Rezension

Ally, die Musikalische

Die Sturmschwester - Lucinda Riley

Die Sturmschwester
von Lucinda Riley

Bewertet mit 3 Sternen

Es handelt sich um den 2. Band der Sieben-Schwestern-Reihe.

Mit ihren Schwestern aufgewachsen in einem Märchenschloss am Genfer See, widmet Ally ihr Leben ihrer ganz großen Leidenschaft: dem Segeln. Gerade bereitet sie sich auf eine herausfordernde Regatta vor und danach sollen die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele beginnen, als ihr eine Hiobsbotschaft den Wind aus den Segeln nimmt: Ihr geliebter Pa Salt ist unerwartet gestorben. 

Ally und ihre fünf Schwestern stehen mit Pa Salts Tod an der Schwelle zur Vergangenheit. Obwohl jede den Adoptivvater wie einen leiblichen Vater ins Herz geschlossen hat, wird ihnen bewusst, wie wenig sie eigentlich über ihn wissen und er hinterlässt jeder seiner Töchter einen Abschiedsbrief mit Hinweisen auf ihre Herkunft. 

Bei der Geschichte von Ally handelt es sich um den 2. Band der Sieben-Schwestern-Reihe und nun steht die Sturmschwester vor der Entscheidung, ob sie sich ihrer Vergangenheit stellen oder einfach ohne einen Blick zurück weiterleben soll. Doch das Schicksal bereitet ihr den Weg und nimmt ihr die Entscheidung ab.

Die Rahmenhandlung um die sieben Schwestern, die eigentlich nur zu sechst sind, sprüht vor Esprit und Extravaganz. Aufgewachsen wie Prinzessinnen bleibt den adoptierten Mädchen kein Wunsch unerfüllt, ihr geliebter Pa Salt stirbt eines natürlich Todes und gibt ihnen dabei doch Rätsel auf, die sich nicht nur um ihre Herkunft sondern auch um ihr gemeinsames Leben ranken. Wer war ihr Adoptivvater wirklich? Warum hat er sie adoptiert und nach dem Sternbild der Plejaden benannt? 

Die Haupterzählung hingegen ist die Geschichte von Anna in Norwegen. Ally entdeckt die Geschichte ihrer Vorfahrin, die vom unscheinbarem Bauernmädchen zum Stern von Christiania, dem heutigen Oslo, erstrahlt und in deren Leben die Musik im Mittelpunkt war.

Die Erzählung von Anna konnte mich leider nicht ganz für sich gewinnen. Anfangs war es noch interessant, das bäuerliche Leben in Norwegen am Ende des 19. Jahrhunderts kennenzulernen, in fremde Sitten und Gebräuche einzutauchen und sich dabei Anna zu nähern. Doch rasch verfiel die Handlung um Anna in einen farblosen Alltagstrott, dem sogar ihr aufgehender musikalischer Stern nicht entgegen leuchten konnte. Die Abläufe waren zu einfach gestrickt und sind im Rahmen der Haupthandlung zu sehr verblasst.

Allerdings hat es mir gut gefallen, dass mir Lucinda Riley Norwegen näher gebracht hat. Immer wieder fließen norwegische Wörter ein, historische Zusammenhänge werden aufgegriffen und eine besondere Stellung hat der norwegische Komponist Evdard Grieg erhalten, über den man so einiges erfahren hat.

Vielleicht bin ich mit zu hohen Erwartungen an diesen 2. Band herangegangen, vielleicht ist es auch so, dass Annas Geschichte meiner unbewussten - eher eintönigen - Vorstellung von Norwegen entspricht, leider konnte mich dieser Handlungsstrang nur selten mitreissen und meistens habe ich ihn als etwas langweilig empfunden.

Insgesamt kann ich hier aber von einer guten Fortsetzung sprechen, die ich zwar nicht so eindrucksvoll wie den Auftakt empfunden habe, die mir jedoch ein interessantes Bild von Norwegen vermittelt hat, und jedenfalls die Freude auf den 3. Teil der Sieben-Schwestern-Reihe weiter anfacht.

Die Sieben-Schwestern-Reihe:
1. Teil: Die sieben Schwestern 
2. Teil: Die Sturmschwester

© NiWa