Rezension

After Work

After Work - Simona Ahrnstedt

After Work
von Simona Ahrnstedt

Bewertet mit 4 Sternen

Mit „After Work“ gibt es endlich wieder Nachschub von Simona Ahrnstedt. Seit ihrer „Only One Night“-Reihe lese ich die Bücher der Autorin ausgesprochen gern und so stand der Erscheinungstermin von „After Work“ ganz groß im Kalender ;-)

 

So hat sich Lexia ihren Mädelsabends nicht vorgestellt…deprimiert sitzt sie allein in einer Bar und ertränkt ihren Frust in einem Cocktail nach dem anderen. Als ihr ein attraktiver Mann im „Bauarbeiter-Look“ Gesellschaft leistet, den sie sehr sympathisch findet, bricht all ihr Frust alkoholgeschwängert aus ihr heraus. Sogar zu einem Kuss lässt sie sich verleiten.

 

So hatte sich Adam seinen kurzen Abstecher in eine Bar nicht vorstellt…eine attraktive junge Frau weckt seine Aufmerksamkeit und schüttet ihm ihr Herz aus. Am Schluss küsst sie ihn sogar.

 

Als Lexia am nächsten Tag zur Arbeit in der Werbeagentur erscheint und mit einem mordsmäßigen Kater kämpft, bekommt sie den Schock ihres Lebens als ihr der „Bauarbeiter“ aus der Bar als ihr neuer Chef vorgestellt wird.

Im Gegensatz zu ihr wusste Adam, wenn er am Abend zuvor in der Bar vor sich hatte und er hat nicht vor sich durch Sympathie von seiner Mission die Werbeagentur personell und finanziell zu straffen und neu aufzustellen, abbringen zu lassen.

 

Auch wenn Lexia und Adam ihren Kontakt auf das berufliche Umfeld beschränken wollen, können sie die grundsätzliche Sympathie zueinander und eine gegenseitige Anziehung nicht leugnen, was die Dinge zu verkomplizieren droht.

 

Ich mag an den Geschichten von Simona Ahrnstedt, dass sie in ihren modernen Liebesgeschichten auch aktuelle gesellschaftspolitische Themen zur Sprache bringt. „After Work“ reiht sich damit nahtlos in alle vorherigen Bücher ein und hier nimmt sich die Autorin Themen wie Mobbing, Bodyshaming, falschen Vorbildern in der Werbung, überholten Geschlechterrollen und ganz allgemein dem Druck, dem Frauen wegen ihrer Figur nur allzu oft ausgesetzt sind oder sich selbst aussetzen, an.

Lexia wird als Frau mit Konfektionsgröße 40 dargestellt und sie hat durch negative Erfahrungen in ihrer Vergangenheit nicht die beste Beziehung zu ihrem Körper und immer wieder große Zweifel.

Generell finde ich es gut, wie die Autorin diese Themen in ihre Geschichte einbindet, allerdings kommt das Ganze an manchen Stellen im Buch als „wenig dezenter moralischer Holzhammer“ daher und auch einige Nebenfiguren werden in ihrer negativen Art und Weise für meinen ganz persönlichen Geschmack etwas zu eindimensional dargestellt. Das hätte man aus meiner Sicht vielleicht etwas geschickter darstellen können, zumal mir die Thematik und ihre Umsetzung überwiegend gut gefallen hat.

 

Die Hauptfiguren Lexia und Adam fand ich gut ausgearbeitet und ich habe die Beiden gerne auf ihrem Weg begleitet. Besonders mit Lexia und ihren Zweifeln an ihrer Figur konnte ich mich gut identifizieren.

Die Liebesgeschichte hat es verstanden mich mit ihren Emotionen mitzunehmen.

 

Besonders interessant fand ich hier auch das Setting in einer Werbeagentur. Man hat einiges über die Arbeit dort mitbekommen und für meinen ganz persönlichen Geschmack hätte es hier fast noch ein wenig mehr ins Detail gehen können.

 

Von mir gibt es 4 Bewertungssterne für eine Geschichte, die ich gerne gelesen habe.