Rezension

Action pur! Besser als sein Vorgänger

Red Rising - Im Haus der Feinde - Pierce Brown

Red Rising - Im Haus der Feinde
von Pierce Brown

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ausbeuten. Unter Lebensgefahr schloss er sich dem Widerstand an und ließ sich selbst zum Goldenen verwandeln. Nun lebt er mitten unter seinen Feinden und versucht die ungerechte Gesellschaft aus ihrer Mitte heraus zum Umsturz zu bringen. Doch womit Darrow nicht gerechnet hat: auch unter den Goldenen findet er Freundschaft, Respekt und sogar Liebe. Zumindest so lange ihn niemand verrät. Und der Verrat lauert überall.

 

Meinung:

Achtung! 2. Teil einer Reihe - Spoilergefahr!

Darrows Mission ist noch nicht zu Ende. Endlich befindet er sich da, wo er seine Feind am besten treffen kann: Im Haus und unter dem Schutz des Mannes, der einst seine Frau Eo hinrichten ließ: Nero au Augustus. Doch Verrat und Täuschung begleiten Darrow auf Schritt und Tritt. Und so muss er mehr als einmal um seine Mission und sein Leben fürchten. Aber Darrow findet nicht nur Lug und Trug, sondern auch echte Freundschaft, Liebe und Vertrauen. Kann er seine Mission zu Ende führen?

Darrow ist nicht mehr der naive Bursche, den wir noch zu Anfang aus Band 1 kennen. Die Erlebnisse und Prüfungen haben ihn reifen lassen, eine größere Weitsicht beschert, aber auch misstrauischer und vorsichtiger werden lassen. Und das aus gutem Grund... Ich mochte die Entwicklung von Darrows Figur sehr, denn trotz aller Härte und Rationalität hat er sich doch seinen gerechten roten Kern beibehalten. Auch über die Hintergründe einiger anderer Protagonisten erfährt man hier mehr und das Weltbild verdichtet sich. Die Charaktere sind gut und komplex ausgearbeitet und erhalten somit die nötige Tiefe, um glaubhaft zu wirken und zu agieren.

Der Einstieg ins Buch gestaltete sich für mich nicht ganz einfach, waren mir doch nicht mehr alle Personen und Namen so präsent und auch trotz Personenglossar brauchte ich ein wenig, um die Figuren zuzuordnen. Dann aber war ich drin im Buch und konnte der Handlung nur noch atemlos folgen, denn nichts, aber auch gar nichts ist in diesem Roman so, wie es auf den ersten Blick scheint. Überall schafft der Autor es, Wendungen in die Handlung einzubauen und die Richtung komplett zu drehen. Das macht das Buch natürlich unheimlich spannend, aber auch unberechenbar. Für zarte Gemüter ist dieses Buch aber nichts, denn die Handlung ist stellenweise äußerst brutal und der Autor schont seine Figuren in keiner Weise. Der Weltenentwurf, der mir schon im ersten Band gut gefallen hat, gewinnt nochmals an Komplexität. Dabei überlädt Pierce Brown die Geschichte nicht mit allzu vielen technischen Details, wie man es in anderen Science Fiction Romanen findet, sondern legt sein Augenmerk auf die Handlung und die Figuren. Und mit den paar technischen Begriffen kommt man als Laie auch gut klar.
Erzählt wird die Geschichte wieder in der Ich-Perspektive aus Darrows Sicht. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sobald man sich ein wenig in den Roman eingelesen hat, möchte man ihn am Liebsten nicht mehr aus der Hand legen. Klar, und absolut nicht unerwartet, endet das Buch mit einem sehr gemeinen Cliffhanger. Aber im September geht es ja schon weiter, so dass ich nicht mehr allzu lange auf die Fortsetzung warten muss.

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar.

 

Fazit:

Im Haus der Feinde hat mir besser gefallen, als der Vorgänger, der einen relativ langatmigen Einstieg hatte. Nachdem ich erst einmal in diesen Band hineingefunden hatte, hat die Handlung mich schnell eingefangen und Langeweile und Längen kamen keine mehr auf, denn der Autor versteht es, seine Leser mit neuen Wendungen in der Geschichte zu überraschen und bei der Stange zu halten.

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.