Rezension

Am Abend des Mordes

Am Abend des Mordes - Håkan Nesser

Am Abend des Mordes
von Håkan Nesser

Bewertet mit 4 Sternen

Nach dem schmerzlichen Verlust seiner geliebten Frau bekommt Barbarotti einen Cold case: Vor 5 Jahren verschwand Morinder spurlos, nur sein Mofa wurde an einem Moor gefunden. Die Frau mit der er zusammen wohnte erschlug 18 Jahre vorher ihren tyrannischen Mann und zerlegte diesen dies brachte ihr den Namen die Schlächterin von Klein Burma ein. Der erste Gedanke ist natürlich, Wiederholungstäterin aber ohne Leiche kein Mörder. Barabarotti beginnt relativ unmotiviert die damaligen Zeugenaussagen zu prüfen. Und da mutmaßliche Täterin scheint unauffindbar. Ich habe dieses Buch mit der Erwartung zu lesen begonnen, einen spannenden und packenden Krimi vor mir zu haben. Hierzu muss ich sagen es ist mein erster Barbarotti bzw. Nesser. Den Kriminalfall gibt es, eigentlich sogar zwei. Doch gerade wenn man sich in die Fälle hineinliest geraten diese an den Rand des Geschehens und Barbarottis 'Trauerarbeit' Ich habe durch die ersten einhundert Seiten durchgelesen und manchmal durch gequält, oft wollte ich es einfach weglegen aber die Kapitel mit Rückblicken aus dem Jahr 1989 erzeugten dann wieder eine Spannung die mich fesselte. Über zu vielen Seiten wird mein Erachten die Gefühlswelt Barbarottis aufs Genaueste durchleuchtet. Ich hätte gerne ein wenig mehr Action gehabt, diese kommt aber dann in der 2. Hälfte. Die anderen Kommissar-Barbarotti-Krimis habe ich bisher nicht gelesen. Ich denke das wäre für die Zusammenhänge, der Trauerarbeit zu verstorbenen Frau und die aus den vorhergehenden Büchern auftauchenden Personen sicherlich von Vorteil gewesen, die anderen Bücher zu kennen. Ich werde also die anderen Bücher auch noch lesen – dann ergründet man die menschliche Aspekte noch mehr. Vielleicht sind dann auch die ersten hundert Seiten nicht mehr so“ langweilig“? Wobei langweilig eigentlich da falsche Wort ist , das Buch ist eine gute Mischung aus Krimi und Roman und mit den nötigen Vorkenntnissen bestimmt noch lesenswerter. Vielen Dank das ich es lesen durfte. Die anderen Barbarotti-Fälle werde ich demnächst auch lesen.