Rezension

Als hätte die Autorin keine weiteren Ideen mehr gehabt

Elfenbann - Aprilynne Pike

Elfenbann
von Aprilynne Pike

Bewertet mit 0.5 Sternen

Auch im dritten Teil der Elfen-Saga hat man sich durch dieselben Themen zu kämpfen. Denn obwohl Laurel sich am Ende des letzten Teils für David und die Menschenwelt entschieden hat, hört ihr ständiges Hin und Her damit nicht auf. Das liegt vielleicht auch daran, dass Tamani an ihrer Schule auftaucht, um Laurel zu beschützen. Dadurch ist man dann wieder voll drin im ach so dramatischen Liebesdreieck Laurel-David-Tamani. Außerdem gibt es noch eine neue Schülerin, Yuki, die nicht sie zu sein scheint, die sie vorgibt zu sein.

Der Zirkus um das Liebeswirrwarr fängt in „Elfenbann“ also wieder von vorne an und erreicht damit einen neuen Nerv-Pegel, weil man eigentlich alles schonmal hatte. Dauaernd kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen David und Tamani, jeder ist hier eifersüchtig und Laurel behandelt beide Jungs wie Dreck und verhält sich unglaublich egoistisch. Die Liebe ist somit also wieder Hauptthema in dem Buch, anderes ist eher unwichtig. Wer die neue Schülerin ist, ist zwar schon ganz nett herauszufinden, rutscht dabei aber so in den Hintergrund, dass es auch nicht viel zur Spannung beiträgt.

Dann zu den Charakteren. Jaaa…hmmm… Fange ich mal an mit Laurel, der Protagonistin. Sie konnte ich ja noch nie leiden und in diesem Band konnte sie sogar noch mehr Minuspunkte bei mir sammeln. Das fängt schon damit an, dass ihr Zimmer als „pinkfarbenes flauschiges Chemielabor“ beschrieben wird. Plus, sie verhält sich oft wie ein kleines Kind, das bockig wird, falls mal etwas nicht so läuft, wie sie es will. Welche Auswirkungen ihre Handlungen auf andere haben, scheint ihr dabei vollkommen egal zu sein. Fast das Schlimmste daran ist jedoch, dass sie ihren Willen auch immer durchgesetzt bekommt und ihr niemand böse sein kann, jeder ist zu jeder Zeit scheißnett zu ihr, obwohl sie teilweise richtigen Mist baut!

Zu den beiden Jungs, David und Tamani, kann ich eigentlich nicht viel sagen, außer dass ich David mehr mag als Tamani. Ansonsten himmeln beide Laurel über die Maßen an, das scheint so ziemlich der Kern ihrer Persönlichkeit zu sein.

Wen ich ein bisschen besser fand, war Yuki, ein Mädchen, das in diesem Teil neu auftaucht. Sie ist vom Charakter her eindeutig interessanter als der Rest in dem Buch, erst etwas schüchtern, was sich mit der Zeit jedoch legt.

Der Schreibstil hingegen gehört immer noch eindeutig zu den schlechteren, die ich gelesen habe. Langweilige, langwierige Beschreibungen und gestelzte Dialoge sind an der Tagesordnung. Diesmal gibt es auch ein paar Kapitel, die aus Tamanis Sicht geschrieben wurden, die auch mich jedoch noch unauthentischer wirkten als die von Laurel. Was vor allem daran liegt, dass sie sich sehr stark, wirklich seeeehr stark ähneln, was doch eigentlich gar nicht sein kann, weil sie sich schonmal vom Geschlecht her unterscheiden und dann noch vollkommen verschieden aufgewachsen sind! Der Höhepunkt des Schreibstils kam für mich aber, als ich diesen Satz gelesen habe:

„In Laurels Kopf explodierten Sterne und ihre Regenbogenasche verschmolz sintflutartig zu einem Schnellfeuer-Daumenkino aus Blumenparaden und Wahnsinn."

Falls ihr euch jetzt fragt, was genau das bedeuten soll, dann geht es euch genau wie mir. Die Autorin verwende das, um Laurels Gefühle bei einem Kuss zu beschreiben, aber erstens sehe ich den Sinn dahinter nicht, ich meine, wo zum Geier ist der Sinn in diesem Satz?! Und zweitens krieg ich eher Lachanfälle als Bauchkribbeln, wenn ich sowas lese^^

Alles in allem hat mich der Roman, wenn überhaupt, nur zum Lachen bringen können, weil er so lächerlich ist. Wer hier nach Action sucht, ist ganz eindeutig auf der falschen Fährte, denn die bösen Orks haben hier noch weniger Auftritte als in den Vorgängern. Stattdessen soll anscheinend durch das Liebesdreieck Spannung aufgebaut werden, was aber ganz und gar nicht gelingt, weil sich alles nur noch wiederholt. Zusammen mit dem langweiligen Schreibstil und den unsympathsichen, platten Charakteren wird das Buch so zu einer absoluten Nicht-Empfehlung.