Rezension

Amüsante Lektüre, jedoch sehr vorhersehbar

Das Rosie-Projekt - Graeme Simsion

Das Rosie-Projekt
von Graeme Simsion

Bewertet mit 3 Sternen

Autist sucht Ehefrau fürs Leben und findet seine "Anti-Frau". Amüsante Lektüre, die gut unterhält, aber keinen Sog-Effekt entwickelt.

Der Genetikprofessor Don Tillmann ist Autist und hat sein Leben daher minutiös durchgeplant. Nichts wird dem Zufall überlassen, da unvorhergesehene Situationen ihn überfordern und er außerdem seinen gesamten Tagesablauf auf Effizienz geplant hat. Entsprechend geht er auch seine Suche nach einer Ehefrau mit der gleichen Präzision und Effizienz an und entwickelt einen Fragebogen mit dem er denkt, dass er die richtige Ehefrau heraus filtern kann. Als die chaotische und überhaupt gar nicht seinem Fragebogen entsprechende Rosie auftaucht, ist für Don daher auch von Anfang an erstmal ausgeschlossen, dass sie als potenzielle Ehefrau in Betracht kommen könnte. Jedoch kann sich auch der effizienteste Mensch manchmal irren, oder?

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Don geschrieben und ich fand diese Sichtweise sehr amüsant zu lesen. Als Autist braucht Don geregelte Tagesabläufe, bloß keine Überraschungen und Empathie ist ihm fast komplett fremd. Genauso sind auch die Beschreibungen, die er liefert, da er alles nur logisch analyisiert, aber quasi keine Gefühle bei ihm vorkommen. Erst mit dem Auftauchen von Rosie merkt man auch als Leser, wie sich bei Don immer mehr verändert und seine kühlen logischen Überlegungen nicht mehr immer so passend sind.

Gut haben mir dabei die wenigen Freunde von Don gefallen, die ihn so akzeptieren, wie er ist und ihn so gut sie können, unterstützen. Manchmal musste ich mich als Leser dabei wirklich fragen, wer von den Figuren jetzt eigentlich die meisten Macken hat, was mich sehr amüsiert hat.

Wohin die Geschichte führt, ist alleine aufgrund des Titels schon vorhersehbar, jedoch lauern auf Don noch einige Fallstricke und es entstehen einige lustige Situationen, die mich gut unterhalten haben.

Jedoch auch wenn mich das Buch gut unterhalten konnte, hat es mich trotzdem nicht wirklich packen können und ich konnte es locker auch mal ein paar Monate liegen lassen, bevor ich es endlich zu Ende gelesen habe.

Alles in allem eine sehr nette und oft amüsante Lektüre, die mich aber nicht komplett überzeugen konnte. Dafür gibt es drei Sterne.