Rezension

aktionreiches mystisches Abenteuer

Palast der Finsternis - Stefan Bachmann

Palast der Finsternis
von Stefan Bachmann

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Druckwelle lässt die Wände der Kapsel erzittern. Er denkt an das Mädchen mit dem schwarzem Haar, ein stählernes Mädchen, mit winzigem, verwundeten Herzen. Zunächst hat er sie für Aurelie gehalten, aber was für ein närrischer Traum das war. Aurelie ist fort. Aurelie ist frei.

Eine Gruppe Jugendliche, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben, folgen einer Einladung zu einem Forschungsprojekt. Es geht um den sogenannten "Palais du Papillon", ein unterirdisches Schloss aus der Renaissance, das grade erst wiederentdeckt wurde. Aber als sie in Frankreich ankommen, wird sehr schnell klar, das nichts so ist wie es scheint und sie in Lebensgefahr schweben...
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Ich mag ja diese gruseligen, leicht mystisch angehauchten Geschichten und konnte den Erscheinungstermin von "Palast der Finsternis" kaum abwarten. Obwohl ich bei 18€ für ein Taschenbuch schon echt schlucke. Aufgewogen wird das zwar ein wenig durch das faszinierende Metallicartige Cover im 3D Look, aber ich persönlich würde darauf verzichten, wenn der Preis dadürch sinkt. Aber das nur am Rande.

Die Geschichte selber hält was sie verspricht; eine abenteuerliche Reise durch ein unterirdisches Schloss mit mystischen Elementen. Spannung pur!
Manchmal allerdings schon fast ein wenig zu überambitioniert, so dass man als Leser vom Tempo und Ideenreichtum stellenweise fast erschlagen wird. Dann können die kunstvoll arrangierten und präparierten Sääle des Schlosses ihre volle Wirkung gar nicht richtig entfalten. ich hätte mir hier und da ein paar mehr Atempausen gewünscht, um das Bild in seiner Gesamtheit erstmal sacken zu lassen, auszukosten und dann auch noch ein Stückchen weiter zu entdecken. Zudem wäre ein Lageplan der Räume im Schloss zur Orientierung hilfreich gewesen.
Aber das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt.
Denn der Schreibstil ist ansonsten sehr bildhaft und flüssig.

Zu behaupten, das Buch würde auf 2 Zeitebenen spielen, wäre jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber ja, es gibt immer wieder kurze Abschnitte über die damaligen Geschehnisse, man erfährt häppchenweise etwas über die Familie Bessancourt und was damals geschah. Das ist in seiner Kürze überaus geschickt eingeflochten und macht die Geschichte umso interessanter. Ich wäre jedesmal gern noch länger in der Vergangenheit verweilt.

Fazit: Für alle Fans von mystischen Gruselgeschichten (im Jugendsektor) fast schon ein Muss.
In der Gegenwart besticht die Story durch spannungsgeladene Aktion und Schockmomenten und in der Vergangenheit ist sie unheimlich mystisch dicht und faszinierend.