Rezension

Ärger im Paradies?

Ananda - Beta - Rachel Cohn

Ananda - Beta
von Rachel Cohn

Inhalt:

„Ich muss ein Spielzeug bleiben, um zu überleben.“ (S. 229)

Auf der paradiesischen Insel Demesne machen sich die Millionäre und Milliardäre ein schönes Leben. Dabei wird die anfallende Arbeit von menschlichen Klonen übernommen, die keinen Willen und keine Gefühle haben. Eigentlich. Denn Elysia, ein Teen-Klon und noch dazu eine Beta, hat Gefühle und weiß genau was sie will: Frei sein. Doch damit gilt sie als defekt und schwebt in Gefahr ausgelöscht zu werden. Elysia hat nur eine Chance: Sie muss den braven Klon spielen, und alles über sich ergehen lassen, wie schlimm es auch ist. Selbst verlieben darf sie sich nicht…aber Gefühle kann man nicht abstellen.

Gestaltung:

Das Cover finde ich sehr schön. Ich meine, klar, man hat schon tollere Cover gesehen, aber ich hab echt nichts dran auszusetzen und im Regal sieht das Buch auch echt super aus. Vor allem im Vergleich zum Originalcover finde ich die deutsche Ausgabe sehr schön, obwohl die sich ja eigentlich so ähnlich sind.

Story:

Die Idee fand ich echt genial: Ein Klon, der den Menschen einfach nur dienen soll, daran aber von den eigenen Gefühlen gehindert wird, echt spannend! Man kann Elysia ja wirklich dabei begleiten, wie sie Gefühle entwickelt und irgendwie versteht man diese dann auch, weil man mitkriegt, dass es in dem Paradies gar nicht so super ist, wie es zuerst scheint. Langweilig wird einem mit der Geschichte jedenfalls nicht, denn es gibt so viele Geheimnisse und Intrigen, Lügen und Skandale, dass es einfach die ganze Zeit spannend bleibt und man auch oft genug überrascht wird. Dabei passieren teilweise auch echt schreckliche Dinge, die einfach nur traurig sind, aber das macht die Story für mich auch so interessant. Besonders fies ist aber auch der Cliffhanger am Ende, weil man da einfach nur noch weiterlesen möchte, es fühlt sich so an, als würde das Buch einfach mitten drin aufhören, also warte ich schon sehnsüchtig auf Teil 2!

Charaktere:

Die Charaktere fand ich in dem Buch ganz besonders spannend, allen voran natürlich Elysia. An Anfang ist sie noch sehr kühl, so wie ein Klon eben, aber sie macht eine unglaubliche Entwicklung durch und ist gegen Ende für mich kaum noch von einem normalen Menschen zu unterscheiden, echt super. Sie entwickelt Gefühle, einen eigenen Willen, Moralvorstellungen usw. und kann dadurch halt auch erkennen, was auf der Insel ganz und gar nicht so läuft, wie es eigentlich sollte. Aber die anderen Charaktere sind auch sehr interessant, zum Beispiel hat der Junge, in den Elysia sich verliebt, ein riesengroßes Geheimnis, dass mich ziemlich geschockt hat, und die Familie, die sie gekauft hat, scheint zuerst relativ nett, aber diesen Eindruck muss man am Ende wirklich nochmal überdenken.

Schreibstil:

Ja, an dem Schreibstil kann man wirklich nicht meckern. Er ist schön flüssig, für mich nicht gerade etwas total Besonderes aber eindeutig in Ordnung und für die Geschichte auch irgendwie passend. Hätte vielleicht auch gestört, wenn da jetzt irgendwelche philosophischen Ergüsse die Geschichte gestört hätten:)

Fazit:

„Beta“ ist ein tolles Jugendbuch, das vor allem mit interessanten Charakteren und einer tollen Idee punktet. Viel stört mich an dem Buch nicht, aber es ist auch nicht perfekt. Für die Folgebände bietet es aber auf jeden Fall sehr viel Potenzial!