Rezension

Alles andere als erschütternd

Das wirst du bereuen - Amanda Maciel

Das wirst du bereuen
von Amanda Maciel

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:
Sara und ihre beste Freundin Brielle müssen sich genau wie ein paar Freunde vor Gericht verantworten. Sie haben Emma Putnam so gemobbt, dass die keinen anderen Ausweg sah als sich das Leben zu nehmen. 
Die Jugendlichen wollen Emma eigentlich nur ein paar Denkzettel verpassen, denn Emma ist neu an die Schule gekommen und schmeißt sich an alle Kerle ran. Als Sara dann auch noch eine SMS von Emma auf dem Handy von ihrem Freund Dylan sieht wird sie richtig wütend.
Meine Meinung:
Meine erste Frage an die Autorin wäre: Was will sie uns sagen? Will sie uns hier ein armes Mobbingopfer zeigen? Will sie uns darauf hinweisen, dass selbst Jugendliche im Leben schon hart zu kämpfen haben, oder möchte sie uns einfach nur ein paar Möglichkeiten zeigen die sich zum Mobben bestens eignen?
Ich weiß es nicht, aber ich bin davon ausgegangen das dieses Buch aufklären soll. Das es zeigen soll wie leicht man zum "Opfer" und zum "Täter" werden kann. 
Über Emma erfährt man leider nicht soviel, man kann sich also nur ein Bild aus den Umständen machen die aufgezeigt werden.
Sie geht zum Psychologen, hat schon mehrfach die Schule gewechselt und macht andauernd mit anderen Jungs rum - egal ob die vergeben sind, oder nicht. 
Das ist wahrscheinlich auch der Grund wieso ich in ihr nicht wirklich ein "Opfer" sehe, denn jede Aktion löst eine Reaktion aus und hier sind es eben die verlassenen/betrogenen Exfreundinnen. 
Natürlich spürt man schon den Neid der Mädels auf Emma. Denn Emma sieht immer toll aus, ob gewollt oder nicht. 
Ich kann zum Glück sagen, dass mich nie ein Junge/Mann wegen einem anderen Mädchen/einer anderen Frau verlassen hat, aber ich kann mir die Wut dieser Mädchen sehr gut vorstellen. Viele von ihnen sind sicher gerade das erste Mal verliebt, haben ihren ersten festen Freund und dann kommt ein Mädchen und macht mit allen rum. SO findet man keine neuen Freunde. 
Als sie sich das Leben nimmt, scheint es mir eher so als wenn sie das macht weil sie mit ihrem Verhalten nicht mehr klar kommt und nicht, weil sie gemobbt wird.
Ich möchte es nicht verharmlosen, auch wenn ich fand, dass jede Aktion nur eine Kleinigkeit war, so waren es doch ziemlich viele Aktionen.
Sara als Hauptprotagonistin zu fassen ist mir ziemlich schwer gefallen. Teilweise hatte ich mit ihr Mitleid, aber nicht weil sie ihre Brüder durch die Gegend fahren muss und dadurch eine Verantwortung hat. Das finde ich richtig, denn die Mutter ist alleinerziehend und Sara schließlich kein kleines Kind mehr. Ich hatte eher Mitleid, weil sie einen so schwachen Charakter hat. Sie will so unbedingt dazu gehören, dass sie nicht merkt wie Brielle sie kaputt macht und in diese Situation reinzieht und sie immer wieder anstachelt. 
Brielle behandelt sie nicht gut, sie drückt ihr blöde Sprüche rein, drängt sie ihr erstes Mal hinter sich zu bringen und stiftet sie zu etlichen Dingen an.
Selbstverständlich ist es nicht allein Brielles Schuld, denn Sara hätte eher merken können was Brielle erreichen möchte.
Es gab in diesem Buch zwei Charaktere die mir sehr sympathisch waren und das war einmal Tommy, einer der beiden Brüder von Sara, denn bei ihm spürte ich Gefühle. Man merkte wie unglücklich er über die Situation war, wie er selbst gelitten hat und Kummer hatte weil Sara litt. Sara dagegen fühlt sich immer nur wie das unschuldige Kind das niemand versteht und das auch niemandem etwas unrechtes getan hat.
Der zweite und in meinen Augen beste Charakter war Carmichael der mutmaßliche Bombenleger. Er war der Einzige, der niemanden verurteilt hat. Er hat auf sein Herz und seinen Verstand gehört obwohl ihm nicht gefallen hat was passiert ist. Carmichael war wohl der reifste Protagonist in diesem Buch und auch der liebevollste.
Fazit:
Eine jammernde Protagonistin und ein Opfer das kein Opfer ist wurden hier in eine Mobbinggeschichte eingebaut, die mich nicht erreichen und auch nicht überzeugen konnte.