Rezension

Allgäuromantik

Endstation Hochgrat - Susanne N. Bahro

Endstation Hochgrat
von Susanne N. Bahro

Bewertet mit 4 Sternen

Der Untertitel hält, was er verspricht. Melissa arbeitet in einer Bank. Sie hat viel Stress. Solange der mit Erfolg verknüpft ist und ihre Beziehung gut funktioniert, kommt sie damit klar. Doch sobald eine der Säulen wackelt, beginnt auch sie zu taumeln. Zeit für eine Auszeit, ein Zusichkommen. Sie wählt ein schickes Wellnesshotel in Oberstaufen. Natürlich überlässt sie nichts dem Zufall, sondern nimmt einen Ratgeber mit, der es ihr ermöglichen soll, in sieben Tage garantiert wieder stressfrei zu werden.

Beinahe sklavisch hält sie sich an die Tipps – wohl auch, weil sie sonst nicht wüsste, was sie eigentlich tun will.

Das Hotel scheint Probleme zu haben. Zudem begegnet ihr ein sehr attraktiver Mann, Enrico, den sie allerdings als so arrogant einstuft, dass sie beinahe vor ihm davonläuft.

Doch auch in Tom, dem Golflehrer, lernt sie jemanden kennen, der sie ernst nimmt.

Doch letztlich ist es auch die Natur und Melissas Auseinandersetzung mit ihr, die ihr hilft Abstand zu gewinnen und ein wenig genauer zu erkennen, was sie eigentlich will.

Ich werde an dieser Stelle nicht verraten, welche interessanten Wege das Leben manchmal geht, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Aber so viel sei gesagt: die Autorin wartet mit allerlei überraschenden Wendungen auf. Die Nebenhandlungen erzeugen einen spannenden Allgäu-Kosmos, in denen es ebenfalls um viel geht.

Die Geschichte ist aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die sich ergänzen und ebenfalls zur Spannung beitragen, weil der Leser/die Leserin immer ein bisschen mehr weiß als die beiden Protagonisten.

Atmosphärisch ist das Buch sehr dicht. Der Autorin gelingt es, ihre Liebe zum Allgäu in eine interessante Handlung zu verpacken.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und empfehle es allen als virtuelle Auszeit – eine Entspannungsreise im Kopf sozusagen.

Einziger Wermutstropfen: Der Klappentext verrät viel zu viel.