass wirklich einer der Vier für Simons Tod verantwortlich sein soll. Da der Titel aber „One of us is lying“ lautet, liegt der Verdacht ja nahe, dass es einer der vier Protagonisten der Täter ist.

Gelogen haben letztendlich aber eigentlich alle vier. Jeder der vier Jugendlichen hat ein großes Geheimnis, das sie mit sich herumgeschleppt haben und dessen Enthüllung ziemliche Konsequenzen nach sich zieht, für jeden von ihnen.

Ich habe mit jeden der Vieren sehr mitgelitten. Es war zwar falsch von ihnen, zu betrügen und zu lügen, aber jeder macht eben mal Fehler. Und man lernt ja auch daraus. Mir hat es hier richtig gut gefallen, wie die Autorin diesen Punkt thematisiert. Trotz der vielen Klischees, die vorhanden sind, wirkt die Story absolut realistisch und auch die Charaktere wurden sehr schön und authentisch ausgearbeitet.

 

Das Einzige, was mich ein klein wenig enttäuscht hat, war das Ende, welches für mich dann leider doch nicht ganz so überraschend kam, wie von mir erhofft. Ich hatte dann irgendwann doch so eine leichte Vermutung bezüglich des Täters, die sich dann auch bestätigt hat. Das fand ich ein wenig schade, es hat mir aber nicht meinen Lesespaß geraubt. Ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht, wie ich zu dieser Annahme kam, da die Autorin wirklich geschickt Wendungen eingebaut hat, mit denen sie uns Lesern an der Nase herumführt. Aber manchmal hat man das wohl einfach, so ein Gefühl, etwas zu wissen, auch wenn man sich dieses nicht erklären kann.

Mir hat das Buch jedenfalls echt richtig gut gefallen. Besonders empfehlen kann ich es übrigens Fans von Pretty Little Liars. Mich hat „One of us is lying“ vom Stil her sehr an die Bücher von Sara Shepard erinnert, was ich insgeheim auch gehofft hatte. Ich mag ihre Bücher nämlich richtig gerne und freue mich immer sehr darüber, wenn ich etwas Vergleichbares finde.

 

Fazit: Richtig spannend und fesselnd bis zum Schluss. Auch wenn sich meine Vermutung bezüglich des Täters leider bestätigt hat und ich nicht meinen geliebten Aha-Moment am Ende hatte, hat mir das Buch total gut gefallen und ich kann es absolut empfehlen! Die Story ist nicht nur spannend und voller überraschender Wendungen, die zum miträtseln einladen, sie ist auch tiefgründig und regt zum Nachdenken an. Ich kann das Buch besonders Fans von Pretty Little Liars und Gossip Girl empfehlen und auch denjenigen, die, wie ich, gerne packende Jugendthriller lesen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!