Rezension

Actionreiche, aber etwas flache Weltraumjagd

Die Krone der Sterne - Kai Meyer

Die Krone der Sterne
von Kai Meyer

Iniza, eine junge Adelige aus der Galaxie Tiamande, wurde als Braut für die Gottkaiserin ausgewählt, die gemeinsam mit ihrem Hexenorden über die Galaxie herrscht. Niemand weiß, was genauso wie dabei erwartet - aber vermutlich ist es nichts Gutes. Gemeinsam mit ihrem Geliebten Glanis, dem Kopfgeldjäger Kranit und der kleinkriminellen Alleshändlerin Shara tritt sie die Flucht an. Was folgt, ist eine rasante Jagd durch das All.

***

"Die Krone der Sterne" ist das neueste Buch des Fantasy-Bestsellerautors Kai Meyer, der sich damit an ein für ihn neues Genre herangewagt hat. Der Klappentext versprach eine Mischung aus Fantasy und Science Fiction, weshalb ich zugegriffen habe, obwohl ich normalerweise kaum Science Fiction lese. Tatsächlich war das Buch dann aber sehr techniklastig und richtete sich wohl an erfahrenere Science Fiction-LeserInnen. Zumindest fühlte ich mich zwischen all den Plasmawaffen, schwarzen Löchern und Raumschifftypen manchmal ein wenig verloren. Hilfreich waren jedoch die Bilder zu Beginn des Buches.

Die Charaktere waren durchwegs interessant. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten und ihre Geheimnisse, die erst langsam enthüllt wurden. Interessanterweise gefielen mir Kranit und Shara, die beiden Nebencharaktere, besser die die Protgaonistin, die (genauso wie ihr Geliebter) demgegenüber eher farblos blieb. Kranit und Sharas Charaktere waren dafür für meinen Geschmack schon fast zu überzeichnet und wirkten teils wie Karrikaturen von sich selbst (etwa was die ständige Gewaltanwendung betrifft).

DIe Handlung konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Auf einen fulminanten und actionreichen Einstieg folgte bis zum Schluss des Buches eine einzige lange Flucht, ohne allzu Dramarturgie. Die Hintergründe blieben dabei recht nebulös, mir wurde beispielsweise bis zum Schluss nicht klar, warum der Hexenorden Iniza so dringend haben möchte oder was der Hexenorden überhaupt genau ist. Für mich hat sich das Buch wie ein einziger langer Prolog zu einer größeren Geschichte gelesen und tatsächlich ist meines Wissens eine Fortsetzung geplant.

Zusammengefasst bietet "Die Krone der Sterne" daher eine solide geschriebene Weltraumjagd mit interessanten Charakteren und neuen Ideen. Spannung kam bei mir jedoch keine auf, weshalb ich die Fortsetzung nicht lesen werde.