Rezension

Albertos verlorener Geburtstag

Albertos verlorener Geburtstag - Diana Rosie

Albertos verlorener Geburtstag
von Diana Rosie

Bewertet mit 5 Sternen

Der 7-jährige Tino ist erschüttert, als er erfährt, dass sein geliebter Großvater Alberto nicht weiß, wann er geboren ist, und deshalb noch nie Geburtstag gefeiert hat. Dabei ist das doch der eine, wundervolle Tag, der einem allein gehört und an dem man sich so sehr geliebt fühlt! Nur hat Alberto als Kind im spanischen Bürgerkrieg sein Gedächtnis verloren, und damit auch dieses besondere Datum. Nie hat er nach Spuren seiner Vergangenheit gesucht, aber jetzt, am Ende seines Lebens, überredet Tino ihn zu einer Reise quer durch Spanien, zurück zu jenem Waisenhaus und den Menschen, die vielleicht mehr über Alberto wissen könnten als er selbst.

‚Albertos verlorener Geburtstag‘ ist ein Buch, das von den leisen Tönen lebt.
Diana Rosie hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil gewählt, der sich gut lesen lässt. Die Handlung schwenkt zwischen Vergangenheit und Zukunft hin und her und auch die Erzählperspektive wechselt. Durch den Perspektivwechsel zwischen vielen unterschiedlichen Personen erzählt man als Leser einen sehr umfangreichen und detaillierten Überblick über die Handlung. Jeder einzelne Charakter hebt sich durch Individualität hervor. Durch die vielen Rückblenden, die zeitlich rückwärts dargestellt werden, erfährt man nach und nach einiges über Alberto und seine Kindheit.
Die Handlung ist angenehm unaufgeregt und sehr emotional. Der Fokus liegt in den Kapiteln die in der Gegenwart spielen auf Alberto; in den Kapitel die in der Vergangenheit spielen auf der jeweiligen Person. Aber immer gewinnt man ein Puzzlestück mit Informationen zu Albertos Geschichte dazu. 
Insgesamt mutet das Buch fast einer Roadtrip-Story an, ist aber ein viel komplexeres Gebilde, das mit einer einfühlsamen und unaufgeregten Sprache wunderbar dargestellt wurde.