Rezension

Alles über Heather - Matthew Weiner

Alles über Heather - Matthew Weiner

Alles über Heather
von Matthew Weiner

Eigene Meinung:
Eins vorne weg: das Buch ist anders, sehr anders. Das kann man mögen oder eben auch nicht. Das Buch wird polarisieren. Es gibt keine wirkliche Charakterentwicklung und wirkt mehr wie analytische Blick in zwei dysfunktionale Familien.
Ich kann den Reiz hinter der Geschichte nachvollziehen, aber am Ende des Tages hat es halt leider doch nicht meinen Geschmack getroffen.

Im Roman erzählt ein allwissender Erzähler die Lebensgeschichte von zwei Menschen. Er beschreibt wie Heather und Bobby geboren wurden und geht dann dazu über ihren Lebensweg mit Zeitsprüngen zu beschreiben bis sie irgendwann aufeinandertreffen.

Der Schreibstil ist sehr sachlich und ohne viele Emotionen. Das und dass es im gesamten Buch nur ein- oder zweimal direkte Rede gibt, machten mir eine emotionale Bindung an die Handlung und die Personen unmöglich.
Das bedeutet jedoch nicht, dass der Autor kein Talent hat. Die gesamte Geschichte analysiert die Figuren und ihre Handlungen so psychologisch, dass ich hin und wieder schlucken musste. Der Autor nimmt einfach kein Blatt vor den Mund.

Das Buch umfasst viele verschiedene Themen wie Gewalt, Helikoptereltern und das Integrieren in die Gesellschaft und Matthew Weiners Analysierung der beiden Familien reicht bis auf die Knochen und was dabei rauskommt ist alles andere als rosig.

Fazit:
Wer kein Problem damit hat, dass das Buch eher einer einem langem Bericht mit psychologischen Analysierungen ähnelt, der könnte hier ein neues Lieblingsbuch gefunden haben. Weiners neutrale und ungeschönte Sicht auf die Dinge geht unter die Haut.
Wer jedoch wie ich eher auf Romane mit wörtlicher Rede und Emotionen steht, der wird an diesem Buch wohl keine Freude finden.

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!