Rezension

Alles andere als gewöhnlich

Teufelsherz - Sabrina Qunaj

Teufelsherz
von Sabrina Qunaj

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Seit ihre beste Freundin Amanda bei einem Erdrutsch ums Leben kam, ist für die 17jährige Emily nichts mehr wie vorher. Sie hat sich in sich zurückgezogen, lässt einzig Amandas Zwillingsbruder Will an sich heran und leidet unter Albträumen.
Damian, der Sohn des Teufels, hat sich ein ungewöhnliches Ziel gesetzt: er will sich zum Schutzengel ausbilden lassen. Es kostet ihn all seine Überzeugungskraft, doch schließlich kann er seinen Onkel überreden, ihn zum Schutzengel auf Probe zu ernennen. Als solcher bekommt er als ersten Schützling Emily zugeteilt
Als Emily in tödliche Gefahr gerät bricht Damian die Regeln und tritt direkt mit ihr in Kontakt. Und schon bald wird aus Emily mehr als ein Mittel zum Zweck.

Meinung: Die Autorin hat mich schon mit "Elfenmagie" begeistert. Als ich auf "Teufelsherz" gestoßen bin, habe ich gezweifelt, ist es doch ein völlig anderes Genre und so verstaubte das Buch auf meiner Wunschliste. Heute kann ich beim besten Willen nicht mehr verstehen wieso!
Emily ist eine großartige Hauptfigur. Sie ist von Amandas Unfall, bei dem sie selbst fast ums Leben gekommen wäre, noch stark traumatisiert, hat aber trotzdem ein gesundes Selbstbewusstsein und ist sehr schlagfertig. Sie lässt sich von niemandem etwas gefallen - und schon gar nicht von einem unerfahrenen Schutzengel wie Damian.
Damian ist unheimlich von sich selbst überzeugt und seine großspurigen Sprüche und der tapsige Anfang seines Schutzengeldaseins haben mich immer wieder zum Lachen gebracht. Allerdings steckt noch viel mehr in ihm. Im Lauf der Geschichte wird immer deutlicher, was für ein vielschichtiger Charakter er ist.
Will ist Emilys bester Freund. Die beiden verbindet eine innige Beziehung seit sie Kinder waren und Amandas Tod hat die beiden noch enger zusammengeschweißt.
Was sich erstmal wie die klassische Dreiecksgeschichte anhört, entwickelt sich für mich auf eine völlig neue Weise, denn eigentlich entscheide ich mich bei solchen Konstellationen sehr schnell für einen Favoriten... diesmal nicht. Ich konnte mich bis zum Ende nicht entscheiden, ob ich lieber Will oder Damian an Emilys Seite sehen möchte.
Die Geschichte entwickelt sich zwar im letzten Drittel dramatisch, doch vorher verläuft sie eher ruhig und kann mit vielen innigen, rührenden Momenten punkten. Ich hatte mehr als einmal Tränen in den Augen. Hauptaugenmerk liegt auf der Charakterentwicklung und den Beziehungen zwischen den Protagonisten.
Am Schreibstil gibt es nichts zu kritisieren, er ist leicht und lebendig aber auch unglaublich einfühlsam und die Seiten fliegen nur so dahin.

Fazit: Ein großartiges Buch, das alles andere als gewöhnlich ist und mich durchgehen begeistern und berühren konnte.