Rezension

Alten Familiengeheimnissen auf der Spur

Tödliche Provence - Sandra Åslund

Tödliche Provence
von Sandra Åslund

Bewertet mit 5 Sternen

Hannah Richter will eigentlich nur vier Wochen Urlaub in der Provence genießen und sich klar werden, ob sie weiter als Ermittlerin tätig sein möchte. Doch leider wird sie ganz unversehens in einen unklaren Todesfall verwickelt.

Ihrer Freundin Penelope zuliebe besucht sie Louis Prinderre. Hannah findet den alten Herren tot am Fuße der steilen Treppe liegend vor. Ist Louis, Penelopes Nachbar, wirklich “nur” die Treppe hinuntergestürzt oder hat hier jemand nachgeholfen? Zumal in dem akribisch aufgeräumten Haus das Arbeitszimmer des Toten durchwühlt worden ist.

Die Polizistin Emma, mit der Hannah im Jahr zuvor im Rahmen des Europäischen Polizeiaustausches zusammen gearbeitet hat, bittet Hannah, die Augen und Ohren offen zu halten.

Bei ihren Nachforschungen enthüllt Hannah ein uraltes Familiengeheimnis, das schon vor langer Zeit seine Opfer gefordert hat.

Louis wird nicht der einzige Todesfall in diesem verzwickten Kriminalfall sein.

Meine Meinung:

Dieser Krimi zeichnet sich durch seine unblutige und wenig reißerische Erzählweise aus. Das tut der Spannung keinen Abbruch, obwohl ich habe bald den richtigen Riecher gehabt habe, dass in Louis‘ Familie nicht alles so Liebe-Wonne-Waschtrog ist, wie es scheint.

Hannah Richter ist eine toughe Ermittlerin, die trotzdem ein wenig an ihrer Berufswahl zweifelt. Soll sie doch dem Verbrechen den Rücken kehren und sich lieber der Archäologie und vielleicht einem möglichen Familienleben mit Serge widmen? Die Fernbeziehung mit Serge, sie in Köln – er in Paris, ist diesmal ein wenig in Gefahr.

Gut gefallen haben mir wieder die Beschreibungen von Land und Leuten. Die vielen französischen Wörter haben mein Schulfranzösisch wieder ein wenig aufpoliert. Da hätte ich das Glossar fast nicht gebraucht. Gut finde ich das Verzeichnis der erwähnten Musikstücke und den Stammbaum der weit verzweigten Familie Prinderre. Das Rezept für die Badekugeln muss ich ausprobieren.

Fazit:

Ein atmosphärisch schöner, ein wenig verzwickter Krimi mit Urlaubsfeeling.