Rezension

alles in allem wirklich sehr gut

Die Welt ist eine Muschel - Alessandro D'Avenia

Die Welt ist eine Muschel
von Alessandro D'Avenia

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

Der Geruch des Meeres, ein Sprung ins Ungewisse und der Sommer deines Lebens

Der Geruch des Meeres, die Gischt der Wellen, das gleißende Licht, das sich zwischen Horizont und Himmel sammelt und Margheritas klare grüne Augen tränen lässt: Ihren 14. Geburtstag verbringt sie mit ihrem Vater auf einem Segelboot. Es ist das Ende des Sommers und der Beginn einer neuen Zeit, denn bald fängt für Margherita das Jahr an der Oberschule an. Sie hat Angst, aber der Vater beruhigt sie – alles wird gutgehen. Doch nach diesem Sommer ist für Margherita nichts mehr so, wie es einmal war. Der Vater verlässt die Familie ohne Erklärung und lässt seine Tochter mit dem unaussprechlichen Gefühl der Trauer zurück, das sie in sich einschließt wie die Perle in einer Muschel. Doch sie erfährt auch, wie es ist, wenn einen die Liebe wie ein Blitz trifft. Und sie lernt, dass man manchmal handeln muss, um das Glück festzuhalten … (Quelle: btb Verlag)

Meine Meinung:

Margherita ist 14 Jahre alt und verbringt die Ferien mit ihrem Vater am Meer. Alles ist sehr harmonisch, sie reden viel miteinander, vor allem über Margheritas neue Schule, die sie nach den Ferien besuchen wird. Doch kurz darauf ist die Harmonie dahin. Der Vater verlässt sie Familie aus heiterem Himmel, ohne jegliche Erklärungen. Zurückbleibt Margherita, die traurig ist und viele Fragen hat.

An ihrer neuen Schule findet Margherita eine neue Freundin, die ihr Halt gibt. Auch ihr Lehrer versucht ihr behilflich zu sein. Und dann ist da ja noch Giulio, der geheimnisvolle Junge, der Margherita fasziniert und zu dem sie sich hingezogen fühlt. Er gibt ihr das was sie sucht, Geborgenheit und Sicherheit.

Kann Margherita das Schicksal akzeptieren? Wird der Vater eventuell zur Familie zurückkehren?

Der Roman „Die Welt ist eine Muschel“ stammt aus der Feder des Autors Alessandro D'Avenia. Es ist das zweite Buch des Autors, für mich war es der erste Roman von ihm.

Die Charaktere sind alle samt gut dargestellt.

Margherita ist 14 Jahre alt und zu Beginn ist alles harmonisch. Für sie beginnt nach den Ferien ein neuer Abschnitt, die wird fortan die Oberstufe besuchen. Alles könnte so schön sein, da verlässt der Vater die Familie. Für Margherita bricht eine Welt zusammen, sie ist fortan traurig und frustriert. Ihre neue Freundin Marta gibt ihr den nötigen Halt und auch ihr Lehrer versucht Margherita zu helfen. Giulio zieht Margherita magisch an, sie lernt durch ihn die erste Liebe kennen. Durch ihre Schullektüre wird sie animiert alles zu versuchen ihren Vater zurückzugewinnen.

Giulio machte auf mich auch einen ziemlich traurigen Eindruck. Er hatte eine schwierige Kindheit. Er gibt Margherita die Geborgenheit und Sicherheit, die sie nach dem Verlust des Vaters so dringend braucht. Im Handlungsverlauf wandelt er sich zunehmend.

Margheritas Lehrer liebt Literatur. Doch dadurch vergisst er sein eigenes Leben, hat es dadurch schwer. Auch er wirkt frustriert, macht aber im Verlauf eine Wandlung durch.

Die anderen Charaktere, wie beispielsweise die Großmutter Nonna oder auch der Vater, sind dem Autor auch gelungen.

Mit dem Schreibstil hatte ich zu Beginn so meine Schwierigkeiten. Er ist sehr poetisch und blumig. Detailliert und bildhaft beschreibt er die Szenen, Man muss sich aber wirklich Zeit nehmen fürs Lesen, denn sonst überfordert der Stil auch recht schnell.

Geschildert wird das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven, unter anderem gibt es die von Margherita. Man bekommt so einen guten Überblick über das Gesamtgeschehen.

Die Handlung selber machte mir, neben dem Stil, zu Beginn auch zu schaffen. Ich hatte Probleme wirklich reinzukommen. Sie ist nicht immer einfach, man muss sich darauf einlassen und sich Zeit nehmen. Ein Buch für zwischendurch ist diese hier ganz gewiss nicht. Es gibt viele Methapern und die Stimmung ist allgemein recht melancholisch. Allerdings wirkt sie nicht deprimierend, eher anregend Dinge endlich anzupacken und Mut machend. Außerdem spricht der Autor Themen wie Freundschaft und erste Liebe in seinem Buch an.

Fazit:

„Die Welt ist eine Muschel“ von Alessandro D'Avenia ist alles in allem ein wirklich sehr guter Roman.

Der blumige detaillierte Stil, gut gezeichnete Charaktere und eine Handlung, die zu Beginn eher schwierig ist, dann aber Mut macht, konnten mich doch unterhalten.

Durchaus lesenswert!